Hall of Fame
Schreib-Kick
Lese-Tipp
Echo-Service
Autorenwissen
"Besondere Lesungen an besonderen Orten"
von Ursula Schmid-Spreer
Buchbesprechung
"Handbuch Ghostwriting"
besprochen von Gabi Neumayer
Vier Seiten für ein Halleluja
"Das Großvater-Paradoxon"
Text: anonym, Lektor: Hans Peter Roentgen
Verlagsportrait
"Milena Verlag"
Erfahrungsbericht
"Sex-Bomb-Boogie - oder: Ich bin immer noch schlecht"
von Jennifer Schreiner
Frag die Expertin für Fantasy
(Stefanie Bense)
Frag den Experten für Verlagswesen
(Björn Jagnow)
Frag den Experten für Historischen Roman
(Titus Müller)
Frag den Experten für Kinderbuch
(Michael Borlik)
EDITORIAL: --------------------------------------------------------------------- Liebe Autorinnen und Autoren, längere Abende, weniger Licht, drohende Herbstdepression? Der wieder mal randvolle und abwechslungsreiche Tempest hilft! Erhellend für Gemüt und Verstand gleichermaßen, enthält er diesmal zum Beispiel: ein neues Lektorat eines Lesertextes von Hans Peter Roent- gen, einen inspirierenden Beitrag über ungewöhnliche Lesungen der un- ermüdlichen Ursula Schmid-Spreer (verbunden mit einem Aufruf), ver- blüffende neue Erkenntnisse unserer Erotik-Expertin Jennifer Schrei- ner, karriererettende Tipps von unseren ExpertInnen - und natürlich Schreib-Kicks und -Tipps, eine Buchbesprechung, ein neues Verlagsport- rait und viele neue Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten und Seminare. Der Tipp des Monats November, diesmal von Björn Frank: Klischees ruhig erst mal stehen lassen (eventuell gleich markieren)! So vermeidet man Schreibblockaden, und beim Überarbeiten kann man dann mit den Klischees spielen und was Gutes draus machen ("Der Himmel war strahlend wie Heike und blau wie Tom"). Wenn das alles als lichtbringender Einstieg in den Winter noch nicht reichen sollte: Lasst euch inspirieren von den Erfolgen unserer Lese- rInnen, die wie immer in der "Hall of Fame" dokumentiert werden. Und inspiriert uns zum Weitermachen, indem ihr euren freiwilligen finan- ziellen Beitrag zum Erhalt des Tempest leistet! Gabi Neumayer Chefredakteurin ~~~~~~~~~~~ Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto von autorenforum.de: Sparda Bank Südwest eG BLZ 550 905 00 Kto. 100 724 515 Stichwort: "Beitrag 2007" Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei- sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte genau so zusammenschreiben!) IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 BIC: GENODEF1S01 ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ISSN 1439-4669 Copyright 2007 autorenforum.de. Copyright- und Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ INHALT DIESER AUSGABE: TEIL 1: Editorial Hall of Fame Schreib-Kick Lese-Tipp Echo-Service Autorenwissen "Besondere Lesungen an besonderen Orten" von Ursula Schmid-Spreer Buchbesprechung "Handbuch Ghostwriting" besprochen von Gabi Neumayer Vier Seiten für ein Halleluja "Das Großvater-Paradoxon" Text: anonym, Lektor: Hans Peter Roentgen Verlagsportrait "Milena Verlag" Erfahrungsbericht "Sex-Bomb-Boogie - oder: Ich bin immer noch schlecht" von Jennifer Schreiner Frag die Expertin für Fantasy (Stefanie Bense) Frag den Experten für Verlagswesen (Björn Jagnow) Frag den Experten für Historischen Roman (Titus Müller) Frag den Experten für Kinderbuch (Michael Borlik) Impressum TEIL 2: Veranstaltungen Ausschreibungen Publikationsmöglichkeiten mit Honorar ohne Honorar Seminare Messekalender Impressum ~~~~~~~~~ Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile einen praktischen Service für orientierungslose Tempest-LeserInnen: Inhaltsübersichten für ein- zelne Tempest-Jahrgänge, nach AutorInnen sortiert. Eberhard Kamprad (http://www.kamprad-online.de) hat freundlicherweise die aufwendige Arbeit übernommen, nach und nach die Verzeichnisse für alle bisherigen Jahrgänge zu erstellen. ********************************************************************* HALL OF FAME: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. Wir würden uns freuen, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vor- stellen können. Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema: ....... AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende oder das vergangene Jahr sein!), Genre. Zusätzlich könnt ihr in maxi- mal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) weitere Infos zu eurem Buch unterbrin- gen. ....... Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei- genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an redaktion at team pt autorenforum pt de. Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen Schema gemacht werden! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nicole Rensmann: "Firnis", rga.buchverlag 2007, phantastisch- historischer Roman. http://www.nicole-rensmann.de/Firnis.htm Marie Andrevsky: "Wiener Intermezzo", Sieben Verlag 2007, historischer Liebesroman. Aus der Zeit Maria Theresias. Infos: www.andrevsky.com André Salu: "Ein Engel für zwei", Aufbau Taschenbuch Verlag 2007. Ro- mantische Komödie mit Fantasy-Element Sybille B. Lindt, Herta Emge, Sylvia Schönhof: "Ungleiche Schwestern", Bautz Verlag 2006, Kurzprosa. Biografische Prosa zu dt. Ost-West- Geschichte von 1945-1995 Bettina v. Cossel: "Die hässliche Ente", Lerato Verlag 2007, Kriminal- roman. Ein klassisch englischer Whodunnit. www.bettinas-mor.de Hartmut Brie: "Schwachstellen", Wiesenburg Verlag 2007. Gedichte. "Littérature engagée" , 3.Welt, weiter: www.gedichte-brie.de Karl Olsberg: "Das System", Aufbau Taschenbuch Verlag 2007. Thriller um ein außer Kontrolle geratenes Computersystem Charlotte Engmann, Christel Scheja: "Sturmbrecher", dead soft verlag 2007. Magie und Schwert im Kampf um die Feste Terredin Michaela Rabe: "Perfektion", fredeboldundfischer 2007, Romantik- Thriller. Los Angeles, Serienkiller, Detective, Polizeifotografin Elli H. Radinger: "Der Verlust eines Hundes - und wie wir ihn überwin- den", animalLearn 2007, Sachbuch. Mehr: http://www.elli-radinger.de Marlene und Walter Zwettler: "Das große Buch der Bulldoggen, Bull Ter- rier und Molosser, Ulmer Manuskripte 2007, Sachbuch. Das andere Hunde- buch. Weiteres: www.ulmer-manuskripte.de Christa Baumann, Carola Zuberer: "Viel Glück und viel Segen", Neukir- chener Verlagshaus 2007, Sachbuch. Für ErzieherInnen mit Projektideen zu 10 Geburtstagsthemen ********************************************************************* SCHREIB-KICK: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Unser Schreib-Kick für den November, diesmal von zwei AutorInnen mit einer ähnlichen guten Idee: Jan Panzer: Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, welche Geschichte sich hinter einem Lied verbirgt? Egal ob es nun um die erste Liebe oder den ersten Herzschmerz ging. Kennt man die Geschichte nicht, denkt man sich ein- fach eine dazu aus. Ich habe das z. B. bei einigen Liedern der Gruppe ECHT gemacht. Das Schöne daran ist, dass man zugleich Musik hören, aber auch schreiben kann. Mit der Geschichte als Hintergrund kann man dann vielleicht auch das Lied besser verstehen. Sabrina Glock: Gegen mangelnde Kreativität hilft es, sich ein Gedicht oder noch bes- ser einen Song vorzunehmen und mehrmals zu lesen oder zu hören. Lasst die Stimmung auf euch wirken, und macht euch den Inhalt klar. Dann schreibt eine kurze Szene oder Geschichte, die sich mit dem Inhalt und der Stimmung des Gedichts oder des Liedes befasst. Wem das noch nicht reicht, der kann die Stimmung verändert und den gleichen Inhalt auf unterschiedliche Art und Weise erzählen. ********************************************************************* LESE-TIPP: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Diesmal von Andreas W. Moser: http://www.literaturnetz.com/content/section/7/79/"Autoren": Unter diesem Link wird ein umfangreiches alphabetisches Verzeichnis vieler Autoren geführt. Unter G z. B. Jostein Gaarder ... ********************************************************************* AUTORENWISSEN: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Besondere Lesungen an besonderen Orten" von Ursula Schmid-Spreer Ein Schreibtisch, ein Stuhl, ein Mikrofon, ein Glas Wasser. Wenn man Glück hat, sind zwischen 5 und 10 Leute da. Es sei mal dahin gestellt, ob das alles Freunde oder Familie des Vorlesenden sind. Mal ehrlich - trocken und langweilig. Aber es geht auch anders. Hier ein Beispiel: Die Barockgarten-Lesung Eine besondere Lesung war die Barockgarten-Lesung im fränkischen Roth. Im Rahmen der "Rothen Nacht" sprach der Buchhändler Axel Feuerlein die Autoren Heike Reiter und Barbara Lorenz an. Er hätte einen schönen Barockgarten und könnte sich durchaus vorstellen, dort einmal eine Lesung zu veranstalten. - Die Autorinnen ließen sich nicht zweimal bitten. Die Lesung wurde ein voller Erfolg. Der private Barockgarten der Buchhandlung Feuerlein ist mit viel Liebe in Eigenregie gestaltet worden. Herr Feuerlein bewirtete seine Gäste mit Wein, Wasser und Apfelsaft. Dazu reichte er selbst gebackene Muf- fins. So war es kein Wunder, dass die Zuhörer schon früh anwesend wa- ren und mit einem Getränk durch den bezaubernden Garten flanierten - und dabei natürlich ausgiebig in den Büchern auf dem Büchertisch schmökerten. Dieses Jahr lasen die Autoren Heike Reiter, Thomas Rüger und Robert Unterburger. Als Gast hatten sie Katharina Storck zum Mitlesen einge- laden. Das Motto der 3. Barockgartenlesung war "Rosen, Dornen und Ka- valiere". In allen Geschichten gab es übrigens einen Hinweis auf "Feuerleins Barockgarten". Untermalt wurden die speziell zu diesem Thema geschrie- benen Geschichten von Eva Wolf, die auf der Harfe begleitete. Thomas Rüger führte gekonnt als Moderator durch das Programm. Die Lesung war so erfolgreich, dass neben dem Samstagstermin eine zweite Lesung anberaumt wurde. Aufruf Wenn auch Sie eine besondere Art der Lesung organisiert haben, dann schreiben Sie mir:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. (autorenforum). Lassen Sie mich wissen: - Welche Leseorte und -bühnen sind zurzeit interessant? - Welche Erfahrungen haben Sie mit Einzel- und Gruppenlesungen, dem Vortragen eigener Texte, der Organisation von Lesungen oder Leseper- formances gemacht? - Welche besonderen Lesungsorte und -ideen haben Sie schon einmal be- sucht oder selbst umgesetzt? - Wie bereiten Sie sich auf Lesungen vor, was tun Sie gegen Lampenfie- ber? **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Ursula Schmid-Spreer ist Lehrerin für Gesundheitsberufe (Zahnmedizin). Sie schreibt gerne Briefe, Tagebuch und Kurzgeschichten. In Antholo- gien und Literaturzeitschriften sind Geschichten von ihr publiziert worden. Das Märchenbuch "Florian Floh" wurde im Thomas-Rüger-Verlag, Nürnberg, veröffentlicht. Auch organisiert sie Autorentreffen und Stammtische und gibt Kurse in kreativem Schreiben. ********************************************************************* BUCHBESPRECHUNG: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Handbuch Ghostwriting" besprochen von Gabi Neumayer Inzwischen gibt es schon einige Bücher übers Ghostwriting, doch die sind in der Regel Übersetzungen und konzentrieren sich auf den ameri- kanischen Markt. Dabei kommt beispielsweise der große Bereich des akademischen Schreibens zu kurz - ein wichtiger Grund dafür, dass der Ghostwriter Wolfgang Klinghammer dieses Handbuch für den deutschen Markt geschrieben hat. Er stellt gleich zu Beginn klar, dass hier keine Schreibanleitung und auch keine Motivationstechniken zu erwarten sind. Stattdessen beschäftigt Klinghammer sich damit, wie man als Ghostwriter Aufträge bekommt, sich die Arbeit einteilt, seinen Berufsweg plant und Schwierigkeiten (mit Kunden, Vermittlern und rechtlichen Vorschriften) vermeidet oder löst. Die zentralen Themen: - wichtige Fähigkeiten und Eigenschaften, die Ghostwriter haben soll- ten - Recherche - Schreiben im Team - schmutzige Tricks (Plagiate etc.) - Betätigungsfeld einschließlich verwandter Tätigkeiten (Redenschrei- ber, Literaturagent, Promotionsberater etc.) - Grauzonen und Illegales (speziell: wissenschaftliche Arbeiten ver- fassen) - typische Kundeneigenschaften, mögliche Reibungspunkte - Vor- und Nachteile des Jobs Hin und wieder nimmt Klinghammer auch die Kundenperspektive ein, gibt Tipps für die Auswahl eines Ghostwriters oder Hinweise, wie man die Arbeit eines Ghostwriters erkennt. Eine kommentierte Buch- und Linkliste rundet das Buch ab, das insgesamt eine gute Übersicht über den deutschen Markt, die Anforderungen an Ghostwriter und die arbeit- stechnischen, zwischenmenschlichen und rechtlichen Schwierigkeiten dieser Tätigkeit bietet. Einige Wünsche bleiben dennoch offen. Kürzere Zeilen und eine leser- freundlichere Aufbereitung (beispielsweise mit Checklisten, Kurzzusam- menfassungen und Musterverträgen) wären nicht schlecht gewesen, ebenso die Berücksichtigung der neuen Rechtschreibung, die auch für viele Ghostwriting-Aufträge relevant sein dürfte. Zudem werden oft zahl- reiche Möglichkeiten aufgezählt, aber nicht immer genügend Tipps als Entscheidungshilfen gegeben. Doch das liegt ohne Zweifel auch am schwierigen Thema, in das dieser Ratgeber insgesamt eine gute Einführung bietet. Wer überlegt, ob Ghostwriting etwas für sie oder ihn sein könnte, wird der Antwort nach der Lektüre dieses Buches jedenfalls einen entscheidenden Schritt nähergekommen sein. Wolfgang Klinghammer: "Handbuch Ghostwriting. Marktumfeld und Arbeit- stechniken", 2007, 128 Seiten, 10,95 Euro, BoD ********************************************************************* VIER SEITEN FÜR EIN HALLELUJA: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Oft können Profis schon an den ersten Seite sehen, woran ein Text krankt. Da wird zu viel erklärt, oder die Personen bleiben blass, oder der Text ist mit Adjektiven überladen oder ... Wenn eins dieser Probleme in eurem Text auftaucht, wird ihn ein Ver- lagslektor schnell beiseite legen - und ihr erhaltet ziemlich sicher einen der beliebten Formbriefe. Denn die Probleme, die auf den ersten vier Seiten auftreten, setzen sich in aller Regel im Rest des Manuskripts fort. Hier könnt ihr die Probe aufs Exempel machen. Hans Peter Roentgen, der professionell Schnupperlektorate (http://www.hproentgen.de) der ersten vier Seiten macht, bespricht für den Tempest kostenlos die ersten vier Seiten von Lesern. Also: Schickt uns die ersten vier Seiten eures Manuskripts - maximal 7.200 Zeichen! -, und vielleicht findet ihr schon im nächsten Tempest unseren professionellen Kommentar dazu! In der Regel werdet ihr fest- stellen, dass ihr unsere Ratschläge auch für den Rest eures Textes verwenden könnt. Bitte schickt uns aber nur Text- oder RTF-Dateien. Das könnt ihr einstellen, indem ihr in Word statt "Speichern" "Speichern unter" anklickt und dann ganz unten den Dateityp wählt ("nur Text" oder "RTF"). Die normalen Word-Dateien sind beliebte Virenträger und werden deshalb von uns nicht geöffnet. Der Text wird anonym im Tempest abgedruckt und besprochen (es sei denn, ihr wollt euren Namen dort sehen, bitte extra vermerken!). Außerdem werden Text und Besprechung auf den Seiten von Hans Peter Roentgen (http://www.textkraft.de) veröffentlicht, der dieses neue Angebot organisiert und selbst schon viel Erfahrung mit dem Lektorat der ersten vier Seiten hat. Welcher Text besprochen wird, legen wir fest. Die AutorInnen erklären sich mit ihrer Einsendung mit der Veröffentlichung einverstanden. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Das Großvater-Paradoxon" Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen Dreizehn bärtige Matrosen klebten wie Spinnen in der Takelage eines Viermasters. Wer keine Kraft mehr hatte, stürzte ins Eismeer. Todess- chreie wurden vom Gebrüll des Orkans verschluckt. Diejenigen unter ihnen, die nicht das Glück hatten, auf Eisschollen zu zerplatzen, er- froren im Wasser, noch bevor sie ihren Gott um Hilfe bitten konnten. Das Schiff ächzte. Der Einzige, dem diese Naturgewalten nichts anzuhaben schienen, war Nils Nilström. Wie ein Titan stand der Kapitän am Ruder, ließ sich den Schneesturm um die Ohren pfeifen, als sei er ein Mailüftchen und trällerte ein Seemannslied. Während sich allen anderen noch Lebenden an Bord die Mägen umstülpten, dachte er darüber nach, was er zu Abend essen würde: Flugentenbrust oder Elchgulasch. Jäh erwachte David aus seinem Tagtraum. Die Knie unterm Kinn, seine Beine umschlungen, kauerte er in der Schießscharte einer Burgruine und fühlte sich wie ein rückfällig gewordener Süchtiger. Hatte er sich nicht vorgenommen, seinen Fantasien nur noch dann nachzuhängen, wenn er alleine war? Er schlug seine großen rabenschwarzen Augen auf und spähte in die Tiefe, wo sich der Fluss wie ein Bindfaden aus dem Felsen schlängelte. Ihn schwindelte und er drehte sich dem Burghof zu. Der Habsburger, wie sie ihren Geschichtelehrer nannten, stand mit glühenden Wangen neben der Zisterne und pinselte eine verrostete Bier- dose ab. Seine leuchtenden Augen konnten einen glauben lassen, er habe den Getränkeproviant eines Ritters entdeckt. Der Lehrer schien der einzig Begeisterte zu sein. Tatsächlich glichen Davids Mitschüler, die über das Gelände verteilt waren, eher verirrten Maulwürfen als Archäologen. Nein. Noch einer machte einen motivierten Eindruck, wenn auch mehr auf sportliche Art - Adrian. Er hatte sich vor einem Torbogen postiert und ähnelte einem römischen Gladiator mit schulterlangem Blondhaar. Er schichtete Gesteinsbrocken zu einer kleinen Pyramide auf und stöhnte dabei wie ein Gewichtheber im Endkampf. Um seine Muskelpracht besser zur Geltung zu bringen, präsentierte er sich mit nacktem Oberkörper. David betrachtete sein eigenes kaputtes Bein, das aus der Schießscharte baumelte. Wie einen dürren Ast zog er es mit sich, seit er denken konnte. Er hob seinen Blick. Ausgerechnet Emma und Leo waren Adrians leidenschaftlichste Zuschauer. Sie lehnten nebeneinander an einer halb verfallenen Mauer und kommen- tierten Adrians Vorstellung. "Was genau macht er da eigentlich?", fragte Emma, schraubte selbstvergessen den Deckel ihrer Trinkflasche auf und zu und ließ Adrian dabei nicht aus den Augen. Emma sah aus, als habe sie heute Morgen mit Sonnenlicht geduscht. Ihre rotblonden, verfilzten Rastalocken schaukelten bei jeder noch so kleinen Kopfbewegung und ihre türkisblauen Augen glitzerten. Sie trug eine blaugraue Latzhose mit etlichen schwarzen Taschen, dazu Stahlkappenschuhe. Neuerdings gehörten die Handwerkerklamotten ihrer Brüder zu ihrer Grundausstattung. "Das muss so eine Art Strafe sein", sagte Leo und fischte eine Essig- gurke aus einer Salamisemmel. Leo war kugelrund, hatte wenig Hals und Igelhaare. Vor kurzem hatte er David gegenüber erwähnt, dass er jede Woche eine Tube Haargel verbrauche. "Wieso Strafe?", erkundigte sich Emma. "Gleich bröckelt sein Steinhaufen zusammen und er muss wieder von vorne beginnen. Und das für den Rest seines grauenvollen Daseins", sagte Leo verschmitzt und biss in die Essiggurke. "Und in schätzung- sweise fünftausend Jahren wird man sich einen Namen dafür einfallen lassen." "Adriansqualen", sagte Emma und gluckste vor Lachen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Lektorat von Hans Peter Roentgen Was fällt an dem "Großvater-Paradoxon" besonders auf? Dass es so unterschiedlich ist. Der erste Teil, der Tagtraum, ist tod- langweilig, statisch und erzeugt keine Bilder. Der zweite Teil ist lebendig, und der Leser "sieht" die Szene beim Lesen. Kaum glaublich, dass beide Teile vom gleichen Autor stammen. Ist aber so. Und es ist keineswegs selten, dass Autoren in Texten völlig unter- schiedlich schreiben. Weil hier der Traum den Leser aus dem Text wirft, will ich mich vor allem mit ihm beschäftigen. Die Szene im Burghof hat zwar auch Mängel, kann noch verbessert werden, aber die Probleme dort sind längst nicht so gravierend. Im Gegenteil, aus dieser Szene erfahren wir erst, was in dem Tagtraum eigentlich vor sich geht, was dort stehen sollte, aber nicht steht. David ist verträumt, und das mag er gar nicht. Das will er sich ab- gewöhnen. Außerdem hat er ein verkrüppeltes Bein. Und schielt voller Neid auf den gut gewachsenen Adrian, der von Leo und Emma beobachtet wird. Das legt nahe, dass er sich in seinen Tagträumen eine Rolle als "Held" auf den Leib schreibt: Dort, im Tagtraum ist er einer, der als Einzi- ger in gefährlichen Situationen die Übersicht behält, ein Supermann ohne jede Beinprobleme. Doch davon spüren wir im Tagtraum selbst nichts. Weil der zwar eine gefährliche Action-Szene schildert, aber ohne jede Action. Viele Autoren und Kritiker rümpfen die Nase über Action-Romane, behaupten, die seien schnell runtergeschrieben. Bis sie selbst einen schreiben (müssen) und feststellen, dass das keineswegs so einfach ist. Ein Grund dafür ist, dass die wenigsten Autoren eigene Erfahrungen mit wilden Stürmen im Eismeer, mit Schießereien und schnellen Verfol- gungsjagden haben. Der Eismeer-Traum ist dementsprechend. allgemein (wer keine Kraft mehr hatte, stürzte ins Eismeer), statisch (klebten in der Takelage) und passiv (Todesschreie wurden vom Gebrüll des Ozeans verschluckt). Und dass ein Mensch auf einer Eisscholle zerplatzt, ist ein schiefes Bild. Lassen wir das doch mal lebendig werden. .......... Der Sturm heulte durch die Taue, die dreizehn Matrosen klammerten sich verzweifelt an die Takelage. Den ersten verließen die Kräfte, er stürzte hinab ins Meer, mit geöffnetem Mund und einem Schrei, den nie- mand hören konnte. Einmal, zweimal, dreimal tauchte er noch aus den Wellen auf, dann hatte das eiskalte Wasser ihn erfrieren lassen. Ein zweiter folgte ihm, glücklicher als der erste, denn er krachte auf eine Eisscholle und brach sich sofort den Hals. Das Schiff ächzte, die Wellen schleuderten es steil empor und ließen es kurz darauf wieder hinabstürzen. Die Gesichter der Matrosen liefen grün an. Nur der Käpt'n trotzte Wind, Wellen und Schneesturm, pfiff am Steuerruder "Wir lagen vor Madagaskar" und überlegte, ob Flugenten- brust oder Elchgulasch zum Abendessen wohl besser schmecken würde. .......... Was habe ich hier verändert? Erstens habe ich passive Satzkonstruk- tionen aktiv gemacht. Aktiv schreiben, starke Verben benutzen, das ist in Action-Szenen noch wichtiger als sonst. Zweitens habe ich allgemeine Behauptungen durch konkrete ersetzt. Nicht "irgendwer" stürzt ins Meer oder auch auf eine Eisscholle, son- dern der erste Sturz wird geschildert. Der Kapitän pfeift nicht irgendein Seemannslied, sondern "Wir lagen vor Madagaskar". Drittens schleudern die Wellen das Schiff hoch und runter. Die fehlen im Origi- nal fast ganz, nur aus dem Umfeld - grüne Gesichter, Sturm - lassen sie sich erahnen. Natürlich ist diese Szene irreal. Kein Schiff im Eismeer kann derart dicht an Eisschollen vorbei segeln, ohne Gefahr zu laufen, auf- geschlitzt zu werden; keinem Kapitän ist es egal, ob seine Matrosen aus der Takelage ins Meer stürzen. Aber es handelt sich ja um den Tag- traum eines Jungen. Auch bei Action-Szenen sind die Personen wichtig. Hier ist es der Kapitän, der einzige richtige Kerl auf dem Schiff, der Seewolf, dem ein Schneesturm, ja das Wüten der ganzen Welt nichts anhaben kann. Wie sähe die Szene aus, wenn sie ein Alptraum wäre? Da würde sich anbieten, alles aus der Perspektive des Matrosen zu schildern, der ins Meer stürzt, weiß, er wird erfrieren, immer wieder in den Wellen untergeht, spürt, wie ihm die Luft ausgeht. ++++++++++ Übung: Schreiben Sie genau diese Szene als Alptraum. Wie fühlt sich der Sturm an, wenn wir ihn nicht durch die Augen einer Person erleben, der er nichts anhaben kann? ++++++++++ Zurück zum Text, diesmal zum zweiten Teil. Am Anfang stören die "großen rabenschwarzen Augen". Dabei erleben wir die Szene aus der Sicht von David, der seine Augen wohl kaum selbst sehen kann - oben- drein ist er im Moment eher gedrückter Stimmung und deshalb sicher nicht geneigt, sich selbst so großartig zu schildern. Auch der Fluss, der sich "wie ein Bindfaden" aus dem Felsen schlängelt, ist eher ein schiefes Bild, schließlich ist ein Bindfaden schmal und erinnert auch sonst nicht sehr an einen mäandernden Fluss. Doch ansonsten ist die Burghof-Szene besser, lebendiger, spannender. Warum steht sie dann nicht am Anfang? Schließlich könnte der Autor mit der Szene beginnen, in der der Habsburger eine Meute von blinden Maul- würfen zu historischen Grabungen anleitet, um die Archäologie der Trinkgewohnten der jüngsten Moderne zutage zu fördern. Vielleicht kön- nte man den Tagtraum in diese Szene einbinden, statt sie an den Anfang zu stellen? Das wäre eine Möglichkeit. Ob sie sinnvoll wäre, könnte ich aber erst entscheiden, wenn ich das gesamte erste Kapitel kennen würde. Doch es ist eine Alternative, die der Autor prüfen sollte. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Hans Peter Roentgen coacht Autoren und Manuskripte (http://www.textkraft.de). Im November erscheint sein Buch mit zahl- reichen Beispielen zur Textbearbeitung: "Vier Seiten für ein Halle- luja" im Lerato Verlag. ********************************************************************* VERLAGSPORTRAIT: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) Milena Verlag Lange Gasse 51/10 A-1080 Wien Telefon: (00 43) (0)1-4 02 59 90 Fax: (00 43) (0)1-4 08 88 58 E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. www.milena-verlag.at Verlagsgeschichte Die Gründerinnen des Milena Verlages sind mehrere engagierte Autorin- nen. Die Verlagsleiterin Vanessa Wieser übt ihre Funktion im Haupt- beruf aus, die vier anderen Mitarbeiterinnen arbeiten im Nebenberuf im Verlag. Der Verlag wurde 1980 im Kontext der Frauenbewegung als ein autonomes Projekt (Verein) schreibender Frauen gegründet, die sich mit ihren Texten im Bereich der etablierten konventionellen Verlagsprogramme nicht zu Hause fühlten. Sie wollten ein Forum schaffen, in dem sich Autorinnen endlich Gehör verschaffen können, da evident war (und ist), dass Autorinnen den Kollegen gegenüber bis heute eindeutig unter- repräsentiert sind. Aus dem Projekt wurde ein professioneller Publikationsort. So entstand der Wiener Frauenverlag, der seit 1997 Milena Verlag heißt. Das Team hat sich verändert - dabei ist das Programm ständig gewachsen. Heute publiziert der Milena Verlag 9 bis 14 Bücher pro Jahr, wobei die An- zahl immer auch von der äußerst fragilen finanziellen Situation in der Buchbranche, insbesondere für kleine Verlage, bestimmt wird. Programm und Philosophie Das Programm zeichnet sich durch einen Genderschwerpunkt aus: feminis- tisch, quer, gesellschaftskritisch. Die Reihen: Literatur, Kriminalro- man, Sachbuch, Wissenschaft. Welche AutorInnen wurden bisher verlegt? In den 26 Jahren Verlagsgeschichte wurden zahlreiche Autorinnen ver- legt, die in ihren Arbeiten - sei es Sachbuch, Wissenschaft, Krimi oder Literatur - stets feministische und gesellschaftskritische Schwerpunkte gesetzt haben. Darunter sind Edith Kneifl, Lisa Lercher, Elfriede Semrau, Elizabeth Young-Brühl, Lisa Pei, Luce Irigaray, Petra Ganglbauer, Trixi Kram- lovsky und hunderte andere. AutorInnen gesucht? Bisher erschienen im Verlag ausschließlich Bücher von Autorinnen; diese Exklusivität ändert sich 2008. Ab sofort sind Autorinnen und Autoren herzlich eingeladen, uns ihre Manuskripte zu schicken. Gut sollen sie sein! Konditionen Der Verlag bezahlt 8 bis 10 % Tantiemen. Ansonsten gibt es den Stan- dardvertrag. Außerdem werden Lesungen mit engagierter Beteiligung der AutorInnen organisiert. Auch Lesereisen organisiert der Verlag, zwar selten, aber doch! Was ist dem Verlag besonders wichtig? Die Zukunftspläne des Milena Verlages sind, wie bereits erwähnt, in einer inhaltlichen Neuorientierung. Sie wollen und müssen zukünftig Bücher machen, nach denen Nachfrage besteht. Niveauvoll werden sie trotzdem sein. ********************************************************************* ERFAHRUNGSBERICHT: --------------------------------------------------------------------- (redaktion at team pt autorenforum pt de) "Sex-Bomb-Boogie - oder: Ich bin immer noch schlecht" von Jennifer Schreiner Vorgeschichte Nachdem ich zusammen mit einigen anderen Autorinnen "Die Vampirsch- lampen" gegründet hatte, hoffte ich, meine Umwelt würde lachen, uns Humor bescheinigen und alles würde sich ändern. (Da zeigt sich wieder einmal, wie naiv ich im Grunde meines Herzens doch bin. Kein Wunder also, dass ich Liebesromane schreibe.) Natürlich änderte sich gar nichts. Die Leute und Leser, die vorher schon wussten, dass ich nicht halbnackt vorne auf meinem Buchcover rumturne, wussten es immer noch, und die anderen denen war es ein- fach egal. Und die mich für "schlecht", "verdorben" und "frustriert" hielten, sahen sich durch "Die Vampirschlampen" schlicht und er- greifend in ihrer Meinung bestätigt - und griffen einfach zu den näch- sten Urteilen und Vorurteilen. Aussehen Es wäre absolut falsch und gelogen zu behaupten, ich hätte keine Vorurteile. Mein erster Satz, als ich hörte, dass eine meiner Lie- blingsautorinnen zur Liebesromanmesse nach Deutschland kam, war damals: "Hoffentlich ist die halbwegs hübsch, sonst will ich von der keine Liebesromane mehr lesen." Nach einem extrem bösen Blick meiner Freundin und Mit-Vampirschlampe Nina Behrmann tröstete ich mich damit, dass sich jeder Gedanken um seine Mitmenschen macht und sie in Schubladen einordnet. Und sind wir nicht alle ein Opfer unserer eigenen Fantasie und Vor- stellungskraft? Denn ständig visualisieren wir Frauen und Männer, die wir noch nie gesehen haben, gerade nicht sehen können und wahrschein- lich auch nie sehen werden. Als Beispiel seien hier Gesprächspartner am Telefon genannt (heute schon bei einem Kundendienst angerufen?), Radiomoderatoren oder eben auch Autoren. Anhand der Stimme stellen wir uns vor: hübsch oder hässlich, alt oder jung, auch Sympathiefaktoren spielen dabei eine Rolle. Und bei Autoren? Na, da spielt ganz klar das Genre eine Rolle. Also denken die Leser: Jemand, der einen Krimi schreibt, ist selbst vielleicht ein bisschen wie ein Ermittler - oder eben das Gegenteil und verrucht. Frauen, die witzige Frauenromane schreiben, zeichnen sich durch einen pfiffigen Haarschnitt aus und sind auch sonst lustig und aufgeschlossen. Und Horror- und Fantasyautoren ... na ja, schließen Sie einfach die Augen. Die Liebesromanautorinnen?! Da gibt es mehrere Unterscheidungen: - Sie darf ein wenig "historisch" sein, wenn sie in dieser Sparte schreibt. Hier darf sie auch gerne ein wenig füllig sein, solange es nicht zu füllig ist, und auch mal altertümliche Kleidung tragen. - Sie darf ein wenig "gothic" sein, wenn es zu dem passt, was sie schreibt. - pfiffig, wenn sie witzige Frauenromane schreibt - lustig, wenn sie Chick-Lit schreibt - emanzipiert uh! oh Pech gehabt - Die Erotikautorin? Entweder eine Sexbombe oder eine frustrierte und hässliche Hausfrauenziege. Wobei Sexbombe gerne auch mal mit "billig" gleichgesetzt wird. Die Grenzen zwischen diesen Unterscheidungen sind fließend. Generell: Wir sind gelangweilte Hausfrauen - oder, wie es in einem Forum bezeichnenderweise heißt: "gefrustete Hausfrauen". Weswegen wir alle gefrustet sind, wird nicht näher erklärt, ich nehme an, die Autorin dieser Behauptung glaubt, wir seien einfach sexuell nicht aus- gelastet, und aus diesem Grunde würde unsere Fantasie Amok laufen. Ich kann nicht für die anderen Erotik-Autorinnen sprechen, aber ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass irgendeine von uns gelangweilt ist - oder gefrustet. Ich weiß auch nicht so ganz, wie ich mir das "ge- frustet" vorzustellen habe, wenn es um die Geringfügigkeit meiner Ar- beit als Hausfrau geht: Ist Hausarbeit weniger anstrengend, weniger anerkannt und weniger wert? Haben Hausfrauen zu viel Zeit und schrei- ben, weil sie nicht ausgelastet sind? Oder haben sie beim Putzen, Waschen, Bügeln, Aufräumen, Einkaufen und Kochen zu wenig Abwechs- lung? Ehrlich? Ich habe keine Ahnung! Ich bin seit der Geburt meines Sohnes tatsächlich zu Hause, aber ich kann nicht behaupten, dass mir lang- weilig wäre, Hausarbeit doof und weniger anstrengend wäre oder ich einfach zu viel Zeit hätte. Aber was weiß ich denn schon? Ich bin ja "nur" eine Hausfrau. Wie es ein Forumnutzer schafft, nicht nur Schriftstellerinnen zu beleidigen, sondern im selben Satz auch Haus- frauen und die von ihnen gewählte Aufgabe herabzusetzen, ist schon erstaunlich. Wahrscheinlich ist hier entweder ein genialer Autor am Werke, der noch nicht entdeckt wurde, oder ... (manchmal denkt mein Gehirn wahrlich gemeine Dinge). Das Billig-Image Genau genommen gehört schon "typische gelangweilte und frustrierte Hausfrau" dazu. Aber es kommt noch besser: ausgefressene Haare, schnoddriges Äußeres (wahrscheinlich vom vielen Putzen selber schmutzig geworden?) und schreckliches Make-up (zerfließt vermutlich, weil man beim Bügeln schwitzt). Oder genau das Gegenteil: Egal wie die gängige Liebesautorin ausschaut und oder ob es ihr steht: Sie trägt Dessous in allen passenden und unpassenden Lagen (zum Beispiel beim Putzen). Auch wenn sie einmal ihre vier Wände verlassen darf, hat sie möglichst wenig an. Aus diesem Grund ist Deutschland das perfekte Land für die Liebesromanautorinnen. (Wir lieben es auch, nackt zu bügeln.) Alter Wie enttäuscht sind viele, wenn sich die Autorin - ach du Schreck! - als Fünfzigplus erweist! Und - Sakrileg! - vielleicht schon Enkel hat! Anscheinend darf man ab einem bestimmten Alter nicht mehr von Lust und Liebe träumen. Und erst recht nicht diese Fantasien in Texten einfan- gen. (Scheiß was auf die Lebenserfahrung, die man benötigt, um Erotik, Sex und Liebe anständig und ehrlich rüberzubringen.) Und hässlich und / oder alt geht schon mal gar nicht. Sex im Alter ist tabu (wenigstens für Frauen). Keiner will lesen, wie eine fünfzigjährige Frau von Sex schreibt. Märchen will man von der! Schönheit und das Gegenteil Nehmen wir das andere Extrem: Die echte Erotikautorin muss erotisch sein, basta! Die Leserfantasien projizieren sich gerade in diesem Genre oft auf den Autor. Wahrscheinlich, weil es einfach so viel Spaß macht. Wer stellt sich bei sexuellen Fantasien schon eine hässliche Person vor? Und keiner will erotische Fantasien von hässlichen und dicken und alten Leuten lesen - oder von ungepflegten. So dürfen Männer mit abgekauten, schmutzigen Fingernägeln Fantasy schreiben und vorlesen. Keiner mokiert sich darüber. Wenn dieselben Männer Erotik schreiben, sind sie gleich "schmutzige alte Männer mit Altmännerfantasien". Die Frauen in solch einem Falle - oder wenn sie schon älter oder eben nicht ganz so schön sind - gelten als frustriert, weil sie "keinen abbekommen haben". Fazit: 1. Die Autorinnen nutzen Liebes- und Sexträume als Therapie, weil sie nur als Pärchen glücklich werden können. Schließlich ist jemand, der alleine ist, ja kein vollständiger Mensch. 2. Bist du alt und nicht perfekt, bist du allein und frustriert. Alles hübsch oder was? Jetzt sollte man meinen, wenn die Autorin gut ausschaut und auch noch jung ist, sei alles ein Zuckerschlecken. Doch mitnichten! "Bist du das auf dem Cover?", das ist noch harmlos. "Machst du so was auch?" "In welchen Swingerclub gehst du denn so?" Bei Lesungen immer (wirklich immer!): "Bist du die Hauptfigur?" oder, etwas harmloser: "Wie viel von der Hauptfigur steckt in deiner Pro- tagonistin?" Gemeint ist aber immer (wirklich immer): "Wie viel von dem in deinem Buch machst du in deinem Privatleben?" Hier also eine eindringliche Warnung an alle potentiellen Leser: Ich bringe Leute um, esse kleine Kinder, verfasse religiöse und politische Hetzkampagnen und arbeite am Untergang der Welt. Mit Zettel und Stift. PS: Sherrilyn Kenyon alias Kinley MacGregor sah auf der Liebesroman- messe toll aus, hat drei Kinder und war wesentlich älter, als ich gedacht hatte. - Ich lese ihre Bücher trotzdem noch. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Wer mehr über die Autorin Jennifer Schreiner oder ihr aktuelles, ero- tisches Vampirbuch "Zwillingsblut" erfahren möchte, kann ihre Homepage http://www.JenniferSchreiner.com besuchen. ********************************************************************* UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN: --------------------------------------------------------------------- Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - keine Manuskripte zur Beurteilung. Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. Drehbuch: Oliver Pautsch drehbuch at experte pt autorenforum pt de Fandom: Thomas Kohlschmidt fandom at experte pt autorenforum pt de Fantasy: Stefanie Bense fantasy at experte pt autorenforum pt de Heftroman: Arndt Ellmer heftroman at experte pt autorenforum pt de Historischer Roman: Titus Müller historischer.roman at experte pt autorenforum pt de Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik kinderbuch at experte pt autorenforum pt de Lesungen: Rüdiger Heins lesungen at experte pt autorenforum pt de Lyrik: Martina Weber lyrik at experte pt autorenforum pt de Sachbuch: Gabi Neumayer sachbuch at experte pt autorenforum pt de Schreibaus- und fortbildung: Uli Rothfuss fortbildung at experte pt autorenforum pt de Schreibgruppen: Ute Hacker schreibgruppen at experte pt autorenforum pt de Schreibhandwerk: Ute Hacker schreibhandwerk at experte pt autorenforum pt de Sciencefiction: Andreas Eschbach sf-autor at experte pt autorenforum pt de Technik (physikalisch!): Woldemar Schilgen technik at experte pt autorenforum pt de Übersetzung: Barbara Slawig uebersetzerin at experte pt autorenforum pt de Verlagswesen: Bjørn Jagnow verlagswesen at experte pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ................. Experten-Special: ................. Björn Jagnow hat seine über 80 Fragen und Antworten zu den Themen Ur- heberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten sieben Jahre ge- sammelt und stellt sie euch jetzt als kostenloses PDF zur Verfügung. Das Tolle daran: Die Fragen sind nun thematisch geordnet, das elektro- nische Format erlaubt eine schnelle Volltextsuche - und Björn hat au- ßerdem alle Antworten überarbeitet und aktualisiert. Ob ihr Infos sucht zu Ausfallhonorar, Book on demand, Buchpreisbindung, Druckkos- tenzuschussverlag, Exposé, Honorar, ISBN, Leseprobe, Nebenrechte, Plagiat, Titelschutz, Verlagsgründung, Zitat oder ... Hier werdet ihr fündig: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062-tempest1-9. ********************************************************************* FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY: --------------------------------------------------------------------- Stefanie Bense (fantasy at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich arbeite zur Zeit an einem Fantasy-Werk, das voraussichtlich fünf Bände umfassen wird. Da Mehrbänder innerhalb der Fantasy ja nicht un- gewöhnlich sind, stellt sich mir, und vermutlich auch anderen Erstau- toren, die Frage, wie man am besten an die Verlage herantritt. Sollte man von Beginn an mitteilen, dass man einen Mehrbänder plant, und wenn ja, wie setzt man das im Exposé um? Sollte dieses bereits den Inhalt des gesamten Romans beschreiben oder nur den des ersten Bandes? Antwort: In der Fantasy sind Mehrteiler nicht ungewöhnlich. Mal verkaufen sie sich gut (siehe Stephen Donaldsons Covenant-Zyklus), mal weniger gut (Gezeiten-Welt von Hennen, Wiesner u. a.). Die Verlagslektoren fürch- ten aber häufig, dass Erstlingsautoren/innen ein so umfangreiches Pro- jekt nicht durchhalten werden. "Anfänger" haben es mit einem Zyklus also schwerer, sofern der erste Band nicht für sich allein stehen kann. Ein Verlag will stets wissen, ob die Geschichte verkaufbar ist. Also, ein tolkienscher Roman über den Kampf gegen einen übermächtigen Super- schurken, der die Welt bedroht, wird es schwerer haben als ein origi- nelles Werk über ein Volk von Zuckerwerk-Leuten, die eine Überschwem- mung und damit die totale Auflösung fürchten. Sprich: Was originell ist, wird eher gekauft. Einen Mehrteiler kann man nicht in völlig unabhängigen Bänden erzäh- len. Dann wäre es eine Serie und kein Mehrteiler. Ein Zyklus erzählt eine einzige große Geschichte, die in mehrere Bände idealerweise nach Sinnabschnitten aufgeteilt ist (oder wie bei Tolkiens Herr der Ringe leider nur nach buchbinderischen Gesichtspunkten). Somit benötigt der Verlag Informationen über den Zyklus, um zum einen die übergeordnete Geschichte und zum anderen den ersten Band beurteilen zu können. Ein Exposé eines Mehrteilers sollte deshalb Folgendes umfassen: - einen kurzen Abriss des gesamten Zyklus, aus dem deutlich wird, was für eine übergeordnete Geschichte erzählt wird, und wie die Bände zu- sammenhängen (maximal 1 Seite) - den Abriss des ersten Bandes (maximal 3 Seiten), der die Hauptge- schichte dieses Teils zusammenfasst und herausstellt, worum es geht, sowie klar macht, welche Überleitung es zum zweiten Band gibt und wie eigenständig lesbar Band 1 ist - eine kurze Übersicht der Figuren und des Hintergrundes von Band 1 (maximal 1 Seite). Dazu kommt die Leseprobe von 30 bis 50 Seiten, eventuell eine Autoren- vita und eine Bibliographie sowie ein paar Sätze dazu (vielleicht schon im Anschreiben), wie die Bände zusammenhängen und ob sie einzeln lesbar sein werden. Für den Verlag ist wichtig: Kann ein Leser auch mit Band 3 einsteigen, oder muss er die vorherigen Bände unbedingt gelesen haben, um zu verstehen, was passiert? Im Anschreiben sollte besonders darauf eingegangen werden, was das "Alleinstellungsmerkmal" dieses Zyklus ist, wodurch er sich also von anderen unterscheidet. Helfen kann auch, wenn jeder Band des Mehrtei- lers ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal hat. Außerdem sollte im Anschreiben stehen, ob der Zyklus bereits fertigge- stellt wurde. Ein abgeschlossener Mehrteiler weist darauf hin, dass hier der Autor / die Autorin "durchgehalten" hat. Andererseits mag es einen Verlag abschrecken, gleich mehrere Manuskripte einkaufen zu müs- sen. Verlage sind frei, sich nur für den ersten Band eines Zyklus zu ent- scheiden, um erst einmal abzuwarten, wie sich der verkauft, bevor sie die restlichen Bände als Manuskripte einkaufen. So minimieren sie ihr Risiko. Daher haben es Mehrteiler von Erstlingsautoren/innen nicht leicht. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt seit 1993 Schreib- kurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an ihrem ersten Roman. Kontakt:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. . ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN: --------------------------------------------------------------------- Bjørn Jagnow (verlagswesen at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich bin dabei, ein populärwissenschaftliches Buch zu schreiben [...] Zur besseren Anschaulichkeit arbeite ich so viele Bilder wie möglich und sinnvoll in den Text ein, jeweils mit eigenem kurzem Textfeld. Diese Bilder hole ich mir sämtlich aus dem Internet, wobei ich darauf achte, dass auf der jeweiligen Seite kein Copyright aufscheint, und die exakte Net-Adresse der jeweiligen Bilder gebe ich im Anhang kapi- telweise geordnet an. Da ich ein ziemlicher Neuling bin in der Verlagsbranche, möchte ich Sie fragen, ob es etwas gibt, worauf ich besonders achten sollte? Et- wa: Gibt es etwa spezielle Verlage, für die so ein Projekt interessant wäre? Reicht die Angabe der Net-Adressen bei Bildern ohne Copyright? Antwort: Zunächst einmal muss ich warnen. Die Bilder, die Sie im Internet zu- sammengesucht haben, dürfen Sie nicht verwenden! Ein Copyright-Hinweis ist nicht erforderlich - auch ohne Angabe sind die Bilder geschützt. Im Gegenteil benötigen Sie eine ausdrückliche Genehmigung zur Veröf- fentlichung. Eine bloße Quellenangabe genügt nicht. Näheres zum Urheberrecht lesen Sie bitte in meinen kostenlosen Skrip- ten nach: Urheber- und Medienrecht für Autoren Eine Einführung als kostenloses E-Book http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062-urhr1-6 Kostenloses E-Book mit über 80 Fragen und Antworten für AutorInnen (Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung) http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062-tempest1-9 Die Verlagssuche übernehmen die Experten von autorenforum.de nicht. Wir können auch keine Empfehlungen aussprechen. Versuchen Sie am bes- ten, ähnliche Bücher bei einem (Online-)Buchhändler zu finden, und sprechen Sie dann diese Verlage an. **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Bjørn Jagnow ist Schriftsteller, Verlagsfachwirt, Verlagskaufmann, Buchhändler und freier Lektor. Sein Fantasy-Thriller "Wilde Jagd" ist jetzt gedruckt (http://www.bjoernjagnow.de/) und als kostenloses PDF lieferbar (http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062-wildejagd1-8). ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR HISTORISCHEN ROMAN: --------------------------------------------------------------------- Titus Müller (historischer.roman at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich habe einen Roman, der Ende des Mittelalters in Nordeuropa spielt, allerdings sind die beiden beteiligten Königreiche fiktiv. Auch wenn ich sie zusätzlich in eine wirkliche Landkarte einzeichnen könnte und die Lebensumstände dort genau in die Zeit passen, hat es sie so nie gegeben. Der Roman enthält darüber hinaus keinerlei fantastische Elemente (also weder Drachen, noch Magie noch andere märchenhafte Dinge), mein Prob- lem war ganz einfach, dass ich keine zwei Länder finden konnte, die es wirklich gab und die den Bedingungen des Plots genügten. Nun meine Frage: Geht so etwas noch als historischer Roman durch, ob- wohl die Länder fiktiv sind? Falls nicht - was für ein Genre ist so was dann bloß ...? Es kann ja auch keine Fantasy sein, da dort eben- falls praktisch alle Merkmale fehlen. Es ist auch kein Krimi, eher eine Erzählung (obwohl sie dort hinein wohl wegen der Länge - über 500 Seiten - nicht passen würde, da Erzählungen gemeinhin kurz sind(?)). Antwort: Fiktive Schauplätze sind im historischen Roman selten. Allerdings kom- men sie durchaus vor. Der Erfolgsroman "Die Pilgerin" von Iny Lorentz ist in Tremmlingen angesiedelt, einer fiktiven Reichsstadt im Raum Ulm. In Gabrielle Alioths wunderbarem Roman "Der Narr" wird nicht er- wähnt, um welche Burg es sich beim Schauplatz handelt - und es ist für die Geschichte auch nicht notwendig. Umberto Eco schildert in "Der Name der Rose" eine fiktive Benediktinerabtei an den Hängen des Apen- nin. Dass ganze Länder neu erfunden werden, ist mir bisher nur bei Rebecca Gablés "Die Siedler von Catan" begegnet. Dennoch würde ich deinen Ro- man durchaus als historischen Roman betrachten. Der Aspekt des Edu- tainment tritt dabei ein wenig zurück - sprich, die Leser können sich nicht mehr sagen: Aber ich lerne doch so viel über Spanien, wenn ich diesen Roman lese. Vom Aspekt des Mittelalterlichen kannst du aber ohne Frage genauso viel oder sogar mehr Tiefe erreichen als mancher andere Roman. Mir ging das in Alioths "Der Narr" so; der Roman schil- dert das Burgleben derart intensiv, dass ich mehr Mittelalter ge- schmeckt habe als bei manchem Roman, der mit korrekter Stadtkarte aus- geliefert wurde. Hoffen wir, dass du einen Verlag von deinem Konzept überzeugen kannst! Als zusätzlicher Kaufanreiz kann der Schauplatz nicht herhalten, es muss also deine Geschichte so stark sein, dass die Leser wegen ihr das Buch kaufen. Und warum sollte das nicht gelingen? Ich wünsche viel Erfolg! **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** "Viel Detailkenntnis. Unterhaltung auf hohem Niveau!" (Magdeburger Volksstimme) Titus Müller: Das Mysterium, 469 Seiten, 19,95 Euro. http://www.titusmueller.de ********************************************************************* FRAG DEN EXPERTEN FÜR KINDERBUCH: --------------------------------------------------------------------- Michael Borlik (kinderbuch at experte pt autorenforum pt de) Frage: Ich habe unzählige Verlage mit Bilderbuchgeschichten angeschrieben, aber immer nur Standardabsagen erhalten. Offensichtlich veröffentli- chen immer weniger Verlage Autoren, die völlig unbekannt sind. Wie schafft man es denn, dann rein zu kommen? Außerdem wäre eine professionelle Anleitung nicht schlecht. Im Inter- net finden sich mehrere solcher Möglichkeiten wie [...], was eine Men- ge Geld kostet. Was hältst du davon? Lohnt sich solch eine Investiti- on? Wenn nicht über diesen Weg, woher dann erfahre ich, worauf es beim Schreiben von Kinderbüchern wirklich ankommt? Antwort: Ein Patentrezept, um sein Buch in einem Verlag unterzubringen, gibt es nicht. Bevor du dein Manuskript verschickst, solltest du jedoch immer prüfen, ob es überhaupt ins Verlagsprogramm passt. Zum Beispiel könn- test du dazu auf der Homepage des Verlages vorbeischauen oder in einer nahegelegenen Buchhandlung. Natürlich gehört auch immer ein wenig Glück dazu, sein Manuskript an den Verlag zu bringen. Von den Absagen solltest du dich nicht entmutigen lassen, diese werden einen als Autor immer begleiten. Wichtig ist, dass man stets bemüht ist, sich weiterzuentwickeln. Das kann durch Austausch mit anderen Schreibenden geschehen, die Lektüre entsprechender Lehrbücher oder den Besuch von Schreibseminaren oder Workshops. Zum Thema "Schreibschule" kann ich nichts sagen, da ich keine besucht habe. Aber wie wäre es mit einer Schreibgruppe? Dort findest du Gleichge- sinnte, mit denen du dich austauschen kannst. Schreibgruppen findest du im Internet, manchmal sogar direkt in deiner Stadt. Einfach mal umhören oder im Internet suchen. Übrigens hat der Kinderbuchautor Paul Maar ein sehr gutes Buch über das Schreiben von Kinderbüchern herausgebracht: "Vom Lesen und Schrei- ben" (Oetinger Verlag). **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** Michael Borlik, 1975 geboren, machte 1995 sein Abitur und ging an- schließend in eine kaufmännische Ausbildung, die er 1998 erfolgreich abschloss. Seit 2001 erfolgte eine Reihe von Veröffentlichungen. Über- wiegend schreibt er Kinder- und Jugendbücher, die u. a. bei Ueberreu- ter, Thienemann und Arena erscheinen. Seit Sommer 2005 ist er freier Schriftsteller. Mehr Infos unter http://www.borlik.de. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrenn- ter Mail kommt! +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Einsendeformalien: Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rück- sprache - erwünscht. Zurzeit können jedoch noch keine Honorare gezahlt werden. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: beitrag at team pt autorenforum pt de. Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet werden. Die genauen Richtlinien findet ihr unter der Adresse http://autorenforum.de/Tempest/richtlinien.html. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ I M P R E S S U M ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Herausgeber: Ramona Roth-Berghofer public.relations at team pt autorenforum pt de Gabi Neumayer redaktion at team pt autorenforum pt de Stefan Schulz webmaster at autorenforum pt de Thomas Roth-Berghofer Thomas.Roth-Berghofer at team pt autorenforum pt de ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "The Tempest" ist ein kostenloser Newsletter für Autorinnen und Auto- ren. Abonnenten sind herzlich aufgefordert, den Newsletter weiter- zugeben oder nachzudrucken, solange alle Urheberrechte beachtet werden (Näheres s. http://www.autorenforum.de/?UeberUns/Impressum) und der VOLLSTÄNDIGE Newsletter weitergegeben wird. 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