The Tempest

Ausgabe 9-07 (20. Juli 2007)

Editorial
Hall of Fame
Schreib-Kick
Lese-Tipp
Echo-Service
Autorenwissen
   "Schreiben ist das Erste und Wichtigste des Tages"
   von Kerstin Schmitz
Schreibkurs
   "Handeln ist ein Verb, oder:
   Wie man eine Figur in die Handlung führt - Teil 2"
   von Stefanie Bense
Interview mit Barbara Ming
Verlagsportrait
   "Spielberg-Verlag"
Erfahrungsbericht
   "So sind sie, die Leser"
   von Dolores Pieschke
Frag den Experten für Historischen Roman
   (Titus Müller)
Frag die Expertin für Fantasy
   (Stefanie Bense)
Frag den Experten für Kinderbuch
   (Michael Borlik)
Frag die Expertin für Sachbuch
   (Gabi Neumayer)
EDITORIAL:  
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Liebe Autorinnen und Autoren, 

das Wichtigste zuerst: Woldemar Schilgen ist unser neuer Experte für  
Fragen rund um die Technik - nicht Schreibtechnik, sondern die Tech- 
nik, die uns umgibt. Als ausgebildeter Sprengmeister verfügt er über  
Know-how, auf das viele AutorInnen sicher begierig zugreifen werden.  
Als Autor hat Woldemar ebenfalls einiges drauf: Er hat bislang mehrere  
Science-Fiction-Storys und einen Krimi veröffentlicht ("Mord in Wol- 
fenbüttel", 2006, ProLibris-Verlag) und hält regelmäßig eine Schreib- 
übung in der Gruppe "der Phantast" ab. Ab sofort freut er sich auf eu- 
re Fragen; seine Mailadresse findet ihr über den Expertenantworten. 

In diesem Tempest gibt es Motivation und Praxiswissen in Hülle und  
Fülle. Zuerst sorgt Kerstin Schmitz für den manchmal so notwendigen  
Tritt in den Hintern - falls ihr auch WeltmeisterInnen darin seid,  
euch vom Schreiben abzuhalten. Wie es praktisch geht (das Schreiben,  
nicht das Abhalten!), könnt ihr dann gleich bei Stefanie Bense im  
zweiten Teil ihres Schreibkurses nachlesen. Wer eine Schreibgruppe  
sucht oder gründen möchte, bekommt Insidertipps im Interview mit Bar- 
bara Ming. Ursula Schmid-Spreer stellt wieder einen Verlag vor, Dolo- 
res Pieschke hilft uns dabei, über frustrierende Leserreaktionen zu  
lachen - und unsere ExpertInnen öffnen mal wieder die Schatzkiste ih- 
res Praxiswissens und klären auf über Formate, sich ähnelnde Bücher  
und die erfolgversprechende Verlagssuche. 

Der Tipp des Monats Juli, diesmal von Nicole Kiefer: 

     Bei meinem Auto habe ich, soweit das natürlich erlaubt ist  
     vom Gesetzgeber, meine Autoscheiben als Werbemittel  
     genutzt.  Jeder kennt die Kartons, die als Schutz  
     der Windschutzscheibe verwendet werden. Anstatt jetzt einfach 
     irgendeinen Karton zu nehmen, kann man den mit Infos  
     zu seinem Buch versehen. Geht auch mit Plakaten  
     an den Scheiben, Folienwerbung, wer es sich leisten kann,  
     usw. Autowerbung einfach. So macht man schon, wenn man  
     einkaufen geht, auf sein Buch aufmerksam. Oder wenn man  
     beim Arzt steht oder bei der Bank ... 

Viel Sonne und wenig Stürme wünscht euch die Redaktion, die jetzt tap- 
fer weiter am Schreibtisch sitzen bleibt, wie es Kerstin Schmitz ver- 
langt - auch wenn die Sonne lockt, der Kaffee schon wieder leer ist  
und dieses tolle Buch da unten auf der Couch dringend zu Ende gelesen  
werden will ... 



  Gabi Neumayer 
  Chefredakteurin 

~~~~~~~~~~~ 
Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen  
wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen  
freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt,  
aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto  
von autorenforum.de: 

Sparda Bank Südwest eG 
BLZ 550 905 00 
Kto. 100 724 515 
Stichwort: "Beitrag 2007" 

Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei- 
sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch  
weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). 

Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte  
genau so zusammenschreiben!) 
IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 
BIC: GENODEF1S01 

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ISSN 1439-4669   Copyright 2007 autorenforum.de. Copyright- und 
                 Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

   INHALT DIESER AUSGABE: 


TEIL 1: 

      Editorial 
      Hall of Fame 
      Schreib-Kick 
      Lese-Tipp 
      Echo-Service 
      Autorenwissen 
         "Schreiben ist das Erste und Wichtigste des Tages" 
         von Kerstin Schmitz 
      Schreibkurs 
         "Handeln ist ein Verb, oder:  
         Wie man eine Figur in die Handlung führt - Teil 2" 
         von Stefanie Bense 
      Interview mit Barbara Ming 
      Verlagsportrait 
         "Spielberg-Verlag" 
      Erfahrungsbericht 
         "So sind sie, die Leser" 
         von Dolores Pieschke 
      Frag den Experten für Historischen Roman 
         (Titus Müller) 
      Frag die Expertin für Fantasy 
         (Stefanie Bense) 
      Frag den Experten für Kinderbuch 
         (Michael Borlik) 
      Frag die Expertin für Sachbuch 
         (Gabi Neumayer) 
      Impressum 


TEIL 2: 

      Veranstaltungen 
      Ausschreibungen 
      Publikationsmöglichkeiten 
           mit Honorar 
           ohne Honorar 
      Seminare 
      Messekalender 
      Impressum 

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Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile einen praktischen Service  
für orientierungslose Tempest-LeserInnen: Inhaltsübersichten für ein- 
zelne Tempest-Jahrgänge, nach AutorInnen sortiert. Eberhard Kamprad  
(http://www.kamprad-online.de) hat freundlicherweise die aufwendige  
Arbeit übernommen, nach und nach die Verzeichnisse für alle bisherigen  
Jahrgänge zu erstellen.  

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HALL OF FAME: 
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                              (redaktion  at team pt autorenforum pt de) 

Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest.  
Wir würden uns freuen, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen  
lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vor- 
stellen können. 

Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema: 

....... 
AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende  
oder das vergangene Jahr sein!), Genre. Zusätzlich könnt ihr in maxi- 
mal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) weitere Infos zu eurem Buch unterbrin- 
gen. 
....... 

Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei- 
genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie  
Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. Schickt eure Texte  
unter dem Betreff "Hall of Fame" an  
redaktion  at team pt autorenforum pt de.  

Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen  
Schema gemacht werden! 
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Regine Fiedler: "KehrSaite", Schmöker Verlag 2007, Jugendroman. ISBN  
978-3-939883-08-1, ab 11 Jahren 

Jennifer Schreiner "Zwillingsblut", Plaisir d`Amour 2007, erotischer  
Vampirroman. Auch Vampire können Zwillinge nicht immer unterscheiden. 

Renée Holler: "Das Geschenk des Kublai Khan", Loewe Verlag 2007, Kin- 
derkrimi. Ein Ratekrimi um Marco Polo im China des 13. Jahrhunderts 


Karin Koch: "Mia mit dem Hut", Peter Hammer Verlag 2007. Ein Buch über  
Freundschaft, Rassismus und einen alten Hut  

André Wiesler: "Hexenmacher - Die Chroniken des Hagen von Stein", Hey- 
ne 2007, Mystery-History. Der Schrecken ist niemals Geschichte!  
www.andrewiesler.de 

André Wiesler: "Shelley", Heyne 2007, Shadowrun-Roman. Action + Humor  
im Jahr 2064. Ork + Gentlemen auf Mörderjagd 

Bodo Rudolf: "Geschichten aus Wäsch", Silberburg Verlag Tübingen 2006,  
Satire. Skurriles und Schwäbisches um das Geschlecht der Wäscher 

Vera Klee, Andrea Tillmanns: "Tiere rund um unser Haus", Dreieck- 
Verlag 
2007, Kindergarten-Praxisbuch. Weitere Infos: www.dreieck-verlag.de 

Christine Spindler: "Winterleuchten", Sieben-Verlag 2007, Roman. Infos  
unter: www.christinespindler.de 

Martin Skerhut: "Dämonenlust", deadsoft Verlag, 2007. Homoerotische  
Geschichten um Vampire und andere Wesen 


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SCHREIB-KICK: 
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                              (redaktion  at team pt autorenforum pt de) 


Unser Schreib-Kick für den Juli, diesmal von Saskia Hula: 

Ich bin Kinderbuchautorin und bin auf einige Ideen für Geschichten ge- 
kommen, indem ich zuerst nur nach den Titeln gesucht habe, und zwar  
mit der Auflage, dass sie eine Alliteration enthalten sollen, also z.  
B. "Vossi vergisst sich", "Donnerstag ist Drachentag" oder "Windig und  
Wolkenbruch". Wenn man da so ohne Ziel herumsucht bzw. nur mit dem  
Ziel, einen griffigen Titel zu finden, entstehen leicht Geschichten,  
auf die man sonst nie gekommen wäre! 


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LESE-TIPP: 
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                              (redaktion  at team pt autorenforum pt de) 

Jochen Skibbe schickte uns diesen Lesetipp: 
http://www.polizei-poeten.de: Hier schreiben Polizisten über besondere  
Ereignisse und Erlebnisse aus ihrem Alltag im Dienst, oft um schreck- 
liche Erlebnisse durch das Schreiben aufzuarbeiten. Die dort einge- 
stellten Texte sind nicht nur eine interessante, beeindruckende, teils  
ergreifende Lektüre, sondern dienen auch vorzüglich als Recherchemög- 
lichkeit, da z. B. sehr oft auch der Alltag, die Dienstsituationen,  
die Abläufe usw. geschildert werden. Als Quelle für authentische fik- 
tive Schilderungen in Sachen Polizeiarbeit eine Fundgrube. 


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ECHO-SERVICE: 
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                              (redaktion  at team pt autorenforum pt de) 


"RinderKult", ein neu entstandener und exzentrischer Autorenzirkel aus  
dem Raum Darmstadt, sucht noch Leute, die ihr Querdenkertum auf eine  
geistreich-spritzige und provokante Art und Weise ausleben wollen.  
Hierzu ist in den  Räumen einer Darmstädter Galerie eine "Vorlesung"  
oder Performance geplant, für die wir noch Mitmachwillige suchen. Ca.  
3-4 Personen. Näheres unter http://www.satorians.de, "RinderKult";  
Kontakt: Rinderkult@web.de. 


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AUTORENWISSEN: 
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                              (redaktion  at team pt autorenforum pt de) 



          "Schreiben ist das Erste und Wichtigste des Tages" 
                          von Kerstin Schmitz 

Ach, was finden sie nur immer für Ausreden! Schriftsteller sind die  
Weltmeister im Ausreden-Erfinden. Sie schaffen es, täglich etwa hun- 
dert Gründe vorzuschieben, warum es gerade jetzt unmöglich ist, an den  
Schreibtisch zu gehen und ein paar Zeilen zu schreiben.  

Weil das lästig und frustrierend und überdies unproduktiv ist, hat  
sich bei mir folgende Vorgehensweise als erfolgreich erwiesen: Ich ha- 
be das Schreiben zum wichtigsten Tagesordnungspunkt erklärt. Das  
Schreiben hat die höchste Dringlichkeitsstufe und muss als Erstes er- 
ledigt werden. Alles andere hat sich dem unterzuordnen, auch wenn es  
auf den ersten Blick wichtiger erscheint - meistens ist es das nämlich  
nicht. Es ist nur praktischer, es als wichtiger einzustufen und sich  
so ums Schreiben herumzudrücken. Wenn dir nämlich das Schreiben wirk- 
lich wichtig ist, dann bist du in erster Linie eines: Schriftsteller.  
Mit diesem Anspruch solltest du jeden Tag beginnen und dir verspre- 
chen, entsprechend zu leben - und dieses Versprechen auch einlösen. 

Wer gerne mit Listen oder Karteikärtchen arbeitet, auf denen die wich- 
tigsten Aufgaben des Tages vermerkt werden, kann den Punkt "Schreiben"  
wunderbar rot markieren oder ein farbiges Kärtchen verwenden und die  
Bedeutung so unterstreichen. Dieses Kärtchen muss als Erstes abgear- 
beitet werden, sobald es die Zeit erlaubt. Die Reste vom Frühstück  
stehen noch auf dem Küchentisch? Egal - es läuft dir bestimmt nicht  
weg, jedenfalls nicht innerhalb der nächsten Stunde. Du steckst noch  
in Schlafanzug und Bademantel? Egal - ist eh bequemer. Du kriegst die  
Augen nicht mal auf? Egal - zum Schreiben brauchst du ja nur deine  
Hände und einen kleinen Teil deines Gehirns. Merke: Das Schreiben ist  
am wichtigsten ist am wichtigsten ist am wichtigsten ... 

Und weil es so schön ist, vermerkst du auf dem Kärtchen oder der Liste  
auch noch gleich, wie viel du denn in der kurzen Zeit, die dir zur  
Verfügung steht, schaffen willst. Da ist ja jeder anders gestrickt.  
Der eine rattert in einer halben Stunde fünf Seiten runter und fährt  
gut damit, sich eben dies - fünf Seiten -  vorzunehmen. Der andere  
prökelt an jedem Satz herum und macht es sich selbst leichter, sich  
ein Zeitfenster von - sagen wir mal - einer halben Stunde vorzunehmen.  
Das solltest du austesten und dir dann ein Limit als täglich wieder- 
kehrende "Pflicht" setzen. Danach kannst du dich entspannt zurückleh- 
nen, denn das Wichtigste hast du erledigt. Sollte sich im Laufe des  
Tages ein weiteres Zeitfenster ergeben - wunderbar! Dann kommt nämlich  
die Kür, die du umso entspannter angehen kannst. 

Und noch etwas: Es wird immer mal wieder Tage geben, an denen das  
Kärtchen immer weiter nach hinten geschoben wird oder am Ende als  
letzter, nicht gestrichener Punkt der Liste erscheint, weil tatsäch- 
lich anderes wichtiger war. Weil das Baby partout kein Nickerchen hal- 
ten wollte. Weil dir dein Chef mit Rausschmiss gedroht hat, wenn du  
heute nicht pünktlich zur Arbeit erschienen wärst. Weil beim Sturm  
letzte Nacht ein Baum aufs Haus oder aufs Notebook gefallen ist.  

Das sind aber alles keine Gründe, das Prinzip "Schreiben ist das Erste  
und Wichtigste des Tages" aufzugeben. Nimm es einfach gelassen. Starte  
am nächsten Tag neu: Leg das Baby neben dich auf die Krabbeldecke,  
kauf dir Block und Bleistift - und steh gefälligst früher auf! Wenn du  
dann deine "Pflicht" erledigt hast, klopf dir auf die Schulter, und  
freu dich, dass du so ein toller und disziplinierter Schriftsteller  
bist. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Kerstin Schmitz ist gelernte Journalistin und studierte Kunsthistori- 
kerin. Sie wurde 1979 in Emden (Ostfriesland) geboren und schreibt  
Liebes- und andere Geschichten von der Waterkant. 


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SCHREIBKURS: 
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                              (redaktion  at team pt autorenforum pt de) 


                    "Handeln ist ein Verb, oder:  
          Wie man eine Figur in die Handlung führt - Teil 2" 
                          von Stefanie Bense 


          Wann handelt eine Figur? 

Viele Autoren/innen mögen ihren Figuren nichts zuleide tun. Sie schi- 
cken sie durch harmlose Geschichten, in denen für die Figuren nichts  
auf dem Spiel steht, wo wenig sie angreift oder leiden lässt oder in  
denen sie siegerhaft unangefochten durch die Szenen gehen. Oder die  
Figuren verlassen mittendrin den Konflikt bzw. fechten ihn nicht aus.  
Das ist langweilig! Figuren brauchen Probleme, Konflikte und Nöte -  
und gute Gründe, warum ausgerechnet sie sie lösen müssen oder können.  
Sonst fühlt kein Leser mit ihnen. Und ohne Mitgefühl langweilt  
schnell, was erzählt wird.  

Wenn Robert die Welt retten soll, muss er die Talente, Fähigkeiten und  
Kenntnisse dafür haben oder im Laufe der Story erwerben, sonst glaube  
ich ihm nicht, dass er die Welt retten kann. Außerdem braucht Robert  
einen guten Grund, ein Motiv, die Welt zu retten. Sonst glaube ich ihm  
nicht, dass er dabei bleibt, wenn es Probleme gibt. Und Schwierigkei- 
ten erwarte ich für Robert. 


          Konflikt 

Was hält die Figur dazu an, zu handeln? Konflikte, Probleme, unhaltba- 
re Situationen, für die sie eine Lösung suchen muss. Ihre Versuche,  
Lösungen zu finden, verschlimmern jedoch nur die Situation, führen al- 
so nicht wirklich zur Lösung, sondern in neue Krisen. Dafür ist die  
Schwäche der Figur hauptsächlich verantwortlich. So schaukeln sich die  
Konflikte auf, bis sie einen Höhepunkt (Klimax) erreichen. Hier unter- 
nimmt die Figur eine letzte gewaltige Anstrengung - und scheitert oder  
erreicht ihr Ziel. Erreichen kann sie das Ziel aber nur mit Hilfe ih- 
rer vorher in der Story gezeigten Stärke. 

Für die Story gibt es einen Gesamtkonflikt (z. B. Robert will Fußball- 
spieler werden - die Eltern wollen, dass er den Laden übernimmt) und  
für jede Szene einen kleineren Konflikt. Diese kleineren Konflikte  
müssen unter dem Bogen des Gesamtkonflikts funktionieren und sich bis  
zum Höhepunkt verschärfen.  

Wollen die Eltern, dass Robert endlich seine alten Spielsachen an den  
Kindergarten verschenkt, während Robert sich weigert, hat das nichts  
mit dem Gesamtkonflikt zu tun. Wollen die Eltern jedoch, dass Robert  
im Laden hilft, anstatt auf den Fußballplatz zu gehen, ist das wesent- 
lich für den Gesamtkonflikt, also relevant für die Geschichte. Dassel- 
be gilt für Ereignisse, die in der Umgebung passieren. So hätte ein  
Brand der Stadtkirche nichts in der Story zu suchen. Allerdings sehr  
wohl ein Feuer im Vereinsheim der Fußballmannschaft oder ein Brand im  
Gemüseladen der Eltern. Umso mehr, als ihn Robert gelegt haben könnte  
und er als Brandstifter verdächtigt wird (Konflikt verschärft: Eine  
Szene zeigt, was der Brand für Robert bedeutet, in der nächsten Szene  
wird er verdächtigt). 

Jeden Konflikt (z. B. Robert will gerade zum Fußballspielen -  seine  
Eltern wollen, dass er im Laden hilft) muss Robert aufgrund seiner  
Schwäche verlieren oder aufgrund seiner Stärke gewinnen. Es darf ihm  
nicht "von außen" geholfen werden. Er muss der Handelnde bleiben und  
verantwortlich für die Geschehnisse sein. Selbstredend kann sich her- 
ausstellen, dass Robert den Brand nicht gelegt hat, aber dann muss er  
seine Unschuld beweisen, nicht der freundliche Nachbar oder der nette  
Brandspezialist der Versicherung. 

Die Szenenkonflikte sollten sich in ihrer Intensität und Bedeutung für  
die handelnde Figur steigern, bis sie im Hauptkonflikt (Klimax) gip- 
feln (z. B. Streit zwischen Eltern und Robert, welchen Beruf er zu- 
künftig ausüben soll). Für Robert muss immer mehr auf dem Spiel ste- 
hen. Sonst könnte er einfach den "Schmelztiegel der Konflikte" verlas- 
sen, z. B. auswandern oder Elektrotechnischer Assistent werden. Wenn  
die Geschichte glaubwürdig erzählt sein soll, dürfen die beteiligten  
Figuren nicht aussteigen können. (Deshalb sind Geschichten so unbe- 
friedigend, in denen die allein wohnende Frau bei einem unheimlichen  
Geräusch auf dem Dachboden nachsieht, anstatt das Haus zu verlassen  
oder die Polizei zu rufen.) 


Innenkonflikte 
.............. 

Konflikte können sich innerhalb oder außerhalb der Figur abspielen.  
Innenkonflikte entstehen durch Wunsch gegen Wirklichkeit, unerfüllbare  
Träume, widerstreitende Ziele, Gefühle oder Werte, Gier gegen Gewis- 
sen, Gehorsam gegen Widerstand 
 Leider sind Innenkonflikte szenisch  
nur mit Mühe darstellbar.  

Wie bringt man sie auf die Bühne? Zeige ich die sich zermarternde Fi- 
gur, wie sie ständig im Monolog mit sich streitet? Lasse ich die Figur  
seitenlang darüber klagen, wie zerrissen sie sich fühlt? Nein! Innen- 
konflikte können der Motor sein, aber die Figur muss handeln, muss  
zeigen, wie sich ihr innerer Konflikt auswirkt. 


Außenkonflikte 
.............. 

Außenkonflikte entstehen, indem sich der Figur etwas entgegenstellt.  
Mensch kann gegen Mensch stehen, also die Figur einen direkten figür- 
lichen Gegner haben. Die Figur kann sich auch gegen die Gesellschaft  
stellen, gegen eine neue Ordnung, gegen das Schicksal (z. B. die Welt  
retten zu müssen), gegen die Natur oder gegen Magie.  

Jede gegnerische Einheit wird durch eine Vertreterfigur repräsentiert.  
Stellt sich Robert gegen das Schicksal, die Welt zu retten, ist sein  
Gegner derjenige, der ihn dazu drängt bzw. ihm den Auftrag gibt, oder  
derjenige, der ihn von der Weltrettung abhalten will. 


          Motivation und Herausforderung 

Wir müssen eine Geschichte erzählen, die den Leser sich fragen lässt:  
"Was passiert als Nächstes? Wird Robert 
?" Dann ist sie spannend. Um  
das zu können, müssen wir Robert in Schwierigkeiten bringen. Tun wir  
ihm nicht weh, muss er keinerlei Herausforderungen begegnen oder steht  
für Robert nichts auf dem Spiel, wird die Figur für den Leser langwei- 
lig. 

Also: Für eine Figur muss etwas auf dem Spiel stehen! 
Was bringt Robert dazu, zu leiden und / oder zu handeln? Wünsche, die  
ihm nicht erfüllt werden, für die er sich anstrengen muss. Bedürfnis- 
se, die er unbedingt befriedigen muss oder gegen die er ankämpft.  
Zwänge, die ihn vorantreiben, aber auch in Krisensituationen bringen.  
Not, die er am eigenen Leib erfährt. Schwierigkeiten mit anderen Figu- 
ren, in die er sich bringt. Zeitdruck, unter dem er steht. Gefahr, die  
ihm oder seinen Lieben droht. Was für Robert auf dem Spiel steht,  
richtet sich nach dem Gesamtkonflikt.  

Wo sind Roberts Stärken und Schwächen? Was ist er bereit zu riskieren?  
Wie wirkt sich das auf ihn und die anderen in seiner Umgebung aus?  
Erst wenn der Leser sich fragt: "Wird Robert überleben? Kann Robert  
seine Unsicherheit besiegen?", wird er mit dieser Figur mitfiebern. 

Dazu muss Robert motiviert sein. Wenn er keinen Anlass hat, kein Drän- 
gen spürt, zu handeln, wird er es nicht tun oder seine Handlungen wer- 
den dem Leser unglaubwürdig vorkommen. Motivation heißt, dass die Fi- 
gur einen Grund und einen Reiz bekommt. Gründe können in ihrem Hinter- 
grund, etwa der Vergangenheit, und in ihrem Inneren liegen: Robert  
will seine Pickel loswerden; er findet heraus, dass es eine kostspie- 
lige Methode gibt, seine Akne zu bekämpfen. Anlässe oder Reize können  
nur unmittelbar in der Szene auftauchen: Seine Eltern lehnen ab, ihm  
Geld zu leihen, doch Robert sieht, dass mehr als die Summe, die er  
braucht, in der Ladenkasse ist - also greift er zu. 


          Reiz - Reaktion, Ursache - Wirkung 

Ich treffe einen Freund, er sagt "hallo", ich sage ebenfalls "hallo".  
Wasser kocht, ich komme dem Kessel zu nah und zucke vor Schmerz zu- 
rück. Das sind alltägliche Beispiele von Reiz und Reaktion, Ursache  
und Wirkung. Unser Leben ist nicht immer so mechanisch, aber Fiktion  
muss diesem Prinzip folgen, um glaubwürdig zu sein und Sinn zu erge- 
ben. Wenn man in einer Geschichte einen Reiz erzeugt, muss man die Re- 
aktion zeigen. Wenn man eine bestimmte Reaktion auslösen will, braucht  
man den passenden Reiz. 

Einfache Reiz-Reaktion-Handlungen sind gradlinig und leicht verständ- 
lich. Dazu werden sie klar, in die richtige Reihenfolge und in enge  
Beziehung gesetzt.  

Klarheit fehlt dann, wenn der Autor vergisst, etwas zu erwähnen, das  
wesentlich ist. Beispiel: Ein Mann geht mit einer schönen Frau aus,  
sie erleben eine rauschendes Fest, sie gesteht ihm ihre Liebe, er  
bricht in Tränen aus und flüchtet vor ihr. Schlampig: Der Autor vergaß  
zu erwähnen, dass der Mann katholischer Priester ist. 

Die Reihenfolge von Ursache und Wirkung sollte eingehalten werden.  
Nicht: "Er schreckte zurück, als seine Hand die Flamme spürte." Son- 
dern: "Als seine Hand die Flamme spürte, schreckte er zurück." 

In Beziehung sollte bleiben, was zusammengehört. Nicht zu viele Ent- 
wicklungen zwischen Reiz und Reaktion packen! Beispiel: Die Eheleute  
streiten, die Frau schlägt ihrem Mann eine Vase über den Kopf. Die Va- 
se zerbricht und der Mann wird verletzt. Die Frau diskutiert mit ihrer  
Mutter über ihre Ehe, dann geht sie mit den Scherben der Vase zum Res- 
taurator, der ihr erklärt, wie die Vase repariert werden kann und was  
das kostet. Dann besucht sie ihren Mann im Krankenhaus. - Nach all den  
Szenen hat man den Reiz vergessen, wenn die Reaktion gezeigt wird.  

Für komplexe Handlungen braucht man zwischen Reiz und Reaktion eine  
Phase der Verinnerlichung oder Innensicht, sonst bleibt die Reaktion  
unverständlich. Beispiel: "'Willst du mich heiraten?', fragte Gert.  
Sabine schlug mit der Bierflasche nach ihm." - Das ist sinnlos, solan- 
ge nicht Sabines Motiv durch Gedanken und Gefühle deutlich wird:  
"'Willst du mich heiraten?', fragte Gert. Sabine schreckte auf. Seit  
Jahren hatte sie auf seine Frage gewartet, und nun, da sie Dieters An- 
trag angenommen hatte, kam Gert damit. Dieser verfluchte ... Sie  
schlug mit der Bierflasche nach ihm."  

Wann benötigt man Innensicht? Wenn eine unerwartete, komplizierte Re- 
aktion auf einen Reiz darzustellen ist. Achtung: Hintergrundinformati- 
on ist kein Reiz! Ein Reiz muss sinnlich erfahrbar sein. Um Robert As- 
pirin nehmen zu lassen, kann man nicht einfach behaupten, er habe den  
ganzen Tag schon Kopfschmerzen. Das ist Hintergrundinformation, kein  
unmittelbarer und externer Reiz. Der Leser wird sich fragen, warum Ro- 
bert die Tabletten nicht eher genommen hat oder noch wartet. Also: Ro- 
berts Kopf dröhnte schon den ganzen Tag (Hintergrundinfo). Donner  
krachte draußen nieder (Reiz). Das Geräusch verschlimmerte seine Kopf- 
schmerzen (Innensicht), so dass er schließlich ins Bad ging und zwei  
Aspirin schluckte (Reaktion). 

Bitte nicht mehrere Reize hintereinander stellen und auf alle die Re- 
aktionen zeigen! Das schafft nur Verwirrung: "Robert polterte in den  
Raum, seine geballte Faust zitterte. 'Ich bringe dich um!' Er griff  
die Heugabel und schlug nach Tim." - Wie soll Tim darauf reagieren? Zu  
viele Reize! Ein Reiz, eine Reaktion, nächster Reiz, nächste Reaktion.  
Hat man mehrere Reize, reagiert das Gegenüber nur auf den letzten.  
Nicht: "'Tut mir leid, Tim!' Robert streckte die Hand aus. Er fühlte  
sich schuldig." -  Hier müsste Tim auf das Schuldgefühl reagieren, das  
geht nicht.  

Also: "Robert fühlte sich schuldig. Er streckte die Hand aus. 'Tut mir  
leid, Tim.' - Jetzt kann Tim etwas sagen. Oder: "Robert fühlte sich  
schuldig. 'Tut mir leid, Tim', sagte er und streckte die Hand aus." -  
Nun kann Tim etwas tun, z. B. die Hand zur Seite schlagen. 


          Beziehungen 

Kaum eine Figur ist jemals allein in ihrer Welt. Interessante Figuren  
haben meist auch ein interessantes Beziehungsgeflecht. Es gibt Gegner,  
Freunde, Helfer, Begleiter (Clown, Chronist) und Statisten. Eine kurze  
Story verträgt naturgemäß nicht viel Personal, ein Roman dagegen  
schon. Wie dieses Beziehungsgeflecht ausfällt, so verstrickt sich die  
Figur darin. Es lässt sich gut im Mindmap oder Cluster darstellen. 

Robert hat Schwierigkeiten mit seinen Eltern, mit Frauen (eventuell  
bildet er sich das ein?), er hat Freunde im Fußballverein, ehemalige  
Kumpel aus der Schule, vielleicht noch Kontakt zu einem Lehrer ... -  
Er muss auf alle reagieren, und alle werden auf ihn und seine Handlun- 
gen reagieren. Das schafft Konfliktpotential! 

In eindeutiger Beziehung stehen Protagonist (Hauptfigur) und Antago- 
nist (Gegner). Sie müssen in einem Schmelztiegel ihren Konflikt aus- 
fechten, bis einer von ihnen den Endkampf gewinnt. Spannend wird's,  
wenn Protagonist und Antagonist eng verflochten werden, etwa als ehe- 
malige beste Freunde, Verwandte oder Ex-Liebespaar. In einem Roman ha- 
ben beide Seiten Helfer, Begleiter, und auch die müssen gegeneinander  
antreten. Gegeneinander stehenden Figuren sollten anfangs gleich stark  
sein, oder die Gegner sind stärker als die Hauptfiguren, damit der  
Konflikt interessant wird und gesteigert werden kann. Doch sie sollten  
aus "derselben Ecke" kommen. Ein Magier steht gegen einen anderen Ma- 
gier, nicht gegen einen Krieger. Sein Begleitschutz, der Krieger, kann  
wiederum gegen einen anderen Krieger kämpfen, denn gegen einen Magier  
hätte er kaum eine Chance. 

Wenn mehrere Figuren auftreten, sollte man sie nicht nur anhand von  
Namen, Geschlecht und Funktionen auseinander halten können, sondern  
vor allem aufgrund ihrer Charaktereigenschaften, Gestik, Mimik, Spra- 
che und Eigenheiten. In Maßen eingebrachte typische Bewegungen, beson- 
dere Aussprüche oder eine eigene Weltsicht können eine Figur lebendi- 
ger zeichnen. So werden Figuren zu Persönlichkeiten. 


          Wenn Figuren selbständig werden 

Kennt man seine Figuren gut genug, hat man sie schon durch so manche  
Szene und Gefahr geführt, passiert es oft, dass sie sich selbständig  
machen. Auf einmal handeln sie, ohne dass wir es geplant haben, oder  
anders, als wir geplant haben. Man hat das Gefühl, dass die Figuren  
wirklich lebendig werden. Das kann Spaß machen, aber auch gespenstisch  
oder beängstigend sein. 

Mich freuen solche Momente, denn das sind meine Sternstunden des  
Schreibens, in denen die Figuren ihre Geschichte selbst erzählen und  
ich ihnen nur folgen muss. Dennoch lasse ich mir nicht die Zügel aus  
der Hand nehmen. Figuren haben sich in gewissem Rahmen an den Plotplan  
zu halten. Sie sollen ja nicht abenteuerlustig  von einer Szene in die  
andere fallen, sondern konsequent eine Geschichte zu Ende erzählen.  
Tun sie das nicht, dann kenne ich sie entweder nicht gut genug oder  
sie passen nicht in die Geschichte, die ich erzählen will. Da hilft  
nur: Figuren oder Geschichte wechseln. Oder die Planung besser auf die  
Figuren abstimmen. Und dann erzählen sie wieder von selbst ... 

Solche Figuren wachsen einem dann ans Herz. Es ist, als wären liebe  
Verwandte oder besonders gute Freunde zu Besuch. Nächte, Wochen, Mona- 
te, Jahre verbringt man mit ihnen. Man mag sich kaum noch von ihnen  
trennen. Aber irgendwann muss auch der liebste Besuch wieder gehen. 

Also, lasst eure Figuren nicht bei euch einziehen und den Kühlschrank  
leerfressen! Setzt sie mit euren Geschichten und Romanen in die Welt  
hinaus. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt seit 1993 Schreib- 
kurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an ihrem  
ersten Roman. Kontakt: Stefanie.Bense@fbb.nlb-hannover.de. 


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INTERVIEW: 
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                              (redaktion  at team pt autorenforum pt de) 


          "'Man braucht Leute, die wahnsinnig genug sind' -  
        oder: Wie man als Literaturkreis über 20 Jahre besteht" 
        Interview mit Barbara Ming vom Literaturkreis ERA e. V. 

Literaturkreise gibt es wie Sand am Meer, aber nur wenige schaffen es,  
über viele Jahre hinweg zu bestehen. Der Literaturkreis ERA e. V., der  
im Raum Düsseldorf angesiedelt ist, hat im Mai 2007 sein 20-jähriges  
Jubiläum gefeiert. Marina Jenkner, selbst (jüngstes) Mitglied des Kre- 
ises, sprach mit der ERA-Vorsitzenden und Autorin Barbara Ming  
(www.barbara-ming.de) über eine Autorenvereinigung, die über Alters-  
und Ortsgrenzen hinweg Literatur lebt. 

Marina Jenkner: Der Literaturkreis ERA besteht seit 20 Jahren. Wie  
schafft ein Literaturkreis es, so lange zu bestehen? Gibt es da ein  
Rezept?  

Barbara Ming: Gibt es. Man braucht durch all die Jahre immer wieder  
Leute, die wahnsinnig genug sind, viel Arbeit auf sich nehmen zu wol- 
len. Denn man ist ja der Gruppe verpflichtet. Das bedeutet viel or- 
ganisatorische Arbeit: Presseankündigungen, Koordinieren von Veran- 
staltungen, Delegieren von Autoren, Kontaktaufnahmen zu anderen Grup- 
pen, Vermarktung mit dem Ziel, Fördergelder zu bekommen, Buchhaltung  
und auch ordentliches Wirtschaften mit wenig Geld. Außerdem muss man  
auf die Befindlichkeiten der einzelnen Autoren eingehen wollen.  

Und man muss Spagat  können. Nämlich den zwischen Lob und Kritik.  
Autoren dürsten vor allem nach Lob, brauchen allerdings vor allem  
Kritik. Reich-Ranicki hat einmal gesagt: ein Autor versteht von der  
Qualität seiner Texte so viel wie ein Vogel von Ornithologie. 


MJ: Die Mitglieder der ERA sind zwischen 27 und 90 Jahre alt. Funk- 
tioniert Literatur über Generationengrenzen hinweg? Ist das Alter der  
Mitglieder ein Thema oder eher unwichtig? 

BM: Gerade die Überschreitung der Generationengrenzen ist ein  
wichtiges Anliegen für die Literatur. Wie sonst könnten die Jungen die  
Alten verstehen und umgekehrt? Im kleinen Kreis einer so gemischten  
Autorengruppe finden wir die Konzentration, uns auch textlich tatsäch- 
lich mit uns selbst auseinanderzusetzen, bildlich, sprachlich und auch  
perspektivisch. 


MJ: Gibt es auch Probleme zwischen den Generationen in Gesprächen über  
die Texte? Wie werden die gelöst? 

BM: Diese Probleme gibt es. Während die Literatur älterer Autoren oft  
sprachlich sehr breit angelegt ist, experimentieren die jüngeren  
Autoren mit Brüchen, lassen Verben einfach weg, praktizieren Zeilen- 
sprünge, die vom Verständnis her erst "erarbeitet" werden müssen. Auch  
mussten sich die ältesten Mitglieder erst daran gewöhnen, mit Worter- 
findungen klar zu kommen, mussten sich einlassen darauf, dass es neben  
dem vorderen Verstehen auch ein nur emotional empfundenes, ein ab- 
straktes Verstehen gibt. 

Ein zweiter Problempunkt ist das öffentliche Auftreten im Rahmen von  
Lesungen. Autoren mit z. B. sehr christlich ausgerichteter Lyrik kön- 
nen nicht auf eine Bühne gestellt werden, wo das Publikum Satire er- 
wartet. Und so muss sehr sensibel ausgewählt werden, wer von den  
Autoren wohin passt. 


MJ: Welche Vorteile siehst du in einem so altersgemischten Literaturk- 
reis? 

BM: Die Vorteile sehe ich nicht, denn sie leben sich selbst. Es sind  
dies die gegenseitige Wertschätzung,  der menschliche Kontakt und die  
daraus entstehende Nähe. Wie ich schon erwähnte, Autoren sind sehr be- 
findliche Wesen, teils sogar scheu im Umgang mit Gemeinschaft. Und so  
mussten alle lernen, etwas ihrer narzistischen Neigung abzulegen, um  
sich dem anderen widmen zu können. 


MJ: Das Wort ERA ist aus den Städten Erkrath und Ratingen zusammenge- 
setzt, aus denen die meisten Mitglieder des Literaturkreises stammen.  
Wie schafft die ERA den Spagat zwischen zwei und inzwischen noch mehr  
Städten? 

BM: Ursprünglich deutete die ERA mit ihrem Namen auf die  
Gründungsstädte Erkrath und Ratingen hin. Als Vorsitzende bin ich seit  
einigen Jahren dabei, den Namen ERA öffentlich anders zu interpre- 
tieren. ERA ist sozusagen das Mittelstück im Wort LitERAtur. 

Nun, wir haben keine Münchner oder Hamburger in der ERA. Unsere Gruppe  
beheimatet Autoren aus den umliegenden Städten. Das lässt sich aus- 
dehnen bis zum Niederrhein oder bis hinein ins Bergische Land. Die  
Übergänge der Städte in unserer Region sind fließend. Insofern entste- 
hen auch keine Probleme. Nicht einmal zwischen Kölnern und Düsseldor- 
fern. Da sind wir einen großen Schritt weiter als die gemeinen Scherze  
"beider Lager" es gerne hätten. 

Es gibt kein Muss, bei den 14-tägigen Autorengesprächen  anwesend zu  
sein. Jeder kommt so, wie er es einrichten kann. Um das allen relativ  
einfach zu ermöglichen, treffen wir uns ja auch einmal im Monat in  
Ratingen und einmal in Erkrath. Zwanglosigkeit ist auf jeden Fall  
wichtig. 


MJ: Die ERA sucht sehr stark den Kontakt zu anderen Kunstsparten und  
anderen Kunstschaffenden. Was ist dir an diesem Austausch wichtig? 

BM: In erster Linie die Kreativität, die so entsteht. Das Verbinden  
von Kunstsparten bereichert Lesungen durch Musik und Bildende Kunst.  
Es geht sogar weit über die traditionellen Formen von Lesungen, wie  
wir sie früher gewohnt waren, hinaus. Wir schaffen Bühnenräume und  
setzen das Wort in Szene. Und wir verbessern uns, indem wir uns gegen- 
seitig gute Ideen vermitteln. 

Ein angenehmer Nebeneffekt ist der, dass zu unseren Veranstaltungen  
viele Menschen kommen. Denn jeder der Beteiligten wirbt ja für das Ge- 
samtprojekt. 


MJ: Die ERA organisiert, die Rundfunksendungen eingeschlossen, ca. 40  
Veranstaltungen im Jahr. Dazu kommen noch die 30 bis 50 Einzelveran- 
staltungen der Autoren, die in den Events des Vereins mit aufgeführt  
sind. Das war natürlich nicht von Anfang an so, und diese Zahl ist mit  
den Jahren immer mehr gestiegen. Was war nötig, um die Veranstaltungen  
zu etablieren? Was macht ihr, um euch in den umliegenden Städten in  
Erinnerung zu bringen? 

BM: Eine gehörige Portion von Selbstbewusstsein ist nötig. Wenn wir  
Hörens- und Sehenswertes anzubieten haben, stellen wir es auch als  
solches dar. Wer einen Eindruck gewinnen möchte, kann dies bei unseren  
KULTURkneipen-Veranstaltungen tun. Oder er kann ihn gewinnen, wenn er  
in unsere Anthologien schaut - oder unsere Seiten im Internet aufruft.  
Oder aber er hat ihn schon gewonnen bei einigen zurückliegenden In- 
szenierungen (zum Beispiel zu den Ratinger Kulturtagen). Auch ist eine  
gute Zusammenarbeit mit der Presse nötig. Terminankündigungen, Vor- 
berichterstattung und Nachberichte. Da können wir uns nicht beklagen. 


MJ: Wie sieht deine Arbeit als Vereinsvorsitzende aus? Was für Helfer  
hast du? 

BM: Ich gebe solche Interviews ... Es ist viel Arbeit, wie schon  
gesagt. Der Tag hat schon gut und gerne seine sechs Stunden am  
Schreibtisch, denn schließlich bin ich ja auch Autorin und mache Le- 
sungen unabhängig von der Gruppe. Seit 1997 lebe ich zusammen mit Uli  
Scharfenorth (wir sind eine ERA-Verbindung). Unter einem gemeinsamen  
Dach entstehen alle Flyer, Plakate, die Aktualisierungen im Netz und  
und und. Ich kümmere mich um den Verein, die Gruppenlesungen, die An- 
thologien, die Events, die wir als Gruppe durchführen - und Uli Schar- 
fenorth organisiert die KULTURkneipe, ein Projekt, das wir in einem  
Jugend- und Kulturzentrum mit Bühne in Ratingen durchführen. Er moder- 
iert auch die Veranstaltungen, jeden dritten Sonntag des Monats - also  
zwölf im Jahr! 

Dann haben wir Hilfe durch die 2. Vorsitzende Gisela Schöttler, die  
die jährlichen "Klosterhöfe" organisiert. Das sind zwei Open-Air- 
Lesungen in Ratingen, die immer sehr gut besucht werden. Die nächste  
Schiene, auf der wir fahren, sind regelmäßige Rundfunksendungen über  
die Radiothek Ratingen, bei der Mitglieder der Gruppe behilflich sind.  
Und so verteilt es sich schon ganz gut. 


MJ: Unter http://www.literaturkreis-era.de stellt sich die ERA sehr  
professionell im World Wide Web vor. Welche Erfahrungen hast du mit  
dem Nutzen einer Homepage für einen Literaturkreis gemacht? 

BM: Optimale Erfahrungen. Unsere Arbeit ist ohne diese Plattform nicht  
durchführbar und wäre auch nicht zeitgemäß. Unser Besucherzähler liegt  
offen, auch für die einzelnen Events, die wir als Foto- oder Video- 
Galerie ins Netz stellen. 

Wir bekommen so eine Bewertung, wo die Schwerpunkte für Besucher auf  
unseren Seiten liegen. Und wir können analysieren, wie lange ein Be- 
sucher durchschnittlich auf unseren Seiten verweilt. 


MJ: Gibt es etwas, was du jungen oder noch nicht so lange bestehenden  
Literaturkreisen mit auf den Weg geben möchtest? 

BM: Unbedingt. Sie sollen immer selbstkritisch mit sich umgehen und  
immer einen hohen literarischen Anspruch anpeilen. Sie sollen lernen,  
Kritik zu ertragen, und sie müssen konzentrationsfähig sein. Ein  
Zusammenschluss von Selbstdarstellern hat wohl kaum Zukunft. Auch  
sollte man verinnerlichen, dass der Weg fast aller Autoren ein Weg der  
kleinen Schritte ist. 

Aber dafür haben wir ja auch viel Zeit, uns entwickeln zu können. Das  
schnell zusammengeschusterte Buch ist in späteren Jahren meist ein pe- 
inliches Ärgernis. Also, lieber Zeit lassen!!! 


MJ: Und zum Schluss: Wenn der gesamte Literaturkreis ERA auf eine  
einsame Insel fahren würde, welche drei Dinge müssten auf jeden Fall  
eingepackt werden? 

BM: Ja ja, die Wunschfee. - Soll ich ehrlich sein?  Also, ich wünsche   
eine Schrotflinte für die 1. Vorsitzende. Dann wünsche ich mir einen  
Laptop mit Satelliten-Antenne und ... einen Zuhörer. 


Mehr Informationen über den Literaturkreis ERA e. V. gibt es unter  
http://www.literaturkreis-era.de. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**   

Marina Jenkner lebt als freiberufliche Texterin, Autorin und Filme- 
macherin in Wuppertal. Sie veröffentlichte bisher den Lyrik-Foto-Band  
"WUPPERlyrik" (Heiner Labonde Verlag) sowie den Kurzgeschichtenband  
"Nimmersatt und Hungermatt" (Verlag Frauenoffensive). Alles über ihre  
Bücher und Filme gibt es unter http://www.marina-jenkner.de. 


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VERLAGSPORTRAIT: 
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                              (redaktion  at team pt autorenforum pt de) 


Spielberg Verlag 
Richard A. Windmeißer 
Am Hohen Sand 43 
93138 Regensburg-Lappersdorf 
Telefon: (09 41) 4 60 29 11 
Fax: (0941) 4 60 29 13 
info@spielberg-verlag.de 
http://www.spielberg-verlag.de 


          Verlagsgeschichte 

Im Jahr 1996 gründete Richard A. Windmeißer den Spielberg Verlag in  
Regensburg. Er arbeitet mit einem Mitarbeiter im Nebenberuf. Anlass  
für die Verlagsgründung war der Bericht einer Tageszeitung über einen  
Jungen, der an Krebs erkrankt war. Der Junge war erst fünf Jahre alt,  
als er bereits mit Hilfe einer Lauttabelle seine Gedanken und Ängste  
während seiner Krankheit niederschrieb. Der größte Wunsch des Jungen  
war, seine Texte in einem Buch zu veröffentlichen. Das hat Richard A.  
Windmeißer so beeindruckt, dass er mit der Familie des Jungen Kontakt  
aufnahm. Er bot seine Unterstützung an, um mit Hilfe von Sponsoren das  
Buch zu realisieren. Leider ist es dazu nicht gekommen. Doch während  
dieser Zeit lernte Windmeißer einen Autor kennen, mit dem er kurze  
Zeit später das erste Buch im Spielberg Verlag veröffentlichte. 

Anfangs waren es Bilderbücher, die bei Spielberg erschienen, bis der  
Verlag im Jahr 2004 den ersten Lyrikband in den Buchhandel brachte.  
Das ständig wachsende Verlagsprogramm, gliedert sich seither in die  
Bereiche Sachbuch, Belletristik, Lyrik und Kinder- und Jugendbuch. 

Inzwischen begleitet der Verlag bekannte und unbekannte Autoren  
gleichermaßen und bietet ihnen eine Plattform für die Veröffentlichung  
ihrer Werke. 

Die Philosophie von Richard A. Windmeißer ist, gute Manuskripte zu  
veröffentlichen, die nicht gegen seine ethischen Grundsätze verstoßen  
und ihm als Verleger gefallen. 

Verlegt wurden bisher: Johannes Sindl, Petra Pernpeintner, Martina  
Schmid, Anne Huf, Hans Jürgen Butz, Angelika Pürzer, Elisabeth  
Herrlein, Rüdiger Woog, Karin Holz, Angela Kreuz, Martin Kraf und Alex  
Gfeller. 


          AutorInnen gesucht? 

Richard A. Windmeißer sucht laufend AutorInnen. Er freut sich immer  
über die Zusendung guter Manuskripte. Das Honorar beträgt 10 Prozent  
bei Taschenbuch-Veröffentlichungen. 


          Zukunftspläne 

Richard A. Windmeißer möchte mit verstärkter Internetpräsenz neue Le- 
ser für ein interessantes Literaturprogramm gewinnen. 


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ERFAHRUNGSBERICHT: 
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                              (redaktion  at team pt autorenforum pt de) 


                       "So sind sie, die Leser" 
                         von Dolores Pieschke 

Das Telefon klingelt, es ist schon spät am Abend.  
"Ja, 'n Abend."  
"Hallo, du, ich habe hier das Heft mit euren Artikeln und den Fotos."  
Aha, denke ich, Erich. Endlich ist das Heft draußen.  
"Schön, ich habe noch nichts gekriegt."  
Erich ist ein uralter Freund von mir, schön, dass er mich gleich an- 
ruft. Im Novemberheft sind eine Kurzgeschichte von mir und ein paar  
Bilder von Sport treibenden Menschen, die wir im Park hinter unserem  
Haus gestellt haben. Die Redaktion brauchte rundliche, unsportliche  
Menschen, denen man die Kreislaufgefährdung ansieht.  
"Das ist so typisch", sagt Erich, "du sitzt auf dem Fahrrad, und deine  
Mutter läuft."  
"Ich kann nichts dafür, welche Bilder die Redaktion genommen hat."  
Wenn er bis dahin vorgedrungen ist - meine Kurzgeschichte steht direkt  
davor. Sie handelt von zweien, die sich auf einer Radtour ineinander  
verlieben. Das ist meine erste Kurzgeschichte in dieser Zeitschrift.  
Wenn sie den Lesern gefällt, kann ich vielleicht noch mal etwas unter- 
bringen.  
"In dem Artikel", fährt Erich fort.  
"Der Artikel zu den Bildern ist nicht von mir. Ich habe das davor ge- 
schrieben."  
"Ja, das steht ja dran, also, in dem Artikel ist was falsch! Das mit  
der Gangschaltung!"  
"Ich kenne den Artikel nicht. Ich habe die Geschichte davor ..."  
"Wenn man bergauf fährt, da haben die falsch geschaltet, bergauf  
schaltet man ..." 

So sind die Leser. Man veröffentlicht seine erste Kurzgeschichte,  
wirklich, eine gelungene kleine Sache, und sie reden über die falsche  
Gangschaltung in dem Artikel, den man gar nicht geschrieben hat. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**   

Dolores Pieschke, im besten Vorrentenalter, arbeitet in der Chemiein- 
formation, schreibt Märchen und Kurzgeschichten und hat auch schon ein  
paar davon in einer Zeitschrift lesen können (danach ist die Zeit- 
schrift eingestellt worden). http://www.piedola.de (leider lange nicht  
aktualisiert). 


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UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:      
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Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema -  
keine Manuskripte zur Beurteilung. 

Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst  
kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. 


  Drehbuch: Oliver Pautsch 
                              drehbuch  at experte pt autorenforum pt de 
  Fandom: Thomas Kohlschmidt 
                                fandom  at experte pt autorenforum pt de  Fantasy: Stefanie Bense 
                               fantasy  at experte pt autorenforum pt de  
  Heftroman: Arndt Ellmer 
                             heftroman  at experte pt autorenforum pt de 
  Historischer Roman: Titus Müller 
                    historischer.roman  at experte pt autorenforum pt de 
  Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik 
                            kinderbuch  at experte pt autorenforum pt de 
  Lesungen: Rüdiger Heins 
                              lesungen  at experte pt autorenforum pt de 
  Lyrik: Martina Weber 
                                 lyrik  at experte pt autorenforum pt de 
  Sachbuch: Gabi Neumayer 
                              sachbuch  at experte pt autorenforum pt de 
  Schreibaus- und fortbildung: Uli Rothfuss 
                           fortbildung  at experte pt autorenforum pt de 
  Schreibgruppen: Ute Hacker 
                        schreibgruppen  at experte pt autorenforum pt de 
  Schreibhandwerk: Ute Hacker 
                       schreibhandwerk  at experte pt autorenforum pt de 
  Sciencefiction: Andreas Eschbach 
                              sf-autor  at experte pt autorenforum pt de 
  Technik (physikalisch!): Woldemar Schilgen 
                               technik  at experte pt autorenforum pt de 
  Übersetzung: Barbara Slawig  
                         uebersetzerin  at experte pt autorenforum pt de 
  Verlagswesen: Bjørn Jagnow 
                          verlagswesen  at experte pt autorenforum pt de 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 
................. 
Experten-Special: 
................. 

Björn Jagnow hat seine über 80 Fragen und Antworten zu den Themen Ur- 
heberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten sieben Jahre ge- 
sammelt und stellt sie euch jetzt als kostenloses PDF zur Verfügung.  
Das Tolle daran: Die Fragen sind nun thematisch geordnet, das elektro- 
nische Format erlaubt eine schnelle Volltextsuche - und Björn hat au- 
ßerdem alle Antworten überarbeitet und aktualisiert. Ob ihr Infos  
sucht zu Ausfallhonorar, Book on demand, Buchpreisbindung, Druckkos- 
tenzuschussverlag, Exposé,  Honorar, ISBN, Leseprobe, Nebenrechte,  
Plagiat, Titelschutz, Verlagsgründung, Zitat oder ... Hier werdet ihr  
fündig: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062-tempest1-9. 




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FRAG DEN EXPERTEN FÜR HISTORISCHEN ROMAN: 
--------------------------------------------------------------------- 
    Titus Müller (historischer.roman  at experte pt autorenforum pt de) 



Frage: 
Was macht man eigentlich, wenn ein Roman auf den Markt kommt, der dem  
eigenen Projekt ziemlich ähnelt? 


Antwort: 
Ich saß einmal mit zwei Autoren in einem Café, die sich von ihren neu- 
en Romanen erzählten und dabei voller Entsetzen feststellten, dass sie  
dieselbe historische Begebenheit und dieselbe Figur zum Thema genommen  
hatten. Beide Romane standen kurz vor dem Erscheinen in großen Publi- 
kumsverlagen. Was würden die Buchhändler denken? Was würden die Leser  
denken? Alle Ängste erwiesen sich als unbegründet: Die Bücher wurden  
beide erfolgreich. 

Es kommt immer wieder vor, dass Romane erscheinen, die sich ähneln.  
Für die Autoren ist das natürlich nicht schön. Deshalb recherchiere  
ich bei jedem neuen Roman vorab, ob der Stoff bereits von jemand ande- 
rem behandelt wurde. Als ich auf Gräfin Loretta von Sponheim stieß,  
wollte ich unbedingt einen Roman über sie schreiben. Dann fand ich  
heraus, dass Helga Glaesener bereits einen fabelhaften Roman über sie  
verfasst hatte, "Die Safranhändlerin". Also nahm ich von diesem Thema  
Abstand. 

Wenn man nun aber bereits einen Großteil des Romans geschrieben hat  
und es erscheint ein ähnliches Buch? In diesem Fall würde ich das Pro- 
jekt nicht abbrechen. Man sollte das Erfreuliche nicht übersehen: Die  
Romanidee hat Verkaufspotential - schließlich hat ein Verlag einen  
vergleichbaren Roman gekauft und publiziert. 

Eventuell lohnt es sich, Rücksprache mit dem Autor oder der Autorin zu  
halten. Bei meiner "Brillenmacherin" habe ich es so gemacht: Ich  
stellte fest, dass Rebecca Gablés "Lächeln der Fortuna" zur gleichen  
Zeit in England spielt. Um sie nicht versehentlich nachzuahmen, habe  
ich den Roman nicht gelesen. Stattdessen klärte ich mit ihr per Mail  
ab, was sie in etwa behandelt, um in meinem Roman andere Schwerpunkte  
zu setzen. Hinterher, als "Die Brillenmacherin" abgeschlossen war, ha- 
be ich mir mit Genuss "Das Lächeln der Fortuna" zu Gemüte geführt. Die  
Romane sind - dank Rebeccas freundliche Auskünfte - trotz des gleichen  
historischen Hintergrunds sehr verschieden. 

Ein Verlag wird natürlich unmöglich dasselbe Thema nochmals erwerben.  
Ein anderer Verlag aber kann sich durchaus dafür interessieren. Das  
ist das Glück bei Romanen. Hier ist es nicht so wichtig wie im Sach- 
buchbereich, als Erster eine Nische zu entdecken und zu besetzen, im  
Gegenteil - wer sich für ein Zeitalter und ein Thema interessiert,  
sucht für seine Lektüre das Ähnliche, nicht das völlig andere. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 



"Spannender als jeder Katastrophenfilm." (Deutschlandradio Kultur) 
"Voller Details, Bilder, Düfte." (Bild am Sonntag) 
Titus Müller: Die Brillenmacherin, 440 Seiten, 9,95 Euro 


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY: 
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            Stefanie Bense (fantasy  at experte pt autorenforum pt de) 

Frage: 
Wissen Sie zufällig, wo man im Internet eine Seite findet, wo  alle  
deutschsprachigen Fantasyverlage aufgelistet sind, am besten mit  An- 
schrift? Die Buchhändler scheinen nur die größten zu kennen (also   
Goldmann, Ueberreuther und so). Oder gibt es vielleicht irgendwelche  
Bücher, die alle deutschen Verlage  nach Genre auflisten? 


Antwort: 
Nein, ich weiß nicht "zufällig", wo alle Fantasy-Verlage aufgelistet  
werden. Soweit mir bekannt ist, gibt es keine zuverlässig aktuelle und  
dabei vollständige Liste im Internet. Uschtrin bietet Ausschnitte aus  
ihrem Handbuch (s. u.) unter http://www.uschtrin.de. 

Wenn du Fantasy liest, erstaunt mich deine Frage etwas. Warum schaust  
du nicht in die Bücher, die du gern gelesen hast, und notierst die  
Verlage? Adressen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Einsende- 
Richtlinien, eventuell sogar zuständige Lektoren findest du dann im  
Internet oder im Banger (s. u.). 

Eine weitere Möglichkeit für dich wäre, in Buchhandlungen zu stöbern  
oder bei Internet-Buchhändlern. Klar, dass Buchhändler etwas anderes  
zu tun haben, als für dich Adressen herauszusuchen. Aber du könntest  
in einer gut sortierten Fantasy-Buchabteilung einige Verlage aus dem  
jeweiligen Impressum (hinter der Titelseite) der Bücher herauslesen:  
Heyne, Goldmann, Bastei Lübbe, Ueberreuter, Blanvalet, Bertelsmann,  
Klett-Cotta, Piper, Ullstein, Cbj, Manhattan, Dressler ... habe ich  
allein auf den ersten Seiten der Fantasy-Bücher bei Amazon.de gefun- 
den. Die Adressen kannst du über Google ermitteln oder im Banger (s.  
u.) oder in Linksammlungen finden, etwa bei: http://www.tu- 
dresden.de/slub/elib/LS_auskunftsdienst/AntiqBuchhVerl.html >> Verlage  
Deutschland > Verlagsname 

Im Buchhandel und Bibliothekswesen wird häufig ein gedrucktes und on- 
line zugängliches, aber kostenpflichtiges Verzeichnis genutzt: der  
Banger. Du findest Infos darüber unter www.banger.de > Verlage online  
// oder:// Publikationen. Der Banger verzeichnet Verlage alphabetisch,  
nach Fachgebieten und Regionen. 

Ebenso hilfreich ist Uschtrins "Handbuch für Autorinnen und Autoren",  
das jährlich bis alle zwei Jahre überarbeitet wird. Nicht ganz preis- 
wert, aber dafür findest du nicht nur Adressen und Programmbereiche  
der Verlage, sondern auch Wettbewerbe, Zeitschriften und Radio-/TV- 
Sender als Abnehmer sowie eine Menge guter Artikel zum Thema Veröf- 
fentlichen: http://www.uschtrin.de. 

Ich rate dir davon ab, Manuskripte einfach an Verlagsadressen zu sen- 
den. Du solltest herausfinden (per Telefon), welcher Lektor für Fanta- 
sy-Romanmanuskripte zuständig ist, versuchen, ihn anzutelefonieren,  
und ihm in einem knappen Briefing dein Projekt vorstellen. Zeigt er  
Interesse, bitte ihn darum, das Manuskript ihm direkt zusenden zu dür- 
fen. Das heißt, du sendest es an Lektor ABC im Verlag XYZ, und es ist  
kein unverlangt eingesandtes Manuskript mehr, das auf dem Stapel ver- 
staubt. Außerdem kannst du dich im Anschreiben auf das Telefonat be- 
ziehen. 
                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt seit 1993 Schreib- 
kurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an ihrem  
ersten Roman. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. 


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR KINDERBUCH: 
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           Michael Borlik (kinderbuch  at experte pt autorenforum pt de) 

Frage: 
Ich wüsste gerne, wie ein Bilderbuch-Manuskript formatiert werden  
sollte, wenn ich nur den Text einreiche, aber keine Zeichnungen. Soll- 
te ich den Text, den ich für eine Seite vorgesehen habe, durch einen  
Extra-Absatz vom Text der nächsten Seite trennen, oder lasse ich die  
Geschichte als Gesamttext ohne eingeschobene Absätze? Sollte ich (zum  
Beispiel in Klammern) mögliche Illustrationen beschreiben? 


Antwort: 
Da Ihr Manuskript keine Illustrationen enthält, können Sie es in Norm- 
seiten (60 Zeichen je Zeile und 30 Zeilen je Seite) formatieren. Ich  
rate davon ab, den Text nach Bilderbuchseiten einzuteilen und durch  
Absätze oder Leerzeilen zu trennen. Auch Beschreibungen möglicher Il- 
lustrationen sollten Sie rauslassen. Beides stört den Lesefluss und  
reißt aus der Geschichte heraus. Außerdem ist die Seitenaufteilung Sa- 
che des Lektorats bzw. des Illustrators, und da sollten Sie nicht vor- 
greifen. 

Da Bilderbuchmanuskripte in der Regel kurz sind, können Sie Ihrem Dos- 
sier natürlich eine zweite Version Ihrer Geschichte beilegen, in der  
Sie auf die grafische Umsetzung eingehen. Entweder ignoriert der Lek- 
tor es, oder es beflügelt seine Fantasie, wodurch sein Interesse für  
die Geschichte geweckt wird. 

Weitere hilfreiche Tipps zum Bilderbuch finden Sie im Archiv des Auto- 
renforums: http://www.autorenforum.de/content/view/21/20/ 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Michael Borlik, 1975 geboren, machte 1995 sein Abitur und ging an- 
schließend in eine kaufmännische Ausbildung, die er 1998 erfolgreich  
abschloss. Seit 2001 erfolgte eine Reihe von Veröffentlichungen. Über- 
wiegend schreibt er Kinder- und Jugendbücher, die u. a. bei Ueberreu- 
ter, Thienemann und Arena erscheinen. Seit Sommer 2005 ist er freier  
Schriftsteller. Mehr Infos unter http://www.borlik.de. 


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR SACHBUCH: 
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            Gabi Neumayer (sachbuch  at experte pt autorenforum pt de) 

Frage: 
An  welchen Verlag wende ich mich, wenn ich eine Kurzgeschichte  raus- 
bringen will? 


Antwort: 
Kurzgeschichten zu veröffentlichen ist über Verlage seeeeehr schwie- 
rig, da insgesamt sehr wenig Anthologien erscheinen. Der typische Weg  
wäre der über Literaturzeitschriften - sei es literarisch oder genre- 
orientiert, da gibt es ja eine Menge.  

Manchmal hilft  auch die Mitgliedschaft in einem Netzwerk. Dort werden  
dann manchmal intern Anthologieprojekte ausgeschrieben (die aber nicht  
immer realisiert werden, das muss man auch wissen). 

++++++++++ 

Frage: 
Wie viel muss ich von einem Roman geschrieben haben, um bei einem Ver- 
lag vorstellig zu werden?  


Antwort: 
Bewerben sollte man sich mit einem kurzen Exposé und einer Leseprobe  
von etwa 30 Seiten. Nur: Fertig sein sollte der Roman auf jeden Fall,  
weil bei Gefallen der Rest angefordert wird! Als nicht schon berühm- 
te/r AutorIn kommt man nur mit einer Leseprobe in aller Regel nicht an  
einen Vertrag. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Gabi Neumayers letzte Sachbuch-Veröffentlichungen sind das Kindersa- 
chbuch "Expedition Wissen: Dinosaurier", Ravensburger 2007, und der  
Ratgeber "Praxismappe für überzeugende Geschäftsbriefe", Eichborn  
2006. Weitere Infos: http://www.gabineumayer.de und http://www.bato- 
schreibt.de. 


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Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen  
und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrenn- 
ter Mail kommt! 
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Einsendeformalien: 
Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach Rück- 
sprache - erwünscht. Zurzeit können jedoch noch keine Honorare gezahlt  
werden. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor.  

Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an:  
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Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet  
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