The Tempest

Ausgabe 6-10 (22. Oktober 2004)

Schreib-Kick
Echo-Service
Leserbrief
Autorenwissen
    "Berufsbild: Radio-RedakteurIn - Teil 2"
    von Ursula Schmid-Spreer
Buchbesprechung
    "Autorenkalender 2005"
Interview mit Alisha Bionda
Fragen Sie Honeyball, Lektor und Autorenfresser
    "Keine Lust mehr?"
    von Stephan Waldscheidt
Frag die Expertin für Fantasy
    (Stefanie Bense)
Frag den Experten für historische Romane
    (Titus Müller)
Frag den Experten für Drehbuch
    (Oliver Pautsch)
Frag die Expertin für Kriminalistik
    (Nikola Hahn)
Frag den Experten für Lesungen
    (Rüdiger Heins)
Hall of Fame
EDITORIAL: 
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Liebe Autorinnen und Autoren,

wie erwartet, hat unser erstes Lektorat in der neuen Rubrik "Vier Sei-
ten für ein Halleluja" ein großes Echo bei euch gefunden. Eine Tem-
pest-Leserin hat sich besonders intensiv damit auseinander gesetzt, 
und Hans Peter Roentgen hat ihr ebenso eingehend geantwortet. Ihr fin-
det die Diskussion in der Rubrik "Leserbrief".

Von Ursula Schmid-Spreer gibt es in dieser Ausgabe den zweiten Teil 
von "Berufsbild: Radio-RedakteurIn". Außerdem hat sie die Autorin A-
lisha Bionda für uns interviewt. Wertvolle Tipps gibt es wieder von 
zahlreichen unserer ExpertInnen, und Honeyball befasst sich diesmal 
mit dem Zusammenhang von Schreiben und Sex. Darüber hinaus gibt es 
neue Ausschreibungen und Publikationsmöglichkeiten, der neue Autoren-
kalender wird vorgestellt, und in der Hall of Fame findet ihr neue 
Veröffentlichungen von Tempest-LeserInnen.

Bevor nun der Tipp des Monats kommt, eine Bitte: Schickt mir eure 
Kurztipps fürs Editorial! Dieser hier ist der letzte in meinem Fundus.

Der Tipp des Monats Oktober, diesmal von Katharina Gerlach:

    Denkt immer daran: Die allererste Fassung eines Romans 
    landet zu einem großen Teil im Papierkorb! 
    Lasst euch dadurch nicht entmutigen. Der Papierkorb 
    ist euer Freund. Das was nach der x-ten Überarbeitung 
    noch übrig ist, ist viel besser als die Erstfassung. 


Aus meinem neu gestalteten, sommergelben Büro wünsche ich euch allen 
einen produktiven Herbst ? ohne Herbst-Blues, stattdessen mit viel 
kreativem Schwung! (Obwohl sich ja auch der Blues wunderbar litera-
risch verarbeiten lässt.)

  Gabi Neumayer
  Chefredakteurin

~~~~~~~~~~~
Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen 
wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen 
freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, 
aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf unser 
Konto:

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SEB Mainz (früher: BfG)
BLZ 550 101 11
Konto 14 24 18 99 00
Stichwort: "Beitrag 2004"

Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei-
sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch 
weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest).

Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte 
genau so zusammenschreiben!)
IBAN: DE69550101111424189900
BIC: ESSEDE5F550

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ISSN 1439-4669   Copyright 2004 autorenforum.de. Copyright- und
                 Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
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   INHALT DIESER AUSGABE:


TEIL 1:

      Editorial
      Inserate
      Schreib-Kick
      Echo-Service
      Leserbrief
      Autorenwissen
         "Berufsbild: Radio-RedakteurIn ? Teil 2"
         von Ursula Schmid-Spreer
      Buchbesprechung
         "Autorenkalender 2005"
      Interview mit Alisha Bionda
      Fragen Sie Honeyball, Lektor und Autorenfresser
         "Keine Lust mehr?"
         von Stephan Waldscheidt
      Frag die Expertin für Fantasy
         (Stefanie Bense)
      Frag den Experten für historische Romane
         (Titus Müller)
      Frag den Experten für Drehbuch
         (Oliver Pautsch)
      Frag die Expertin für Kriminalistik
         (Nikola Hahn)
      Frag den Experten für Lesungen
         (Rüdiger Heins)
      Hall of Fame
      Impressum


TEIL 2 (nur für Abonnenten):

      Veranstaltungen
      Ausschreibungen
      Publikationsmöglichkeiten
           mit Honorar
           ohne Honorar
      Seminare
      Messekalender
      Impressum

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Auf unserer Homepage gibt es mittlerweile einen praktischen Service 
für orientierungslose Tempest-LeserInnen: Inhaltsübersichten für ein-
zelne Tempest-Jahrgänge, nach AutorInnen sortiert. Martin Eberhard 
Kamprad (http://www.ekamprad.de) hat freundlicherweise die aufwendige 
Arbeit übernommen, nach und nach die Verzeichnisse für alle bisherigen 
Jahrgänge zu erstellen. 

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gegen Rechte Dritter, das Urheberrecht oder Jugendschutzbestimmungen 
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INSERATE:
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www.storysite.de - Bissige Stories für boshafte Leser
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Lektor für Texte gesucht?

Mein Name ist Andreas Meyer; ich habe Literaturwissenschaften, Lingu-
istik und Philosophie studiert (mit Auszeichung) und lektoriere seit 
mehreren Jahren. Da ich selbst als Schriftsteller (aber auch als Hör-
buchproduzent ? z. B. für ?Die Siedler von Catan") tätig bin, kenne 
ich sowohl kreative als auch technische Anforderungen verschiedener 
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Das biete ich Ihnen:
Begutachtung und Lektorat (z. B. von Exposé, Kurzgeschichte, Roman)
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350 Seiten, 9,95 Euro, ISBN 3-937419-02-0
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Zehn fiese Horrostories vom Meister des bösartig-Ironischen.
Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Verlag
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Romanwerkstatt: Im Dezember startet die Romanwerkstatt 2005. Gedacht 
ist diese Werkstatt für alle, die an einem Roman arbeiten oder daran 
arbeiten wollen.

Es wird um Figuren und Plots gehen, um Übergänge, Einstiegssätze, Dia-
loge, kurz: um alles, was bei einem Romanprojekt wichtig ist. Ihr 
könnt auch bereits vorhandene Textteile in der Romanwerkstatt vorstel-
len und diskutieren. Weitere Informationen findet Ihr unter:
http://www.textkraft.de/pageID_597246.html.


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SCHREIB-KICK:
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                              (mailto:redaktion at team punkt autorenforum punkt de)


Unser Schreib-Kick für den Oktober, diesmal von Ursula Schmid-Spreer:
Karten und E-Mails schreiben

Sind Sie geschäftlich unterwegs? Nutzen Sie kleine Pausen im Flugzeug, 
beim Frühstück oder in der Warteschlange, um Postkarten zu schreiben. 
Sammeln Sie dazu Postkarten, die Sie oft kostenlos vorfinden (Hotelre-
zeption, Infostände, in Gasthäusern ...). Halten Sie den Text sehr 
persönlich. Es schult Ihre Kreativität. Vorschlag: Postkarten bereits 
vorfrankieren ? Briefkästen finden sich überall.

Oder schreiben Sie eine Mail, zum Beispiel an verstreut lebende Fami-
lienmitglieder oder Freunde. Der Empfänger kann etwas hinzufügen und 
an den Nächsten weiterleiten. Alle Beteiligten bekommen dann jeweils 
eine Kopie der ergänzten Mail.


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ECHO-SERVICE:
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                              (mailto:redaktion at team punkt autorenforum punkt de)

++++++++++++
Claudia Frey
++++++++++++

Auf meiner Website http://www.freygeist.net kann man unter "Worte" den 
Anfang eines Romans, "Das Rhinozeros von Belém", lesen. Wer immer 
möchte und sich an bestimmte Spielregeln hält (z. B. keine rassisti-
schen, pornographischen, frauenverachtenden Dinge schreibt), ist herz-
lich eingeladen, daran mitzuschreiben.


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LESERBRIEF:
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                             (mailto:redaktion at team punkt autorenforum punkt de)

Nach dem ersten Lektorat im letzten Tempest in unserer neuen Rubrik 
"Vier Seiten für ein Halleluja" haben wir einige Reaktionen von euch 
bekommen. Einen Leserbrief veröffentlichen wir hier ? inklusive der 
Antwort von Hans Peter Roentgen.


++++++++++++++++
Christina Wenger
++++++++++++++++
Zunächst mal - ich finde, der Tempest wird immer stärker. In jeder 
Hinsicht. Gratulation dazu und vielen Dank dafür.

Nun hat mich, was ich jetzt schreibe, doch eine halbe Nacht lang be-
schäftigt (wann Schriftsteller halt so am meisten denken *gg*) ? des-
wegen muss ich es jetzt auch von mir geben. Es wird ein bisschen län-
ger, weil es mir wirklich wichtig ist, ich bitte um Entschuldigung.

Es betrifft das erste Lektorat "Vier Seiten für ein Halleluja" im Sep-
tember-Tempest.  Da gibt es diesen entstehenden Frauen-Krimi, ein Gen-
re, das mich zugegeben  nur sehr am Rande interessiert, nicht unbe-
dingt etwas, was ich in einem  Buchgeschäft suchen oder in die Hand 
nehmen würde. (Obwohl bei "Fedora geht" von Merrillee Moss im Frauen-
offensive-Verlag, das mir zufällig in einer Wühlkiste in die Hände 
gefallen ist, habe ich Tränen gelacht, also wer weiß, vielleicht komme 
ich ja noch auf den Geschmack.) Mittleres Interesse also meinerseits. 
Trotzdem lese ich es im Tempest natürlich,  Lektorat-Fragen interes-
sieren ja nun wirklich jeden Autor (oder sollten jeden  interessie-
ren.) 

Gut, ich sag jetzt mal arrogant, standardmäßiger-Beginn, erste Szene 
ein bisschen Dashiell-Hammett-Verschnitt, wie man halt sowas schreiben 
soll, spannend die Idee mit der Todesanzeige ? und dann wird mir warm 
ums Herz. Und zwar wirklich. Da schreibt die Autorin von den Baumwoll-
hemden. Kariert, Männerhemden, im Dreierpack erstanden, billig, leicht 
zu waschen, warm, Reminiszenz an die Punker-Zeit im Sinn von "Was 
Kleider-Konvention betrifft, könnt ihr mich alle mal!"

Herrlich! Ich trage diese Hemden nämlich auch! Ich liebe sie! In noch 
keinem Text ist mir das untergekommen, und ich liebe diese Person, die 
das trägt, sofort ? in einem Buchgeschäft hätte ich das Buch wahr-
scheinlich nur deswegen gekauft. (Denn natürlich lese ich auch zuerst 
die ersten Seiten.)

Gut denn, ich lese weiter, ich lese das Lektorat, kann manches nach-
vollziehen, anderes nicht unbedingt, aber das ist klar. Und dann ? 
dann schreibt Hans-Peter-Röntgen, er würde die Gedanken zu den "Klei-
dergewohnheiten" nicht an dieser Stelle bringen und am besten sie ei-
gentlich fast ganz wegnehmen, in einem Satz zusammenfassen, auch wegen 
der Erzählstimme und so weiter. Mir bricht das Herz. Ich gebe es zu. 
Nein!, schreit etwas in mir ? nicht wegnehmen! Nicht meine Baumwoll-
hemden!

So weit, so gut. Jetzt könnte man sagen, das ist halt Geschmacksache, 
der eine findet etwas gut, der andere nicht ? und eben, es geht ja 
auch gar nicht darum, es geht eben um diese ersten vier Seiten, es 
geht darum, das Buch zu verkaufen (jetzt mal konsequent zu Ende ge-
dacht.) Ist auch völlig in Ordnung so. Also versuche ich, das so ste-
hen zu lassen.

Aber wie gesagt, es wird Abend, es wird Nacht, und es arbeitet in mir. 
Und dann wird diese Geschichte mit den Baumwollhemden zum Symbol für 
mich. (Was sie auch in der Realität sind, witzigerweise, sie sind ein 
Statement in mehrfacher Hinsicht, Frauen in Männerhemden, das ist das 
eine, und dann eben, sie sind absolut nicht modisch ? ich erinnere 
mich an eine köstliche Szene in einem etwas edleren Geschäft, da hatte 
ich mal Geld, ich probierte edle Lederjacken ? allerdings im Sonderan-
gebot ? durch, und die Verkäuferin sagte mit Blick auf mein blau-grün-
gelb kariertes heißgeliebtes Männerhemd mit spitzen Lippen: "Wollen 
Sie diese Bluse nicht ausziehen???" Sie meinte wohl, die verletztliche 
Schönheit der edlen Lederjacken käme nicht zur Geltung so, und ich 
strahlte sie an und sagte: "Das ist keine B l u s e, das ist ein Män-
nerhemd." Und den Teufel werd ich tun, nein, das sagte ich natürlich 
nicht, Reste meiner bürgerlichen Erziehung sind erhalten, war aber 
auch gar nicht mehr nötig.)

Baumwollhemden als Symbol also. Symbol wofür? Symbol für das "etwas 
vom Mainstream Abweichende", auch in der Literatur, auch im "Frauen-
krimi", auch auf den ersten vier Seiten.
Das nämlich ist es, womit ich so wahnsinnig kämpfe bei diesen Lekto-
ratsgeschichten ? dieser Richtungspfeil "Standardisierung", ich nenn 
das mal so. Ich weiß schon, wie wichtig das ist, ich weiß, dass man 
sich anpassen muss, dass es eben Regeln gibt, ich weiß, dass das alles 
im Rahmen des immer deutlicher auf "Angebot und Nachfrage" ausgerich-
teten "Buchmarktes" immer wichtiger wird ? ich habe auch schon selbst 
profitiert davon, von all der Technik und dem Wissen (fürs Schreiben, 
nicht fürs Verkaufen vorläufig, da lasse ich mir noch ein bisschen 
Zeit, auch aus dem Grund).

Aber dann fällt mir immer "Schlafes Bruder" von Robert Schneider ein. 
Wie viele Verlage haben dieses Buch abgelehnt? Ich kann mich nicht 
mehr erinnern. Ich gebe zu, ich weiß auch nicht, ob Reclam Leipzig 
noch sehr viel an dem Buch verändern "musste", damit es zu dem Best-
seller wurde, der es dann war ? wenn es aber so viel zu verändern gab 
und diese Veränderungen des Pudels Kern waren, warum haben es dann 
nicht die anderen Verlage getan? Als jedenfalls die Geschichte mit den 
vielen Verlagsablehnungen an die Öffentlichkeit kam, sagte eine Freun-
din von mir, Germanistin und Schwester einer erfolgreichen Schrift-
stellerin: "Ich frag mich schon, was die Leute in den Lektoraten tun, 
wenn schon solche Bücher kaum durchkommen." Das habe ich mir gemerkt, 
auch zum Thema Verlagsabsagen. 

Nun ist ganz klar, "Schlafes Bruder" kann man nicht ganz vergleichen 
mit einem Frauen-Krimi, das ist sozusagen ein engeres Segment, da ha-
ben die Kunden ganz spezielle Vorlieben, Wünsche usw., und die Verla-
ge, die dieses Segment "bedienen", müssen sich danach richten ... o-
der?

Könnte ein Frauenkrimi auch ganz anders sein? Könnte sich auch ein 
Frauenkrimi, der ganz anders ist, verkaufen? Vielleicht in irgendeinem 
unabhängigen Verlag, der eigentlich keine Frauenkrimis verlegt, aber 
dieser gefällt dem Lektor so gut, weil ... was auch immer? Was könnte 
aus den Baumwollhemden werden, wenn sie auf den ersten vier Seiten 
stehen bleiben?

Ich rufe also der schreibenden Kollegin zu: Wenn du schreiben willst, 
lerne gut zu schreiben ? und kämpfe für die Baumwollhemden! Im Leben 
wie im Schreiben!

Vielleicht ? und das ist jetzt bitte keine persönliche Kritik an Hans-
Peter-Röntgen, sondern allgemein gemeint ? ist es auch nicht ganz e-
gal, ob ein Mann oder eine Frau lektoriert und welches Thema. Man soll 
die Gender-Perspektive nicht übertreiben, aber auch nicht ganz außer 
Acht lassen. Ich sag jetzt mal brutal ? und immer noch im Rahmen von 
"Baumwollhemden als Symbol": Kein Mann wird jemals nachvollziehen kön-
nen, was es für eine Frau bedeutet, Männerhemden bei der Arbeit zu 
tragen, das in sich drinnen durchgesetzt zu haben, wenn sie das will. 
Ich weiß, wovon ich spreche. Und das ist dann sehr wohl ein spannendes 
Thema, in jeder Art von Literatur.

Ich muss jetzt noch, als Abschluss, einen der Götter meiner Jugend 
zitieren, Jack Kerouac. Am Ende von "Unterwegs" gibt es die köstliche 
"Liste der unentbehrlichen Hilfsmittel" zu "Wie schreibe ich moderne 
Prosa?": [...] "29. Du bist allzeit ein Genie!" Okay, das letzte ist 
schon sehr narzisstisch, aber durchaus bedenkenswert. Wie wir wissen, 
hat Jack Kerouac seine Bücher auch verkauft.

+++++++++++++++++++++++++++++++
Antwort von Hans Peter Roentgen
+++++++++++++++++++++++++++++++ 
Warm ums Herz

Da habe ich eine Leserin die halbe Nacht wachgehalten. Schön. Was kann 
sich ein Schreiberling Besseres erhoffen?

Aber im Ernst: Herrenhemden. Flauschig und kariert. Ich trage sie auch 
manchmal. Aber ich verbinde damit nicht das, was die Leserin (sehr 
anschaulich geschrieben!) damit verbindet. Kein Wunder, ich war 
schließlich noch nie eine Frau und erst recht keine Punkerin. Das pas-
siert in vielen Texten. Die Autorin verbindet mit dem, was sie 
schreibt, Erinnerungen, Emotionen, Erfahrungen, und der Leser hat das 
alles nicht.

Da kann man eben nichts machen? Ich bin nun mal ein Mann, habe nicht 
vor, Punker zu werden, also ist dieser Text für mich nichts? Weil ich 
einfach nicht nachvollziehen kann, was diese Hemden bedeuten? Weil das 
bei mir nicht die Erinnerungen und Assoziationen weckt, mit denen Ex-
Punkerinnen es verbinden, wie z. B. die Ich-Erzählerin in der Detekti-
vinnen-Geschichte? Ist es wirklich eine Mann-Frau-Sache, eine Frage 
der Gender-Perspektive? Oder eine Punker-Nichtpunker-Frage?

Das ist natürlich die erste Reaktion, und oft betonen Autoren, dass 
man das eben selbst erlebt haben muss, um den Text zu verstehen. ?Das 
war eben so."

Doch das ist ein Irrtum. Kerouacs Buch ?On the road" wurde von vielen 
gelesen, die nie ?on the road" waren und es nie sein werden, die es 
aber trotzdem verstanden haben. "Schindlers Liste" haben Unzählige 
nachempfunden, die nie deportiert wurden und auch nie mit der SS zu 
tun hatten. 

Denn Bücher (und Filme) ziehen ihren Zauber gerade daraus, dass sie 
dem Leser erlauben, in eine andere Rolle zu schlüpfen, eine, die er 
nie gespielt hat, nie spielen wird. Erfahrungen zu machen, die er nie 
gemacht hat, Gefühle zu erleben, die er so nie erlebt hat. Als Leser 
können wir in Tausenden Welten leben, ein Vielfaches von dem, was wir 
im realen Leben erleben. Warum soll ich als Mann und Nicht-Punker 
nicht die Welt einer Ex-Punkerin und Detektivin teilen können? Zumin-
dest während des Lesens?

Schließlich kann ich auch Madame Bovary lesen und verstehen. Gut, ei-
niges werde ich vielleicht anders interpretieren als eine weibliche 
Leserin, aber das Buch hält die Stimme und lässt mich mitfühlen. Ist 
übrigens von einem Mann geschrieben, nicht von einer Frau, und hat 
doch unzählige Frauen angesprochen.

Aber genau das ist die Schwierigkeit: dass die Autorin dem Leser ver-
mitteln muss, welchen Symbolwert die Herrenhemden haben. Das sagt sich 
leicht und ist ungeheuer schwierig. ?Hör zu, lieber Leser, in der Pun-
kerszene gilt: Was Kleiderordnung betrifft, könnt ihr uns alle mal. 
Und als Frau Herrenhemden zu tragen, ist einfach cool."

So geht’s nicht. Solche Absätze vermitteln nicht neue Gefühle, Erfah-
rungen, sondern Langeweile. Aber gerade der Leserbrief zeigt, wie man 
es machen kann. Denn im Gegensatz zum Originaltext fand ich die Schil-
derung dort sowohl nachvollziehbar wie auch spannend.

Natürlich würde ich nach diesem Brief meine Empfehlung ändern. Die 
Klamotten und Herrenhemden sind für die Detektivin wichtig. Vielleicht 
ändert sich das im Laufe des Romans sogar? Jedenfalls gehört es in den 
Text. Doch so, dass auch Nicht-Punkerinnen und Nicht-Frauen es nach-
vollziehen können. Sprich: Meiner Ansicht nach sollte dieser Absatz 
neu geschrieben werden.

Und es wäre eine Überlegung wert, wo der neue Absatz im Text stehen 
soll. Ich persönlich würde nach wie vor dafür plädieren, in den ersten 
vier Seiten nur den Hinweis darauf zu bringen, dass die Detektivin 
wenig Wert auf Kleidung legt. Denn das ist es, was man an ihr als Ers-
tes bemerken würde. Dass ihr Kleidung keineswegs unwichtig ist, welche 
Gefühle sie mit Herrenhemden und anderen Kleidungsstücken verbindet, 
das kann dann im Laufe der Geschichte deutlich werden. ? Also diesen 
Absatz neu schreiben und an anderer Stelle einfügen, das wäre meine 
Empfehlung.

Außerdem muss ich jetzt doch eine Lanze für Lektoren brechen, auch 
wenn ich mich oft ärgere, weil in Verlagen die Kaufleute mittlerweile 
eine Fülle von Regeln aufgestellt haben, was sich verkauft oder nicht 
verkauft. Sicher werden dadurch viele gute Texte abgelehnt, auch Tex-
te, die sich durchaus verkaufen würden. Aber noch mehr Texte werden 
abgelehnt, weil der Autor (oder die Autorin) in ihrem Text zwar her-
vorragend alles beschreibt, was Emotionen, Erinnerungen, Erfahrungen 
der Leser anspricht ? aber leider nur der Leser, die diese Welt ken-
nen. Und ein Buch nur für Ex-Punkerinnen mag als Erinnerungsbuch für 
einen kleinen Kreis interessant sein, wird aber niemals die Auflagen-
höhe erreichen, die ein Publikumsverlag braucht, um es verkaufen zu 
können. Viele Texte fallen diesem Unvermögen ihres Erzeugers zum Opfer 
und werden deshalb abgelehnt.

Nein, ich bin durchaus der Meinung, dass ein Mann nachvollziehen kann, 
was es für eine Frau bedeutet, Männerhemden bei der Arbeit zu tragen, 
das in sich drinnen durchgesetzt zu haben, wenn sie das will. Wenn es 
entsprechend beschrieben wird. Ja, das ist dann sehr wohl ein spannen-
des Thema, in jeder Art von Literatur.


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AUTORENWISSEN:
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                             (mailto:redaktion at team punkt autorenforum punkt de)


               "Berufsbild: Radio-RedakteurIn ? Teil 2"
                       von Ursula Schmid-Spreer

Interview mit Petra Seel, der Programmleiterin des Funkhauses in Nürn-
berg. Dort sind die Radioanstalten Radio Charivari, Radio Gong vom 
Gong-Verlag, Radio Franken und Radio N1 untergebracht.


Ursula Schmid-Spreer: Sie arbeiten als Radio-Redakteurin, sind mitt-
lerweile sogar Chefin im Funkhaus geworden. Wie sind Sie zu dieser 
Stelle gekommen?

Petra Seel: 1985, ich war noch in der Schule und habe nebenbei ge-
jobbt, da wurde meine Stimme entdeckt. Radio Gong hat mich zum Casting 
eingeladen, und ich wurde genommen. Eigentlich war es nicht mein Be-
rufswunsch, aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Abends und am Wochen-
ende habe ich moderiert. Dann ging es klassisch weiter mit dem Volon-
tariat bei Radio Gong, danach war ich anderthalb Jahre Moderatorin bei 
Radio F, ein  Jahr bei Radio Charivari, dann Redakteurin einer Sendung 
? viel im Wortbereich, z. B. Lokalnachrichten ?, und mit dem Wechsel 
ins Funkhaus wurde ich Programmleiterin. Im Funkhaus haben sich alle 
Lokalsender 1995 zusammengeschlossen.


USS: Wie lange sind Sie schon dabei?

PS: Seit 1985, aber so richtig erst nach dem Abi 1987.


USS: Wo erfährt man von Stellen für das Radio? Die werden ja sicher 
nicht in der Tageszeitung ausgeschrieben.

PS: Die beste Möglichkeit ist, sich um ein Praktikum zu bewerben. Das 
dauert etwa drei Monate, die man auch braucht, um einen Eindruck zu 
gewinnen. Unsere Praktikanten werden gut ausgebildet, sie lernen, wie 
man mit der Digitaltechnik umgeht, und sie hören auch etwas über In-
terviewformen.


USS: Sind Sie freiberuflich oder fest angestellt?

PS: Ich bin fest angestellt.


USS: Gibt es noch eine spezielle Ausbildung ? außer einem Praktikum ? 
zum Radioredakteur?

PS: Ein Volontariat; günstig wäre auch eine Sprechausbildung oder die 
Ausbildung zur Logopädin.


USS: Gehen Sie viel auf Außenreportagen?

PS:  Gelegentlich. Ich betreue das Promi-Frühstück. Dabei treffe ich 
mich mit einem prominenten Menschen zum Frühstück und versuche ihn 
privat kennen zu lernen.


USS: Wie kommen Sie an die Fragen für die Promis?

PS: Ich denke sie mir selber aus und schreibe meine Fragen auch sel-
ber.


USS: Haben Sie Berührungsängste?

PS: Berührungsängste gewöhnt man sich ab. Das sind ganz normale Men-
schen, so wie du und ich. Je prominenter, desto einfacher und netter. 
Die zickigen sind meist die Möchtegerne-Stars.


USS: Viele Menschen kennen nur Ihre Stimme. Werden Sie aufgrund dessen 
erkannt?

PS: Ja, sehr oft, aufgrund der Stimme werde ich oft erkannt. Man macht 
sich ein anderes Bild vom Menschen, denn Radio regt die Fantasie an.


USS: Was muss man beim Sprechen im Radio beachten? Das gesprochene 
Wort kommt doch ganz anders rüber als das Wort, das ich mit Gesten 
untermalen kann.

PS: Das Schwierige an unserem Job ist, dass man Bilder im Kopf entste-
hen lassen muss ? Sie kennen den Begriff Kopfkino. Man schreibt kom-
plett anders, als wenn man ein Buch schreibt, eine Pressemeldung, ei-
nen Bericht. Ich schreibe meine Texte selber. Mein Job ist es auch, 
Berichte zu kritisieren. Mit den Jahren bekommt man Erfahrungen. Es 
passiert schon mal, dass man einen Hänger hat, nicht mehr weiter weiß, 
deshalb lasse ich gerne Kollegen drüber lesen.


USS: Schreiben Sie auch Kurzgeschichten oder Romane?

PS: Ich habe mal angefangen, ein Buch zu schreiben, das liegt aber 
schon lange in der Schublade. Ich bin einfach zu schlecht!


USS: Moderieren Sie noch?

PS: Nicht mehr, obwohl, vielleicht bekomme ich mal wieder Lust, auf 
Sendung zu gehen. In Beiträgen hört man mich noch ab und zu, aller-
dings nicht live. In einen so genannten ?gebauten Beitrag" werden O-
Töne reingemischt. Der Redakteur ist also dazwischen zu hören. Man 
muss das so verstehen: Moderatoren-Info, O-Töne, Mod-Info, Text, O-
Ton, manchmal werden auch Geräusche dazu gemischt.


USS: Sprechen Sie Nachrichten?

PS: Nicht wirklich, als Moderator spricht man anders als ein Nachrich-
tensprecher. Der Moderator versucht Späßchen zu machen, spricht sehr 
viel.


USS: Mehrere Sender sind im Funkhaus vereinigt. Haben Sie untereinan-
der Konkurrenz?

PS: Jeder bedient seine spezielle Zielgruppe. Radio Charivari ist mehr 
ein Familiensender, während N1 mehr die jüngeren Hörer anspricht.


USS: Wird der Sender gesponsert, bzw. wie finanziert er sich?

PS: Nur über Werbung.


USS: Wem gehört das Funkhaus?

PS: Es ist eine Gesellschaft. Der Müller Verlag der Gebrüder Oschmann, 
die Nürnberger Nachrichten und auch Burda stecken mit drin.


USS. Wann begannen Sie zu senden?

PS: Im Dezember 1985 im Kabel und im November 1986 auf Frequenz.


USS: Müssen Sie Einschaltquoten erreichen?

PS: Nein. Wenn man sieht, dass es bei einer Sendung Probleme gibt, 
dann arbeitet man daran, das Problem zu beseitigen.


USS: Wie weit reicht der Sendebereich?

PS: Ganz Mittelfranken, 50 km im Umkreis, wir sind ein reiner Lokal-
sender.


USS: Schreiben Sie Ihre Beiträge selber?

PS: Ich recherchiere meine eigenen Themen, oft habe ich in der Stadt 
was gesehen, das sich lohnt zu berichten. Dann verfasse ich Pressein-
ladungen, und wir beratschlagen in der Redaktionssitzung, was wir ma-
chen möchten.


USS: Das war das Stichwort: Redaktionssitzung?

PS: Um 11 Uhr treffen wir uns. Ein Vertreter von jedem Sender ist da-
bei, das ist meist der im Dienst befindliche Programmredakteur. Wir 
besprechen, was ist gelaufen, was kann man besser machen. Die Morgen-
moderatoren sagen, was sie vermisst haben, dann gehen wir die Termin-
liste durch, beratschlagen: Was für Beiträge, Musikauswahl, Veranstal-
tungshinweise, was ist heute los, welche Faxmitteilungen bringen wir? 

Wir haben eine Kiste, da werden alle Veranstaltungen gesammelt. Jeder 
Moderator bedient sich und nimmt eigenverantwortlich den Text in die 
Sendung auf. Wir freuen uns über Hinweise, also einfach reinschicken. 
Generell sind wir daran interessiert, versuchen etwas daraus zu ma-
chen, wenn es für die Programme interessant ist.


USS: Erstellen Sie einen Sendeablaufplan? Was ist das?

PS: Ja, der wird erstellt. Der Ablaufplan ist der ?Fahrplan" für eine 
Sendung. Sobald der verantwortliche Redakteur oder Chef vom Dienst 
alle Angaben ? z. B. Einspielungen, Schaltungen, Titel, Autoren ? ein-
getragen hat, muss der Plan an die Beteiligten, die Regie, Technik, 
Aufnahmeleitung und den Moderator einer Sendung verteilt werden. Bei 
aktuellen Magazin- und Nachrichtensendungen kann es aber immer wieder 
zu kurzfristigen Änderungen kommen, wenn zum Beispiel ein Beitrag 
nicht rechtzeitig vorliegt oder der Studiogast verhindert ist. In dem 
Fall werden andere Sendepunkte vorgezogen oder Reserven, das sind vor-
produzierte Beiträge, eingespielt.


USS: Haben Sie feste Arbeitszeiten?

PS: Schön wär’s! Aber nein, genau so will ich es. Wenn was anliegt, 
dann rücke ich aus, egal wie spät es ist. Ich habe somit keine feste 
Arbeitszeit, pünktlich Feierabend macht der Radioredakteur nicht. Ich 
fange unterschiedlich an, je nachdem welche Termine ich habe.


USS: Wie lernt man, speziell für das Medium Radio zu schreiben? Und 
wie bildet man sich weiter?

PS: Es werden Seminare angeboten, die Medienpraxis zum Beispiel. Jeder 
Autor, der für das Radio schreiben möchte, sollte auf jeden Fall so 
ein Seminar besucht haben. Man lernt dort, ?Earcatcher" zu formulie-
ren, die zum Hinhören verleiten. Das kann man lernen, denn es ist ein 
Unterschied, für die Zeitung oder das Radio zu schreiben.

Man sollte sich immer weiterbilden. Es gibt die BLM, Bayerische Lan-
deszentrale für neue Medien, die Seminare anbietet.


USS: Geben Sie Kurse?

PS: Ja, hier im Haus für Volontäre.


USS: Sie haben den Job der Programmleiterin für das gesamte Funkhaus, 
d. h., Sie koordinieren alle Sender. Welches Aufgabengebiet hatten Sie 
früher?

PS: Früher habe ich mich um Moderation und um Teile der Redaktion ge-
kümmert. Ich schrieb Nachrichten und plante Musikbeiträge. Ich war 
viel mehr unterwegs auf Außenterminen und machte Interviews. Heute 
bearbeite ich das Material.


USS: Finden Sie Ihren Beruf spannend?

PS: Ja! Es macht mir Spaß, denn jeder Tag ist anders, man lernt viele 
unterschiedliche Menschen kennen. Ich sitze ja nicht nur am Schreib-
tisch ?  denn mischen, abmischen, schneiden geht alles über den PC ?, 
ich führe auch mal ein Interview. Mein Beruf ist breit gefächert. Es 
ist toll, den Hörern etwas zu vermitteln, einen Text so zu kürzen, 
dass man dem Hörer in höchstens zwei Minuten alles auf den Punkt ge-
bracht hat und trotzdem unterhaltsam ist.


USS: Arbeiten Sie im Team? 

PS: Ja, das wird sogar gewünscht. Bei den Sitzungen machen wir oft 
Brainstorming. Dabei können wir oft tolle Geschichten an Land ziehen, 
mit denen man vorher nicht gerechnet hat.


USS: Wie viele Arbeitsplätze bietet das Funkhaus?

PS: Stamm: "on air" sind 10, insgesamt sind es 160 Arbeitsplätze ? 
Verkauf, Marketing, Buchhaltung, Internetredaktion, sämtliche Berei-
che, Promotionsabteilung mitgerechnet.


USS: Was macht der Moderator, was der Redakteur?

PS: Der Moderator sitzt direkt hinter dem Mikrofon, er spricht keine 
Nachrichten, macht Spiele mit den Hörern, ist spontan und sagt Musik 
an. Ein Redakteur schreibt seine Nachrichten selber, hat auch einen 
eigenen und einen anderen Stil als ein Moderator.


USS: Haben Sie noch einen Tipp für die Tempest-Autoren?

PS: Ich würde sagen: dabei bleiben, durchhalten, auch wenn eine Blo-
ckade kommt, viel lesen, seinen Weg verfolgen, sich von niemandem 
reinreden lassen.

[Im November-Tempest wird dieses Berufsfeld übrigens noch einmal von 
einer anderen Seite beleuchtet: in einem Interview mit dem Radioredak-
teur Roland Rosenbauer.]

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Ursula Schmid-Spreer ist Lehrerin für Gesundheitsberufe (Zahnmedizin). 
Sie schreibt gerne Briefe, Tagebuch und Kurzgeschichten. In Antholo-
gien und Literaturzeitschriften sind Geschichten von ihr publiziert 
worden. Das Märchenbuch "Florian Floh" wurde im Thomas-Rüger-Verlag, 
Nürnberg, veröffentlicht. Auch organisiert sie Autorentreffen und 
Stammtische und gibt Kurse in kreativem Schreiben.


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BUCHBESPRECHUNG:
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                              (mailto:redaktion at team punkt autorenforum punkt de)


                        "Autorenkalender 2005"
                     besprochen von Gabi Neumayer


Im letzten Jahr haben die 42erAutoren ihren ersten Taschenkalender für 
AutorInnen herausgegeben, nun liegt die Ausgabe für 2005 vor.

Neben den üblichen wichtigen Kalenderzutaten wie Jahresübersicht, Fe-
rientermine, Notizen- und Adressseiten, Postgebühren und der Seite 
"Rettung in der Not" (zum Beispiel zum Eintragen des nächsten Altpa-
piercontainers oder Ghostwriter-Services) gibt es wieder jede Menge 
zum Schmökern. So wird jeden Tag ein Roman- oder Erzählungsanfang zum 
Mitraten präsentiert (die Auflösungen finden sich hinten im Kalender). 
Auch die Siegergeschichten des dritten "Short Story Awards" kann man 
im Kalender nachlesen. Darüber hinaus gibt es kurze, knackige Beiträge 
zu verschiedenen Schreibthemen, zum Beispiel übers Hörspielschreiben, 
über Dialoge, Künstlernamen, Lektoren, Veröffentlichungsmöglichkeiten 
für Lyrik ...

Auch der Info-Teil ist wieder umfangreich ausgefallen: Literaturbüros 
und -portale, Recherchelinks, Literaturpreise und vieles mehr hat man 
für wissbegierige AutorInnen zusammengestellt. autorenforum.de wird 
ebenfalls vorgestellt, worüber wir uns natürlich freuen. Wenngleich 
nicht alle Informationen in der Vorstellung richtig sind: Unsere Ex-
perten bieten keine Übersetzungen an ? und sowohl mein Vor- als auch 
mein Nachname werden anders geschrieben ...

Wo wir gerade bei Kritik sind: Schade, dass es auch in diesem tollen 
Kalender eine der üblichen, sprachlich wenig fundierten Hetztiraden 
gegen die neue Rechtschreibung gibt. Ansonsten ist der neue Autorenka-
lender jedoch sehr zu empfehlen und durch die Bündelung der Beiträge 
und Geschichten hinter dem Kalendarium noch benutzerfreundlicher als 
der vom letzten Jahr.


42erAutoren (Hrsg.): "Autorenkalender 2005", A6-Format, 256 Seiten, 
7,95 Euro, Verlag Die Werkstatt, Bezug über Buchhandel oder ? versand-
kostenfrei ? über http://www.autorenkalender.de


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INTERVIEW:
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                              (mailto:redaktion at team punkt autorenforum punkt de)


               "Bücher haben mich schon immer fasziniert"
                      Interview mit Alisha Bionda

Alisha Bionda hat zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeit-
schriften und Anthologien im In- und Ausland vorzuweisen. Demnächst 
erscheint im BLITZ-Verlag ihr Fantasy-Roman ?Regenbogen-Welt". Ihre 
Website: http://www.alisha-bionda.de.


Ursula Schmid-Spreer: Hast du dir einen Traum erfüllt, als du nach 
Mallorca gegangen bist? Oder warum hat es dich gerade auf diese Insel 
verschlagen?

Alisha Bionda: Es war schon immer mein Traum, im Süden und am Meer zu 
leben. 1999 habe ich ihn verwirklicht und bin auf die Insel gezogen. 
Dorthin hat es mich verschlagen, weil mich meine Eltern das erste Mal 
mit sechs Jahren nach Mallorca geschleppt haben. Ursprünglich wollte 
ich nach St. Barbara (Kalifornien), bin aber aus persönlichen und be-
ruflichen Gründen in Europa geblieben.

USS: Was hat dich dazu bewogen ?wegzugehen"?

AB: Das Klima, das Meer, die lebensbejahendere Mentalität, meine Ge-
sundheit und vieles mehr ...


USS: Du deckst ja ein breites Spektrum ab. Was ist dir am Liebsten? 
Autorin, Lektorin, Herausgeberin, Journalistin, PR-Managerin?

AB: An erster Stelle bin ich Autorin und Herausgeberin, an zweiter 
Lektorin.


USS: Erzähle uns, welche Aufgaben damit verbunden sind.

AB: Als Autorin suche ich mir bestimmte Projekte heraus. Da bin ich 
keine Vielschreiberin, nehme mir Zeit für jeden Roman. Als Herausgebe-
rin möchte ich z. B. interessante Anthologien anbieten, möglichst mit 
einer guten Mischung bekannter und (noch) unbekannter Autoren. Wert 
lege ich auch auf exklusive Illustrationen jedes meiner Projekte. Ich 
habe das große Glück, mit guten Künstlern zusammenzuarbeiten. Als Lek-
torin arbeite ich derzeit ausschließlich für den BLITZ-Verlag, da wir 
dort einiges umstrukturiert und in Planung haben. So lassen wir die 
Titel jetzt alle illustrieren. Die Zusammenarbeit mit den Grafikern 
regele ich auch weitestgehend und vieles mehr. Die PR des BLITZ-
Verlages obliegt Jörg Kaegelmann, den ich dabei zu unterstützen versu-
che. Das geht Hand in Hand. Wie alles andere auch.


USS: Kannst du davon leben? Oder gibt es noch einen Brotberuf auf der 
Insel?

AB: Auf der Insel habe ich keinen Brotjob. Mein Brotjob ist meine Ar-
beit bei BLITZ. Und ich habe ein wenig ?Eingemachtes". Lebe aber sehr 
bescheiden. Das bewusst. Um Frau meiner Zeit zu sein. Das ist mir 
wichtiger als Konsum, den hatte ich lange genug. Das brauche ich nicht 
mehr. Davon habe ich mich befreit. Es ist sozusagen ein selbst gewähl-
tes ?back to the roots". Ich ruhe jetzt mehr in mir. Und dieses Gefühl 
ist mir wichtiger.


USS: Hast du spanische Freunde gefunden?

AB: Ich habe generell wenig Freunde. Ich bin nicht der Typ, der viele 
Freundschaften schließt. Bekannte habe ich in Europa und den USA sehr 
viele. Aber Freundschaften pflege ich in beiden Ländern wenige, die 
aber dafür sehr innig. Ich ?erwärme" mich selten für andere Menschen, 
aber wenn, dann dauerhaft. Auch hier auf der Insel. Die engsten Freun-
de sind Mallorquiner (sag niemals SPANIER zu einem Mallorquiner ... 
haha ... das kommt einer Beleidigung gleich. Die Insel ist seit gut 
zwanzig Jahren autonom).


USS: Wie waren die Anfänge? Man hört ja immer wieder von ?Ausgewander-
ten", die dann kläglich gescheitert sind.

AB: Das sind die, die blauäugig auf die Insel kommen. Die denken: Al-
lah wird es schon richten. Man kann nicht von Sonne und Strand alleine 
leben. Ich habe fast zehn Jahre darauf hingearbeitet. Und war finan-
ziell unabhängig. Weitestgehend. Wenn man aber hier arbeiten will, 
muss man wissen, dass man hier länger arbeiten muss ... gegen geringe-
re Bezahlung. 


USS: Kannst du dir vorstellen, wieder in Deutschland zu leben?

AB: Ich lege mich da nicht fest. Das kommt immer darauf an. Ich würde 
derzeit nur aus persönlichen Gründen zurückgehen. Z. B. wenn meine 
Beziehung gefährdet wäre, würde ich es aus dem Grund sofort. Menschen 
waren mir schon immer viel wichtiger als Orte.
Aber so wie es im Moment ist (ich bin ja auch einige Male im Jahr in 
D), gefällt es mir. Das System ist natürlich noch ausbaufähig. 


USS: Agierst du von Mallorca aus, wie oft kommst du nach Deutschland?

AB: Ich komme nach Deutschland, wie es sich ergibt. Da habe ich keine 
festen Zeiten. Das ist von meinem Privatleben abhängig. Dann verquicke 
ich das aber auch schon mal mit dem einen oder anderen beruflichen 
Treffen. Wenn es sich einrichten lässt.


USS: Wie bekommst du Aufträge? Wird alles über das Netz gemacht? Als 
Kunde kann ich ja nicht eben mal nach Mallorca fliegen und vor Ort 
alles absprechen.

AB: Ich regele alles über das Netz. Habe aber auch jahrelange Kontak-
te. Da ergibt oft eines das andere.


USS: Wie haben dich die Mallorquiner aufgenommen?

AB: Sehr herzlich. Aber auf Mallorca leben ja viele Nationalitäten. In 
Portals Nous z. B. auch viele Engländer.  


USS: Den Spaniern sagt man ja nach, dass sie spät morgens anfangen, 
dann Siesta halten, dafür aber bis in die Nacht hinein arbeiten.

AB: Das stimmt nicht so ganz, ist wie in anderen Ländern auch vom Be-
ruf abhängig, aber im Grunde sind die Arbeitszeiten haargenau wie in 
Deutschland, der Arbeitsmarkt ist nur anders strukturiert, weil z. B. 
die Geschäfte von morgens bis spät abends geöffnet haben - und auch an 
Feiertagen, das wird durch eine höhere Personaldecke ermöglicht, die 
Zeiten sind gleich.


USS: Ist das bei dir auch so? Schildere uns deinen Arbeitsalltag

AB: Früher, in Deutschland, habe ich nur nachts geschrieben. Seit ich 
hier lebe und meine Hündin habe, habe ich einen anderen Rhythmus. Wie 
jeder Berufstätige. Ich stehe um halb sieben auf, gehe schwimmen, mit 
Jamila am Meer entlang, und dann arbeite ich ganz normal. Nachmittags 
bin ich dann meist noch mal zwei Stunden am Strand und lese. Antholo-
giebeiträge oder Rezibücher. Dann trainiere ich und arbeite wiederum, 
meist bis ein Uhr morgens. Also alles recht unspektakulär und diszip-
liniert. 


USS: Du hast zusammen mit Michael Borlik ?Wellensang" herausgegeben. 
Wie war die Zusammenarbeit?

AB: Die war hervorragend. Auch mit Andreas Schröter vom Schreiblust 
Verlag (http://www.schreib-lust.de), der wirklich sehr engagiert ist.


USS: Nach welchen Kriterien wurden die Geschichten ausgewählt?

AB: Wir haben uns bemüht, ein möglichst breites Spektrum zu bieten. 
Ich glaube, es ist uns gelungen.


USS: Wobei geht es in diesem Buch?

AB: Um Fantasy-Geschichten, die auch schon mal an der Grenze zum Genre 
liegen. Das Besondere dieser Anthologie sind auch die wunderschönen 
Illustrationen, die Pat(rick) Hachfeld (http://www.dunkel-kunst.de) ? 
neben dem Cover - exklusiv zu jeder Story gezeichnet hat.



USS: Was reizt dich mehr: Prosa, Lyrik oder gar Dark Fantasy?

AB: Ich habe keine Vorlieben. Ich lese alles. Alles zu seiner Zeit. 
Mit Lyrik kann ich nicht mehr so viel anfangen. Privat lese ich mit 
Vorliebe dicke Schmöker aller Genre. Im Moment bevorzugt von Marc-
Alastor E.-E. Sein KRIECHER (Band 1 der Geisterdrache-Serie im BLITZ-
Verlag) war das Beste, was ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich hatte 
das große Glück, ihn durch meine Blitz-Arbeit als Autor und Mensch 
kennen zu lernen. Und bin fasziniert von seinem Stil und seiner Er-
zählkunst. Und respektiere seine sehr gut recherchierte Arbeitsweise. 
Wenn ich dann KRIECHER betrachte, so kann sich das Ergebnis sehen las-
sen. DAS ist für mich Literatur. Ich bin davon überzeugt, dass man von 
dem Autor noch viel lesen wird. Und hoffe, er erhält die Anerkennung, 
die er m. E. verdient. 


USS: Wie bist du auf den Blitz-Verlag aufmerksam geworden?

AB: Auf die klassische Art und Weise, ich wollte meine Manuskripte 
unterbringen und habe die Verlagslandschaft studiert. Die BLITZ-
Verlagsstruktur (alte Serien / neue Serien / Reihen / Einzeltitel) hat 
mich gereizt. 


USS: Welche Tätigkeiten übst du dort noch (überwiegend) aus?

AB: Überwiegend die Leitung des Lektorats, Titelplanung, Zusammenar-
beit mit den Grafikern, dem Satzstudio etc pp. Schreibe aber auch an 
der ein oder anderen Serie mit. Da darf man noch gespannt sein! 


USS: Du hast die redaktionelle Leitung und das Lektorat. Womit bist du 
hauptsächlich beschäftigt?

AB: Ich regele weitestgehend alles bis zur Druckfreigabe, die durch 
Jörg Kaegelmann erfolgt.


USS: Wie funktioniert der Vertrieb?

AB: Wir haben auf Direktvertrieb umgestellt. Dadurch werden die BLITZ-
Bücher exklusiv, direkt und portofrei an den Endkunden ausgeliefert.


USS: Ist das Internet eine interessante Bezugs- und Vertriebsquelle 
für dich?

AB: Das Internet ist nicht zu unterschätzen. Aber derzeit ist der 
klassische Vertriebsweg oder Direktvertrieb ? wie jetzt bei BLITZ - in 
meinen Augen der, der (noch) mehr ins Gewicht fällt. Ein Verbund bei-
der ist wohl derzeit die optimale Lösung. 


USS: Hast du ein spezielles Thema, über das du gerne einmal schreiben 
möchtest?

AB: Nein. Jeder Roman ist in dem Augenblick, in dem die Idee in mir 
entsteht oder an mich herangetreten wird, ?speziell". Daher bin ich, 
wie gesagt, keine Vielschreiberin. Meine Romane müssen in mir reifen.


USS: Wenn du ein Mann wärst, was würdest du in der Buchbranche, in der 
Verlegerszene anders machen?

AB: Hahaha ... warum müsste ich, um etwas zu ändern, ein Mann sein? 
Ich würde generell ändern wollen, dass mehr deutschen Nachwuchsautoren 
eine Chance eingeräumt werden. Auch in Großverlagen.


USS: Wie siehst du den deutschen Buchmarkt? Hast du auch Einblick in 
die spanische Verlagsszene?

AB: Der deutsche Buchmarkt ist wie jeder andere Zweig von der Nachfra-
ge bestimmt. Dadurch fallen leider oft gute Nachwuchsautoren, die sich 
ihre Unangepasstheit bewahren wollen, durch das Raster. Mit der spani-
schen Verlagsszene komme ich nicht in Berührung, da ich lieber Bücher 
in meiner Muttersprache lese und verfasse.


USS: Warum hat ein Dieter Bohlen, der vermutlich kein Wort seines Bu-
ches selber geschrieben hat, mehr Chancen auf dem Buchmarkt als ein 
unbekannter Autor, der wirklich gut schreibt, dessen Verlag aber nicht 
genügend Werbung macht/machen kann? 

AB: Es ist ja nicht nur Dieter Bohlen, der vermutlich kein Wort selbst 
geschrieben hat. Gerade bei Biographien ist das ja üblich. Warum er 
mehr Chancen hat, da kann ich mich nur wiederholen: Die Nachfrage re-
gelt den Markt. Aus dem Grund hat er mehr Chancen. An Bohlen kann der 
Verlag verdienen, an dem unbekannten Autor nicht. Die Frage müsste 
lauten: Warum kaufen so viele Leser solche Bücher? Denn würden mehr 
Leser NO sagen, würde es keinen zweiten Bohlenband geben, sondern 
vielleicht den unbekannten Autor. Was die Werbung angeht, so ist das 
auch zu differenzieren. Selbst wenn man sie macht, ist der Name eines 
unbekannten Autors schnell wieder vergessen, wenn man die Werbung 
nicht in einem schnellen Turnus wiederholt, damit der Leser immer wie-
der mit dem unbekannten Autorennamen konfrontiert wird. Mit bekannten 
Namen = Produkten ist das in dem Rahmen nicht mehr nötig. So im Falle 
Bohlen. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Da ist es für die 
meisten Verlage uneffektiv, noch lange einen Autor aufzubauen.


USS: Bekommst du unverlangte Manuskripte?

AB: Mittlerweile so gut wie nicht mehr, weil wir einen Vermerk auf der 
BLITZ-Site haben.


USS: Wann hast du entdeckt, dass Schreiben für dich einen hohen Stel-
lenwert einnimmt?

AB: Seit ich lesen kann ... Bücher haben mich schon immer fasziniert. 
Und dann beginnt man automatisch, selbst zu fabulieren.


USS: Vor allen Dingen, was fasziniert dich an den Genres SF und Dark 
Fantasy?

AB: Ich habe keine speziellen Genres, die mich ansprechen. Ich könnte 
eher sagen, SF berührt mich am wenigsten. Dark Fantasy, Horror, Mystik 
... das ist eher meine Richtung. Alles, was düster ist - mit Hang zur 
Schwermut -, zieht mich an. Aber vor allem, wenn der Autor seinen ei-
genen (guten) Stil hat. Wenn er mich zu fesseln vermag.


USS: Schreiben lernt man durch Schreiben. Was sagst du dazu?

AB: In allen Kunstformen ? so auch dem Schreiben ? gibt es großartige 
Autodidakten.


USS: Immer ein brennendes Thema: Druckkostenzuschussverlage. Die Mei-
nungen sind da durchaus geteilt. Kleinere Verlage haben eine relativ 
niedrige Finanzdecke und müssen daher ihre Autoren am Druck finanziell 
beteiligen. Was wäre für dich noch vertretbar?

AB: Da ist für mich GAR NICHTS vertretbar. Da ist jede Form unakzepta-
bel. Sei es direkter DKZ oder indirekter (Abnahme von Büchern u. ä.).


USS: Und zum Schluss: Hast du einen ?guten Tipp" für unsere Leser / 
Autoren?

AB: Also mit Tipps halte ich mich immer zurück, weil das bei einem so 
breiten Spektrum schier unmöglich ist. Tipps für den Leser sind auf-
grund des Riesenangebotes auf dem Buchmarkt eigentlich überflüssig ... 
Ein jeder wähle nach seinem Geschmack und werfe regelmäßig einen Blick 
auf die BLITZ-Site ... haha ... Autoren kann man nur einen Tipp geben: 
Verträge sehr sorgfältig prüfen!

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Ursula Schmid-Spreer ist Lehrerin für Gesundheitsberufe (Zahnmedizin). 
Sie schreibt gerne Briefe, Tagebuch und Kurzgeschichten. In Antholo-
gien und Literaturzeitschriften sind Geschichten von ihr publiziert 
worden. Das Märchenbuch "Florian Floh" wurde im Thomas-Rüger-Verlag, 
Nürnberg, veröffentlicht. Auch organisiert sie Autorentreffen und 
Stammtische und gibt Kurse in kreativem Schreiben.


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FRAGEN SIE HONEYBALL, LEKTOR UND AUTORENFRESSER:
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                              (mailto:redaktion at team punkt autorenforum punkt de)


Sehr geehrter Herr Doktor Honeyball,

seit ich jeden Tag schreibe, habe ich keine Lust mehr auf Sex, zumal 
mir schreiben mehr Spaß macht. Muss ich mir Sorgen machen?

Viele Grüße
Thomas Borste

++++++++++

Sehr geehrter Herr Borste,

Sie müssen sich keine Sorgen machen. Aber vielleicht Ihre Frau.

Am besten sagen Sie ihr, das sei ganz normal für Autoren: Schreiben 
ersetzt Sex. Warum wohl haben vom Zölibat kasteite Mönche schon immer 
so viel geschrieben? Dennoch will ich Ihnen zwei Tipps mit auf den Weg 
geben. Erstens: Schreiben Sie dann und wann einmal eine erotische 
Kurzgeschichte. Zweitens: Warten Sie auf Ihren ersten fünfstelligen 
Vorschuss von einem Verlag - Sie glauben gar nicht, wie stimulierend 
das sein kann.

Herzlichst
Ihr Honeyball

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Stephan Waldscheidt, Jahrgang 67. Freier Autor und Texter. Mehr von 
ihm und von seinem Alter Ego Honeyball auf http://www.waldscheidt.de.


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UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:     
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Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - 
keine Manuskripte zur Beurteilung. Speziell unsere Expertin für Lit-
eraturagenturen nimmt keine neuen AutorInnen an; Anfragen dazu sind 
daher zwecklos.

Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst 
kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird.


  Drehbuch: Oliver Pautsch
                              mailto:drehbuch at experte punkt autorenforum punkt de
  Fandom: Thomas Kohlschmidt
                                mailto:fandom at experte punkt autorenforum punkt de
  Fantasy: Stefanie Bense
                               mailto:fantasy at experte punkt autorenforum punkt de
  Heftroman: Arndt Ellmer
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  Historischer Roman: Titus Müller
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  Kinderbuch: Gabi Neumayer
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  Kriminalistik: Nikola Hahn
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  Lesungen: Rüdiger Heins
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  Literaturagenturen: Petra Hermanns
                               mailto:agentin at experte punkt autorenforum punkt de
  Lyrik: Martina Weber
                                 mailto:lyrik at experte punkt autorenforum punkt de
  Sachbuch allgemein: Gabi Neumayer
                              mailto:sachbuch at experte punkt autorenforum punkt de
  Sachbuch Medizin/Psychologie: Maja Langsdorff
                             mailto:med.psych at experte punkt autorenforum punkt de
  Schreibaus- und fortbildung: Uli Rothfuss
                           mailto:fortbildung at experte punkt autorenforum punkt de
  Schreibgruppen: Ute Hacker
                        mailto:schreibgruppen at experte punkt autorenforum punkt de
  Schreibhandwerk: Ute Hacker
                       mailto:schreibhandwerk at experte punkt autorenforum punkt de
  Sciencefiction: Andreas Eschbach
                              mailto:sf-autor at experte punkt autorenforum punkt de
  Technische Literatur, CDs, Internet: Reinhard Mermi
                               mailto:techlit at experte punkt autorenforum punkt de
  Übersetzung: Barbara Slawig 
                         mailto:uebersetzerin at experte punkt autorenforum punkt de
  Verlagswesen: Bjørn Jagnow
                          mailto:verlagswesen at experte punkt autorenforum punkt de



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FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY:
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             Stefanie Bense (mailto:fantasy at experte punkt autorenforum punkt de)
Frage:
Ist es möglich, mit dem Ende anzufangen? [...] Ich habe es mir wie 
folgt vorgestellt:  Anfang: Zwei Krieger ? alte Freunde, die sich lan-
ge nicht mehr gesehen und sich im Lauf der Jahre voneinander entfernt 
haben ? stehen sich gegenüber mit erhobenen Waffen. Schließlich steigt 
man dann in den Verlauf des Lebens eines der beiden Krieger ein und 
erlebt, wie dieser nach seinem Weggang vom anderen Glücksmomente und 
Katastrophen durchmacht. Er erzählt diese Geschichte praktisch, nur 
dass der Leser sie aktiv erlebt. Ende: Am Schluss folgt schließlich 
wieder der Übergang in die Szene mit den beiden Kriegern und ein fina-
ler Kampf, der (vielleicht) bis zum Tode oder zu einem anderen Ausgang 
führt. 

Ist dies sinnvoll, hebt oder senkt sich dadurch die Spannung, kann man 
es versuchen?


Antwort:
Zum Glück geht bei einem Roman (fast) alles. ;-)

Das, was du vorschlägst, ist: a) ein Rahmen, der die tatsächliche Sto-
ry umschließt (wie entfremden die Krieger sich, so dass sie sich spä-
ter gegenseitig umbringen wollen?), b) eine irrsinnig große Rückblende 
zu verwenden, denn das Leben des einen Kriegers zu erzählen, heißt, in 
personaler Perspektive und in Rückschau zu erzählen. Um die Zeiten-
schienen einigermaßen lesbar hinzubekommen, müsstest du den Prolog 
(Vorspann) im Präsens (Gegenwart) und die Lebensgeschichte des Kämp-
fers im Imperfekt (einfache Vergangenheit) erzählen. Wenn dann nach 
dem Kampf noch etwas folgt, hast du ein Zeitenproblem. Der Leser wird 
sich aus der Geschichte gerissen fühlen.

Der offensichtliche Nachteil ist: Der Leser kann kaum über hunderte 
von Seiten behalten, was im Prolog (Kampfszene) passiert ist, d. h., 
er wird es schlicht vergessen und die Geschichte so lesen, als hätte 
da nie ein Prolog bestanden, also trägt die Action-Szene auch nicht 
die Spannung über den Roman. Erinnere dich an den Film "Pulp Fiction": 
Tarantino musste die Eingangsszene wiederholen, damit die Zuschauer 
noch wussten, dass der Film im Restaurant mit dem Überfall des durch-
geknallten Teenie-Pärchens anfing.

Ein weiterer Nachteil: Der Leser weiß, worauf die Geschichte zusteu-
ert, und liest zumindest den Anfang mit diesen Vorzeichen. Im 
schlimmsten Falle will er wissen, wie der Kampf ausgeht, blättert vor 
und liest den Rest dazwischen nicht mehr. Der Vorteil ist: Du hast für 
den Leser Identifikationsfiguren geschaffen.

Warum nicht anders vorgehen?

Was ist die spannendste Szene, bevor sie sich zum End-Duell treffen? 
Wie sie sich kennen lernen? Dass der eine dem anderen das Leben ret-
tet? Dann zeig das zuerst. Zeige, dass sie sich vielleicht anfangs gar 
nicht so gut vertragen, mit ihren Aufgaben und gefährlichen Aufträgen 
aber immer mehr zusammenraufen und schließlich die besten Freunde wer-
den. Pack sie in einen Schmelztiegel, wo der eine auf den anderen an-
gewiesen ist. Als Beispiele dafür gibt es unzählige Romane und Filme, 
in denen sich zwei ungleiche Helden oder Held und Heldin zusammenrau-
fen müssen, z. B. "Der Vogel auf dem Drahtseil" oder "Leon - der Pro-
fi". 

Und dann kommt ein Misston auf: Der eine schleppt aus seiner Vergan-
genheit (in der Figur verankern!) etwas Bedrohliches mit sich herum 
(z. B. dass er in einem Land als Hochverräter gesucht wird, dass er 
früher mal Elfen gejagt und vernichtet hat etc.). Dieses "alte" Prob-
lem beeinflusst nun nicht nur die Freundschaft der beiden und ihr Ver-
trauensverhältnis, es stört sogar massiv den Auftrag oder bedroht bei-
de Kämpfer direkt (Verfolgung durch Wachen, die Auftraggeber sind El-
fen und wollen den Elfentöter nicht engagieren, aber ohne ihn geht es 
auch nicht). Die Misstöne müssen sich steigern, vielleicht unternimmt 
der Kämpfer mit dem Problem auf eigene Faust etwas, das der andere ihm 
übel nimmt ... bis es schließlich zum Showdown kommt.

Dazu benötigst du keine Rückblenden, die den Leser stets aus der Story 
werfen, und dafür benötigst du auch keinen überdehnten Prolog-Epilog-
Aufbau.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover, gibt seit 1993 Schreib-
kurse, veröffentlicht sporadisch und schreibt - was sonst - an ihrem 
ersten Roman. Kontakt: mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR HISTORISCHE ROMANE:
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     Titus Müller (mailto:historischer.roman at experte punkt autorenforum punkt de)


Frage:
Ich plane, einen historischen Roman zu schreiben, und habe eine Frage 
zur Recherche: Wie kommt man an Fachleute für eine bestimmte Epoche 
bzw. für ein bestimmtes Thema? Vielleicht kannst du mir auch direkt 
weiterhelfen: Ich wüsste gern, wie um 1000 n. Chr. eine christliche 
Messe ablief (evtl. im Freien!) und eine Taufe / Massentaufe. Da ich 
nicht christlich bin, habe ich leider wenig Ahnung von diesen Sachen.


Antwort:
Der Weg zu einem Fachmann ist leicht zu finden. Du brauchst einen Kir-
chenhistoriker. Jede Theologische Fakultät hat einen Professor, der 
für diesen Bereich zuständig ist. Hab keine Scheu, da anzurufen! Die 
Telefonnummern findest du auf den Websites der Universitäten. Sollte 
der Angerufene über Zeitmangel klagen, bitte ihn, dich an einen Pro-
fessor im Ruhestand weiterzuvermitteln. Im Regelfall sind Fachleute 
aber immer dankbar, wenn man sie zu ihrem Steckenpferd befragt.

Um die Liturgie selbst zu erkunden, würde ich drei Schritte gehen:

(1) Im Lexikon des Mittelalters nachschauen unter "Messe". Dort er-
fährt man auch schon grob die mittelalterliche Liturgie, aber ich neh-
me an, du wirst mit Bezeichnungen wie "Kyrierufe", "Gloriahymnus" und 
"Credo" nicht viel anfangen können. Also nutzen wir die Literaturliste 
am Ende des Artikels, dort wird uns unter anderem A. Franz, Die Messe 
im deutschen Mittelalter, empfohlen, dazu B. Schimmelpfennig, Die Ze-
remonienbücher der römischen Kurie im Mittelalter, und C. Vogel, Me-
dieval Liturgy.

(2) Diese Bücher würde ich in der Bibliothek entleihen. Per Fernleihe 
kriegst du das Material von überallher zusammen.

(3) In den Büchern gibt es mit Sicherheit erneut Literaturlisten. Um-
fangreichere als im Lexikon des Mittelalters. Je neuer das Buch, desto 
aktueller die Literaturangaben. Mit deren Hilfe kannst du dich weiter-
hangeln, von Buch zu Buch. Bis alle deine Fragen beantwortet sind.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

2. Auflage nach fünf Wochen, verkauft sich wie die Hölle (sagt ein 
Berliner Buchhändler): "Die sieben Häupter", herausgegeben von Titus 
Müller und Ruben Wickenhäuser, mit Rebecca Gablé, Tanja Kinkel und 
anderen. Ein Roman. Zwölf Autoren. Das Presseecho und Weiteres unter 
http://www.titusmueller.de.


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR DREHBUCH:
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             Oliver Pautsch (mailto:drehbuch at experte punkt autorenforum punkt de)


Frage:
Es wird immer wieder gesagt, bevor man sich mit dem Thema Drehbuch-
schreiben befasst, sollte man diese zuerst einmal lesen (und zwar so 
viele wie möglich). Doch woher bekommt man Drehbücher?


Antwort:
Völlig richtig! Bevor du Ratgeber zum Schreiben liest, solltest du 
Drehbücher lesen.

Einige Drehbücher werden nach Verfilmung gedruckt und als Buch auf den 
Markt gebracht. Eine gute Recherchequelle ist http://www.amazon.de im 
Netz. Bestellen und kaufen kannst du alle dort gefundenen Titel in 
deinem Buchladen um die Ecke.

Kunstbuch- und Filmbuchhandlungen bieten in ihrem Sortiment Kopien von 
Skripten für Filme. In Köln hat z. B. die Buchhandlung König ein sehr 
umfangreiches Angebot.  Telefon: (02 21) 20 59 60.

Völlig umsonst stehen zum Drehbuch-Download viele Links bereit. Anbei 
eine Sammlung (ohne Gewähr). Klick dich durch. Hier gibt es viel zu 
lesen ;-)


Deutschland:
- http://www.filmevona-z.de/filmcreativ_drehbuch.cfm
- http://www.zweitausendeins.de/Filminfo/film_index.htm
- http://www.regie.de/content.php?showtopic=Drehbuch

USA:
- http://www.iscriptdb.com/
- http://www.script-o-rama.com
- http://www.simplyscripts.com/
- http://www.joblo.com/moviescripts.htm
- http://www.scriptfly.com/screenplays/
- http://www.screentalk.org/gallery.htm
- http://www.rosebud.com.br/scripts/list_a.htm
- http://www.thesource.com.au/

Liste mit weiteren Links zum Drehbuchdownload:
- www.moviescriptsandscreenplays.com

Diverse:
- http://www.scriptsales.com/
- http://blake.prohosting.com/awsm/

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Oliver Pautsch, Jahrgang 65, sammelte zunächst Erfahrungen als Fahrer, 
Beleuchter, Aufnahmeleiter und Regieassistent im Fernsehgeschäft. Spä-
ter ein Zwischenspiel an der Uni Düsseldorf, doch er wollte lieber 
direkt für die Branche schreiben. Es entstanden Drehbücher für Kurz-
filme, Serienfolgen und für den sog. "abendfüllenden" Film. 
http://www.drehbuchautoren.de/Autoren/meinautor.php?ID=164


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR KRIMINALISTIK:
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          Nikola Hahn (mailto:kriminalistik at experte punkt autorenforum punkt de)  

Frage:
Meine Geschichte spielt in England, und die Hauptperson ist ein junger 
(!) Mann ? dieser Mann arbeitet (auf irgendeine Weise) bei der Poli-
zei, ich habe mir vorgestellt, dass er ein Auszubildender im Mordde-
zernat ist. Jetzt ist meine Frage eben, wie zum einen die englische 
Polizei strukturiert ist, wie zum anderen eine solche Ausbildung ab-
läuft und ob solche Frischlinge eigentlich auch auf Einsätze mitkommen 
... wäre für meine Geschichte relativ praktisch ;-) Vielleicht weißt 
du ja etwas darüber, obwohl es die englische Polizei ist.


Antwort:
Wie du  richtig vermutest, ist die englische Polizei anders organi-
siert als die deutsche. Du findest einen ersten groben Überblick (in 
Deutsch!) auf den Seiten der Britischen Botschaft unter diesem Link: 
http://www.britischebotschaft.de/de.

Dort entweder in das Suchfeld "Polizei" eingeben und weiterklicken bis 
"Über Großbritannien - Die Polizei" oder aber in der Sitemap "Die Po-
lizei" suchen. (Der Direktlink auf die Site funktioniert leider 
nicht.)

Die Infos in Deutsch sind informativ, aber allgemein. Ich hoffe, dass 
Englisch für dich kein Problem ist, denn die Website des Britischen 
Innenministeriums gibt ausführliche Antwort auf alles, was dich inte-
ressiert. Bitte schau unter diesem Link nach: 
http://www.policecouldyou.co.uk/default.asp?action=article&ID348.

Auf dieser Unterseite findest du den Item "What happens after I 
apply?", dann weiterklicken auf "Probationer Training". Dort wird ge-
nau beschrieben, wie die Ausbildung nach der Übernahme in den Polizei-
dienst abläuft (u. a. "On patrol with a tutor, 10 weeks"). Darüber 
hinaus bietet die Site ausführliche Infos und Beschreibungen zu allen 
Bereichen der britischen Polizei (sogar reale Tests für Bewerber!), du 
kannst einen Tag im Leben eines Police Officers nachlesen, dir die 
verschiedenen Aufgabengebiete von Special Constables, Police Staff und 
Police Officers zu Gemüte führen und sogar auf die Homepages einzelner 
Polizeibezirke surfen, um dir die Vor-Ort-Situation anzuschauen. 

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Nikola Hahn ist Kriminalhauptkommissarin und Fachlehrerin an der Hes-
sischen Polizeischule in Wiesbaden; nebenberuflich arbeitet sie als 
Autorin mit dem Schwerpunkt historische Kriminalromane. Informationen 
im Internet: http://www.nikola-hahn.com. 


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR LESUNGEN:
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             Rüdiger Heins (mailto:lesungen at experte punkt autorenforum punkt de)

Frage:
Sollten sich kollektive Autorenlesungen ein Thema wählen, oder ist es 
ebenso gut möglich, das Thema die lesenden Autoren frei wählen zu las-
sen? Welche Vor- bzw. Nachteile ergeben sich jeweils?


Antwort:
Das kommt auf das Motiv der Lesung an: Aktuelle weltpolitische Ereig-
nisse (11. September 2001) könnten ein Thema sein, um eine kollektive 
AutorInnenlesung zu gestalten., beispielsweise mit dem Thema: "Friede 
auf Erden!" Übrigens eignen sich thematische Vorgaben für eine kollek-
tive AutorInnenlesung immer, denn dann können sich die BesucherInnen 
und die AutorInnen auf das Thema einstimmen.

Bei einem offenen Thema wissen weder die VeranstalterInnen noch die 
BesucherInnen einer Lesung, auf was sie sich da einlassen. Unangenehme 
Pannen könnten vorprogrammiert sein.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Rüdiger Heins lebt in Bingen und ist Gründer und Studienleiter des 
INKAS Instituts für Kreatives Schreiben mit Sitz in Bad Kreuznach. Für 
seine literarische Arbeit erhielt er Preise und Stipendien, zuletzt 
den Mannheimer Literaturpreis und 2004 ein Auslandsstipendium der Gun-
nar Gunnarson Stiftung in Island. Mehr erfahrt ihr auf den Websites 
www.ruedigerheins.de und www.inkas-id.de.

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HALL OF FAME:
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                              (mailto:redaktion at team punkt autorenforum punkt de)

Ja, die Lage auf dem Buchmarkt ist schwierig, und manchmal glaubt man, 
man wird es nie schaffen, ein Buch zu veröffentlichen. Aber andere 
schaffen es ja auch!

Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. 
Wir würden uns freuen, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen 
lasst - dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald einmal 
vorstellen können.

Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema:
.......
AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende 
oder das vergangene Jahr sein!), Genre. Zusätzlich könnt ihr in maxi-
mal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) weitere Infos zu eurem Buch unterbrin-
gen.
.......

Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei-
genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie 
Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen. Schickt eure Texte 
unter dem Betreff "Hall of Fame" an mail-
to:redaktion at team punkt autorenforum punkt de. Wir können ausschließlich Meldungen 
berücksichtigen, die nach dem obigen Schema gemacht werden!

++++++++++

Tina Zang: "Panic on the Set - Panik am Set", Langenscheidt 2004, 
zweisprachiger Kinderkrimi. Infos unter www.tinazang.de

Luisa Hartmann: "Holiday Job: Private Eye / Ferienjob: Privatdetek-
tiv",  Langenscheidt 2004, zweisprachiger Krimi für Kinder ab 10

Rebecca Michéle: "Der Schatz in den Highlands", Moments-Verlag in der 
Hof-Dort-Heyne Verlags GmbH 2004, Historischer Unterhaltungsroman.  
Mehr Infos und Leseprobe unter www.rebecca-michele.de

Petra Steckelmann: ?The Mysterious Lighthouse ? Der geheimnisvolle
Leuchtturm", Langenscheidt 2004, zweisprachiges Kinderbuch ab 10 Jah-
ren. Das spannende Leseabenteuer führt an die Südküste Englands


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Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen 
und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit 
getrennter Mail kommt!
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Einsendeformalien:
Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de erwünscht. 
Zurzeit können jedoch noch keine Honorare gezahlt werden. Das Urheber-
recht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor. 

Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: 
mailto:beitrag at team punkt autorenforum punkt de.

Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet 
werden. Die genauen Richtlinien findet ihr unter der Adresse 
http://autorenforum.de/Tempest/richtlinien.html.

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                        I M P R E S S U M
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Herausgeber: 
   Ramona Roth-Berghofer mailto:public.relations at team punkt autorenforum punkt de 
   Gabi Neumayer                mailto:redaktion at team punkt autorenforum punkt de
   Stefan Schulz                     mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
   Thomas Roth-Berghofer 
                    mailto:Thomas.Roth-Berghofer at team punkt autorenforum punkt de
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