The Tempest

Ausgabe 4-12 (21. Dezember 2002)

Editorial
Inserate
Schreib-Kick
Autorenwissen
    "Anthologien haben Konjunktur"
    von Ute Hacker
    "Auf eigene Faust zum eigenen Buch - Teil 1"
    von Jakob Anderhandt
Marketingideen
    "Lesertipps"
Schreibkurs
    "Was tun, wenn´s klemmt? - Tipps zum Weiterschreiben"
    von Nikola Hahn
    "Protagonist vs. Antagonist - Teil 1"
    von Hans Peter Roentgen
Interview mit Titus Müller
Frag die Expertin für Reiseführer
    (Gabriele Kalmbach)
Frag die Expertin für Fantasy
    (Stefanie Bense)
Frag den Experten für historische Romane
    (Titus Müller)
Frag den Experten für Drehbuch
    (Oliver Pautsch)
Frag den Experten für Verlagswesen
    (Bjørn Jagnow)
EDITORIAL:
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Liebe Autorinnen und Autoren,

das Jahr geht zu Ende, und ausnahmsweise fasse ich mich im Editorial
einmal kurz (na ja, kürzer als sonst zumindest). Ich möchte mich bei
allen bedanken, die dafür verantwortlich sind, dass es den Tempest im-
mer noch gibt: bei unseren engagierten AutorInnen und ExpertInnen, bei
allen, die rund um den Tempest mitarbeiten - und bei all denen, die
unserem Aufruf gefolgt sind und es uns mit ihren freiwilligen Beiträ-
gen ermöglicht haben, bis jetzt weiterzumachen.

Die DIW-Umfrage läuft noch über die Feiertage weiter. Unter
http://www.diw.de/tempest liegt ein (schnell auszufüllender) Fragebo-
gen für euch bereit. Die Antworten werden vertraulich behandelt und
dienen ausschließlich der nicht kommerziellen Grundlagenforschung. Als
kleines Bonbon verlost das DIW 10 Buchpreise unter den TeilnehmerIn-
nen.

In diesem Tempest findet ihr genug Anregungen zum Schreiben, um über
die Feiertage zu kommen. Unsere Themen: Was sollte man beachten, wenn
man für Anthologien schreibt? Welche Wege und Irrwege gibt es für Au-
torInnen, die ihre Geschichten veröffentlicht sehen wollen? Was kann
man tun, wenn man beim Schreiben in einer Sackgasse steckt? Welche
Tipps und Tricks gibt es für die Entwicklung von Protagonist und Anta-
gonist einer Geschichte? Dazu ein Interview mit unserem Experten Titus
Müller und wie gewohnt Tipps und Schreibkick, Expertenantworten, Aus-
schreibungen und Seminare.

Last but not least: Wer uns noch etwas zum Erhalt des Tempest überwei-
sen möchte, ist herzlich willkommen. 15 Euro sind toll, aber auch je-
der kleinere Betrag kann uns weiterhelfen (und jeder größere sowieso).
Unser Konto:

autorenforum.de
SEB Mainz (früher: BfG)
BLZ 550 101 11
Konto 14 24 18 99 00
Stichwort: "Beitrag 2003" (oder für die, die auch für das laufende
Jahr noch etwas beitragen möchten: "Beitrag 2002/2003"

Das ganze Tempest-Team - Ramona und Thomas Roth-Berghofer, Stefan
Schulz, Ursula Schmid-Spreer und ich - wünscht euch allen ein schönes,
erfolgreiches, schreibintensives neues Jahr. Und wir wünschen uns,
dass wir den Tempest mit eurer Hilfe auch im neuen Jahr (unserem fünf-
ten, seit wir online sind) weiterführen können.

  Gabi Neumayer
  Chefredakteurin


~~~~~~~~~
Für AuslandsabonnentInnen: Ihr könnt uns euren Beitrag in bar schicken
(Adresse am Ende des Tempest) oder ihn von jemandem in Deutschland von
einem deutschen Konto aus überweisen lassen, um die horrenden Gebühren
zu umgehen.


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ISSN 1439-4669   Copyright 2002 autorenforum.de. Copyright- und
                 Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
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   INHALT DIESER AUSGABE:


TEIL 1:

      Editorial
      Inserate
      Schreib-Kick
      Autorenwissen
         "Anthologien haben Konjunktur"
         von Ute Hacker
         "Auf eigene Faust zum eigenen Buch - Teil 1"
         von Jakob Anderhandt
      Marketingideen
         "Lesertipps"
      Schreibkurs
         "Was tun, wenn´s klemmt? - Tipps zum Weiterschreiben"
         von Nikola Hahn
         "Protagonist vs. Antagonist - Teil 1"
         von Hans Peter Roentgen
      Interview mit Titus Müller
      Frag die Expertin für Reiseführer
          (Gabriele Kalmbach)
      Frag die Expertin für Fantasy
          (Stefanie Bense)
      Frag den Experten für historische Romane
          (Titus Müller)
      Frag den Experten für Drehbuch
          (Oliver Pautsch)
      Frag den Experten für Verlagswesen
          (Bjørn Jagnow)
      Impressum


TEIL 2 (nur für Abonnenten):

      Veranstaltungen
      Ausschreibungen
      Publikationsmöglichkeiten
           mit Honorar
           ohne Honorar
      Seminare
      Impressum


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Aus organisatorischen Gründen liegt der Anzeigenschluss für den Tem-
pest ab sofort am 12. jedes Monats. Später eingegangene Anzeigen kön-
nen wir dann erst für die nächste Ausgabe berücksichtigen.


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INSERATE:
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Neu: SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM ERFOLGREICHEN DREHBUCH - mit einem kom-
mentierten Original-Drehbuch von Chr. Keane - Klick auf
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Die Literaturwerkstatt Kassandra in Karlsruhe sucht noch AutorInnen,
die Lust haben, sich regelmäßig zu treffen. Hierbei unterschiedl. In-
halte: Kreative Schreibübungen und -techniken, Textkritik, geplant
auch Genretage, Thementage,  eventuell gemeinsame Projekte, Lesungen,
Workshops, usw. Bei Interesse/Fragen wendet euch an Anna, (01 60) 3 43
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jekts angeben.


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SCHREIB-KICK:
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                                  (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)


Unser Schreib-Kick für den Dezember, diesmal von Mathias Christiansen:

Einfach mal eine Fahrkarte kaufen, und rein in die öffentlichen Ver-
kehrsmittel. Hier spielt das wahre Leben! Man glaubt ja nicht, was Au-
tofahrern alles entgeht! In Bus und Bahn werden einem Ideen für Ge-
schichten in Hülle und Fülle geboten. Von früh bis spät. Ergattert ei-
nen Sitzplatz, beobachtet Mimik und Gestik eures Gegenüber. Lauscht,
was die anderen bewegt. Hier tummeln sich Leute aller Couleur. Arm und
Reich, Dick und Dünn, Jung und Alt, Verrückt und noch verrückter ...
Die interessantesten Gespräche hört man meist in den frühen Nachmit-
tagsstunden, wenn die Leute nicht mit der Müdigkeit des Morgens oder
Abends zu kämpfen haben.

Wer’s ganz weit treiben will, der verwickelt einen anderen Fahrgast
einfach in ein Gespräch über ein Thema, von dem man vielleicht schon
immer mal wissen wollte, wie andere darüber denken. Manchmal erfährt
man auch auf diesem Weg außerordentlich Bemerkenswertes - und bekommt
wertvollste Anregungen. Nur zu Papier bringen muss man sie dann noch
alleine. Also: Lasst das Auto mal für einen Tag stehen und rein ins
Gedränge!


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AUTORENWISSEN:
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                                  (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)


                    "Anthologien haben Konjunktur"
                            von Ute Hacker

Obwohl Verlage immer wieder behaupten, Anthologien verkaufen sich
nicht, haben diese derzeit Hochkonjunktur. Vor allem im Krimibereich
sind in den letzten Jahren zahlreiche Kurzgeschichtensammlungen er-
schienen - sehr zur Freude vieler Leser, die so neue AutorInnen entde-
cken können. Außerdem sind Anthologien ideal für U-Bahn, Bus oder wo-
möglich sogar den morgendlichen Stau. Es gibt zum Thema  "Wie bewerbe
ich mich erfolgreich für eine Anthologie?" bereits zahlreiche Artikel,
dennoch scheint es - auch bei bereits erfolgreicheren - AutorInnen im-
mer noch Wissenslücken zu geben. Ich bin gerade dabei, zwei Antholo-
gien herauszugeben - eine dritte hängt schon in der Warteschleife; bei
zweien bin ich intensiver involviert, da ich zum Teil auch das Lekto-
rat der Texte übernehme. Hier meine aktuellen Erfahrungen:


          Das Thema

In der Regel hat jede Anthologie ein Thema. Die Zeiten, wo willkürlich
Geschichten gesammelt wurden, sind vorbei - zum Glück für die Leser,
die zumindest in etwa wissen, worauf sie sich beim Kauf einer Antholo-
gie einlassen. Doch so ausführlich der Ausschreibungstext auch sein
mag: Es gibt immer wieder AutorInnen, die einen Text einsenden, der
mit dem vorgegebenen Thema nichts zu tun hat. Sie hatten ihn halt ge-
rade in der Schublade liegen. Von diesem Vorgehen kann ich nur abra-
ten: Solche Geschichten werden nie genommen, egal wie gut sie sind!


          Die Form

Immer wieder ist in Ausschreibungen von Normseiten die Rede. Leider
hat sich die in den USA übliche und in meinen Augen viel praktischere
Angabe von Zeichen statt Seiten hier noch nicht durchgesetzt. Jede(r)
professionell arbeitende AutorIn besitzt ein Textverarbeitungspro-
gramm, das Wörter und Zeichen zählen kann, es sollte also kein Problem
sein, Texte mit einer Länge von z. B. 27 000 Zeichen abzuliefern (ent-
spricht 15 Normseiten).

So aber bemühen sich viele AutorInnen redlich, ihren Text in angeneh-
mer und doch normierter Form abzuliefern (was auch die häufigen Anfra-
gen in der Expertenrubrik "Schreibhandwerk" zeigen). Das werden in der
Regel scheußlich anzuschauende Ungetüme in Courier, die sich unange-
nehm lesen lassen und an "die guten alten Zeiten" der Schreibmaschine
erinnern.

Es gibt aber auch ZeitgenossInnen, die mehr Sorgfalt auf die äußere
Form ihres Textes verwenden als auf den Inhalt. Da bekommt man bunte
Ausdrucke in Form einer Zeitung - schön anzuschauen, aber leider ziem-
lich unpraktisch, denn hier habe ich überhaupt keine Vorstellung, wie
viele Normseiten das nun sein sollen. Viele probieren auch diverse
Schriften aus, bei denen mein Drucker häufig streikt, weil er sie
nicht kennt. Von Zeilennummerierungen, Über- und Unterschriften, Ein-
rückungen etc. mal ganz abgesehen.

Ich habe eine Manuskriptvorlage, die ich stur für alle Texte verwende.
Sie ist so gestaltet:
- Ränder: oben 2,7 cm, unten 2,5 cm, links 3,0 cm, rechts 2,75 cm,
Bundsteg 0 cm, Kopfzeile 1,25 cm, Fußzeile 2,0 cm
- Schrift: Arial, 13 Punkt; Zeilenabstand 1,5
- Einzug 1. Zeile: 1 cm (Ausnahme bei neuem Absatz, also nach einer
Leerzeile)
- Flattersatz; mit Silbentrennung, wenn ich den Text selbst ausdrucke;
ohne Silbentrennung per E-Mail

Ich gebe zu, es ist keine Normseite, aber sie kommt ihr ziemlich nahe
(mal mehr, mal weniger Zeichen), und sie ergibt ein klares, gut lesba-
res Schriftbild. Und: Meine Texte wurden noch nie abgelehnt, weil ich
keine Normseiten abgeliefert habe, denn im Endeffekt zählt der Inhalt
und nicht die Formatierung! Im Zweifelsfalle nenne ich im Anschluss an
die Geschichte (oder auch im Anschreiben) die Anzahl der Zeichen - und
daraus resultierend die Anzahl der Normseiten.


          Die wichtigen Kleinigkeiten

Fast alle AutorInnen fügen mittlerweile Seitenzahlen ein, so dass es
relativ leicht ist, einen Text in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Und viele denken auch daran, jede Seite ihres Textes via Kopf- oder
Fußzeile mit Namen und Titel zu versehen (in der Regel versehen sie
diese Angaben mit dem Copyright-Vermerk. Soll mir nur recht sein, so-
lange Name und Titel erwähnt sind). Selbst ein Wirbelwind über den
Schreibtisch kann jetzt nicht mehr allzu viel Schaden anrichten.


          Und dann war da noch ...

... die Feindschaft zwischen Mac und PC. Hieroglyphen statt Text,
nicht zu öffnende Dateien etc. Als bekennende PC-Anhängerin bin ich
natürlich dafür, dass Macs abgeschafft werden ;-)). Aber im Zweifels-
falle speichert man die Datei in RTF ab, dann sollte es keine Probleme
geben (Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel). Dies funktioniert
jedoch nur via E-Mail, Disketten können nicht gelesen werden.

... die Ankündigung, man werde in dieser oder jener Anthologie veröf-
fentlichen, obwohl noch nicht einmal der Abgabetermin abgelaufen ist,
geschweige denn eine Entscheidung getroffen wurde.

... die Anfrage einen Tag nach dem Abgabetermin, wann man denn endlich
Bescheid bekomme. Leute, auch zum Lesen braucht’s etwas Zeit!

... das Nachbessern. Zugegeben: Manchmal dauert es etwas länger, bis
eine Anthologie endgültig steht, und man findet nach einer Weile immer
Stellen in seinem Text, die man viel besser machen könnte. Aber es
macht keinen Sinn, jede Änderung dem Herausgeber zuzusenden, weil die-
ser immer wieder von vorne anfangen muss. Also: Steht zu eurem Text,
und gebt Bescheid, dass ihr ihn überarbeitet habt, wenn ihr die Zusage
bekommt.

... Stillschweigen über die Tatsache, dass die eingereichte Kurzge-
schichte bereits in einer anderen Anthologie erschienen ist oder er-
scheinen wird. Das ärgert! Vor allem, wenn es rechtliche Probleme
gibt. In der Regel bleibt das Recht am Text bei den AutorInnen, den-
noch gibt es auch hier Ausnahmen. Vor allem aber ist es unfair Verlag
und HerausgeberIn gegenüber. Wenn ich es vorher weiß und sicher ist,
dass es kein rechtliches Kuddelmuddel gibt, kann ich immer noch ent-
scheiden, ob ich die Geschichte nehme oder nicht.


          Was macht der Herausgeber?

Diese Frage hatte ich mir auch immer wieder gestellt. Mittlerweile bin
ich selbst Herausgeberin von diversen Anthologien und kann die Frage
(zumindest ungefähr) beantworten. Je nach Vereinbarung mit dem Verlag,
in dem die Anthologie erscheinen soll, hat ein Herausgeber in der Re-
gel folgende Aufgaben:
- sammeln der Texte
- lesen und Auswahl treffen
- diese Auswahl an den Verlag schicken
- Biobibliographien und - falls gewünscht - Fotos einsammeln und an
den Verlag schicken
- generell Kontakt zu den AutorInnen halten

Darüber hinaus kann der Verlag aber auch die komplette Abwicklung bis
hin zum fertigen Manuskript wünschen, was Lektorat, Umbruch etc. bein-
haltet. Und aus dem Kollegenkreis weiß ich, dass manche Verlage sogar
das Überweisen der Honorare und das Versenden der Belegexemplare auf
ihre Herausgeber abwälzen.

Wer selbst daran denkt, einmal als Herausgeber zu fungieren, sollte
sich vor Augen halten, dass damit ein immenser Zeitaufwand verbunden
ist, dem ein in der Regel nicht sehr üppiges Honorar gegenüber steht.

AutorInnen sollten den Herausgeber als ihren Hauptkontakt akzeptieren.
Ich habe erlebt, dass AutorInnen ihren Text an mich UND den Verlag
schickten, mit dem Ergebnis, dass ein heilloses Durcheinander entstand
und keiner den Überblick hatte, welche Texte wo sind. Dies gilt übri-
gens auch für Nachfragen: Ein guter Herausgeber wird die AutorInnen
regelmäßig über den Stand der Dinge informieren. Es macht daher wenig
Sinn, den direkten Draht zum Verlag zu suchen, der die Anfrage sowieso
an den Herausgeber weiterleitet.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Ute Hacker hat als Billie Rubin zahlreiche Krimikurzgeschichten veröf-
fentlicht. Ihre Kurzgeschichte "Living Next Door to Malice" ist gerade
in der amerikanischen Krimianthologie "The World’s Finest Crime and
Mystery Stories, Vol. III" erschienen. Demnächst erscheint im singer-
verlag "OPUS 2003", eine Musikanthologie. Mehr Informationen auf
http://www.utehacker.de und http://www.billierubin.de.


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AUTORENWISSEN:
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                                  (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)


             "Auf eigene Faust zum eigenen Buch - Teil 1"
                         von Jakob Anderhandt


"Saaagenhaft", rief die Tante Testleserin, "ich konnte es nicht aus
der Hand legen!" Bei Andreas Anfänger läuteten die Siegesglocken. Wa-
rum sich mit einem solchen Urteil in die Warteschlangen vor den Publi-
kumsverlagen einreihen? Durch ein Inserat in einer Tageszeitung war
Anfänger auf einen Kleinverlag gestoßen, der ihm für eine vierstellige
Euro-Summe anbot, das Manuskript binnen zwölf Wochen auf den Markt zu
bringen. Professionell gestaltet, fix und fertig, als Paperback.

Das Buch erschien im Februar. Der Text war gewissenhaft Korrektur ge-
lesen worden und ansprechend gesetzt. Das Buch hatte eine ISB-Nummer,
es wurde bei den großen Internet-Händlern angeboten und war im klassi-
schen Handel über den Verlag beziehbar. Sowohl in Leipzig als auch in
Frankfurt wurde es je einmal auf der Buchmesse ausgestellt. Verkaufs-
preis: ca. 9 Euro. Autorenhonorar: 25 Prozent. Verkaufte Exemplare zum
Ende des Jahres: 80. Verkaufte Autorenexemplare, bezogen über den Ver-
lag zu einem Rabatt von 35 Prozent: 30. Verlust bei der Sache: vier-
stelliger Euro-Bereich.

Mein erstes Buch war überhaupt kein Buch. Zusammen mit einem Freund
hatte ich mich auf einem Frachtschiff von New York nach Neuseeland ge-
arbeitet. Über die ebenso witzigen wie weltweisen Dialoge der Seeleu-
te, unsere Erlebnisse in den Häfen Australiens und Neuseelands sowie
die Radreise durch das südpazifische Inselparadies hatte ich anschlie-
ßend einen "Bericht" geschrieben. Dessen Titel war grauenhaft ein-
fallslos: "Eine Reise: New York, Sydney, Neuseeland". Zum Bändchen
wurde das Typoskript, indem ich es auf A5 herunterkopierte und zwi-
schen zwei Deckel aus 180-Gramm-Papier binden ließ. Auflage: 30 Stück.
Kosten: 230 Euro. Verkaufspreis: 11 Euro.

Mit dem Verkauf fing ich an im April. Zum Ende des Jahres waren die
Bändchen weg. Gewinn bei der Sache: 100 Euro. Aber damit nicht genug.
Der "Bericht" stand nun bei Freunden und Bekannten im Regal, er wurde
von Besuchern herausgegriffen, oft, weil er gerade nicht aussah wie
ein gewöhnliches Buch, und während der nächsten Treffen wurde ich an-
gesprochen, ob nachbestellt werden könne.

Auch meiner Buchbinderin gefiel der Text. Sie schlug vor, aus Restma-
terialien in ihrem Lager einen festen Einband zu fertigen. Ich sollte
dieweil für ein netteres Innenleben sorgen. Also wurde der Text in
Word neu gesetzt, nochmals auf A5 herunterkopiert, und der Buchblock
wurde für ganze 7,50 Euro zum Hardcover in roter Elefantenhaut, sogar
mit Rückenprägung. Auflage: 20 Stück. Kosten pro Stück: 12,50 Euro.
Verkaufspreis (Stichwort: "schöner Einband"): 16,50 Euro. Parallel da-
zu gab es eine Version als Paperback. Derselbe Innenteil, klebegebun-
den zwischen Künstlerkartons, hier die Vorderseite mit Prägung. Ver-
kauft habe ich von allen Versionen insgesamt 170 Stück. Gesamtgewinn
bei der Sache: um die 600 Euro.


          Sackgasse Bestsellerdenken

Aber wir wollen uns ja im Internet bewundern, wir möchten, dass unser
Buch in jeder Handlung in Deutschland, Österreich und der Schweiz be-
ziehbar ist, am liebsten über Nacht. Denn anders kann aus dem guten
Text nie ein Bestseller werden. Rechtfertigt das die Investitions-
spritze von A. Anfänger?

Nein. Nicht nur von Verlagen veröffentlichte, sondern auch selbst ver-
legte Bücher können (genauer gesagt: müssen, per Gesetz) in den Be-
stand der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main bzw. Leipzig auf-
genommen werden. Damit das geschieht, genügen zwei Belegexemplare an
eine der Adressen. (Welche in Frage kommt, hängt vom Erscheinungsort
ab, man muss nachfragen.) Nach der Aufnahme steht das Buch dann nicht
nur auf immer und ewig in den ehrwürdigen Magazinen und kann in den
Lesesaal bestellt werden, sondern man kann nach ihm auch recherchieren
im Online Public Access Catalogue (OPAC) der Bibliothek, unter
http://www.ddb.de bei "Kataloge und Datenbanken". Wer’s nicht glaubt,
der suche nach: "Mit Schiff und Fahrrad" - mein Bericht, den ich (noch
unter bürgerlichem Namen) an die Bibliothek in Frankfurt eingeschickt
hatte.
Eine ISBN für selbst verlegte Bücher gibt es über den Börsenverein des
deutschen Buchhandels. Sie kostet ca. 100 Euro. Wie man sie bekommt,
ist nachzulesen bei http://www.german-isbn.org. Gegen eine geringe Zu-
satzgebühr erscheint der Titel auch im Verzeichnis lieferbarer Bücher
(VLB). Das Buch mit Nummer kann dann z. B. bei amazon.de ins Programm
aufgenommen werden, in der Regel ist das kostenlos.

Wer zusätzlich möchte, dass es über den klassischen Handel beziehbar
ist, für den bietet http://www.meinbu.ch seit kurzem einen Vertriebs-
service an, der die Zuteilung der ISBN, die Aufnahme des Titels in die
Deutsche Bibliothek, in das VLB und den Internet-Handel bereits ein-
schließt. Informationen und Preise gibt es bei: mailto:Zusatzpaket-
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. In den Lagerbestand aufgenommen werden anfangs mi-
nimal zehn Exemplare, vom Vertrieb wird dann rechtzeitig nachbestellt,
gegebenenfalls höhere Stückzahlen. Das Honorar beträgt 50% vom Ver-
kaufspreis.

Die Vorteile solcher Einzelschritte liegen auf der Hand. Man kann in-
dividuell bestimmen, was man möchte, man behält die Rechte am Text,
und außerdem hat man die Kosten unter Kontrolle. Je nach Startauflage
wird man mit maximal 400 Euro in Vorleistung gehen müssen, um sein
Buch weltweit lieferbar zu machen. - Darf es teurer sein? Weil es doch
ein Bestseller wird?


          Ich bin die Ausnahme

Auf dem deutschsprachigen Markt erblicken pro Tag rund dreihundert Bü-
cherkinder das Licht der Welt. Ein klassischer Zuschussverlag (also
der "mit Komplett-Angebot") verlegt im Jahr ca. 200 Titel. Recher-
chiert man bei Amazon unter den Verlagsnamen und verschiedenen Er-
scheinungsjahren, dann kann man feststellen, dass von den 200 Titeln
etwa zwei bis fünf die Schallmauer zur 2. Auflage durchbrechen, also
insgesamt mehr als 1 500- 3 000mal verkauft werden. Erfolgstitel, von
denen mehr als 10 000 Exemplare weggehen, lassen sich bei Zuschussver-
lagen auch über mehrere Jahre an einer Hand abzählen.

Erst mit dem Durchbrechen der Schallmauer macht unser Andreas Anfänger
aber seinen Break-even, d. h., seine Ausgaben und Einnahmen decken
sich. Wird sein Buch zum Erfolgstitel, dann macht er satten Gewinn:
ganze 20 000 bis 25 000 Euro. Geringe Chancen gegen große Hoffnungen.


Mit dem BoD ("Book on Demand", http://www.bod.de) eröffnet der Buch-
großhändler Libri eine dritte Rechnung. Satz und Umschlagdesign werden
vom Autor übernommen und von ihm in digitaler Form abgeliefert. Der
Serviceleister fertigt daraus eine Druckdatei. Wird ein einziges Buch
bestellt, dann kann - "on demand" - ab 2,6 Cent pro Seite tatsächlich
ein einziges Buch gedruckt werden.

Die Vorteile für den Autor:
1. Beim BoD-"Do-it-yourself" ist man einschließlich einer ISBN mit
Vorschusskosten ab 350 Euro dabei. Nach Erstellung der Druckdatei
fällt für den Autor lediglich eine monatliche Speichergebühr an, und
das Buch bleibt so lange lieferbar, bis man den Vertrag kündigt. 2. Da
Libri beim BoD sein eigener Großhändler ist, erreicht das bestellte
Buch selbst im traditionellen Handel den Kunden binnen weniger Tage.
3. Libri belässt alle Rechte bis auf die Abdruckgenehmigung beim Au-
tor.

Die Nachteile:
1. Manuskript und elektronischer Satz müssen perfekt sein. Einzelne
Fehler in der Druckdatei kann man nicht tilgen, sondern es muss i. d.
R. eine komplett neue Datei erstellt werden, was die nochmalige Be-
rechnung der Grundgebühr zur Folge hat.
2. Für den Innenteil muss eine "Post-Script-Datei" abgeliefert werden.
Diese zu erstellen ist schon für sich genommen nicht ganz einfach, a-
ber insbesondere bei der Konvertierung aus Word sollte man sich auf
Überraschungen gefasst machen: Seitenumbrüche werden verlegt, das
Schriftbild verändert sich usw. Im Zweifelsfall heißt das: Viel Ärger
für wenig Geld.
3. Obwohl es sich bei Libri um einen Großanbieter handelt, ist die
Werbung für den einzelnen Titel minimal. Zwar kommt man kostenlos auf
die Webseite, aber ansonsten ist "Erst mal Erfolg haben" das Prinzip.
Wer gut verkauft, wird manchmal auch in Zeitschriften und Zeitungen
besprochen.


          Werbetrommel die große

Andreas Lebert, Vater von Benjamin Lebert (Bestseller "Crazy"), glaub-
te zusammen mit Bernd Kreutz, Werber aus Düsseldorf, die Erfolgsidee
zu haben. Vom Autor, der auf eigene Faust sein Buch veröffentlichen
will, wird ein einmaliger Kostenzuschuss in Höhe von 5 700 Euro ver-
langt. Davon gehen nur 50% in den Druck und die Ausstattung des Bu-
ches, die anderen 50% aber in die Werbung. Mit weiteren, reichlich un-
gewöhnlichen 50% Honorar wird der Schreibende für sein Risiko belohnt.
Wegen der aufwendigen Bewerbung wird an die Anbindung an den Buchhan-
del verzichtet, selbst an die zu den Internetanbietern. Präsentation
und Bestellung des Titels sind ausschließlich über die Homepage von
"My Favourite Book" möglich.

Der Erfolg der Erfolgsidee? Nach weniger als einem Jahr, am 31. März
2002, stellten die Macher das Projekt wieder ein. Mehr als zwei Milli-
onen Mark waren bis dahin in ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen
und Journalen geflossen, um My Favourite Book zu einer beliebten Kun-
denadresse zu machen. Vergeblich.

Dass Werbung - ob für den Verlag oder den einzelnen Titel - es niemals
alleine schafft, wissen die Marketingpioniere der Großverlage schon
seit längerem wieder. Zur Frankfurter Buchmesse 1999 zeichnete sich
die Trendwende ab. Das Konzept, einen einzelnen Titel mit 150 000 bis
200 000 Euro zu bewerben, kommentierte damals ein Manager von Bertels-
mann: "Es wäre ein fatales Zeichen - uns stünden dann schreckliche Ma-
terialschlachten bevor." (Die Woche, 25. Juni 1999) Stattdessen gilt
es inzwischen in Europa wie in den Vereinigten Staaten wieder als Com-
mon Sense, dass nur der Text selbst den Ausschlag geben kann. Werbung
sollte niemals mehr sein als ein Mittel zum Zweck. Von Anfang an muss
sie sich rechnen.

Natürlich, es gibt bahnbrechende Ausnahmen. "Schlafes Bruder" von Ro-
bert Schneider, verlegt bei Reclam Leipzig, schaffte den Durchbruch
erst, als der Autor in Eigeninitiative eine kostspielige Anzeige
schaltete. Doch kann dieser Einzelfall wohl kaum der Grund dafür sein,
dass man mit einem Einsatz von 5 000 bis 7 500 Euro auf das befreiende
Bingo hofft. Auch beim Thema Werbung geht es nämlich billiger, im
Glücksfall mit der gleichen Wirkung:
- Zum eigenen Buch kann man Handzettel fertigen, die man bei verschie-
denen Gelegenheiten verteilt: auf Partys, Flohmärkten, in Fußgängerzo-
nen usw. Matthias Praxenthaler, Autor von "Horst der Held", verkaufte
auf diese Art so viele Bücher im Selbstverlag, dass er von dtv zur Un-
terschrift gebeten wurde.
- Autorenverbände beteiligen sich häufiger an Verkaufswochen und prä-
sentieren dabei die Publikationen ihrer Mitglieder kostenlos. In Ver-
bandszeitschriften gibt es meistens eine Rubrik mit Buchvorstellungen.
- Fast jedes Genre ist im Web inzwischen mit einer Site vertreten. Ge-
gen ein Belegexemplar kann man dort in der Regel sein Buch aufnehmen
lassen. Es gibt Rezensionen, manchmal sogar Interviews mit dem Autor
(für den Krimi z. B.: http://www.krimi-forum.de oder
http://www.krimiseum.de).
- Lesen, lesen, lesen! Altersheime, soziale Einrichtungen, Bibliothe-
ken und kleinere Buchhandlungen sind in der genannten Reihenfolge auch
weniger bekannten Autoren gegenüber aufgeschlossen. Und auf einer Le-
sung verkauft man  grundsätzlich immer.

(Hinweis: Alle Preis- und Zahlenangaben sind nach bestem Wissen und
Gewissen gemacht, jedoch ohne Gewähr. Anbieter habe ich nur dann na-
mentlich genannt, wenn ihr Angebot einmalig ist oder es sich deutlich
von dem der Konkurrenz unterscheidet.)

[Teil 2 dieses Artikels erscheint im nächsten Tempest.]

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Jakob Anderhandt, geboren 1967, lebt seit dem Sommer 1998 als freier
Schriftsteller und Übersetzer in der chinesischen Hauptstadt Beijing.
Zuletzt als Buch erschien von ihm: "Der Tote in der Ming-Vase: Ein
China-Krimi". "Weiter", ein Band mit Erzählungen zu Außenseitern der
achtziger und neunziger Jahre ist in Vorbereitung.


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MARKETINGIDEEN:
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                                  (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)


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Till Burgwächter
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Was sich in meinem Fall als nützlich erwiesen hat, sind kleine Flyer.
Enthalten sollten diese das Cover des Buches, ISBN, Autor, einen er-
klärenden Satz und die URL. Diese Zettel lassen sich gut verteilen,
verschicken und an geeigneter Stelle (kommt natürlich auf das Buch an)
platzieren. Das Ganze kann (!) relativ kostengünstig sein, Vergleiche
lohnen sich. Oft gibt es im Freundeskreis auch Menschen, die sich mit
solchen Dingen auskennen. Dieses Potential immer nutzen.

Auf jeden Fall sollte sich der Autor / die Autorin überlegen, welche
"Szenen" an dem Werk Interesse haben könnten und wo diese zu treffen
ist. Da mein Buch eine Satire zum Thema Heavy Metal darstellt ("JGTHM
- Juhr Gait Tu Hewi Mettäl"), bieten sich natürlich Metalkonzerte und
-kneipen an. Steht irgendwo am Straßenrand ein Auto mit z. B. einem
AC/DC-Aufkleber, so hat er im nächsten Moment meinen Flyer an der
Scheibe. Es ist zum Beispiel auch Fakt, dass Anhängerer "düsterer" Mu-
sik in der Mehrzahl für die Genres Horror, Fantasy und Co. empfänglich
sind. Also kann auch ein Horrorroman auf einem Konzert beworben wer-
den. Es lohnt auf jeden Fall, sich eingehend mit solchen Dingen zu be-
schäftigen.

Auch das Einschalten in Foren, in denen sich das Zielpublikum aufhält,
kann etwas bringen. Natürlich sollte man nicht zu sehr auf seinem Buch
herumreiten, aber es ergeben sich immer wieder Möglichkeiten. So las-
sen sich auch unverfälschte Reaktionen von Lesern einfangen. Außerdem
gibt es in gut ausgelasteten Foren in der Regel ein paar Stammposter,
aber eine ungleich höhere Anzahl von Stammlesern. Allerdings sollte
man in dem Gebiet, in dem man sich bewegt, einigermaßen sicher sein.
Nichts ist peinlicher als ein Autor, der versucht, sich einzuschlei-
men. Wenn der Protagonist in einem Roman also z. B. ein Computerfreak
ist und Computer eine große Rolle spielen, dann ab ins nächste Forum.
Immer vorausgesetzt, man hat auch was zu den Themen zu sagen (aber das
bedingt sich fast, schließlich musste für den Roman recherchiert wer-
den).

Lesungen sind auch immer gut. Auch wenn nur 15 Nasen kommen, eine (ge-
lungene) Lesung brennt sich noch viel mehr ein als eine gute Rezensi-
on.


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D. Bennett
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Gern gebe ich die bisherigen Erfahrungen weiter, die ich bzw. die von
mir beauftragte Agentur mit der Vermarktung eines in einem BoD-Verlag
publizierten Werkes gemacht hat:

Es ist ziemlich leicht, Lokalblätter, insbesondere die kostenlosen Wo-
chenzeitungen mit redaktionellem Teil, davon zu überzeugen, eine Buch-
verlosung von jeweils 5 Büchern durchzuführen (Stichworte Le-
ser-Nutzen, Leserbindung). Bedingung unsererseits war: Das komplette
Abstract zum Buch, die ISBN und die www-Adresse werden mitgedruckt.
Einige Zeitungen haben auch gleich noch das Cover des Buches abgebil-
det.

Hier sollten Autoren auch Zeitschriften berücksichtigen, die (auch nur
entfernt) das jeweilige Buchthema behandeln. Wie "entfernt" das sein
kann, sehen Sie an zwei Beispielen:
- Zeitschriften für Alternatives Heilen
- "Prinz"

- wobei die Buchverlosung das Standardwerk zur Vermögensbildung und
Altersvorsorge betrifft! ("ReichtumsG und DurchführungsV. Die Grund-
sätze der Vermögensbildung und Altersvorsorge")

Da das Werk das herkömmliche finanzwirtschaftliche Denken in weiten
Teilen "auf den Kopf stellt", ja im Kopf des Lesers geradezu "auf-
räumt", war die Argumentation für die Zeitschriften für Alternatives
Heilen entsprechend die ausgeprägte Kritikfähigkeit und Kritikbereit-
schaft dieser Zielgruppe; eine Zielgruppe, die am "Andersdenken" inte-
ressiert ist! Das hat dann auch überzeugt. So "entfernt" sollten Auto-
ren denken (können), um alle geeigneten Pressevarianten auszuschöpfen.

Erfahrung damit: Zeitschriften führen zu mehr Web-Hits und Verkäufen
als die kostenlosen Wochenzeitungen (wahrscheinlich werden viele davon
ungelesen weggeworfen).

Als am besten (vielleicht abgesehen von Rezensionen in den ganz großen
Medien) erwiesen sich Gratis-Postkarten. Sie bilden die (natürlich an-
sprechend gestaltete) Einstiegsseite der Website zum Buch ab, also ein
Screenshot mit Browserfenster usw. (Beispiel für eine solche Karte ist
der Screenshot von http://www.reichtums-gesetz.de). Die Rückseite ist
dann wirklich nur eine Postkarte - mit kleinem Hinweis auf das Buch,
ISBN und Preis.

Die Postkarten sind wohl auch deshalb ein so erfolgreiches Werbemedi-
um, weil sehr viele Menschen sie selbst versenden, wenn sie gerade
keine Ansichtskarte haben. Hierdurch erfährt dann mindestens ein wei-
terer Haushalt vom Buch.

Die Postkarten kann man dann auch einer Agentur oder den lokalen Wer-
bemittel-Verteilern zur Verteilung in die Briefkästen geben. Wie ge-
sagt, sehr gute Ergebnisse (was aber vielleicht auch zusätzlich am
Thema dieses Buches liegt). Auch kann man die Postkarten hervorragend
an die Multiplikatoren der Medien senden (Radiosender, Zeitungen,
Zeitschriften, Organisationen und Vereine, die sich mit dem Buchthema
beschäftigen). Und natürlich an allen zentralen Orten auslegen (Rat-
häuser, Theater, Kinos, ggf. Schulen, Universitäten, Stadtbibliotheken
usw. usw.).

Viele Autoren denken nun vielleicht: "Oh, das geht aber alles ins
Geld." Dazu meine Meinung: Laut Buchhandelsauskünften werden höchstens
2 bis 3 % aller verkauften Bücher gekauft, "weil sie da auf den Ausla-
getischen liegen". D. h., das Buch eines unbekannten Autors, das mit
vielen anderen zusammen auf den Auslagetischen liegt, wird OHNE Wer-
bung kaum bis gar nicht gekauft! (Ja, diese Erfahrung musste leider
auch ich machen.) Wenn sich ein Autor also zur BoD-Publikation (oder
gar zum Selbstverlag) entschließt, muss sie oder er sich darüber im
Klaren sein, welch immenser Marketingaufwand betrieben werden muss, um
das eigene Buch bekannt zu machen. Wer dann am Marketing spart (oder
sparen muss), wird von den Verkaufszahlen immer wieder frustriert
sein! Meiner Meinung nach kann es deshalb nur heißen: Entweder einen
etablierten Verlag suchen (der auch das Marketing professionell be-
treibt) oder BOD wählen, dann aber das Marketing sehr, sehr, sehr
ernst nehmen! Nicht kleckern, sondern klotzen.

Große Verlage bieten den verschiedensten Multiplikatoren und Rezensen-
ten auch oft 300 Exemplare an. Wenn einem Autor 20 bis 30 Buchverlo-
sungen á 5 Bücher schon zu viel sind, wird er oder sie kaum auf das
eigene Buch aufmerksam machen können. Die Webcards kosten übrigens bei
größeren Stückzahlen (ab 100 000) nicht mehr als 2,5 Cent.

Jeder Erstautor sollte seinen Buchpreis so festlegen, dass sich alle
geplanten Marketingkosten amortisieren. Nach wie vielen Büchern? Das
hängt natürlich vom erwarteten Absatzpotential ab. Auch dieses muss
der Erstautor konservativ schätzen!


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         "Was tun, wenn´s klemmt? - Tipps zum Weiterschreiben"
                            von Nikola Hahn


Während der Schreibzeit zu meinem dritten Roman (rund zweieinhalb Jah-
re) musste ich ab und zu  berufsbedingt Zwangspausen einlegen (ich ar-
beite im Hauptberuf bei der Polizei, und da gibt´s nun mal keinen ge-
regelten 8-Stunden-Tag). Nach diesen Pausen fiel es mir schwer, wieder
in den Schreibfluss zu kommen. Bei mir hat Folgendes geholfen:

1.
Einfach ein halbes Kapitel vorher "einsteigen", lesen, korrigieren,
die Gedanken schweifen lassen. Wenn ich dann am "Ende" ankam, hatte
ich meist eine Idee, wie es weitergehen könnte.

2.
Erst mal irgendeine Szene schreiben, nach der es einen drängt (es gibt
immer bestimmte Situationen und Szenen, die einem im Kopf herumschwir-
ren, und andere, die zwar nötig sind, die man aber nicht so gern
schreibt), und den Rest dazwischen mit "Erzählprosa" auffüllen. Etwa
so:
--- Hier wird ein Dialog zwischen Held und Antiheld stehen, danach be-
schreibe ich, wie der Held in die Stadt kommt und seine Exfrau trifft,
und dann läuft ihm plötzlich das kleine Mädchen über den Weg.---
"Hallo!" sagte die Kleine. Sie lächelte. Einfach so. [...]

Ich schlage also der "Hemmschuhszene" ein Schnippchen und mache da
weiter, wo ich Lust habe. Wichtig ist es, dabei das Konzept und den
Handlungsablauf nicht aus den Augen zu lassen. Ich habe die "narrati-
ven Szenen" in meinem Roman einfach rot unterlegt, so dass ich auch
beim flüchtigen Drüberlesen sofort gesehen habe, wo ich noch nachar-
beiten musste. Oft fällt einem dann später eine viel bessere Idee zum
"Ausfüllen" ein als die ursprüngliche, an der man ewig "hängen blieb".

3.
Ich stelle mir vor, was meine Figuren nach Ende des Romans anstellen.
Das ist eine reine Denkübung (die kann man in der Straßenbahn, beim
Joggen oder bei langweiligen Besuchen wie auch vor dem Computer anwen-
den!). Mir helfen solche Tagträume, mich mehr für die Figuren im Jetzt
meines Romans zu interessieren, und es drängt mich dann, ihre Ge-
schichte weiterzuerzählen, ggfs. wie unter 2 beschrieben.

4.
Das gleiche Ergebnis erziele ich bei beschreibenden Passagen, wenn ich
mich in Sekundärliteratur vertiefe. Zum Beispiel wollte ich die "Bo-
ckenheimer Warte", einen mittelalterlichen Turm in Frankfurt, in mei-
nem Roman beschreiben. Der Turm hatte eine Bedeutung für die Geschich-
te, ich wollte aber nicht nur das Äußere beschreiben. Also habe ich
mir ein Buch über die Stadtgeschichte Frankfurt vorgenommen, und siehe
da: Es stand eine nette Geschichte über diesen Turm drin, die ich dann
in den Roman eingearbeitet habe.

5.
Wenn es bei Dialogen hängt, mache ich mir eine kurze Aufstellung, in
der ich folgende Fragen beantworte:
- Soll der Dialog etwas vom Charakter der Personen verraten? Was?
- Soll er einen Konflikt behandeln? Welchen?
- Soll er Infos liefern? Welche?

Dann schreibe ich den Dialog unter dieser Prämisse einfach "runter",
ohne über Stil und Form nachzudenken. Hinterher wird dann sortiert:
Doppelungen und Überflüssiges rausstreichen, Sätze ggfs. umstellen
(Das wirkt manchmal Wunder!!).

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Nikola Hahn, im Hauptberuf Kriminalkommissarin, schreibt seit ihrer
Schulzeit. Bislang erschienen: ein Gedicht- und Kurzprosaband (1995)
und drei Romane (Marion von Schröder/Ullstein/Heyne, 1998, 2000,
2002), zwei davon historische Krimis. Auf ihrer Internetsite stellt
die Autorin nicht nur ihre Bücher vor, sondern gibt auch Tipps für
(angehende) Autoren: http://www.nikolahahn.de.


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                 "Protagonist vs. Antagonist - Teil 1"
                        von Hans Peter Röntgen


Wir haben das letzte Mal einen Helden und einen Gegenspieler entwi-
ckelt. Jetzt werden sie aufeinander losgelassen.

Rosinante scharrt ungeduldig mit den Hufen. Don Quichotte legt seine
Lanze ein. Die Windmühle dreht sich schneller und spannt ihre Flügel.
Gleich ...



Geduld. Bevor wir den Startschuss geben und Antagonist und Protagonist
zusammenprallen, wollen wir uns das Ganze noch mal genau anschauen.
Klar, der Don wird gegen die Windmühle anreiten, seine Lanze wird sich
im Flügel verfangen und ihn höchst unsanft aus dem Sattel in die Luft
und dann auf den Boden schleudern. Kaum eine Szene der Weltliteratur
dürfte so bekannt sein wie diese. Aber warum funktioniert die Szene?
Weil der Ritter von der traurigen Gestalt ein anderes Drehbuch hat als
die Windmühle. Und weil beide Drehbücher so gestaltet sind, dass es
unweigerlich zum Konflikt kommt. Der Don will Riesen bekämpfen; die
Windmühle in Ruhe Mehl mahlen.


          Jede Person hat ein eigenes Drehbuch

Sol Stein war in seiner Studienzeit Mitglied des actor’s studio. Der
Lehrer pflegte zwei Studenten auf die Bühne zu rufen. Dann erklärte er
jedem der beiden seine Rolle, aber so, dass der andere das nicht hören
konnte.

Der Leiter erklärte Sol Stein, er sei Direktor eines Internats und ha-
be gerade einen Jungen der Schule verwiesen, der immer wieder gegen
die Schulregeln verstoßen und kleinere Schüler verprügelt habe - und
gleich werde die Mutter des Jungen in sein Büro kommen. Er dürfe sich
auf keinen Fall überreden lassen, den Jungen wieder aufzunehmen. Der
anderen Studentin erklärte der Leiter, sie sei Mutter eines sehr be-
gabten Jungen, der wegen einer Lappalie von der Schule verwiesen wor-
den sei, und sie habe einen Termin mit dem Rektor. Dort müsse sie ver-
suchen, den Verweis rückgängig zu machen. Dann wurde die Szene eröff-
net. Nach wenigen Minuten lagen sich Mama und Rektor keifend in den
Haaren. (nach: Sol Stein, Über das Schreiben, Zweitausendeins)

Die Vorstellung des Drehbuchs hilft euch, euren Plot zu entwickeln,
sowohl in einzelnen Szenen wie auch im gesamten Text. Eure Personen -
und ganz besonders euer Held und euer Gegenspieler - haben jede ihr
eigenes Drehbuch. Und daraus entwickeln sich die Konflikte. Wie im
richtigen Leben.

Natürlich müssen die Konflikte nicht so dramatisch sein wie im Fall
der Windmühlen, nicht einmal so wortreich wie im Fall des Schulverwei-
ses. Oft sind es innere Konflikte eures Helden. "Was soll ich tun?
Gestern war ich schon wieder im Rotlichtbezirk. Gott, warum gibst du
mir nicht mehr Kraft?" Das kann, richtig beschrieben, dramatischer
sein als eine Verfolgungsjagd quer durch Chicago, mit zwanzig demo-
lierten Polizeiautos, dreißig Toten und jeder Menge Action.


          Plot und Szenen

Dieser innere Konflikt ergibt eine Szene, macht aber noch keinen Roman
aus. Die Szene wird sich zwar in der Realität öfter wiederholen: Den
Helden treibt es auf den Straßenstrich, die Huren locken ihn, er er-
liegt der Versuchung, am nächsten Morgen kommt der Katzenjammer. Ein-
mal kann man so etwas schildern. Vielleicht auch zweimal. Aber spätes-
tens die dritte Wiederholung lässt den Leser gähnen, selbst wenn Pame-
la Anderson höchstpersönlich am Bürgersteig mit dem Hintern wackeln
und "Na, Süßer?" flöten würde. Schließlich hat auch der Leser seine
Erfahrungen und ein Hirn und kann sich diese Wiederholungen leicht
selbst ausdenken.


          Twists

Romane schreiben heißt immer auch weglassen. Und sich auf Wesentliches
beschränken.

Was ist das Wesentliche? Wenn sich etwas ändert. Wenn der Held plötz-
lich anders reagiert, als der Leser erwartet. Oder wenn ihm etwas zu-
stößt, womit er nicht gerechnet hat, auf das er reagieren muss. Oder
wenn der Antagonist sich weiterentwickelt. Der Teufel dem Puritaner
plötzlich mit neuen, bisher unbekannten Versuchungen lockt. Es geht um
Twists in der Geschichte, um unerwartete Wendungen.

Da sitzt also der arme Autor und denkt nach. Er braucht etwas Neues,
aber nichts, gar nichts fällt ihm ein. Jeder Einfall ist abgedroschen,
das gab es schon hundertmal. Oder es ist einfach zu absurd, ein "deus
ex machina": Nie würde sein Held, der unsportlich ist, dick und unbe-
weglich, plötzlich den Weltmeister im Karate samt seiner ganzen Gang
im Faustkampf besiegen. Was für eine absurde Idee! Doch leider, absur-
de Ideen sind die einzigen, die dem armen Möchtegern-Schriftsteller
einfallen. Vielleicht sollte ich es doch mit Bauchtanz versuchen,
vielleicht ist Schreiben wirklich nicht mein Fall? Er zerbricht seinen
Bleistift, zerknüllt sein leeres Blatt Papier und meldet sich bei der
VHS an.

Am nächsten Morgen, als er sich rasiert, macht es KLICK! und er
schneidet sich tief in die Wange. Das ist die Lösung! Er hat doch noch
Ideen, stürzt aus dem Bad, fischt Bleistift und Papier aus dem Abfall-
eimer und schreibt drauflos, während Blut aufs Papier tropft. Ideen
kommen unverhofft.


          Der innere Zensor

Eine Szene mag nur fünf Sekunden dauern, aber sie zu schreiben, kann
fünf Wochen oder länger in Anspruch nehmen. Und der größte Feind bei
der Ideenfindung ist der eigene Zensor im Kopf, der, sobald eine Idee
unfertig und ohne Zähne das Licht der Welt erblickt, aufheult: "So ein
Quatsch!" Deshalb kommen Ideen meist dann, wenn der innere Zensor
schläft.

Als Erstes müssen wir für eine Weile diesen Zensor abschalten. Keine
Sorge, er wird später wieder gute Dienste tun, aber bei der Ideenfin-
dung ist er überflüssig. Es geht um Ideen, je mehr, desto besser.

Ihr habt schon ein paar Szenen, in denen Held und Antagonist sich be-
gegnen? Fein. Schreibt also erst mal eure bisherigen Ideen auf, ein
Satz pro Idee. Und dann lasst euch weitere einfallen. Denkt an die
verschiedenen Drehbücher eurer Helden, wenn eure Einfälle zu stocken
drohen.

"Der Politiker zieht in ein Viertel, das über eine Stunde vom nächsten
Rotlichtviertel entfernt ist, um nicht mehr in Versuchung zu kommen."
Und was tut der Gegenspieler in seinem Kopf dagegen, der so gerne zu
Huren geht? "Er engagiert als seinen Sekretär einen Nachwuchspoliti-
ker, der - um sich unentbehrlich zu machen - ihm immer wieder Huren
zuführt."

Nicht gut? HAAAAALT! Darum geht es nicht. Wir sammeln Ideen, und der
Zensor ist ausgesperrt. Das ist eine Idee. Bewerten können wir sie
später. Sucht keine glaubhaften Konflikte. Sucht vor allem nicht nur
EINE Konfrontation zwischen Held und Gegenspieler. Denkt euch zwölf
aus, egal, wie absurd, lächerlich, unbrauchbar sie euch erscheinen mö-
gen. Wenn euer innerer Zensor schreit: "So ein Quatsch", dann verbie-
tet ihm das Maul.

"Vielleicht eine Windmühle?", überlegte Cervantes vor fünfhundert Jah-
ren. "Eine Windmühle", kreischte der Zensor in seinem Kopf, "ein Rit-
ter, der eine Windmühle bekämpft? Hat jemand schon so etwas Absurdes
gehört? Willst du dich lächerlich machen?"

Cervantes hat nicht auf den Zensor gehört. Und genau das solltet ihr
auch tun. Erst wenn ihr zwölf Zusammenstöße habt, dürft ihr überlegen,
welche für eure Geschichte in Frage kommt.


          Zwölf ist kleiner als Eins

Das geht nicht? Ihr habt nicht einmal eine gefunden? Ihr werdet la-
chen, es klingt absurd, aber funktioniert. Es ist leichter, zwölf Lö-
sungen zu finden als eine! Probiert es einfach mal aus.

Damit die Lösungen etwas einfacher werden, könnt ihr die Anregungen
der folgenden Liste benutzen. Dort stehen dreizehn Stichwörter mit je
einem Beispiel (privat, absurd etc.). Aber wenn ihr ohne die Liste
weiterkommt, umso besser. Ihr müsst euch nicht an diese Liste halten.

1. Privat: P. und A. begegnen sich auf der privaten Party eines ge-
meinsamen Bekannten, der sie miteinander bekannt macht. Wie reagieren
die beiden?
2. Beruflich: nichts ahnend, betritt der A. die Firma, in der der P.
arbeitet. Sein Anliegen führt ihn ausgerechnet in das Büro von P. Was
sagt P.? Wie antwortet A.?
3. Krimi: P. und A. waren beide in einem Nachtclub. Als sie ihn ziem-
lich angeheitert um drei Uhr morgens verlassen, begegnen sie sich im
Ausgang. Draußen steht nur ein Taxi.
4. Romantisch: P. und A. lernen - unabhängig voneinander - eine Frau
kennen, die beide interessiert (oder, im Fall heterosexueller Frauen
bzw. homosexueller Männer: Sie lernen einen Mann kennen).
5. Absurd: Beide qualifizieren sich für ein Quiz. Der Quizmaster teilt
sie so ein, dass sie zusammen ein Team bilden müssen.
6. Magisch: A. kennt einen Voodoo-Zauberer und sucht ihn auf. Er soll
den P. impotent zaubern. Aber auch P. kennt einen Zauberer und kauft
sich dort eine Viagra-Magie.
7. Ausgeflippt: A. kriegt eine Midlife-Krise und beschließt, ab sofort
biodynamische Ananas in Sibirien zu züchten. Dort begegnet er dem P.,
der grade eine Rentierfarm aufbaut - ausgerechnet auf dem Grundstück,
das der A. für seine Ananas vorgesehen hatte.
8. Hobby: P. erfährt, dass A. jede Woche zur gleichen Zeit in einem
Briefmarkenclub verkehrt. Na warte, denkt er, beim nächsten Abend wird
etwas Unerwartetes passieren.
9. Verwandtschaft: Versehentlich beleidigt P. seine Erbtante, auf de-
ren Erbe er so bitter angewiesen ist. A. erfährt das und macht sie zu
seiner Verbündeten.
10. Verkehr: Der Jaguar E ist des A.s größter Stolz. Nie hat die Ma-
schine ihren Dienst versagt. Bis P. auf die Idee mit dem Zucker im
Tank kommt.
11. Moralisch: A. bekommt das größte Geheimnis von P. heraus, das die-
ser nicht mal seinem besten Freund erzählt hat, und versucht ihn damit
zu erpressen, damit P. ihn unterstützt.
12. Thriller: A. ist die Weltvernichtungsbombe von Saddam Hussein ü-
bergeben worden. P. jagt ihm nach. Als er den Flughafen betritt, be-
steigt A. gerade das Flugzeug.
13. Internet: P. ist Mitglied einer E-Mail-Krafttrainingsgruppe. A.
besorgt einen Hacker, und der beleidigt mit P.s Unterschrift so lange
die Listenmitglieder, bis der Listenmoderator P. mit Schimpf und
Schande davonjagt und sein Name ans schwarze Warnungsbrett des Provi-
ders gehängt wird.

Einige dieser Lösungen sind völliger Unsinn? Richtig. Aber sie helfen
mit, brauchbare zu finden. Welche Lösungen nachher tatsächlich verwen-
det werden, spielt zunächst keine Rolle. Ihr müsst nicht die Stichwör-
ter (romantisch, beruflich, etc.) dieser Liste benutzen. Nur eins
müsst ihr: zwölf Begegnungen zwischen eurem Protagonisten und Antago-
nisten erfinden und kurz anreißen: Was tut der Antagonist? Was der
Protagonist?

          Die Angst des Autors vor seinem Stoff

Vor einer Gefahr möchte ich euch warnen. Wenn der Protagonist vom Ge-
genspieler den Felsen hinabgeworfen wird, sich mit einer Hand gerade
noch festhalten kann und über dem Abgrund baumelt, ist es nicht eure
Aufgabe, ihn zu retten. Versetzt euch stattdessen in den Protagonisten
und in den Antagonisten. Was würden sie tun? Wenn der Antagonist dem
Helden auf die Zehen tritt, bis dieser schreiend in den Abgrund
stürzt, muss ein Autor das schreiben. Er darf darüber weinen wie Karl
May über den Tod Hadschi Halef Omars. Aber er muss es hinschreiben.
Wenn der Protagonist dem Antagonisten auflauert und ihm hinterrücks
und heimtückisch ein Messer in den Rücken sticht, nur zu. Nie hättet
ihr eurem Helden solche Heimtücke zugetraut? So kann man sich irren.
Wenn ihr eine Idee habt, entwickelt sie konsequent weiter. Ihr seid
nicht das rote Kreuz und auch nicht die Heilsarmee. Und in euren Tex-
ten handeln die Figuren nicht so, wie es die Familienministerin gerne
hätte.

Zwölf Lösungen sind gesucht, nicht weniger. Welche das sind, bleibt
euch überlassen. Also lasst eure Phantasie spielen, wenn ihr in der
Schlange beim Einkaufen stehst oder in der Straßenbahn (vielleicht ei-
ne schwimmende Straßenbahn?). Alles ist erlaubt. Aber zwölf sollen es
sein. (Zwölf Lösungen statt einer, das stammt aus: Fiction Writer’s
Brainstormer, James V. Smith Junior, Writer’s Digest Books.)

[Teil 2 dieses Beitrags erscheint im Tempest 5-1.]

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Hans Peter Roentgen betreibt zusammen mit Judith Tepesch die Schreib-
werkstatt "Textkrafttraining"
(http://www.roentgen-software.de/sws/sws.htm), ist Mitglied der Phoe-
nix-Schreibgruppe
(http://www.roentgen-software.de/phoenix/phoenix.html) und schreibt
phantastische Geschichten
(http://www.roentgen-software.de/eigen/eigen.html) und Computerpro-
gramme.


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INTERVIEW:
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                                  (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)


                 "Klein zu beginnen ist keine Schande"
                      Interview mit Titus Müller


Ursula Schmid-Spreer: Wann hast du den Federwelt-Verlag gegründet?

Titus Müller: Die erste Federwelt ist im März 1998 erschienen; 1999
habe ich das Verlagsgewerbe angemeldet.


USS: Was war die Idee dahinter?

TM: Ich leistete meinen Zivildienst ab und war schlichtweg unterfor-
dert. Da hatte ich den Einfall, eine Zeitschrift zu machen. Gedruckt
und veröffentlicht wurden Gedichte und Kurzgeschichten, erst später
kamen dann Sachartikel, Interviews und der Terminkalender hinzu.


USS: Wie bist du an die Abonnenten gekommen?
TM: Zunächst über das Internet. Ab der zwanzigsten Ausgabe begann die
Zusammenarbeit mit dem Bundesverband junger Autoren. Das hat den Wir-
kungskreis sehr vergrößert.


USS: Warum hast du die Federwelt aufgegeben?

TM: Ich wollte eigentlich ins Ausland, um zu studieren (bin nun aber
doch in Deutschland geblieben). Auch sind viele Teile der Arbeit nicht
so mein Ding, Buchhaltung zum Beispiel oder der Vertrieb. Das Prakti-
sche hat mir nicht gefallen, der redaktionelle Teil schon.


USS: Und wie hast du Katrin Lange kennen gelernt, die nun die Feder-
welt weiterführt?

TM: Über ein Autorentreffen im Jahr 2000. Zuerst hat sie nur das Lay-
out übernommen und den Druck überwacht. Dann haben wir uns ein paar
Mal getroffen und über die Zukunft der Federwelt beraten, und schließ-
lich gab es einen kleinen Tausch im Impressum. Ich bin wirklich froh,
jemanden gefunden zu haben, der die Autorenzeitschrift und den Verlag
so kompetent fortführt.


USS: Neben deinem Studium hattest du somit freie Kapazitäten, um an
deinem Erstlingsroman zu schreiben, der im September beim Aufbau-
Verlag heraus gekommen ist, Titel: "Der Kalligraph des Bischofs". Wor-
um geht es in diesem Buch?

TM: Es geht um einen Dieb auf der Flucht, der an einem Bischofshof Un-
terschlupf findet. Dort wird er in den sieben freien Künsten unter-
richtet, begegnet einer Blinden, die ihn fasziniert. Und er lernt, Ur-
kunden zu schreiben und zu verzieren. Als der Bischof durch seine ket-
zerischen Ansichten in Schwierigkeiten kommt, werden die neuen Fertig-
keiten des Diebes sehr wichtig.


USS: Es ist ein historischer Roman. Wann hast du deine Liebe für die-
ses Genre entdeckt?

TM: Seit ich ein kleines Kind war, habe ich mich für das Mittelalter
interessiert. Inzwischen studiere ich Mittelalterliche Geschichte. Ü-
ber Claudius von Turin - das ist der Bischof in meinem Roman - fand
ich zunächst sehr wenig Informationen. Das hat mich gereizt, und ich
habe mich auf die Suche begeben, habe tiefer gegraben.


USS: Was studierst du genau?

TM: Neuere deutsche Literatur, Mittelalterliche Geschichte und Publi-
zistik.


USS: Woran arbeitest du zur Zeit?

TM: An einem neuen Buch. Der Arbeitstitel ist: "Die Priestertochter".


USS: Ist es eine Alternative für Leute, die gerne schreiben, auch eine
Zeitung herauszugeben?

TM: Würde ich jedem empfehlen! Man bekommt einen Einstieg in den Lite-
raturbetrieb, lernt viele interessante Menschen kennen und macht Er-
fahrungen. Man sieht die eingereichten Texte von einer anderen Warte.
Klein zu beginnen ist keine Schande: Von der ersten Federwelt habe ich
80 Exemplare kopiert und sie in meinem Bekanntenkreis verkauft.


USS: Würdest du es mit dem Wissen von heute noch einmal tun?

TM: Ja! Ich habe viel gelernt. Ich würde es genau so wieder machen.


USS: Was sagst du zu den Druckkostenzuschussverlagen? Damit hast du ja
schlechte Erfahrungen gemacht!

TM: Als ich Redakteur für ein Clickfish-Portal war, habe ich einen
warnenden Artikel über Zuschussverlage geschrieben und wurde vom Fou-
qué-Verlag abgemahnt. Die darauffolgende Gerichtsverhandlung habe ich
verloren.


USS: Wie kamst du zum Aufbau-Verlag?

TM: Ich habe beim Open Mike in der literaturWERKstatt Berlin gelesen.
Der Literaturagent, der mich heute vertritt, Michael Gaeb, saß im Pub-
likum und hat mich hinterher angeschrieben.


USS: Wirst du weiter studieren, um einen richtigen Brotberuf zu erler-
nen? Oder bist du so optimistisch, dass du hoffst, von den Büchern le-
ben zu können?

TM: Mein Studium bringe ich zum Abschluss. Und was das Schreiben an-
geht: Ich habe keine Zukunftsängste. Wenn es schief geht, werde ich
einen Job finden. Ich habe einen festen Glauben, ich weiß, dass Gott
sich um mich kümmert.


USS: Du arbeitest auch beim Tempest als Experte für historische Romane
und für Lyrik mit. Was hat dich daran gereizt? Warum bist du "Experte"
geworden?

TM: Das hat zwei Gründe. Zum einen liegt mir das Thema "Schreiben".
Ich lese gern darüber, ich diskutiere gern darüber, gebe gern meine
Erfahrungen weiter oder lerne von anderen. Und zum anderen hoffe ich
natürlich, dass durch die Byline unter den Antworten jemand Lust be-
kommt, meine Geschichten zu lesen.


USS: Stellen dir die Leser manchmal "komische Fragen", die du nicht
beantworten kannst oder auch willst?

TM: Natürlich kommt es vor, dass ich eine Frage nicht beantworten
kann, weil ich von der entsprechenden Zeit oder vom Sachgebiet keine
Ahnung habe. Aber eine komische Frage ist mir bisher nicht untergekom-
men.


USS: Ein Wort zum Schluss?

TM: Es werden immer wieder Autoren gesucht. Auch von namhaften Verla-
gen. Die Lizenzen für ausländische Autoren sind sehr teuer, so dass
die Verlage einfach gezwungen sind, auf deutsche Autoren zurückzugrei-
fen. Es ist eine Frage der Ausdauer. Handwerklich muss man natürlich
gut sein, und es gibt Genres, da ist es einfacher als anderswo, aber
ich glaube, gemeinhin sehen wir Autoren die Lage zu schwarz. Wir ver-
gessen oft: Wir können ohne die Verlage nicht leben, aber die Verlage
brauchen uns genauso!

USS: Vielen Dank, Titus!

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Ursula Schmid-Spreer ist Lehrerin für Gesundheitsberufe (Zahnmedizin).
Als Ausgleich für den nicht immer ganz leichten Job schreibt sie gerne
- Briefe, Tagebuch und kleine Storys für ihre Tochter. Im Geestverlag
sind in einer Anthologie zwei Geschichten zum Thema Hoffnung von ihr
erschienen. Das Märchenbuch "Florian Floh" wurde im Thomas-Rüger-
Verlag veröffentlicht.


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UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:
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Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - kei-
ne Manuskripte zur Beurteilung. Speziell unsere Expertin für Litera-
turagenturen nimmt keine neuen AutorInnen an; Anfragen dazu sind daher
zwecklos.


  Drehbuch: Oliver Pautsch
                                      mailto:drehbuch at autorenforum punkt de
  Fandom: Thomas Kohlschmidt
                                        mailto:fandom at autorenforum punkt de
  Fantasy: Stefanie Bense
                                       mailto:fantasy at autorenforum punkt de
  Heftroman: Arndt Ellmer
                                     mailto:heftroman at autorenforum punkt de
  Historischer Roman: Titus Müller
                            mailto:historischer.roman at autorenforum punkt de
  Kinderbuch: Gabi Neumayer
                                    mailto:kinderbuch at autorenforum punkt de
  Kriminalistik: Reiner M. Sowa
                                 mailto:kriminalistik at autorenforum punkt de
  Literaturagenturen: Petra Hermanns
                                       mailto:agentin at autorenforum punkt de
  Lyrik: Titus Müller
                                         mailto:lyrik at autorenforum punkt de
  Reiseführer: Gabriele Kalmbach
                                  mailto:reisefuehrer at autorenforum punkt de
  Sachbuch allgemein: Gabi Neumayer
                                      mailto:sachbuch at autorenforum punkt de
  Sachbuch Medizin/Psychologie: Maja Langsdorff
                                     mailto:med.psych at autorenforum punkt de
  Schreibgruppen: Ute Hacker
                                mailto:schreibgruppen at autorenforum punkt de
  Schreibhandwerk: Ute Hacker
                               mailto:schreibhandwerk at autorenforum punkt de
  Sciencefiction: Andreas Eschbach
                                      mailto:sf-autor at autorenforum punkt de
  Technische Literatur, CDs, Internet: Reinhard Mermi
                                       mailto:techlit at autorenforum punkt de
  Übersetzung: Barbara Slawig
                                 mailto:uebersetzerin at autorenforum punkt de
  Verlagswesen: Bjørn Jagnow
                                  mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de



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FRAG DIE EXPERTIN FÜR REISEFÜHRER:
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              Gabriele Kalmbach (mailto:reisefuehrer at autorenforum punkt de)


Frage:
Mein Problem ist, dass ein Reisebuchverlag Interesse bekundet hat,
möglicherweise einen Reiseführer aus meiner Hand zu veröffentlichen.
Doch man bat mich, nicht gleich ein ganzes Manuskript einzusenden,
sondern erst ein Exposé. Nun, dank Ihrer Seite bin ich zumindest in
der Hinsicht schon mal schlauer, dass dies wohl der übliche Weg ist.
Allerdings habe ich keinerlei Ahnung, wie ein Exposé aufgebaut ist.
Vielleicht können Sie mir kurz schildern (oder mitteilen, wo ich es
nachlesen kann) wie ein Exposé auszusehen hat? Handelt es sich hier um
eine Inhaltsangabe oder um Teilstücke, wie später das Manuskript sein
wird?


Antwort:
Bei Reiseführern ist beim Exposé wichtig, dass es erkennen lässt, dass
sich der Autor/die Autorin das Verlagsprogramm angeschaut hat - oft
werden Reiseführer in Reihen veröffentlicht, die relativ rigide Kon-
zepte bzw. einen einheitlichen Aufbau haben. Nur wenn es ein Einzelti-
tel ist, gilt im Prinzip dasselbe wie für andere Sachbücher, die nicht
in festen Reihen erscheinen. Letztendlich heißt das, dass in der Regel
nicht dasselbe Exposé an mehrere Reiseführerverlage geschickt werden
kann, sondern dass man jeweils spezifisch überarbeiten muss.

Das Anschreiben sollte vermitteln, dass und warum man Landeskenner
ist. Das und evtl. Schreibproben sind eigentlich wichtiger als ein Ex-
posé - zumindest in manchen Verlagen wird ein Exposé erst gefordert,
wenn schon daran gedacht wird, einen Vertrag mit jemand zu schließen.
Dann sollte es allerdings auch Seitenzahlen (pro Kapitel, Exkurs etc.)
enthalten - bei allen Reiseführern muss so viel Stoff auf so limitier-
tem Platz untergebracht werden, dass man gerne schon beim Exposé er-
kennen möchte, ob jemand strukturieren kann oder sich verzettelt. Der
Gesamtumfang ist immer Vertragsbestandteil. Und wer sich nicht daran
hält, bekommt das Manuskript zurück!

Andererseits gibt es bei den (ehemaligen) Globetrotter-Verlagen bzw.
einigen kleineren Verlagen auch die Meinung, dass jedes Reiseziel sich
anders erschließt und sich das auch in den Büchern widerspiegeln muss.
Da ist ein gutes Exposé sicher eine gute Visitenkarte!

Noch ein paar allgemeine Hinweise zum Sachbuchexposé (Ausnahmen s.
o.): Es besteht normalerweise aus einer detaillierten Gliederung für
das Buch, Hinweisen zum Markt (Konkurrenztitel und eigener besonderer
Ansatz, der erklärt, wieso dieses Buch unbedingt gemacht werden muss
:-)) und zur Zielgruppe, eventuell Schreibproben, Hinweisen zum Au-
tor/zur Autorin und dazu, wieso gerade er/sie die richtige Person zum
Schreiben dieses Buches ist. (Mehr dazu findet sich auf unserer Websi-
te in der Rubrik "Autorenwissen" und in den Antworten der Sachbuchex-
pertin in den ersten Tempest-Ausgaben.)

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Gabriele Kalmbach arbeitet als Autorin und Lektorin, vor allem von
Reiseführern. Erschienen von ihr sind zwei Sprachführer, fünf Reise-
führer (Paris, Auvergne, Ardèche), eine literarische Anthologie sowie
Artikel zur Buchbranche und zur Reiseliteratur. Zuletzt hat sie als
Herausgeberin den Band "Frauen machen Bücher" (Ulrike Helmer Verlag)
veröffentlicht.


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY:
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                    Stefanie Bense (mailto:fantasy at autorenforum punkt de)


Frage:
Viele raten ja davon ab, einen Prolog voranzustellen, in dem die Um-
stände erst erklärt werden. Das habe ich auch nicht vor, aber ist es
nicht erwägenswert, eine Einleitung als Hilfestellung voranzustellen,
die der Leser optional lesen kann (so wie es Tolkien beim "Herrn der
Ringe" Bd.1 gemacht hat)?


Antwort:
Mal ehrlich: Wer liest schon Prologe, vor allem, wenn sie so aufzäh-
lend langwierig sind wie in Tolkiens "Herr der Ringe"? Prologe sind
für mich ein Zeichen, dass der Autor es handwerklich nicht verstanden
hat, die nötigen Infos in der Geschichte zu verweben (oder dass er zu
faul dazu war).

Prologe machen nur einen Sinn, wenn sie szenisch aufbereitet sind, z.
B. eine Handlung weit vor der eigentlichen Geschichte zeigen, die aber
für die Story wesentlich ist. Schau dir mal Eddings’ Belgariad-Zyklus
an; alles da, was der Leser braucht, aber auch nicht zu viel. Es hilft
natürlich, dass Eddings einen unbedarften, nicht informierten Helden
hat, da kann der Leser zusammen mit dem Helden herausfinden, um was es
geht. - Erst im Nachhinein haben die Eddings einen Band mit dem Hin-
tergrundmaterial herausgegeben.

Du schreibst, der Prolog könne ja optional gelesen werden - wenn man
ihn als Leser nicht braucht, wozu ist er dann da???

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Stefanie Bense hat soeben den dritten Platz der Story-Olympiade 2002
(wie in 2000) belegt und die Titelgeschichte zu der Anthologie "Düste-
re Visionen" geschrieben (siehe http://www.storyolympiade.de). Immer
noch in Arbeit ist ihr erster Roman. Kontakt:
mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR HISTORISCHE ROMANE:
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             Titus Müller (mailto:historischer.roman at autorenforum punkt de)


Frage:
Ich schreibe zur Zeit an einem Buch, das vor einem geschichtlichen
Hintergrund spielt, dessen Protagonisten und Story aber erfunden sind.
Es geht um die Geschichte [...] im Verlauf von Atomtests, die ja dort
in hohem Maße stattfanden. Ich habe bereits ein bisschen Material zu-
sammengetragen, mir fehlt aber sozusagen der "rote Faden". Ich weiß
nichts über das damalige Zeitgeschehen in Kasachstan, die politische
Lage etc. Ich stecke also so ziemlich in der Klemme. Außerdem habe ich
noch nicht wirklich viel Erfahrung, was Recherche angeht. Ich wäre
froh, wenn du mir weiterhelfen oder mir sagen könntest, wo ich weiter-
kommen kann.


Antwort:
Zuerst: Dein Buch wird von Lektoren und Buchhändlern nicht als "Histo-
rischer Roman" eingeordnet werden, weil es im 20. Jahrhundert seinen
Hintergrund hat (es gibt die Faustregel, dass keine Zeitzeugen mehr
leben dürfen, damit es als Historischer Roman gilt; Verlagslektorate
sind oft noch strenger und sehen Geschichten erst ab dem 18. Jahrhun-
dert und früher als historisch an).

Du schreibst, dass du nichts über das damalige Zeitgeschehen weißt o-
der über die politische Lage. Das bedeutet, du hast Schritt zwei vor
Schritt eins gemacht. Ich würde kein Wort schreiben, bevor ich nicht
in Erfahrung gebracht hätte: Wie hat es dort ausgesehen, was hat die
Leute beschäftigt, in welchem Zustand waren die Häuser, welche Tiere
hat man gehalten, welche Pflanzen angebaut, was lief im Radio, hatten
die Leute überhaupt Radios? - und so weiter und so fort. Diese Recher-
che muss parallel zum Ausdenken der Geschichte passieren, denn dein
Plot sollte in der Zeit und in der Gegend fest verankert sein; wenn du
ihn variabel verschieben kannst, vom Mittelalter bis zur Gegenwart,
von Südamerika bis Moskau, dann spüren die Leser das und der Roman
wird schwach und unglaubwürdig. Deine Leser sollen denken: Das hat
sich genau so dort zugetragen, oder zumindest so ähnlich.

Mein Rat: Leg den Stift erst einmal beseite. Widme dich ein paar Wo-
chen ganz der Recherche. Lies Zeitungen von damals, schau dir Fotos an
in Bildbänden und Archiven, rede mit Leuten (vielleicht ein Auslands-
korrespondent in Rente, der Land und Gegend gut kennt; vielleicht ein
Auswanderer, der inzwischen in Deutschland lebt). Ich nehme an, für
eine Reise nach Kasachstan reicht das Geld nicht? Es geht auch ohne,
aber wenn du es dir leisten kannst - frisch voran! Du solltest das
Land riechen können, solltest es vor dir sehen, wenn du die Augen
schließt, die Gegend, die Häuser, die Menschen.

Auf diese Weise erhältst du nicht nur Material zum Ausschmücken der
Geschichte, sondern du bekommst die Ziegel und den Mörtel, mit denen
du aus deinem Romangerüst ein Haus errichten kannst.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

http://www.titusmueller.de. Im September erschienen, nun bereits in
zweiter Auflage: "Der Kalligraph des Bischofs", Aufbau Taschenbuch
Verlag. Ein historischer Roman über den Zauber des Schreibens, die
Zweifel des Glaubens und die Verlockungen der Liebe.


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR DREHBUCH:
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                     Oliver Pautsch(mailto:drehbuch at autorenforum punkt de)


Frage:
Ich habe im Rahmen eines Workshops das Expose und zwei Schlüsselszenen
für ein Drehbuch erarbeitet. Im Anschluss habe ich eine Rohfassung für
einen 90-minütigen Spielplan erstellt und diese zum Seminarleiter ge-
schickt. Der bietet mir ein Basislektorat an, mit ausführlicher Be-
sprechung (Figurenführung, Struktur des Films etc.) und verlangt dafür
360 Euro pauschal. Es ist jemand, der über eine langjährige Erfahrung
verfügt und dessen Arbeit mich überzeugt, deshalb halte ich das Hono-
rar für angemessen, würde trotzdem aber gerne Ihre Erfahrungen
und/oder Meinung dazu wissen. Ich frage mich allerdings, bis zu wel-
chem Grad ein "Coaching" sinnvoll ist bzw. wie weit es sich lohnt, ein
Drehbuch auszuarbeiten, bevor man damit an einen Produzenten heran-
tritt.


Antwort:
Sie haben bereits ein Exposé und Schlüsselszenen sowie den ausführli-
chen "Spielplan" - ich gehe hier von einem Treatment aus. Außerdem
scheinen Sie Ihrem Stoff und dem Seminarleiter als Berater, Dramaturg
und Coach zu vertrauen. Insofern scheint mir die Investition in weite-
re Arbeit am Stoff auf eigenes Risiko (mit dramaturgischer Manöverkri-
tik) gerechtfertigt. Da ich Ihren Hintergrund als Drehbuchautorin
nicht kenne, weiß ich nicht, ob Sie bereits Drehbücher geschrieben ha-
ben oder welchen Produzenten Sie Ihren Stoff anbieten wollen.
Falls Sie noch nie ein Drehbuch in erster Fassung ausgearbeitet und
später bearbeitet haben sollten, kann ich nur empfehlen, dies zu tun!
Sie werden als Autorin mit der Arbeit an Ihrem Buch und dem Stoff ge-
nau die Erfahrung machen, die ein professioneller Produzent als
selbstverständliches Handwerk von Drehbuchautoren voraussetzen muss:
Drehbuch schreiben. Drehbuch umschreiben. Auf jeden Fall werden Sie
als Autorin an dieser Aufgabe weiter wachsen. Selbst wenn dieses Dreh-
buch niemals produziert werden sollte.

Sie können Ihren Stoff schon jetzt mit Hilfe Ihres Beraters zunächst
in Format und Genre einordnen. Und dann gezielt nach dafür geeigneten
und interessierten Produktionspartnern suchen. Oder nach einer Agen-
tur, die Sie als Autorin mit dem Stoffvorschlag vertreten könnte.

Sie haben viel: Wenn Sie Ihren Stoff vom "Pitch" - also der eindeuti-
gen Formulierung Ihrer Grundidee des Films - über das Exposé bis hin
zu einem ausgearbeiteten Treatment vorlegen können, plus der Beispiel-
szenen, kann sich eine Produktion oder Agentur sowohl lesend als auch
im Gespräch mit Ihnen ein Bild von Ihrer Arbeit machen. Von Ihren Zie-
len. Wenn Sie noch weitere Arbeitsproben vorstellen können - umso bes-
ser. Somit dürfen Sie natürlich hoffen, dass eine interessierte Pro-
duktion ggf. Ihre Arbeit am Drehbuch (vor)finanzieren wird und Sie un-
terstützt. Drehbuchförderung wäre eine Möglichkeit.

Wenn Profis über Pitch, Exposé und Treatment hinaus ein ausgeschriebe-
nes Drehbuch von Ihnen lesen können (oder sogar einen Film sehen, der
nach Ihrem Buch entstanden ist), haben Sie mehr! Unter anderem mehr
Selbstvertrauen. (Kann bei Verhandlungen nicht schaden.)

Mein Fazit: Ich würde das Drehbuch auf jeden Fall schreiben. Als Trai-
ning, Referenzbuch oder Ihren Vorschlag zur Vervollständigung Ihres
Pakets: Pitch (Synopse) - Exposé - Treatment - Drehbuch (1. Fassung).
Sie könnten ggf. auch ohne Produktion Drehbuchförderung beantragen.
Das Material dazu haben Sie bereits. Befragen Sie Ihren Coach über
diese Möglichkeit.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Oliver Pautsch, Jahrgang 65, sammelte zunächst Erfahrungen als Fahrer,
Beleuchter, Aufnahmeleiter und Regieassistent im Fernsehgeschäft. Spä-
ter ein Zwischenspiel an der Uni Düsseldorf, doch er wollte lieber di-
rekt für die Branche schreiben. Es entstanden Drehbücher für Kurzfil-
me, Serienfolgen und für den sog. "abendfüllenden" Film.
http://www.drehbuchautoren.de/Autoren/meinautor.php?ID=164


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN:
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                  Bjørn Jagnow (mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de)


Frage:
Ich habe die Absicht, eine Biographie über jemanden zu schreiben. Noch
stehe ich ganz am Anfang und bin fleißig am Recherchieren. Natürlich
muss ich für dieses Vorhaben Quellen verwenden, um Informationen be-
kommen zu können. Nun meine Frage: Sind "Lebensdaten" (Geburtsdaten
und Fakten wie "Sie lebte von da bis da an Ort X und studierte an Uni-
versität Y Fach Z") auch urheberrechtlich geschützt, und muss ich die
Quelle angeben, wenn ich solche Fakten irgendwo lese und sie sozusagen
abschreibe?


Antwort:
Ich kann Sie entspannen: Einzelne Daten sind nicht urheberrechtlich
geschützt. Lediglich komplexe Forschungsergebnisse oder technische An-
wendungen können ein "schutzfähiges Werk" sein, aber Fakten über eine
Person nicht.

++++++++++

Frage:
Ich bin dabei, einen Roman zu schreiben, und möchte gerne wissen, ob
man andere bekannte Bücher bzw. Geschichten im eigenen Manuskript ver-
wenden kann. Meine Frage ist, kann ich meine Figuren in einer Ge-
schichte wie " Moby Dick" etc. etwas erleben lassen? Es würde nicht
ausschließlich eine, sondern mehrere bekannte Geschichten beziehungs-
weise Orte und Figuren in meiner Geschichte vorkommen und darin / da-
mit interagieren.


Antwort:
Figuren, Handlungspassagen, Orte und Gegenstände einer Geschichte sind
in der Regel nicht geschützt, sondern frei verwendbar. Bei Merchandi-
sing-Texten (z. B. zu Harry Potter, Star Wars etc.) werden allerdings
oft Personennamen als Warenzeichen eingetragen. In diesem Fall dürfen
Sie diese Namen nicht oder nur zur Satire verwenden. Für die weitesten
Teile der Literatur können Sie jedoch Bezüge und Anspielungen ganz
nach Belieben setzen.

Anders sieht es bei Zitaten aus: Zitate sind grundsätzlich erlaubt und
stellen keine Verletzung des Urheberrechts dar. Die Frage ist nur: Wo
hört Zitieren auf und fängt Abschreiben an? Die Grenze ist leider
fließend. Zuletzt wurde gerichtlich erstritten, dass ein ganzes Kapi-
tel ein Zitat sein kann. Dieser spezielle Einzelfall wird aber kaum
als Maßstab durchgehen, und Verlage wollen ohnehin rechtliche Streite-
reien vermeiden.

Wenn das Zitat dazu dient, eine Arbeit zu belegen (Wissenschaft), oder
Mittel für eine künstlerische Eigenleistung ist, dann dürfen Sie frem-
de Texte kostenfrei verwenden. Ein bloßes Einbauen als Dekoration ohne
echten Zweck dürfte allerdings honorarpflichtig sein.

Unstrittig ist es allerdings, wenn der Verfasser bereits 70 Jahre oder
länger verstorben ist. Dann existiert für seine Texte kein Urheber-
recht mehr in Deutschland.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Bjørn Jagnow, Jahrgang 72, ist gelernter Verlagskaufmann, Buchhändler
und Verlagsfachwirt. Sein Fachbuch "Marketing für Autoren. Der Weg zur
erfolgreichen Veröffentlichung" erscheint demnächst in der 2. erwei-
terten und aktualisierten Auflage!
http://www.bjoernjagnow.de/web.pl?marketing-fuer-autoren.html.


+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten und Semi-
nare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit getrennter Mail
kommt!
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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Einsendeformalien:
Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de erwünscht.
Zurzeit können jedoch noch keine Honorare gezahlt werden. Das Urheber-
recht verbleibt bei der Autorin bzw. beim Autor.

Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an:
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Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet
werden. Die genauen Richtlinien findet ihr unter der Adresse
http://autorenforum.de/Tempest/richtlinien.html.

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                        I M P R E S S U M
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Herausgeber:
   Ramona Roth-Berghofer       mailto:public.relations at autorenforum punkt de
   Gabi Neumayer                      mailto:redaktion at autorenforum punkt de
   Stefan Schulz                      mailto:webmaster at autorenforum punkt de
   Thomas Roth-Berghofer  mailto:Thomas.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de
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