The Tempest

Ausgabe 2-6 (20. Juni 2000)

Vorstellung
     "Sisters in Crime"
     "Storyline"
Marketingideen
     "Marketing im Internet"
     von Gabi Neumayer
Schreibkurs
     "Titelsuche leicht gemacht"
     von Ramona Roth-Berghofer
Software-Besprechung
     "Moving Plot"
     besprochen von Christian Lück
Interview
     "Den Dingen auf den Grund gehen"
     Interview mit Klaus Middendorf
Erfahrungsbericht
     "Vom Manuskript in der Schublade zum Ariadne-eBook -
     Tipps und Tricks für angehende Sciencefiction-Autoren"
     von Ulrike Nolte
Sprache
     "Abkürzungen"
     von Gabi Neumayer
Frag die Expertin fürs Übersetzen
     (Barbara Slawig)
Frag die Expertin für Schreibgruppen
     (Ute Hacker)
EDITORIAL:
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Liebe Autorinnen und Autoren,

die Urlaubszeit ist da - da haben viele von euch besonders viel Zeit,
sich um Wettbewerbe und Publikationsmöglichkeiten zu kümmern. Entspre-
chend groß ist diesmal auch unser Ausschreibungsangebot - für das wir
auch weiterhin nichts berechnen, obwohl immer mehr Online-Anbieter das
inzwischen tun. Dafür bauen wir darauf, dass unsere ständig steigende
Abonnentenzahl dazu führt, dass wir in Zukunft Anzeigen im Tempest und
auch Bannerwerbung auf unserer Site bekommen. An alle Werbetreibenden:
Die Anzeigenkonditionen sind zu erfragen bei Ramona Roth-Berghofer,
mailto:public.relations at autorenforum punkt de.

Eine neue Zusammenarbeit haben wir zu vermelden: In Partnerschaft mit
expertenseite.de, einer medienübergreifenden Informationsplattform,
könnt ihr nun auch direkt über die Website von autorenforum.de das
Angebot des professionellen Info-Services zum Nulltarif in Anspruch
nehmen.

In Zukunft möchten wir einen neuen Bereich im Tempest und auch auf
unserer Site aufbauen: Marktinfos. Dort wollen wir professionelle
Publikationsmöglichkeiten für AutorInnen vorstellen, für die (das ist
hier entscheidend) Honorare gezahlt werden. Wir haben dafür - in
Anlehnung an amerikanische Marktinfos - ein Muster entwickelt, das ihr
verwenden sollt, um Publikationen zu befragen (s. das Ende des Edito-
rials). Bitte macht alle mit, damit wir eine gute Übersicht über
"paying markets" aufbauen können!

Für die Marktinfos suchen wir außerdem einen Redakteur/eine Redakteu-
rin. Mit dem monatlich erscheinenden Tempest bin ich nämlich ganz klar
am Ende meiner Möglichkeiten, und die anderen können ebenfalls keine
zusätzliche Arbeit mehr leisten. Die Aufgaben sind:
- ausgefüllte Marktinfos annehmen und für die Site und den Tempest
aufbereiten, soweit nötig
- aktiv nach zahlenden Publikationen für AutorInnen forschen und
selbst Marktinfos einholen

InteressentInnen melden sich bitte bei mir:
mailto:redaktion at autorenforum punkt de.

So, nun noch kurz zum heutigen Tempest: Er ist natürlich wieder
randvoll mit Infos, Terminen und guten Tipps. Besonders möchte ich
euch diesmal den Erfahrungsbericht von Ulrike Nolte über die Veröf-
fentlichung ihres SF-Romans bei Ariadne ans Herz legen; er ist unge-
wöhnlich lang, dafür aber auch prall gefüllt mit Tipps und Infos -
nicht nur zur Verlagssuche, sondern auch zu Schreibtechniken und mehr.
Viel Spaß damit - und mit allem anderen auch!

Und macht es Ulrike nach: Wir brauchen dringend eure Artikel, Tipps,
Ideen!

Zum Schluss noch ein Hinweis: Der Literaturagent, den wir diesmal
interviewt haben, berechnet eine Bearbeitungsgebühr; viele andere
AgentInnen tun das nicht. Informiert euch in jedem Fall gründlich,
vergleicht und seht euch einen Publikationsspiegel der Agentur an, mit
der ihr zusammenarbeiten wollt.

  Gabi Neumayer
  Chefredakteurin
__________
Das Marktinfo-Muster:

Publikation: [Titel, Verlag]
Konzept, Zielgruppe: [in wenigen Sätzen]
Erscheinungsweise: [monatlich, halbjährlich etc.]
Sucht vor allem:
Länge der Beiträge:
Inhaltliche Vorgaben/Wünsche:
Formale Vorgaben:
Honorar:
Richtlinien: anfordern bei: ... [sofern es welche gibt]
Besonderer Tipp für die AutorInnen:
Kontaktperson: [Anschrift, Telefon, Fax, E-Mail, URL]

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Der "Tempest" kommt mit Courier 10 Punkt am besten zur Geltung!
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ISSN 1439-4669   Copyright 2000 autorenforum.de. Copyright- und
                 Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
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   INHALT DIESER AUSGABE:
      Editorial
      Inserate
      Offerte
      Ausschreibungen
      Publikationsmöglichkeiten
      Vorstellung
           "Sisters in Crime"
           "Storyline"
      Marketingideen
           "Marketing im Internet"
           von Gabi Neumayer
      Schreibkurs
           "Titelsuche leicht gemacht"
           von Ramona Roth-Berghofer
      Software-Besprechung
            "Moving Plot"
            besprochen von Christian Lück
      Interview
            "Den Dingen auf den Grund gehen"
            Interview mit Klaus Middendorf
      Erfahrungsbericht
            "Vom Manuskript in der Schublade zum Ariadne-eBook -
            Tipps und Tricks für angehende Sciencefiction-Autoren"
            von Ulrike Nolte
      Sprache
            "Abkürzungen"
            von Gabi Neumayer
      Frag die Expertin fürs Übersetzen
            (Barbara Slawig)
      Frag die Expertin für Schreibgruppen
            (Ute Hacker)
      Impressum



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INSERATE:
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Kurs "Phantastische Fernsehserien-Untersuchung eines Phänomens" an der
VHS Rüsselsheim von Robert Vogel

Sciencefiction, Fantasy und Mystery nehmen seit Jahren einen ständig
anwachsenden Platz in der populären Unterhaltung ein. Phantastische
Filme sind die größten Blockbuster an den Kinokassen, und Bücher von
Autoren wie Wolfgang Hohlbein verzeichnen Rekordauflagen. Begriffe wie
STAR TREK und STAR WARS sind jedem geläufig, ebenso wie DER HERR DER
RINGE oder PERRY RHODAN.

Besonders phantastische Serien wie STAR TREK, BABYLON 5, HERCULES/XENA
und RAUMPATROUILLE ORION erfreuen sich größter Beliebtheit. Die Fans
dieser Serien wissen oft mehr darüber als die Leute, die sie produzie-
ren. Woran liegt das? Was haben diese Serien an sich, dass man sich so
intensiv damit beschäftigt?

In dem VHS-Kurs "Phantastische Fernsehserien - Untersuchung eines
Phänomens" möchte ich diesen Fragen in lockerer, unterhaltender Form
auf den Grund gehen.  An jedem Abend des Kurses werde ich eine oder
mehrere beliebte Serien vorstellen und erläutern, wie sie entstanden
sind, einen Blick hinter die Kulissen werfen und darlegen, was sie so
beliebt macht. Zur Unterstützung meiner Erläuterungen werde ich
Videomaterial zeigen, das in Deutschland unbekannt ist (z. T. in
englischer Sprache). Bei Interesse werde ich gerne nach Ende der Kurs-
Stunde Fragen der Teilnehmer beantworten.

Dauer des Kurses: 10 Abende von 20:00 bis 21:30 Uhr
Ort: VHS-Unterrichtsstätte Rüsselsheim, Landrat-Harth-Heim, Raum 14,
Darmstädter Straße 14, Rüsselsheim
Preis: 105 DM
Anmeldungen bei: VHS Rüsselsheim, Am Treff 1, 65424 Rüsselsheim,
Telefon: (0 61 42) 3 27 37, Fax: (0 61 42) 1 68 94.

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OFFERTE:
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Einführung ins Drehbuchschreiben

autorenforum.de veranstaltet weitere Drehbuchseminare. Christian Lück,
Drehbuchdoktor und Autor verschiedener Spielfilm- und Kurzfilmproduk-
tionen, bietet seine Einführung ins Drehbuchschreiben erneut an.

Termin: 18. bis 20. August in Speyer

Weitere Informationen gibt es unter der Rubrik OFFERTEN auf unserer
Website.

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AUSSCHREIBUNGEN:
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    (siehe http://autorenforum.de/links/termine/index.html)
 (Quellen: Westfälisches Literaturbüro, uschtrin.de, Federwelt u. a.)


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30. Juni 2000
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Essay-Preis der Büchergilde

Ist der Wohlfahrtsstaat passé, Sozialpartnerschaft ein alter Hut? Muss
sich die Bundesrepublik zur Deutschland AG mausern? Oder gibt es
Alternativen? Die Büchergilde Gutenberg sucht im Rahmen eines Essay-
Wettbewerbes unkonventionelle Antworten - denn noch immer sind die
Utopisten von heute die Realisten von morgen gewesen. Der beste
Beitrag wird mit 5 000 DM prämiert. Eine Auswahl der interessantesten
Einsendungen soll in der Reihe Zeitkritik erscheinen. Ausschreibungs-
unterlagen bei: Büchergilde Gutenberg, Frau Heike Guderjahn, Postfach
16 01 65, 60064 Frankfurt/Main, Tel: (0 69) 27 39 08 41, Internet:
www.büchergilde.de.


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1. Juli 2000
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German Book Office Grant

Zum zweiten Mal wird das "German Book Office Grant" ausgeschrieben.
Die Autorin/der Autor wird 2001 für 4 bis 6 Wochen in die zu Ehren des
Verlegers Heinrich Maria Ledig-Rowohlt in Omy, New York, gegründete
internationale Schriftstellerkolonie eingeladen. Das Stipendium
beinhaltet Reise, Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld. Außer-
dem organisiert das German Book Office New York eine Lesereise inner-
halb der USA, um die Stipendiatin/den Stipendiaten mit Übersetzern,
Verlegern und Lektoren sowie dem amerikanischen Lesepublikum bekannt
zu machen. Eine Jury aus je einem Vertreter der einladenden Instituti-
onen wählt den Stipendiaten/die Stipendiatin aus und gibt die Ent-
scheidung auf der 52. Frankfurter Buchmesse bekannt.

Voraussetzungen: zwei Prosaveröffentlichungen (kein Selbstverlag) und
gute englische Sprachkenntnisse.

Bewerber schicken zwei Textauszüge von je maximal 10 Seiten aus ihren
Veröffentlichungen, eine Biobibliographie und eine Pressemappe, mit
einem einseitigen Bewerbungbrief an das German Book Office New York,
Kennwort: GBO Grant, 1014 Fifth Avenue, 4th Floor, New York, NY 10028,
USA.


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31. Juli 2000
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Open Mike

Zum achten Open Mike, einem internationalen Wettbewerb für junge
deutschsprachige Autoren, laden die "literatur-WERKstatt berlin" und
die Stiftung Preußische Seehandlung nach Berlin ein. Vergeben werden
Stipendien für insgesamt 9 000 DM. Die eingeladenen Autoren erhalten
für ihre Lesung in der "literaturWERKstatt berlin" ein Startgeld von
150 DM.

Kontakt: literaturWERKstatt berlin, Kennwort "Open Mike", Majakowski-
ring 46/48, 13156 Berlin, Telefon: (0 30) 48 52 45-0, Fax -30, E-Mail:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..


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11. August 2000
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Stadtschreiber von Minden

Die Stadt Minden schreibt eine auf 6 Monate befristete Stadtschreiber-
stelle aus. Die Stelle wird einmal im Jahr besetzt und ist mit einem
Stipendium von monatlich 2 000 DM ausgestattet. Die Autorin/der Autor
wohnt mietfrei in einem Fachwerkhaus der Mindener Altstadt und erhält
außerdem die Reisekosten erstattet. Den größten Teil seiner Stadt-
schreiberzeit soll der Stadtschreiber in Minden verbringen und dort
das kulturelle Leben durch bezahlte Lesungen, Diskussionen und
Workshops bereichern.

Senden Sie Ihre formlose Bewerbung mit einem kurzen Lebenslauf, einer
Publikationsliste und einer Arbeitsprobe von ca. 20 Seiten an: Herrn
Gerd Voswinkel, Königswall 99, 32423 Minden.


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14. August 2000
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Peter-Härtling-Preis für Kinder- und Jugendliteratur

Die Stadt Weinheim schreibt den mit 10 000 DM dotierten Preis für
Autorinnen und Autoren mit einer noch unveröffentlichten Erzählung für
Kinder oder Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren aus. Mindestumfang
60 und Höchstumfang 200 Schreibmaschinenseiten. Anschrift: Verlag
Beltz & Gelberg, Stichwort: Peter-Härtling-Preis für Kinder- und
Jugendliteratur. Postfach 10 01 54, 69441 Weinheim.


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15. August 2000
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Wilhelm-Busch-Preis

Der mit 10 000 DM dotierte Preis für satirische und humoristische
Versdichtung wird zum vierten Mal ausgeschrieben. Thematische oder
stilistische Vorgaben sind nicht zu beachten. Grafische Darstellungen
können mit der Versdichtung verknüpft sein. Zusätzlich wird aus Anlass
der Weltausstellung in Hannover ein Sonderpreis Expo 2000 ausgeschrie-
ben, der unter dem Motto Mensch - Natur - Technik steht. Einsendungen
von nicht mehr als 3 DIN-A4-Seiten unter Angabe von Name, Vorname,
Alter, Beruf, Adresse erwartet das Wilhelm-Busch-Gymnasium Stadthagen,
Kennwort: Wilhelm-Busch-Preis oder Expo, Schachtstraße 53, 31655
Stadthagen.


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1. September 2000
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"Eberhard"
Kinder- und Jugendliteraturpreis des Landkreises Barnim

Zur Förderung von Kindern und Jugendlichen schreibt der Landkreis
Barnim anlässlich des Kinder- und Jugendliteraturtages einen Preis
aus. Er ist mit 5 000 DM dotiert und wird am Tag der Kinder- und
Jugendliteratur im Landkreis Barnim vergeben. Das Motto der diesjähri-
gen Ausschreibung lautet: "2000 - und was morgen geschieht, bestimme
auch ICH".

Kontakt: Landkreis Barnim, Schulverwaltungs- und Kulturamt, Heegermüh-
ler Straße 75, 16225 Eberswalde, Telefon: (0 33 34) 21 42 55, Fax: (0
33 34) 21 41 92 .


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15. September 2000
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Autorenwettbewerb für alle bis 25

Die Regensburger Schriftstelllergruppe International schreibt wieder
ihren zweijährlichen Jugendautorenwettbewerb aus. Bewerben können sich
Autoren bis zu 25 Jahren. Eingeschickt werden können deutschsprachige
Lyrik und Kurzprosa bis zu 5 Minuten Lesezeit (maximal 2,5
Normseiten zu je 1 800 Anschlägen!).

Für den ersten bis fünften Preis werden zwischen 2 000 und 250 DM
vergeben, außerdem gibt es weitere Geld- und Buchpreise.

Die mit einem Kennwort versehenen Manuskripte müssen  in einem Um-
schlag, der ebenfalls mit einem Kennwort versehen ist, und den ausge-
füllten Anmeldeformularen in einem zweiten Umschlag (mit Namen und
Adresse) eingeschickt werden.

Nähere Informationen: Regensburger Schriftstellergruppe International,
15. Jungautorenwettbewerb, Von-der-Tann-Straße 13, 93047 Regensburg.


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15. September 2000
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Wolfgang-Hohlbein-Preis

Wolfgang Hohlbein, einer der bekanntesten Jugendbuchautoren des
deutschsprachigen Raums, wurde 1982 durch einen vom Verlag Carl
Ueberreuter ausgeschriebenen Preis entdeckt. Sein fantastischer Roman
"Märchenmond" wurde unter 1 000 Einsendungen als bestes Manuskript
ausgewählt.

Um weitere Talente zu fördern, schreibt der Verlag Carl Ueberreuter
den Wolfgang-Hohlbein-Preis 1999 zum zweiten Mal aus. Er ist mit 15
000 DM (100 000 ÖS) dotiert. Das Preisträgermanuskript wird in der von
Wolfgang Hohlbein herausgegebenen Reihe Edition Märchenmond erschei-
nen. Die Jury behält sich vor, den Preis auch aufzuteilen bzw. nicht
zu vergeben.

Autorinnen und Autoren sind eingeladen, ein bislang unveröffentlichtes
Manuskript aus dem Genre "Fantastischer Jugendroman" bis spätestens
15. September 1999 an den Verlag zu senden.

Adresse: Verlag Carl Ueberreuter GmbH, Kennwort "Wolfgang-Hohlbein-
Preis", Alserstraße 24, Postfach 306, A-1091 Wien, Telefon: (00 43/1)
4 04 44-1 71, Fax: (00 43/1) 4 04 44-5.


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15. September 2000
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Literarischer März 2001 - "Leonce-und-Lena-Preis"

Wie in jedem zweiten Jahr schreibt die Stadt Darmstadt für das Jahr
2001 den "Leonce-und-Lena-Preis" (dotiert mit 15 000 DM) und die
"Wolfgang-Weyrauch-Förderpreise" (dotiert mit insgesamt 15 000 DM) für
deutschsprachige Lyrik aus. Teilnehmen können deutschsprachige Auto-
rinnen und Autoren, die nicht vor 1965 geboren sind, mit jeweils bis
zu zwölf unveröffentlichten Gedichten. Sie müssen in dreifacher
Ausfertigung zusammen mit der Meldekarte eingesandt werden, die beim
Lektorat anzufordern ist.

Weitere Informationen und Kontakt: Lektorat des Literarischen März,
Kulturamt, Luisenplatz 5, 64283 Darmstadt, Telefon: (0 61 51) 13 33
37.


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30. September 2000
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Story-Olympiade 2001

Thema: Traumpfade
Genre: Alle nur erdenklichen Spielarten der Phantastik (SF, Fantasy,
Horror, Crossover ...). Keine Fan-Fiction!

Wie letztes Jahr findet auch dieses Jahr wieder die "Story-Olympiade
für phantastisches Schreiben" im Internet statt. Es handelt sich um
eine nicht kommerzielle Veranstaltung. Jeder Hobbyautor, der einen
Internetanschluss besitzt, kann daran teilnehmen. Eine Jury wird
darüber entscheiden, wer auf dem Siegertreppchen steht.

Für die Jury werden noch Juroren gesucht. Wer sich für die Jury
bewerben möchte, schickt eine Mail mit dem Kennwort "Juroren Story-
olympiade 2001" an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Die besten Geschichten sollen in einer abschließenden Anthologie
veröffentlicht werden.

Hier die Teilnahmebedingungen in verkürzter Form. Wer sich näher
informieren möchte, findet ausführlichere Infos auf der Homepage der
"Story-Olympiade 2001":
http://www.fortunecity.de/lindenpark/karajan/371/wettbewerb/index.html

Die Teilnahmebedingungen:

Teilnehmerkreis
- Hauptberufliche Autoren sind ausgeschlossen.
- Alle Autoren, die noch kein eigenständiges Werk (Roman, Novelle)
veröffentlicht haben, sind teilnahmeberechtigt.
- Autoren, die in Fanzines oder Anthologien veröffentlicht haben, sind
natürlich teilnahmeberechtigt.

Technisches
- Nur ein Beitrag pro Autor!
- Umfang minimal 8, maximal 12 Normseiten
- 30 Zeilen pro Seite, zweizeilig
- 60 Zeichen pro Zeile
- Courier 10 oder 12 Punkt
- Alte und neue Rechtschreibung sind zugelassen.
- Einsendungen als Mail mit dem Text der Geschichte oder als Anhang
(DOC-Formate bis Word 2000, RTF und TXT) an
mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..
- Der Autor sollte zumindest mit einem Rechtschreibprogramm geprüft
haben, ob sein Text einigermaßen fehlerfrei ist.
- Die Story darf weder irgendwo in gedruckter Form noch im Internet
publiziert werden, bevor die Gewinner feststehen.
- Da die besten Geschichten in einer abschließenden Anthologie veröf-
fentlicht werden sollen, wird eine Erlaubnis der Autoren/Innen zum
Abdruck und eine Bestätigung, dass die Geschichten frei von Rechten
Dritter sind, benötigt. Sämtliche Rechte verbleiben beim AutorIn.
- Eine Veröffentlichung bedingt kein Recht auf ein kostenloses Beleg-
exemplar. Da dies ein nicht kommerzielles Projekt mit voraussichtlich
geringer Auflage ist, werden eventuelle Überschüsse für Rezensionsex-
emplare verwendet. Dies dürfte sicherlich im Sinne der Autoren sein,
deren Ziel es ist, ihren Namen bekannt zu machen.


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30. September 2000
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Fragmente 2000

Literatur lebt von Herausforderungen. Immer kürzer wird die Halbzeit
literarischer Produkte, immer mundgerechter und marktschreierischer
müssen sie präsentiert werden, um Abnehmer zu finden. Die Veranstalter
des Wettbewerbs Fragmente 2000 sehen diese Entwicklung kritisch,
nehmen sie aber als kreative Herausforderung an.

Gesucht werden bisher unveröffentlichte, literarische Fragmente, die
bei aller Kürze über eine gewisse Substanz verfügen.Texte, deren
überraschende Bruchstellen zum Qualitätsmerkmal werden. Inhaltliche
Vorgaben gibt es nicht, allerdings ist ein Umfang auf 90 Zeilen á
durchschnittlich 96 Zeichen (Leerzeichen inkl.) festgelegt.

Vier Kopien sind einzureichen, wobei die Fragmente selbst keinen Namen
tragen sollen (nur das beigelegte Anschreiben). Aus allen Einsendungen
werden neun Fragmente gewählt, deren Autoren sich am 9. Dezember zum
Literaturwettstreit in Bamberg treffen. Vor Publikum und Jury verlesen
sie hier ihre Texte und stellen sich danach der Diskussion. Am Ende
des Tages entscheidet die Jury über die Vergabe des Preises (zwischen
3 000 und 10 000 DM).

Einsendungen an: Fragmente 2000, Otto-Friedrich-Universität Bamberg,
Kapuzinerstraße 16, 96045 Bamberg, www.fragmente2000.de.


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1. Oktober 2000
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Arbeitsstipendien in Nordrhein-Westfalen

15 Arbeitsstipendien hat das nordrhein-westfälische Kulturministerium
für Autorinnen, Autoren und Übersetzer ausgeschrieben. Die Stipendien
sollen den Abschluss einer literarischen Arbeit  in den Bereichen
Lyrik, Prosa und Hörspiel ermöglichen. Die Landesförderung wird für
die Dauer von 3 Monaten in Höhe von monatlich 2 000 DM gewährt.

Bewerben können sich nur Interessierte mit Wohnsitz in NRW, und zwar
beim  Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur
und Sport, Referat 515, Breite Straße 31, 40213 Düsseldorf.


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15. Oktober 2000
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Buchpreis "Lesen für die Umwelt"

Die "Deutsche Umweltstiftung" vergibt seit 1989 jährlich den Buchpreis
"Lesen für die Umwelt". Er ist mit 5 000 DM dotiert und wird in diesem
Jahr zum zwölften Mal vergeben. Es werden Autorinnen und Autoren
gewürdigt, die durch ein literarisches Werk, ein populäres Sachbuch
oder eine wissenschaftliche Arbeit einen besonderen Beitrag zum Schutz
der natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen, der Tier- und Pflanzen-
welt geleistet oder zur Diskussion umweltrelevanter Themen maßgeblich
und innovativ beigetragen haben.  Die Prämierung soll dem Publikum
Orientierung im schnelllebigen Buchmarkt geben und die öffentliche
Wahrnehmung des herausgestellten Titels fördern.

Kontakt: Deutsche Umweltstiftung, Schlachthofstr. 6, 76726 Germers-
heim, Telefon: (0 72 74) 47 67, Fax: (0 72 74) 7 73 02, E-Mail:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..


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30. November 2000
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Literaturwettbewerb der GEDOK

In diesem Jahr lautet das Motto: "Vieles ist gewaltig, aber nichts ist
gewaltiger als der Mensch." Vergeben werden zwei Preise von je 1 000
DM. Jeder Teilnehmer kann eine Kurzgeschichte von bis zu 2 Seiten
Umfang oder bis zu 3 Gedichte einsenden. Die Texte sollen eingereicht
werden: in dreifacher Ausfertigung, mit einer sechsstelligen Zahl
anonymisiert und mit der Adresse in einem separaten Umschlag.

Kontakt: Gedok e. V., Henkelstraße 3, 65187 Wiesbaden,
Telefon: (06 11) 69 12 16, Fax: (06 11) 69 12 19.


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31. Dezember
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Glauser - Krimipreis der Autoren

Der Preis wird jährlich von einer Jury des SYNDIKATs vergeben und ist
mit 10 000 DM dotiert.  Mit dem Preis sollen Qualitätsmaßstäbe
deutschsprachiger Kriminalliteratur beispielhaft dokumentiert werden.
Die Jury bewertet jeweils die Krimiproduktion deutschsprachiger
AutorInnen des laufenden Jahres. Die Preisverleihung findet jeweils im
darauffolgenden Jahr auf der CRIMINALE statt.

Kontakt: SYNDIKAT, Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur,
c/o Prof. Dr. Horst Bosetzky ("-ky"), Benediktinerstraße 54, 13465
Berlin.


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PUBLIKATIONSMÖGLICHKEITEN:
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www.literature.de bietet die kostenlose Möglichkeit zur Veröffentli-
chung von Texten auf den Seiten, im Printheft und gesondert in der
Anthologie.

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Die Edition Wendepunkt sucht noch Gedichte für die Lyrikanthologie
"Capriccio". Für das Jahrbuch "Durch Jahr und Tag" sowie die Antholo-
gien "Märchenhafte Geschichten" und "Alltagsgeschichten" wird neben
Lyrik auch noch Kurzprosa aufgenommen.

Einsendungen an: Edition Wendepunkt, Betti Fichtl, Hebbelstraße 6,
92637 Weiden.

__________

Gesucht werden für Anthologien im Heyne-Verlag München Gedichte und
Kurzgeschichten sowie Märchen. Erscheinen ist geplant für Frühjahr
bzw. Herbst 2001. Ein bestimmtes Thema ist nicht vorgegeben.

Weitere Infos und Einsendungen an: Kristiane Allert-Wybranietz, Zum
Horsthof 6, 31749 Auetal-Rolfshagen.

Einsendeschluss: 31. Juli 2000 (Kurzgeschichten), 30. März 2001
(Gedichte)


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VORSTELLUNG:
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 (In dieser Rubrik stellen sich ausgewählte Literaturzeitschriften,
  Literaturbüros, kulturelle Einrichtungen etc. selbst vor.)

                           "Sisters in Crime"
                          von Karin Tränkner

Sisters in Crime - Mörderische Schwestern German Chapter - das lässt
aufhorchen.

Diese Spezies verbringt einen großen Teil ihres Daseins in den Untie-
fen des Lebens und in den Abgründen der menschlichen Seele. Sie sucht
die Muse und findet das Verbrechen. Da werden "Weiber zu Hyänen",
"Brave Mädchen tun es auch", "Die Apothekerin" hat an Ansehen einge-
büßt, und zum Schluss wissen die "Mordsweiber" nur eines, dass "Mord
zum Himmel stinkt". Also, wer sind sie, die Sisters in Crime, die
Mörderischen Schwestern?

Das sind zunächst mal Frauen, dann ein paar "auserwählte Brothers",
dann sind es Krimi-AutorInnen, KrimileserInnen, überhaupt Krimifans,
die sich ernsthaft - aber bitte nicht verbissen - mit dem Genre Krimi
und mit der Stellung der Frau innerhalb der Kriminalliteratur (ja,
auch Sie, meine Herren, sollten sich damit auseinander setzen können)
beschäftigen wollen. Und nicht zu vergessen, Freude muss frau und man
daran haben. Und das haben die Mörderischen Schwestern, das spürt ein
jeder, der auf eine dieser Spezies trifft. Wer sind sie nun wirklich,
und wie kam es dazu?

1986 in Baltimore diskutierte eine Gruppe von Frauen, die auf irgend-
eine Weise mit Krimis zu tun hatten, ihre Sicht des Genres, und sie
kamen zu dem Schluss, dass mehr Vernetzung nötig sei, um die Belange
der Frau in diesem Bereich besser zu vertreten.

Sara Paretsky war die Triebfeder, und 1987 stand die erste "Führungs-
riege" mit Charlotte MacLeod, Dorothy Salisbury Davis, Sara Paretsky,
Nancy Pickard und Susan Dunlap, Kate Mattes und Betty Francis, eine
bunte Mischung aus Autorinnen, Buchhändlerinnen und Krimifans. Noch
1985 waren in den USA nach eigenen Zählungen nur ca. 15 % der in
wichtigen Publikationen besprochenen Krimis von Frauen, 1992 ist diese
Zahl bereits auf über 30 % gestiegen. Bei uns in Deutschland sieht die
Lage weitaus deprimierender aus. Dazu später noch einiges mehr.

Am 3. Februar 1996 wurde das German Chapter der internationalen
Vereinigung Sisters in Crime (SinC) gegründet. Als Gründungsort hatten
die deutschen Mitglieder von SinC die Krimibuchhandlung "Wendeltreppe"
in Frankfurt am Main gewählt.

Sisters in Crime - Mörderische Schwestern ist somit die erste europäi-
sche Unterorganisation von SinC. Inzwischen richten an die 100 Sisters
und Brothers ihren kritischen Blick auf die Welt des Verbrechens. Die
Palette der Mitglieder reicht von den Stars der Krimilandschaft bis
hin zur leidenschaftlichen Krimileserin, die das verschlingt, begut-
achtet,  zerreißt, was die anderen schreiben. Übersetzerinnen finden
in den Reihen der Sisters zahlreiche KollegInnen. Es tummeln sich
BuchhändlerInnen, LiteraturwissenschaftlerInnen und Literaturkritike-
rInnen. Jeder findet hier sein Plätzchen. Unerfahrene KollegInnen
haben in den etablierten AutorInnen bereitwillige Ratgeber.

Von Anfang an gab es einen Newsletter, der mehrmals umgetauft wurde.
Heute trägt die Sister-in-Crime-Publikation den Namen "Mordio". Dieser
Newsletter informiert über Aktivitäten der Krimiszene, wo welche
Lesungen stattfinden, wo welche Veranstaltungen interessant erschei-
nen. In der "Mordio" wird über Aktivitäten der amerikanischen Sisters
berichtet und es werden ihre Lesereisen in Europa angekündigt. Außer-
dem gibt es Aufrufe zu Anthologien, Ausschreibungen zu Wettbewerben,
und und und.

Vernetzen, veröffentlichen, sich gegenseitig unterstützen, das sind
die Ziele, die sich die Mörderischen Schwestern gesetzt haben, unter-
stützt von der amerikanischen Mutter, aber selbständig, was die
Erfordernisse des deutschen und auch des europäischen Marktes anbe-
langt. AutorInnen aus dem europäischen Ausland werden gerne als
assoziierte Mitglieder aufgenommen.

Was tun die Mörderischen Schwestern sonst noch, wenn sie nicht gerade
das Böse immer und überall suchen? Sie wollen bekannt werden, und sie
wollen noch bekannter werden.

Wie funktioniert die Kommunikation zwischen den Sisters? Innerhalb des
Jahres 1999 haben sich drei Regionalgruppen bislang gebildet und sind
furchteinflößend aktiv geworden.

Eine weitere Möglichkeit, die die Sisters ausnutzen, um sich zu sehen,
ist natürlich die Buchmesse in Frankfurt, und das traditionelle
Zusammensein und Zusammenfinden (auch für Interessentinnen) ist der
Buchmessenfreitagabend in der Krimibuchhandlung "Die Wendeltreppe" in
Frankfurt.

Mitglied kann jeder werden, der sich mit den Sisters und ihren Zielen
identifizieren kann. Die Mörderischen Schwestern erheben einen Unkos-
tenbeitrag von jährlich 40 DM; darin ist die außerordentliche Mit-
gliedschaft im internationalen Verband eingeschlossen sowie deutsch-
sprachige Infos und der Rundbrief "Mordio". Im internationalen Ver-
zeichnis werden alle deutschen Mitglieder aufgeführt.

Sisters in Crime
Postfach 11 36
64840 Groß-Zimmern
Fon: (0 60 71) 74 96 21 (mit Anrufbeantworter)
Fax: (0 60 71) 7 42 29
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
(gilt auch als Redaktionsadresse)
Homepage: http://www.titanic.kn-bremen.de/sinc


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VORSTELLUNG:
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 (In dieser Rubrik stellen sich ausgewählte Literaturzeitschriften,
  Literaturbüros, kulturelle Einrichtungen etc. selbst vor.)

"Storyline - das Onlinemagazin von/für Autoren"

Am 10. März 1998 ging Storyline online. Die Idee dafür entwickelte
sich jedoch schon lange Zeit zuvor, und die Umsetzung wurde entspre-
chend geplant, denn das Projekt sollte keine Eintagsfliege werden.

Doch was genau ist Storyline? Es ist mehr als nur eine Sammlung von
Kurzgeschichten oder Gedichten, sondern wir möchten auch eine Anlauf-
stelle für Autoren im Internet schaffen. So gibt es auch einen Ratge-
ber für angehende Autoren, der z. B. Tipps für die formale Erstellung
eines Manuskriptes gibt, sowie Hinweise auf Clubs & Foren, die auf
verschiedene Weise Plattformen für junge Autoren bieten. In diesem
Zuge werden Projekte der "schreibenden Zunft", sei es nun im Internet
oder auch außerhalb, in Storyline vorgestellt.

Storylines Hauptzweck ist aber natürlich, die Werke noch unbekannter
Autoren vorzustellen. Manche von ihnen haben den Weg in einen Verlag
und somit zu einer Buchveröffentlichung schon geschafft, andere
talentierte Autoren warten noch auf eine professionelle Veröffentli-
chung.

Bei der Vielfältigkeit solcher Projekte ist die Redaktion von Storyli-
ne natürlich auf Hilfe angewiesen und immer dankbar für Hinweise und
Ratschläge unserer Besucher.

Zurzeit gehören der Redaktion drei "feste Mitarbeiter" an, zwei von
uns gründeten Storyline, und als ein guter Freund uns Hilfe anbot,
waren wir nicht nur dankbar, sie ist heute nicht mehr wegzudenken.

Wir hoffen, dass Storyline in allen Bereichen wachsen wird, nicht
zuletzt mit eurer Hilfe: Wenn ihr also euer Projekt vorstellen, eure
Texte veröffentlichen wollt oder selbst eine Plattform für Autoren
habt, dann kontaktiert uns bitte, damit unsere Besucher darüber lesen
und für sich selbst etwas finden können, was sie vielleicht schon
lange suchten.

Unsere Kontaktadresse:
Gabi Scharf
Walkstraße 7
85570 Markt Schwaben
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
http://www.storyline-net.de


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MARKETINGIDEEN:
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                             (mailto:marketing.ideen at autorenforum punkt de)

++++++++++++
Carola Heine
++++++++++++

- die Homepage zum Buch
- die URL der Webseite als Signature an jede Mail hängen
- Autoren-Mailinglisten mit Erfahrungsaustausch besuchen
- Homepages mit ähnlichen Themen auf einen Linktausch ansprechen
- Gästebücher besuchen und einen Gruß mit Hinweisen hinterlassen, wenn
das Thema genau passt (kein Spamming!)
- elektronische Presse-Arbeit
- das richtige Bedienen von Suchinstrumenten
- die systematische Werbung auf Literaturseiten
- die Eingabe eines Autorenprofils und von Rezensionen bei Amazon
- das Verlinken bei Libri im Katalog mit der Libri-Nummer
- die Teilnahme an Literaturwebringen

Tipp nicht nur fürs Internet: Werbung in themengerichteten Publikatio-
nen für bestimmte Zielgruppen (Roman über Familienleben in "Familie
und ich", Roman über einen Hund in Hundezüchter-Fachblättern usw.).

__________

"Marketing im Internet"
von Gabi Neumayer

Ich habe Carola Heines Anregungen (sie kamen zeitlich genau passend!)
vorangestellt, damit ihr sofort in aller Kürze einige gute Tipps fürs
Vermarkten eurer Bücher im Internet im Überblick findet. Übrigens
danke auch an "Leto" für die Tipps; ich habe sie hier nicht extra
aufgeführt, weil sie in Carolas Tipps auch enthalten sind.

Auf zwei Punkte möchte ich jetzt noch etwas ausführlicher eingehen.


          Die Homepage zum Buch

Webspace ist heute vielerorts umsonst zu bekommen - das ist für
private Zwecke und für eine Homepage zum Buch allemal ausreichend.
Gönnt euch am besten für jedes Buch eine eigene Seite - ich gebe zu:
Ich habe das bis heute noch nicht geschafft ;-) Achtet darauf, dass
ihr alle Angaben übersichtlich anbietet, die den LeserInnen ermögli-
chen, dass Buch zu bestellen, im Buchhandel zu kaufen etc.

Als Anreiz kann eine Leseprobe Wunder wirken, die kurz und besonders
gut sein und an einer möglichst spannenden Stelle abbrechen sollte
("Cliffhanger"). Wenn man die Gestaltung des Buches gleich mit dabei
haben möchte, kann man die Leseprobe auch einscannen und dann auf die
Seite setzen.

Scannen sollte man auf jeden Fall auch das Cover. Das Visuelle spielt
bei einem Buch, das man nur im Netz sieht und daher nicht anfassen
kann, eine besondere Rolle. Das gilt natürlich noch stärker für
Bücher, deren Bildanteil groß ist (Bildbände, Bilderbücher, Reisefüh-
rer).

Dass ihr eure Webseiten dann auch in möglichst vielen Suchmaschinen
anmelden solltet, versteht sich eigentlich von selbst, oder?


          Online-Buchhandlungen

Bei Amazon und auch bei anderen Online-Buchhandlungen (immer mal
wieder reingucken!) sollte man nicht nur darauf achten, dass das
eigene Buch dort gelistet ist. Man kann auch auf vielfältige Weise das
eigene Buch und sich selbst als AutorIn vorstellen.

Das geht zum einen über die Rezensionen: Jede/r AutorIn kann eine
Rezension zum eigenen Buch schreiben - recht ausführlich übrigens -,
die dann auf der Webseite zum Buch erscheint. Außerdem können auch
LeserInnen Rezensionen, Meinungen etc. zu einem Buch eingeben. Das
bedeutet: Wenn ihr Empfehlungen für euer Buch bekommt, kann das eine
wirkungsvolle Werbung sein, denn hier schreiben ja LeserInnen für
LeserInnen. Warum da nicht wohlwollende Meinungen einholen? Bittet
einfach Freunde oder anderen AutorInnen, etwas über euer Buch dort zu
schreiben; ihr könnt euch dafür (bei den AutorInnen zumindest) ja auch
einmal mit einer eigenen Rezension revanchieren.

Eine weitere Möglichkeit, beispielsweise über Amazon Aufmerksamkeit
für euch und euer Buch zu bekommen, liegt in den Autoreninterviews.
Jede/r kann den Standardfragebogen herunterladen und ausfüllen - und
dieses Interview ist dann ebenfalls über die Webseiten zu euren
Büchern für die LeserInnen abrufbar.

Habt ihr weitere Ideen zum Marketing im Internet? Oder zu anderen
Werbemöglichkeiten? Beim nächsten Mal wird es um "Werbung vor Ort"
gehen, also am Wohnort des Autors, der Autorin. Eure Tipps dafür
erwarte ich mit besonderer Spannung: Mailt mir!
(mailto:marketing.ideen at autorenforum punkt de)


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SCHREIBKURS:
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                            (mailto:public.relations at autorenforum punkt de)

                      "Titelsuche leicht gemacht"
                       von Ramona Roth-Berghofer

Tatsächlich ist es dem ein oder anderen Autor, der ein oder anderen
Autorin schon mal passiert: Die Story oder der Artikel ist endlich
geschrieben, das letzte Komma, der letzte Punkt gesetzt - aber von
einem griffigen Titel fehlt noch weit und breit jede Spur.

Man atmet tief durch, wendet die Essenz des Geschriebenen in Gedanken
noch einmal hin und her, kaut sie dann noch drei weitere Male hinter
den Augen durch - und noch immer geschieht nichts.

Keine Panik (jedenfalls jetzt noch nicht), denn es gibt, um doch noch
auf einen griffigen Titel zu kommen, mehrere Möglichkeiten:

a) Man lässt die Sache einfach mal ein paar Tage auf sich beruhen und
hofft auf die große Erleuchtung, von der man ja weiß, dass sie sich
hin und wieder bei einem blicken lässt.

b) Die große Erleuchtung hat gerade anderweitig zu tun? Kein Problem.
Man nimmt sich den Text nach einer Weile noch einmal vor und geht ihn
durch, in dem Bewusstsein, dass der Titel meist ja schon im Text
selbst steht und nur darauf wartet, von seinem Schöpfer entdeckt zu
werden.

c) Keine große Erleuchtung und auch keine große Entdeckung? Nicht
verzagen, auch jetzt gibt es noch einen Weg: Wir fragen andere Auto-
ren, die den Text schon mal (probe)gelesen haben. Vielleicht hat von
denen jemand eine gute Idee. Und sollte man doch schon einige Titel
zur Auswahl haben (auch wenn man von denen nicht so recht überzeugt
ist), kann man hier einen Greiftest machen; das heißt: Man legt den
befreundeten Autoren die bereits vorhandenen Titel vor und lässt die
Autoren/Leser dann spontan entscheiden, welcher der angebotenen Titel
ihnen am besten gefällt. - Manchmal inspiriert das die Leser sogar,
und sie kommen dadurch auf einen anderen, besseren Titel.

d) Die Punkte a - c haben nicht gefruchtet? Dann bleibt uns noch Plan
d: das entspannte, inspirierende Herumblättern in Verlagsprospekten
(Gesamtverzeichnissen) von der Allgemeinen Reihe bis zum Sachbuch, das
Studium der Fernsehzeitung mit ihrer Vielzahl an Film- und DokuTiteln
(Achtung! "Rio Bravo" ist schon belegt!), Musiktexte, Lyrik, Tageszei-
tungen, diverse andere Zeitschriften/Bücher - und nicht zuletzt das
tägliche Horoskop.

Meist stellt sich nach solcher Aktivität dann doch noch ein akzeptab-
ler Titel (oder gleich mehrere) ein. Einen Greiftest sollte man auch
hier ruhig im Auge behalten.

Ihr habt auch Tipps für die Titelsuche? Na toll - dann lasst mal
hören!


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SOFTWARE-BESPRECHUNG:
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                             "Moving Plot"
                     besprochen von Christian Lück

Bei diesem Programm handelt es sich um ein Add-In, das nur in Verbin-
dung mit  "Microsoft Word" funktioniert. Es soll den Autoren von
Film-, Fernseh- und  Radiobeiträgen das Formatieren und Layouten ihrer
Manuskripte erleichtern.

Die beiden Macher Kai-Peter Keusen und Rainer Mix programmierten ein
Tool, das dem Vielschreiber durchaus hilfreich sein kann. Gleich zu
Beginn entscheidet  man sich, welche Formatvorlage man für sein
Manuskript auswählen möchte (z. B.  "Film", "Radio" oder "TV"). Danach
wird der Benutzer aufgefordert, verschiedene  Eingaben zu den Personen
oder Texten zu machen, die er später wieder  abrufen kann. Das er-
scheint zu Beginn sehr umständlich, erspart dem Autor später  aber
viel lästige Tipperei. Durch Betätigung weniger Tasten (meist TAB oder
ENTER) lässt sich nämlich zwischen verschiedenen Einstellungen (z. B.
"Dialog", "Handlung" oder "Szene") hin und her schalten. Auf diese
Weise kann  man sowohl neue als auch schon geschriebene Texte schnell
einem bestimmten  Format zuweisen. Auch technische Angaben wie "Effek-
te" oder "Stereo" haben ihr  zugewiesenes Layout.

Als besonders nützlich erweisen sich verschiedene Extras wie das
schnelle  Anfügen einer Charakterübersicht per Mausklick oder die
Berechnung der Dialogdauer. Ebenso schnell lassen sich Motivlisten und
Produktionsregister  erstellen. Im Modus "Überarbeitung" kann man
Texte entfernen, einfügen und  bearbeiten. Die bearbeiteten Passagen
werden dabei automatisch durch- bzw. unterstrichen und somit optisch
hervorgehoben.

Insgesamt ermöglicht "Moving Plot" ein sehr angenehmes und schnelles
Arbeiten - vorausgesetzt man hat sich durch einen längeren Installati-
onsprozess und die etwas umständliche Einführung gewühlt. Diese beiden
Punkte stellen sich nämlich  als größte Schwachstelle des Add-Ins
heraus. So müssen Nutzer des "Norton AntiVirus" erst einen Filter
setzen oder den Viren-Killer deaktivieren, bevor sie "Moving Plot"
aufrufen können.

"Moving Plot" liegt bisher als Add-In für Word 95, Word 97 und Word
2000  vor. Die Vollversion ist zum Preis von 176 DM (bzw. 117,35 DM
für Studenten  und Schüler) zu erwerben. Sie gehört damit zur unteren
Preiskategorie und ist mit Blick auf das Preis-/Leistungsverhältnis
durchaus zu empfehlen.

Weitere Informationen unter: www.moving-plot.de oder Bits ’n Plots
GbR, Barthelstr. 2, 50823 Köln.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Christian Lück arbeitet seit mehreren Jahren als Redakteur, Kameramann
und Cutter bei  einer Film- und Fernseh-Produktionsfirma. Er verfasste
bereits mehrere Drehbücher  für Spiel- und Kurzfilme. Als Drehbuchdok-
tor betreut er auch Projekte anderer  Autoren. Seinen Magister absol-
vierte er an der Universität Mannheim in den  Fächern Germanistik,
Politik, Medien- und Kommunikationswissenschaft.


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INTERVIEW:
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                         mailto:Ramona.Roth-Berghofer at autorenforum punkt de

                  "Den Dingen auf den Grund gehen"
                   Interview mit Klaus Middendorf

RRB: Welches Know-how benötigt eine Literaturagentin bzw. ein Litera-
turagent, um in der heutigen Buch- und Medienbranche erfolgreich zu
sein?

KM: Allen Ernstes: Ich behaupte, die Neugier eines Kindes, das die
Welt der Erwachsenen wahrscheinlich deswegen so aufregend findet, weil
die Erwachsenen Dinge tun dürfen, die ihm verboten sind. Forscherdrang
also, den Dingen auf den Grund zu gehen, die die Welt (der Erwachse-
nen) zusammenhält. Wie könnte man das besser als über das Bewusst-
seinstransportunternehmen Literatur?
Die Realien: Der Beruf des Literaturagenten ist weder geschützt, noch
gibt es ein Berufsbild. Freie Vögel, Agenten im Freiflug über dem
Gelände der Willkür, das die Verlagslandschaft nun mal ist. Aber
dieser Vogel muss natürlich mal landen. Bei den Verlagen natürlich
(für die Autorenbrut, die er betreut). Also muss dieser vogelfreie
Mittler zwischen Willkür und Eitelkeit Idealist mit Bodenhaftung sein.
Wenn er Betriebswirtschaft studiert hat und sich den Flaum in der
Wirtschaft abrasiert hat und trotzdem, weil er’s nicht lassen konnte,
in der Freizeit der Literatur gefrönt hat - passiv als Lesender und
aktiv als Autor - kann’s nicht schaden. Aber, Entschuldigung, ich
spreche von mir beziehungsweise: Der Inhaber von LKM [Literaturbetreu-
ung Klaus Middendorf - die Red.] spricht von sich. (Womit er mögli-
cherweise signalisiert, dass er sowohl die Ich- als auch die auktoria-
le Perspektive beherrscht. Keine schlechte Voraussetzung für den Job.)

RRB: Auf welche Gebiete haben Sie sich spezialisiert? Sind Sie eine
reine AutorInnenagentur, oder vertreten Sie auch ausländische Verlags-
häuser (Lizenzgeschäft)?

KM: LKM hat sich auf deutschsprachige Autoren spezialisiert. Dabei
gehört LKM zu den wenigen Agenturen, die auch eine Lektoratsabteilung
haben, die sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass dort lekto-
rierte Manuskripte bereits in zahlreichen Fällen innerhalb renommier-
ter Verlage veröffentlicht wurden. In diesem Zusammenhang die kurze
Erwähnung, dass LKM grundsätzlich nicht mit so genannten Druckkosten-
zuschussverlagen zusammenarbeitet, die das Geschäftsrisiko zur Gänze
(und mehr) auf den Autor abwälzen.

Ein Schwerpunkt der Betreuung ist die Belletristik, die vom Consumer-
bereich der Trivialliteratur und der "mittleren Hanglage" der quali-
tätsvollen Unterhaltungsliteratur bis zum hohen "E" derjenigen Litera-
tur geht, die wie der von LKM betreute Thomas Lehr darauf hoffen darf,
Einlass in den Tempel des literarischen Quartetts zu finden. Diese
Unterteilung freilich ist nur in Deutschland denkbar. Leider. In der
Nonfiction-Abteilung reicht die Palette vom populärwissenschaftlichen
Sachbuch bis zum stringent wissenschaftlichen Fachbuch.

RRB: Wie gehen Sie beim Vermitteln der Manuskripte Ihrer deutschspra-
chigen AutorInnen vor? Wie treten Sie an Verlage heran?

KM: LKM fährt natürlich auf allen branchenrelevanten Kontaktschienen.
Entscheidend ist eine hohe Akzeptanz bei den Verlagskollegen, den
Lektoren. Dieser Kontakt wird sowohl persönlich durch Besuche im
Verlag oder  bei Veranstaltungen als auch telekommunikativ gepflegt.
Generell bietet LKM die Manuskripte auf Exposébasis allen vom Pro-
grammumfeld in Frage kommenden deutschsprachigen Verlagen an, wobei
sich die Art der Präsentation von Inhalt und Vorzügen des Textes sowie
eine beigefügte Leseprobe bei den Verlagskollegen als eine gute erste
Orientierungs- und Entscheidungshilfe bewährt hat, die in vielen
Fällen zu dem beabsichtigten Effekt der Manuskriptanforderung führt -
und darüber hinaus in immerhin fast zweihundert Fällen auch zur
Veröffentlichung.

RRB: Wie viele Manuskripte erhalten Sie pro Monat? Und wie viele
nehmen Sie davon als vermittelbar an?

KM: Pro Monat gehen bei LKM etwa fünfzehn bis zwanzig Manuskripte ein.
Etwa drei Viertel werden als vermittelbar angenommen. Diese hohe Quote
hat mehrere Gründe: zum einen ein höheres Qualitätslevel gegenüber
früher, wo die Absagequote wesentlich höher war - möglicherweise hatte
sich die Absagefreudigkeit von LKM herumgesprochen -, doch insgesamt,
das hört man auch von Verlagsseite, hat sich das Qualitätsniveau der
deutschsprachigen Autoren spürbar verbessert. Zum anderen hat die
Zusammenarbeit mit Verlagen, die die neue Digitaldrucktechnologie im
Print-on-Demand-Bereich einsetzen, zu einer größeren Diversifikation
der Programmpalette und einer höheren Flexibilität, sprich Chancener-
höhung, bei der Publikationsentscheidung geführt, wobei seriöserweise
allerdings nicht verschwiegen werden darf, dass in diesem Bereich
häufig mit einer Kostenbeteiligung gearbeitet wird, die allerdings
weit unter dem Rahmen eines üblichen Druckkostenzuschusses liegt.

Da LKM davon überzeugt ist, dass diese Technik in ganz wesentlichem
Maße das zukünftige Gesicht der Verlagsbranche prägen wird und die
höhere Diversifikation nicht zuletzt auch förderungswürdigen Talenten
zugute kommt, wird LKM dieser Entwicklung in Zukunft weiterhin ent-
sprechend Rechnung tragen.

RRB: Wie viele Manuskripte davon werden vermittelt?

KM: Über vierzig Prozent der betreuten Manuskripte werden vermittelt.

RRB: Gehört auch das Lektorieren eines Textes zu den Aufgaben Ihrer
Agentur?

KM: Das Lektorieren gehört zum Betreuungsservice von LKM. Selbstver-
ständlich betrifft das nur diejenigen Texte, denen aufgrund relevanter
Schwächen, die eine erfolgsrealistische Publikation in Frage stellen,
eine Lektoratsempfehlung und ein entsprechendes Angebot vorausgingen.

RRB: Wenn Sie ein Manuskript annehmen, wie lauten Ihre Konditionen?
Wie lang ist die Kündigungsfrist? Wie hoch Ihr Erfolgshonorar? Nehmen
Sie eine pauschale Vermittlungsgebühr? Bearbeitungsgebühren etc.?

KM: Der Betreuungsvertrag gilt zunächst für zwei Jahre. Er verlängert
sich jeweils um ein weiteres Jahr, wenn er nicht von einem Vertrags-
partner spätestens drei Monate vor Fristablauf per Einschreiben
gekündigt wird. Das Erfolgshonorar von LKM (Betreuerprovision) beträgt
15 % vom Autorenhonorar. Darüber hinaus ist bei Vertragsabschluss eine
pauschale Bearbeitungsgebühr von 600 DM fällig.

RRB: Müssen AutorInnen auch dann eine Vermittlungsgebühr bezahlen,
wenn sich ein Manuskript nicht vermitteln lässt?

KM: Die Bearbeitungsgebühr deckt sämtliche Vorleistungen für die
Vermittlungsphase ab (Ausarbeitung und Versand der Angebotsunterlagen,
Erstellung der Kopien oder Ausdruck der Manuskripte bei Manuskriptan-
forderungen sowie Porto-, Telefon- und Fahrtspesen bei persönlichen
Verhandlungen am Verlagsort).  Daher ist die Bearbeitungsgebühr ein
für die praktizierte aufwendige Angebotsvorgehensweise erforderliches
ökonomisches Äquivalent, um einen größtmöglichen Aktionsradius für
eine professionelle Vermittlungsgrundlage zu gewährleisten. Eine
Rückzahlung bei unvermittelten Manuskripten ist daher nicht möglich.

RRB: Verbleibt das Urheberrecht beim Autor, bei der Autorin, oder geht
es an die Agentur über?

KM: Das Urheberrecht verbleibt selbstverständlich beim Autor bezie-
hungsweise der Autorin und geht nicht auf LKM über.

RRB: Welche Autoren vertreten Sie (oder haben Sie vertreten)? Und bei
welchen Verlagen untergebracht?

KM: Welche Autoren bei welchen Verlagen vermittelt wurden, kann  dem
Publikationsspiegel entnommen werden.

RRB: Haben Manuskripte von Agenturen tatsächlich eine größere Chance
als Manuskripte, die unverlangt direkt an einen Verlag geschickt
werden?

KM: Von professionellen Agenturen mit einer guten Akzeptanz angebotene
Manuskripte haben, wie es der Publikationsspiegel beweist [kann man
bei ihm anfordern, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. - die Red.], deutlich höhere
Publikationschancen.

RRB: Lohnt sich eine Agentur für einen unbekannten Autor?

KM: Auch hier gilt "Idealismus mit Bodenhaftung". Wirtschaftlich lohnt
sich ein unbekannter Autor nicht (das Gleiche gilt übrigens auch für
den Autor). Die Wirtschaftlichkeit von LKM ergibt sich aus einer
Mischkalkulation, bei der das Lektorat und die wenigen Bestsellerauto-
ren die kostenintensiven unbekannten Autoren mittragen, bei denen
manches Talent schlummert, das hinterher (wenn auch in wenigen Fällen)
zu einem Bestsellerautor werden kann.

So viel zur Bodenhaftung. Was den Idealismus betrifft: siehe oben
(ganz oben).

RRB: Danke für dieses Interview.


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ERFAHRUNGSBERICHT:
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         "Vom Manuskript in der Schublade zum Ariadne-eBook -
        Tipps und Tricks für angehende Sciencefiction-Autoren"
                           von Ulrike Nolte



          Ich bin eine Schriftstellerin??

Eigentlich hatte ich nur angefangen, einen Roman zu schreiben, weil
ich das Studienjahr in Schweden ohne Winterdepression herumbringen
wollte. Jetzt ist er tatsächlich gedruckt, ich kann in einen Buchladen
gehen und ihn kaufen - oder ihn aus dem Internet holen, denn Ariadne
benutzt als einer der ersten Verlage den eBook-Markt. Falls ihr dieses
spezielle Kribbeln im Bauch auch einmal erleben wollt, habe ich viele
gute Tipps für euch, da ich den Verlagsbetrieb schon von beiden
Seiten kennen lernen  konnte, als Autorin und als Praktikantin in
Heynes Taschenbuch- Abteilung. Also, am besten gleich zu Phase 1:


          Ich verschicke Manuskripte und lasse mich nicht frustrieren!

Wenn ihr euer Manuskript aus der Schublade holt und es den Verlagen
anbietet, dann braucht ihr vor allem viel ... viel ... viel ...
Geduld. Ich habe in zwei Jahren ungefähr zwanzig Standardablehnungen
bekommen ("Es tut uns Leid, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Roman nicht in
unser Verlagsprogramm passt."). Gerade, als ich völlig den Mut verlo-
ren hatte, rief die Lektorin von Argument/Ariadne an und überschlug
sich fast vor Begeisterung über mein sagenhaft tolles Manuskript.
Also, lasst euch nicht zu früh abschrecken!

Wichtig sind natürlich erst einmal die richtigen Adressaten. Viele
Verlage, von denen ich eine Ablehnung bekam, haben ganz einfach ihre
SF-Reihen eingestellt (z. B. Moewig und S. Fischer) oder geben nur
noch Sekundärliteratur zu diesem Thema heraus. Anscheinend hat es in
den letzten Jahren eine Art Massensterben im Phantastik-Bereich
gegeben. Es nützt also nicht viel, im Bücherschrank nachzuschauen,
welcher Verlag eure Lieblingsromane gedruckt hat. Stattdessen habe ich
herausgefunden, dass der SFCD (Science Fiction Club Deutschland,
Kontaktanschrift: Birgit Fischer, Am Schafbuckel 6, 64853 Otzberg) an
seine Mitglieder regelmäßig eine Auflistung aller neu erschienenen
Bücher schickt, so dass man sehen kann, welcher Verlag noch im Ge-
schäft ist, ob er auch deutsche Autoren druckt oder nur Übersetzungen,
ob er für seine SF vielleicht schon Preise gewonnen hat ... Aus diesen
Informationen habe ich eine TOP-10-Liste zusammengestellt:

- Heyne, Türkenstr. 5-7, 80333 München
- Bastei-Verlag Gustav H. Lübbe, Scheidtbachstr. 23-31,
  51469 Bergisch Gladbach
- Argument / Ariadne, Eppendorfer Weg 95a, 20259 Hamburg
- Burgschmiet, Burgschmietstr. 2-4, 90419 Nürnberg
- Carl Hanser, Kolbergstr. 22, 81631 München
- Kiepenheuer, Rondorfer Str. 5, 50968 Köln
- Ammann, Neptunstr. 20, Pf 163, CH-8032 Zürich
- Rotbuch, Parkallee 2, 20144 Hamburg
- Goldmann, Neumarkter Str. 18, 81673 München
- Schneekluth, Widenmayer Str. 34, 80538 München

Neben diesen großen Verlagen gibt es natürlich noch viele kleinere,
die zum Teil auf SF spezialisiert und eher bereit sind, einen Neuling
auf den Markt zu bringen, z. B. Goblin Press, Thomas Tilsner, Snayder,
Edition Mono, Blitz, Rainar Nitzsche, Fabylon. (Der Fabylon-Verlag ist
übrigens der einzige, von dem ich einen persönlichen Antwortbrief
bekommen habe. Da jemand in einer früheren Ausgabe des "Tempest" sehr
polemisch über die Verlags-Chefin hergezogen ist, möchte ich einmal
öffentlich "danke" für all die netten Schreibtipps sagen.)

Falls wirklich niemand bereit ist, euer Buch zu drucken, dann gibt es
immer noch die Möglichkeit, es im Selbstverlag herauszubringen (an-
strengend und teuer). Auf jeden Fall solltet ihr euer Manuskript an
viele Verlage gleichzeitig schicken. Wartet nicht jedesmal, bis ihr
eine Absage erhalten habt, denn das dauert durchschnittlich drei
Monate! Die gewünschten Adressen findet ihr im "Verzeichnis deutsch-
sprachiger Verlage", das in jeder Bibliothek auszuleihen und in jeder
Buchhandlung einzusehen ist.


          Wie sollte mein Manuskript aussehen?

In einem Großkonzern wie Heyne bekommt der Lektor täglich meterweise
Manuskripte auf den Tisch gestapelt und schaut sich die meisten
natürlich nur ganz flüchtig an. Daher ist es nicht nötig, einen Roman
ganz auszudrucken, sondern 50 - 80 Seiten genügen. Man kann an einer
möglichst spannenden Stelle unterbrechen und den Rest auf Diskette
mitschicken. Eine andere Methode wäre es, die besten Passagen heraus-
zusuchen und sie sozusagen als Appetithäppchen zu servieren. Das hat
den Vorteil, dass man sich in Höchstform zeigt, allerdings entsteht
durch die abgehackten Szenen leicht ein etwas chaotischer Eindruck.
Auf keinen Fall sollte man nur eine Diskette schicken, denn das wirkt
wenig engagiert und nervt den Lektor. Nett ist eine Zusammenfassung
des Romans, bis zu 1 1/2 Seiten, außerdem ein Anschreiben, das persön-
lich, aber nicht zu schwafelig ist. (Ich hatte mal einen Brief auf dem
Tisch, der ein Manuskript über Neurolinguistisches Programmieren
folgendermaßen beschrieb: "Die Idee zu diesem Buch entstand nach einem
Traum, der mir sagte, es sei meine Aufgabe in diesem Leben, dieses
Buch zu veröffentlichen, als Geschenk an die Welt."- Das ist kein
Witz.) Ich werde am besten meinen eigenen Brief als Beispiel zitieren
- zumindest  hat er ja funktioniert:

**********
Sehr geehrte Damen und Herren,

ich gehöre zu den hoffnungsvollen Talenten, die Ihnen ein Erstlings-
werk aufdrängen möchten. Mein Sciencefiction-Roman heißt "Jägerwelten"
und lässt sich am besten als eine Kreuzung aus E. T., Robin Hood und
Konrad Lorenz beschreiben ... eine unterhaltsame Mischung, glaube ich.
Die ersten 70 Seiten liegen bei, und wenn Ihnen die Kostprobe gefällt,
dann finden Sie den Rest des Buches auf Diskette. Ich bin sehr ge-
spannt auf Ihre Meinung!

Zum Einstieg hier noch ein kurzer Umschlagtext:

Charl und Sabeen sind ein Biologenpärchen, das im Dienst der autoritä-
ren Weltregierung fremde Planeten erforscht und nebenbei Spionage für
eine politisch verfolgte Sekte betreibt. Schatten ist ein reptilien-
hafter Computertechniker, der sich als Zooattraktion in ihrem Tier-
fangkäfig wiederfindet. Als wenig später ein Agent mit Lizenz zum
Töten auf die Biologen angesetzt wird, beginnt eine turbulente Verfol-
gungsjagd, in deren Verlauf sich die drei seltsamen Gefährten in ein
kaum schlagbares Team verwandeln. Am Ende des Buches hat dieser
ungewöhnliche Erstkontakt Menschen- und Alienkultur zu einer Einheit
verschmolzen, die für beide Seiten gleich fremdartig ist.

Mit freundlichen Grüßen und leicht nervösem Optimismus
**********

Besonders positiv fällt jedem Lektor auf, wenn der Neuling schon eine
Veröffentlichung vorweisen kann. Also sollte man sich bemühen, eine
Kurzgeschichte bei Magazinen wie Alien Contact (Edition Avalon,
Graudenzer Str. 1a, 10243 Berlin) oder Solar-X (Andromeda SF-Club,
Wilko Müller jr., Volhardstr. 20, 06112 Halle / Saale) unterzubringen,
bevor man ein Roman-Manuskript verschickt. Bei solchen bekannten
Fanzines wird man auch automatisch berücksichtigt, wenn es um den
jährlichen Kurd-Laßwitz-Preis geht, und so bekam ich plötzlich einen
Gratulationsbrief für die fünftbeste deutsche Kurzgeschichte, ohne zu
wissen, dass ich mich überhaupt an einem Wettbewerb beteiligt hatte.

Allgemein unterschätzt wird, wie wichtig der Stil für den Erfolg eines
Buches ist. Die Story kann inhaltlich noch so gut sein, wenn man als
Lektor gleich am Anfang über grammatische Fehler und hölzerne Dialoge
stolpert, dann liest man gar nicht erst weiter. Falls ihr also viel
Fantasie und  wenig  Schreibroutine  habt, dann empfehle ich euch
einen Kurs in "Creative Writing". So etwas wird an jeder Volkshoch-
schule angeboten, und schaden kann es auf keinen Fall. - Jetzt zu
Phase 2:


          Was passiert, wenn ein Verlag mein Buch haben will?
Nach allem, was ich gehört habe, ist mein Verlag, Argument/Ariadne,
eine ziemliche Ausnahme auf dem Buchmarkt, weil man sich hier noch
intensiv um junge deutsche Talente kümmert. Ich bekam von Anfang an
eine eigene Lektorin, die meinen Roman Seite für Seite mit mir disku-
tierte. Allgemein ist es kostengünstiger, entweder nur ausländische
Bestseller zu übersetzen und sich gar nicht um Nachwuchsförderung zu
bemühen oder den Lektor allein am Buch arbeiten zu lassen, ohne
Rücksprache mit dem Autor. Ich habe von einem Fall gehört, in dem ein
Krimi so radikal umgeschrieben wurde, dass die Schriftstellerin ihn
hinterher kaum wiedererkannte: Der schwule Detektiv, um den die ganze
Geschichte kreiste, war plötzlich hetero geworden, und alle Passagen,
die auf sein Privatleben anspielten, wurden einfach gestrichen.
Trotzdem hatte die Autorin keine Möglichkeit, gegen die Verstümmelung
ihres Werkes Einspruch zu erheben. Man sollte also von Anfang an
klarstellen, wie viel Rechte man noch an seinem Buch hat, wenn es erst
einen Vertrag mit dem Verlag gibt. Bei Ariadne funktionierte das
Zusammenspiel so großartig, dass ich sogar Einfluss auf das Cover-Bild
bekam, was anscheinend so gut wie nie vorkommt.  Jetzt ist mein
Titelblatt weniger düster als die anderen Bände der Ariadne-Reihe,
(denn ich mag keine Weltuntergangs-SF und wollte nicht, dass mein
Roman diesen Eindruck macht), und der Designer war ohne Probleme
bereit, das selbst gemalte Portrait meines Außerirdischen in den
Entwurf einzuarbeiten.

Der Ariadne-Verlag war auch deshalb ein Glücksfall, weil er gerade neu
in den SF-Markt einsteigt. Bisher ist er ja vor allem durch Frauenkri-
mis bekannt geworden (viele LeserInnen dieses Artikels dürften die
Bücher kennen), jetzt soll nach demselben Prinzip die Reihe "Social
Fantasies" produziert werden: Populärliteratur, die nicht nur Spannung
bietet, sondern auch philosophisch, künstlerisch, sozial engagiert
sein kann, und die größtenteils von deutschen Nachwuchstalenten
stammt. Vielleicht gelingt es der neuen Reihe tatsächlich, einen
ähnlichen Kultstatus zu erreichen wie die Ariadne-Krimis. Auf jeden
Fall hat die Neuentdeckung des letzten Jahres, Myra Çakan, schon ein
Filmangebot für ihren Cyberpunk-Roman ’When the music’s over" erhal-
ten.


          Wie überstehe ich die Überarbeitung?

Um auf mein eigenes Buch zurückzukommen: Ich habe ungefähr vier Monate
lang mit meiner Lektorin Ulrike Wand an den Details gearbeitet. Da wir
beide gleich perfektionistisch sind, passten wir hervorragend zusammen
und haben jeden Satz dreimal umgedreht. Wir entdeckten bald, dass es
keine gute Idee war, Änderungen mündlich zu besprechen, weil wir uns
dann jedesmal in stundenlange Diskussionen verwickelten. Also las
Ulrike ein paar Kapitel durch und machte schriftlich Randbemerkungen
über Stilfragen. Dann nahm ich diese Korrekturblätter mit nach Hause
und änderte die Stellen, an denen ich ihre Kritik berechtigt fand. Ich
gab ihr die neue Version zurück, und das Ganze ging von vorne los.

Zwischendurch tranken wir Tee und redeten über die großen inhaltlichen
Änderungen. Komischerweise hatten wir damit kein Problem. Es war
nämlich nie besonders schwierig, ein ganzes Kapitel zu streichen oder
eine völlig neue Handlung zu erfinden, obwohl wir bei Stilfragen um
jedes einzelne Komma kämpften. Falls ihr vorhabt, meinen Roman zu
lesen, kann ich euch beispielsweise verraten, dass der Jerusalemit
Leon, der unsere Helden beinahe an die Regierung ausliefert, am Anfang
gar nicht existierte. Meine Lektorin war der Meinung, dass in den
letzten Kapiteln alles zu sehr auf ein Happy End hinausläuft, also
haben wir eine zusätzliche Gefahr eingebaut. Die Szenen aus Schattens
Kindheit, in denen seine fremdartige Alien-Welt beschrieben wird,
waren ursprünglich ein zusammenhängendes Kapitel. Um die Spannung zu
erhöhen, haben wir es in mehrere Teile aufgespalten und geben dem
Leser allmählich das Gefühl, dass Schattens glückliche, verspielte
Geschwistergruppe auf eine Katastrophe zusteuert.

Wenn man sich dermaßen intensiv mit der Korrektur beschäftigt, gibt es
irgendwann ein Problem. Nach ein paar Monaten, in denen man sich nur
auf die Schwachstellen konzentriert, fängt man nämlich an, das eigene
Buch abgrundtief zu hassen. Ulrike hat mir glaubhaft versichert, dass
fast alle Autoren in diese Phase geraten. Man kennt jedes Wort auswen-
dig, kann sich nicht mehr von den eigenen Einfällen überraschen lassen
und bekommt eine regelrechte Schreib-Depression. Glücklicherweise
passierte mir das erst, als wir schon fast fertig waren, und inzwi-
schen haben ein paar Freunde den Roman gelesen und mein Ego wieder
aufgebaut. Obwohl so eine Buchkorrektur also nicht nur angenehm ist,
lernt man auf jeden Fall eine ganze Menge dabei. Ulrike erklärte mir
geduldig meine typischen Anfänger-Fehler, und das nächste Manuskript
wird nur noch halb so viel Arbeit machen wie das erste. Damit ihr auch
davon profitieren könnt, zeige ich euch ein paar Grundregeln:


          Wie vermeide ich typische Fehler?

1. Es ist wichtig, sich immer bewusst zu sein, aus welcher Perspektive
man die Vorgänge schildert. Wenn ich mich für einen Handlungsabschnitt
auf Schattens Sichtweise festgelegt habe, darf ich nicht zwischendurch
für ein paar Sätze aus dem Schema herausfallen und schreiben: "Die
Zwillings-Barone starrten ihn nachdenklich an, während er wie ein
mittelalterlicher Wasserspeier auf der Stuhllehne hockte." - Schatten
selbst kann sich schließlich nicht auf diese Weise sehen, die Perspek-
tive ist hier kurzzeitig verrutscht. Ich habe mich mit meiner Lektorin
länger über diesen Punkt gestritten, und sie meinte, als etablierte
Autorin dürfte ich gerne eine verschwommene Perspektive verwenden,
aber beim Debüt würde es mir als handwerklicher Fehler ausgelegt
werden.

2. Wenn in einer Passage mit direkter Rede die Sprecher wechseln, muss
das immer durch einen Absatz gekennzeichnet sein. In meinem Original-
Manuskript gab es viele Stellen wie diese: "Dimitry verschwand flucht-
artig hinter der Tür. ’... aber man benutzt die Dusche nur, wenn sich
niemand mit Kleidung im Raum befindet’, beendete er den Satz, und sein
seltsamer Besucher trällerte fröhlich: ’Tut mir Leid!’ unter dem
Brausen des Wassers hervor."

Inzwischen finde ich diese Konstruktion selbst ziemlich unübersicht-
lich. Man muss die Stelle nämlich in zwei Hälften trennen: Dimitrys
direkte Rede  - Absatz - "Sein seltsamer Besucher trällerte fröhlich:
’Tut mir Leid!’"  Ulrike erklärte mir, dass man als Leser unbewusst
die Absätze in einer Gesprächspassage zählt und so auch ohne Regiean-
weisung weiß, welche Person gerade spricht. Deshalb stolpert man
automatisch, wenn diese Markierung fehlt.

3. Verschiedene Figuren sollten nie ähnlich klingende Namen besitzen,
denn das verwirrt leicht. Wenn man eine große Anzahl von Akteuren
benutzt, ist es außerdem ratsam, den Leser darauf hinzuweisen, welche
Personen er sich merken muss und welche nicht. Zum Beispiel gibt man
nur den Hauptfiguren einen vollständige Vor- und Nachnamen, oder man
beschreibt ihr Aussehen besonders detailgenau. Ich habe schon SF-
Romane gelesen, bei denen ich mir nach den ersten zehn Minuten eine
Personenliste anlegen musste, um zwischen all den K’tasch, T’klesh und
S’kals überhaupt noch den Überblick zu behalten. Ein paar Seiten
später waren sie alle tot, und ich konnte meine Liste wegwerfen. So
etwas frustriert.


          Was man sonst noch wissen sollte: PR, eBooks, DM
Wenn das Buch gedruckt ist, läuft die Werbemaschinerie an, wobei es
für SF-Autoren relativ schwierig ist, außerhalb des Fandom beachtet zu
werden. Zum Beispiel ist es normalerweise üblich, dass man vom Verlag
auf eine Lesereise geschickt wird und in Buchhandlungen für kleine
Grüppchen von Interessierten aus seinem Roman vorträgt. Aber an
solchen Exoten wie uns ist der Buchhandel nicht sonderlich interes-
siert. Deshalb muss man sich etwas Kreatives einfallen lassen, um
Aufmerksamkeit zu erregen, und so hatte Ariadne die Idee mit dem
eBook. Dabei handelt es sich um eine neue Technik, die ähnlich wie
Pay-TV funktioniert. Der Roman wird von Bertelsmann unter
www.ebook.bol.de angeboten und kann gegen Gebühr in ein handliches
Lesegerät heruntergeladen werden. Da mein Buch zu den ersten gehört,
die auf diese Weise publiziert werden, hofft der Verlag auf zusätzli-
ches Medieninteresse. Außerdem kommt man natürlich an technikinteres-
sierte Käuferschichten heran, die eigentlich ein Herz für SF haben
sollten. Vielleicht gibt es auch für euch Methoden der elektronischen
Veröffentlichung, falls ihr bei den traditionellen Verlagen kein Glück
habt. Es lohnt sich auf jeden Fall, diesen Markt zu beobachten.

Nun zum letzten Thema, der Bezahlung. Als zukünftiger SF-Autor sollte
man nicht vergessen, dass sich mit diesem Beruf kein Geld verdienen
lässt. In Deutschland bekommt der Autor üblicherweise 6-8 % vom
Nettopreis (in Schweden sind es übrigens 12-15%). Außerdem hat mir das
Ariadne-Lektorat mal eine Pizza ausgegeben, als ich mich im Verlag
vorgestellt habe ... Also einen ganz wichtigen Tipp zum Schluss: Sucht
euch einen anständigen, langweiligen Beruf für die Finanzen, und
schreibt eure SF nebenbei. Solange ihr nicht den Nobelpreis bekommt,
bleibt die Schriftstellerei immer nur ein Hobby, besonders in einem so
wenig anerkannten Genre wie unserem. Trotzdem wünsche ich viel Spass
und viel Erfolg. Ach ja, und kauft unbedingt mein Buch!!!

Ulrike Nolte: Jägerwelten, ISBN 3-88619-952-5, 19,80 DM


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SPRACHE:
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                     Gabi Neumayer (mailto:redaktion at autorenforum punkt de)

                            "Abkürzungen"

a) z.B.
b) Und dann...
c) u. Ä.
d) z. T.
e) So ein Sch...!

Als Erstes könnt ihr euch wieder an einigen Beispielen testen: Welche
der Schreibweisen oben sind richtig, welche falsch? Die Auflösung
gibt’s später ...


          Wie man Abkürzungen einsetzt

Ohne Frage sind Abkürzungen praktisch, sparen Zeit und Arbeit. Das
gilt nicht nur für die "klassische Form", sondern auch für Akronyme
und Smileys, die ja zum Teil schon aus dem Internet heraus auf klassi-
sche schriftliche Kommunikationsformen übergreifen.

Abkürzungen sind andererseits in der Regel nicht verständlich, wenn
man sie nicht kennt. Solche wie "z. B." oder "usw." kennt jede/r -
viele sind aber nur in bestimmten Kontexten (zum Beispiel Fachspra-
chen) bekannt. Daher der Tipp: Schreibt alle Abkürzungen, die euer
Gegenüber nicht mit absoluter Sicherheit kennt, zumindest bei der
ersten Erwähnung aus und setzt die Abkürzung gleich daneben!


          Die Punkte ...

Die meisten AutorInnen haben mit Abkürzungen ein Problem - aber sie
wissen es nicht. Es gibt da nämlich eine Regel für Abkürzungen mit
Punkten ...

Abkürzungen mit Punkten, die für mehrere Wörter stehen, müssen durch
Leerzeichen getrennt werden - genau wie man die ausgeschriebenen
Wörter durch Leerzeichen trennt!

Das betrifft sowohl unser Beispiel a als auch Beispiel b. Im Beispiel
b wird ein ganzes Wort - oder auch eine längere Phrase - durch die
verheißungsvollen drei Pünktchen gekennzeichnet. In diesem Fall müssen
die drei Pünktchen immer mit einem Leerschritt zum Vorangegangenen
stehen!

Beispiel e ist da anders: Hier wird nur ein Teil eines Wortes ausge-
lassen, der ja, wenn er da wäre, direkt ohne Leerschritt folgen würde.
Deshalb stehen die drei Punkte hier auch ohne Leerschritt.

Wenn ihr euch diese Regel zu Eigen macht, werdet ihr eure LektorInnen
auf einfache Weise um einiges glücklicher machen können (sage ich hier
mal als Lektorin und auch als Redakteurin des Tempest, hint hint) :-)

Und nur der Vollständigkeit halber: Richtig sind die Beispiele c, d
und e - aber das wisst ihr inzwischen ja selbst, oder?

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Gabi Neumayer verfasste bisher einige hundert Artikel zu sprachlichen
Themen, außerdem einige Kinderbücher und (meist zusammen mit ihrer Co-
Autorin Ulrike Rudolph) mehrere Sachbücher, u. a. "Die neue Recht-
schreibung", Haufe Verlag, "Das Bewerbungsschreiben", Humboldt,
"Geschäftskorrespondenz von A bis Z", Humboldt (2000 erschienen),
"Fred und Marie" (Bilderbuch), Lappan, "Im Gemüsedschungel", LeiV.


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UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:
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  Dark Fantasy: Martin Knöpper
                                   mailto:darkfantasy at autorenforum punkt de
  Drehbuch: Christian Lück
                                mailto:drehbuchdoktor at autorenforum punkt de
  Historischer Roman: Titus Müller
                            mailto:historischer.roman at autorenforum punkt de
  Kinderbuch: Gabi Neumayer
                                    mailto:kinderbuch at autorenforum punkt de
  Lyrik: Titus Müller
                                         mailto:lyrik at autorenforum punkt de
  Krimi: Monika Niehaus-Osterloh
                                 mailto:krimiexpertin at autorenforum punkt de
  Sachbuch: Gabi Neumayer
                                      mailto:sachbuch at autorenforum punkt de
  Schreibgruppen: Ute Hacker
                                mailto:schreibgruppen at autorenforum punkt de
  Sciencefiction: Andreas Eschbach
                                      mailto:sf-autor at autorenforum punkt de
  Übersetzung: Barbara Slawig
                                 mailto:uebersetzerin at autorenforum punkt de
  Verlagswesen: Bjørn Jagnow
                                  mailto:verlagswesen at autorenforum punkt de


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FRAG DIE EXPERTIN FÜRS ÜBERSETZEN:
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                                mailto:Barbara.Slawig at autorenforum punkt de

Frage:
Ich arbeite an einer Übersetzung des Buches "Dhanwantari" von Harish
Johari - über Ayurveda. Ein Buch, das mir in Indien sehr ans Herz
gewachsen ist, und ich werde nun auch selbst Ayurveda in Indien
studieren, aber dieses Buch möchte ich doch vielen Menschen in
Deutschland verfügbar machen, weil ich es für etwas ganz besonderes
halte.

Nun ist meine Übersetzung inzwischen so weit fortgeschritten, dass ich
mich langsam nach einem Verleger umsehe. Vielleicht könnte ihr mir ja
einen kleinen Tipp geben, wie man normalerweise bei so etwas verfährt.
Ich bin mir auch nicht so recht im Klaren, wie das mit Urheberrecht-
schutz aussieht. Natürlich bin ich nicht der Autor, sondern nur der
Übersetzer, aber wer kümmert sich darum, beim Autor bzw. beim Origi-
nalverlag die Genehmigung einzuholen, dieses Buch auf Deutsch drucken
zu dürfen? Wer kennt sich mit so was aus?

Wenn ihr andere Verlage kennt, die so etwas verlegen, wäre ich sehr
dankbar, wenn ihr mir deren Adresse nennen könntet. (Ich suche überall
nach der Homepage des Kailash-Verlages, kann aber nichts im Internet
finden ...)

Antwort:
Um einmal mit dem letzten Teil deiner Frage anzufangen: Zum Kai-
lash-Verlag kann ich dir nichts sagen, ich würde aber annehmen, dass
du die Postanschrift in einer auf solche Themen spezialisierten
Buchhandlung erfragen kannst (oder auch in einer allgemeinen Buchhand-
lung mit großer "Esoterik"-Abteilung und ansprechbarem Personal). Dort
dürftest du bei einem Rundblick durch die Regale auch schnell eine
Liste von Verlage zusammengestellt haben, an die du sonst noch heran-
treten kannst.

Bei der Gelegenheit kannst du dir gleich einen ersten Überblick
darüber verschaffen, was zum Thema Ayurveda schon auf dem Markt ist
und inwiefern sich diese Bücher von "deinem" unterscheiden - denn die
Verlage wirst du vor allem davon überzeugen müssen, dass das Buch eine
Marktlücke füllt. Außerdem solltest du dir schon einmal ganz nüchtern
Gedanken darüber machen, für welchen Leserkreis das Buch interessant
ist - auch das wird zu den ersten Fragen gehören, die ein Verlag sich
stellt. Sollte es sich um ein Buch handeln, das nicht fürs allgemeine
Publikum geschrieben ist, sondern eher für Menschen, die sich beruf-
lich oder im Rahmen einer Ausbildung mit Ayurveda befassen, ist es
vielleicht sinnvoller, sich gar nicht an kommerzielle Verlage zu
wenden, sondern an einschlägige Vereine, Berufsverbände o. Ä. (da
weißt du sicher besser Bescheid als ich). Vielleicht gibt einer dieser
Vereine ja eine eigene
Schriftenreihe heraus; auf jeden Fall könnten solche Organisationen
bei Stiftungen Fördermittel für die Veröffentlichung beantragen.

Bevor du an einen Verein oder Verlag herantrittst, solltest du dich
auch vergewissert haben, dass es das Buch nicht doch schon auf Deutsch
gibt - und sei es in einer Übersetzung, die inzwischen vergriffen ist.
Am sinnvollsten wäre wohl eine Online-Suchanfrage bei der Deutschen
Bibliothek in Frankfurt: http://z3950gw.dbf.ddb.de/ oder über den
Karlsruher Virtuellen Katalog:
http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/hylib/virtueller_katalog.html. Bei
einem Lehrbuch ist z. B. auch denkbar, dass es das Buch auf Englisch
gibt und wenig Bedarf für eine deutsche Fassung besteht.

Wenn das alles geklärt ist, kannst du an einen oder mehrere der von
dir ausgesuchten Verlage herantreten und ihnen das Buch zur Veröffent-
lichung empfehlen - aufgrund der Argumente, die du dir vorher zurecht-
gelegt hast. Falls du das schriftlich tust, kannst du gleich ein
Inhaltsverzeichnis und evtl. eine (deutsche) Textprobe beilegen. Dabei
ist es vielleicht klüger, wenn du nicht schreibst "Ich habe dieses
Buch bereits (teilweise) übersetzt und biete Ihnen die Übersetzung zur
Veröffentlichung an", sondern eher "Ich arbeite seit xx Monaten/Jahren
mit diesem Buch, zu diesem Zweck habe ich sogar Passagen ins Deutsche
übersetzt und biete Ihnen nun an, im Fall einer Veröffentlichung für
Sie die Übersetzung zu erledigen". Denn aus deinem Brief muss unmiss-
verständlich hervorgehen, dass du NICHT im Besitz einer Übersetzungs-
lizenz bist und alle rechtlichen und finanziellen Vereinbarungen mit
dem Autor bzw. dem Originalverlag noch getroffen werden müssen. Das
ist normalerweise sowieso Sache des Verlags und nicht des Übersetzers.
Außerdem würdest du dich mit der erstgenannten Briefversion augen-
blicklich als Amateur zu erkennen geben, der zum eigenen Spaß über-
setzt. Und aus der Sicht des Verlags (nicht aus meiner, versteh mich
nicht falsch) heißt das 1.: "Wer weiß, ob der überhaupt übersetzen
kann", und 2.: "Na, da werden wir aber beim Honorar billig davonkom-
men". Aus eben diesen Gründen solltest du in deinem Brief auch auf
deine guten Sprachkenntnisse verweisen sowie (falls vorhanden) auf
Übersetzungserfahrungen; und die Textprobe sollte nicht nur korrekt
übersetzt, sondern vor allem stilistisch, grammatikalisch und ortho-
grafisch möglichst perfekt sein.

Denn die Gefahr bei der beschriebenen Vorgehensweise ist, dass der
Verlag sagt: "Danke für den Tipp!", sich mit Autor bzw. Originalverlag
einigt und dann den Übersetzungsauftrag an jemand anders vergibt.
Daran könnte ihn niemand hindern; du hättest nicht einmal Anspruch auf
ein Vermittlungshonorar. Um deine Position zu stärken, könntest du
natürlich vorher an den Originalverlag schreiben und ihm anbieten, in
seinem Auftrag (!) und gegen eine angemessene Erfolgsbeteiligung einen
deutschen Verlag für das Buch zu suchen. Dann wäre zumindest sicherge-
stellt, dass du finanziell nicht leer ausgehst. Dass du den Überset-
zungsauftrag erhältst, ist aber auch in diesem Fall nicht garantiert.
Das wird (fürchte ich) vor allem davon abhängen, an was für einen
Verlag du gerätst und wie gut du dich zu präsentieren verstehst. Bei
dem Modell "Veröffentlichung über Verein mittels Fördergeldern" stehen
deine Chancen sicher besser, weil man in dem Verein vermutlich dankbar
sein wird, wenn du dich um alles kümmerst. Aber auch in diesem Fall
muss die Genehmigung des Autors bzw. des Originalverlags vorliegen,
bevor die Übersetzung veröffentlicht wird. Alles andere wäre gesetzes-
widrig.

Wie du siehst, ist dein Vorhaben nicht ganz ohne Stolperstellen;
entsprechend lang und umständlich ist auch diese Antwort ausgefallen.
Bitte lass dich dadurch nicht entmutigen, und falls du noch Fragen
hast, melde dich einfach noch einmal. Ich wünsche dir auf jeden Fall
gutes Gelingen.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Barbara Slawig ist freie Übersetzerin und Autorin. Übersetzungen aus
dem Englischen/Amerikanischen: Belletristik, auch Sachtexte, derzeit
Schwerpunkt SF. Zuletzt erschienen: "Datafat" von Simon Ings, Heyne
Verlag 1999. Ihr eigener Roman "Die Lebenden Steine von Jargus"
erscheint demnächst beim Haffmans Verlag.


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FRAG DIE EXPERTIN FÜR SCHREIBGRUPPEN:
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                   Ute Hacker (mailto:schreibgruppen at autorenforum punkt de)

Frage:
Was kann man tun, wenn jemand in der Gruppe destruktiv kritisiert?

Antwort:
Gute Frage. Jeder von uns kennt das Gefühl, wenn die eigene Geschichte
vollkommen zerfetzt wird: Man ist am Boden zerstört. Selbst konstruk-
tive Kritik kann ziemlich weh tun, denn ein Körnchen Wahrheit steckt
ja meistens drin, aber destruktive Kritik ist in der Regel nur darauf
aus zu verletzen.

Zum Glück hatten wir diesen Fall in der Autorinnengruppe München AGM
noch nicht - wir sind eher immer etwas zu zaghaft mit unserer Kritik,
eben um nicht zu verletzen. Sollte ich merken, dass ein Mitglied der
Gruppe destruktive Kritik übt, würde ich es darauf aufmerksam machen
und um Konstruktivität bitten. In einer Schreibgruppe wie der AGM ist
keiner daran gelegen, die andere fertig zu machen, destruktive Kritik
würde hoffentlich nicht mit Absicht geübt, sondern vielleicht eher aus
einer schlechten Laune heraus.

Sollten Hinweis und Bitte nicht helfen, würde ich mit der betreffenden
Person ein Einzelgespräch führen und sie nach den Gründen ihrer
Destruktivität fragen. Sollte dieses Gespräch nicht fruchten und das
Mitglied weiterhin destruktive Kritik üben, würde ich es aus der
Gruppe ausschließen. Das klingt radikal, ist es auch. Aber ein negati-
ver Mensch kann eine ganze positive Gruppe kaputt machen, und wir sind
ja keine Selbsterfahrungsgruppe, die dazu da ist, anderen Menschen das
Leben zu erleichtern, sondern wir wollen uns gegenseitig beim Schrei-
ben unterstützen und fördern.

Wie in meiner Serie über Schreibgruppen erwähnt, war mir der Punkt
"Konstruktive Kritik" für die Gruppe immer sehr wichtig, und wir haben
viel Zeit darauf verwendet, zu lernen, dem Urteil der anderen zu
vertrauen. Und gegenseitige Kritik ist nun mal das A und O einer
Schreibgruppe, denn nur aus dem Feedback der anderen kann ich meine
Fehler erkennen und daran arbeiten. Aber nur konstruktives Feedback
kann wirklich hilfreich sein.

                    **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**

Ute Hacker schreibt u. a. als Billie Rubin und Ann E. Hacker und hat
bisher zwei Krimikurzgeschichten veröffentlicht. Für 2000 sind mehrere
Kurzgeschichten zu diversen Anthologien geplant, der erste Krimi ist
zum x-ten Male überarbeitet und liegt wieder bei der Lektorin. Eine
ihrer (englischen) Kurzgeschichten aus "Road Roulette" kann derzeit im
Internet unter http://acorn.dublinwriters.org/EA7/index.html (als Ann
E. Hacker) kostenlos gelesen werden.

The Tempest: Vorschau auf die aktuelle Ausgabe

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Ausgabe 26-04 (vom 20. April 2024)

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