Editorial
Hall of Fame
Echo-Service
Neues aus der Buchszene
Autorenwissen
    “Frei wie ein Vogel im Käfig: Der freie Lektor”
von Jordan T. A. Wegberg
Schreib-Spiele
    “Von Leitern, Launen und Leichen”
    von Maike Frie
Spannung, der Unterleib der Literatur
    “Blut wie rot”
    Text: Runa Winacht und Maria G. Noel,
    Lektorat: Hans Peter Roentgen
Buchbesprechung
    “Vom Abenteuer, einen Roman zu schreiben” von Titus Müller
    besprochen von Gabi Neumayer
Frag den Experten für historische Romane
    (Titus Müller)
Frag den Experten für Verlagswesen
    (Bjørn Jagnow)
EDITORIAL: 
---------------------------------------------------------------------
Liebe Autorinnen und Autoren,
unsere Marketingexpertin Maike Frie startet heute eine Artikelreihe, 
die schon beim Lesen ungemein viel Spaß macht. Und noch viel mehr, 
wenn man die witzigen, spannenden, hilfreichen Schreibspiele 
nachspielt! In den nächsten Monaten stellt Maike Frie in der eigens 
dafür geschaffenen Rubrik “Schreib-Spiele” alte und neue Spiele vor, 
mit und ohne gekaufte Materialien - und mit vielen Tipps, damit 
AutorInnen den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen können. Los geht es 
in dieser Ausgabe mit den “Geschichtenwürfeln”.
Der Text zweier Autorinnen wird diesmal im Lektorat von Hans Peter 
Roentgen analysiert. Wie kann man‘s noch besser machen? Hier erfahrt 
ihr es.
Ein freier Lektor, was macht der eigentlich? Und wäre das auch was für 
mich? Jordan T. A. Wegberg gewährt Einblicke in einen spannenden 
Beruf.
Außerdem gibt es natürlich Tipps, Neues aus der Buchszene, 
Expertenantworten, neue Ausschreibungen ... aber keinen Schreib-Kick. 
Also: Schickt mir eure Schreibanregungen, damit wir die Rubrik 
weiterführen können!
Der Tipp des Monats Juli, diesmal von 
https://www.facebook.com/Literaturkaninchen:
     Moderne Leser sind ungeduldig. Der Anfang einer Geschichte 
     sollte daher so fesselnd wie möglich sein. Beginne mit 
     einer eskalierten Situation und einer Hauptfigur, 
     die bereits unter Druck steht.
Auch denen, die keine Sommerferien haben, wünschen wir die eine oder 
andere erquickende Schreib-Auszeit - zum Beispiel mit Maike Fries 
Schreibspielen!
   Gabi Neumayer
   Chefredakteurin
~~~~~~~~~~~
Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen 
wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen 
freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt, 
aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das 
Konto:
Jürgen Schloßmacher
Kreissparkasse Köln
BIC: COKSDE33XXX 
IBAN: DE23370502991142176163
Stichwort: "Beitrag 2015"
Wichtig: Das Konto läuft NICHT mehr auf den Namen “autorenforum”, 
sondern nur auf “Jürgen Schloßmacher”!
Neu:  Ihr könnt jetzt auch über unsere Website 
http://www.autorenforum.de direkt per Paypal überweisen!
Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die 
Auslandsüberweisungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns 
euren Beitrag auch weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des 
Tempest).
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
ISSN 1439-4669  Copyright 2015 autorenforum.de. Copyright- und
                Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
INHALT DIESER AUSGABE:
TEIL 1:
     Editorial
     Hall of Fame
     Echo-Service
     Neues aus der Buchszene
     Autorenwissen
         “Frei wie ein Vogel im Käfig: Der freie Lektor”
         von Jordan T. A. Wegberg
     Schreib-Spiele
         “Von Leitern, Launen und Leichen”
         von Maike Frie
     Spannung, der Unterleib der Literatur
         “Blut wie rot”
         Text: Runa Winacht und Maria G. Noel,                     
         Lektorat: Hans Peter Roentgen
     Buchbesprechung
         “Vom Abenteuer, einen Roman zu schreiben” von Titus Müller
         besprochen von Gabi Neumayer
     Frag den Experten für historische Romane
        (Titus Müller)
     Frag den Experten für Verlagswesen
        (Bjørn Jagnow)
     Impressum
TEIL 2:
     Veranstaltungen
     Ausschreibungen
     Publikationsmöglichkeiten
          mit Honorar
          ohne Honorar
     Seminare
     Messekalender
     Impressum
*********************************************************************
HALL OF FAME:
---------------------------------------------------------------------
                             (mailto:
Die “Hall of Fame” zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest. 
Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst - 
dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen 
können.
Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen (nur Erstauflagen!) 
nach diesem Schema:
.......
AutorIn: “Titel”, Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende 
oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich 
könnt ihr in maximal 60 Zeichen (nicht Wörtern!) inklusive Leerzeichen 
weitere Infos zu eurem Buch unterbringen, zum Beispiel eine Homepage-
Adresse.
.......
Ein Beispiel (!):
Johanna Ernst: “Der Fall der falschen Meldung”, Hüstel Verlag 2015, 
Mystery-Thriller. Dann noch 60 Zeichen - und keins mehr! Inklusive 
Homepage!
.......
Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im 
Eigenverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie 
Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen.
ACHTUNG!
Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr 
bestätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in 
einem Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt 
hat! Als Bezahlung gilt auch, wenn er Bücher kostenpflichtig abnehmen 
muss, Lektorat bezahlt o. Ä.
Schickt eure Texte unter dem Betreff “Hall of Fame” an 
mailto:
Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen 
Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten. 
Änderungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall 
ist, werden ab sofort nicht mehr verschickt!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Stephanie Madea: “Gefährliche Hingabe - Kein Millionär für mich”, 
bookshouse Verlag 2015, Romance. Romantischer, spannender Liebesroman 
www.stephanie-madea.com
Stefan Havenstein: “Vierzig”, Schwarzkopf & Schwarzkopf 2015, Roman. 
http://www.havenstein.org/index.php?/romane/vierzig/
Christian Jaksch: “Tim Robber-Jagd nach dem Inselschatz”, Südpol-
Verlag 2015, Kinderbuch. Spannendes Zeitreiseabenteuer nach 
Schatzinsel-Manier
Marie-Luisa Sandt: “Schnee von gestern ...”, pdk Verlag 2015, 
Liebesroman. Drama um Vergangenheitsbewältigung, 
www.marieluisasandt.de
Eric Manz: “Der Tod spielt mit”. Verlag Federfrei 2015, Regionalkrimi. 
Gruppeninspektor Felbers zweiter Fall. Auch als E-Book.
Michael Romahn: “Die Tote im Klosterpark”, MCE-Verlag 2014, 
Kriminalroman. Eine Leseprobe und mehr gibt es hier: www.michael-
romahn.de
Gerwine Ogbuagu: "Lichtläufer”, Chili Verlag 2015, Historischer 
Liebesroman
*********************************************************************
ECHO-SERVICE:
---------------------------------------------------------------------
                           (mailto:
Gesucht wird ein Drehbuchautor-Rinn, für einen mehrteiligen 
Abenteuerfilm nach einer Autobiografie “Machen ... und nicht labern”.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an mich: Flieger Horst, 
mailto:
*********************************************************************
NEUES AUS DER BUCHSZENE:
---------------------------------------------------------------------
                         (mailto:
Wir leben in turbulenten Zeiten, die Buchbranche ist in Bewegung wie 
nie zuvor. Ob es nun um neue Vertragsbedingungen mit Amazon geht, die 
zunehmende Digitalisierung des Marktes oder all die neuen Chancen und 
Möglichkeiten, die sich Verlagsautoren und professionellen 
Selfpublishern bieten: Eine Nachricht jagt die nächste. Damit ihr den 
Überblick behaltet und nichts Wichtiges verpasst, fassen wir hier alle 
interessanten Links zusammen, die uns jeden Monat ins Auge fallen - 
natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
+++++++++++++++++++++++++++++++
Interview / Gespräche / Autoren
+++++++++++++++++++++++++++++++
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/game-of-thrones-autor-george-r-
r-martin-in-deutschland-a-1040107.html
George R. R. Martin, Autor der Vorlage von "Game of Thrones", besuchte 
Hamburg und verriet etwas darüber, wie es in Westeros weitergeht.
http://www.boersenblatt.net/artikel-
_ein_miteinander_entwickeln_.974781.html
Stillstand? Dieses Wort kennt man bei der Bastei Lübbe AG nicht. Ein 
Interview mit Vorstandschef Thomas Schierack.
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/vorabdruck-von-harper-lees-go-
set-a-watchman-veroeffentlicht-a-1043007.html
Ist Harper Lee doch kein One-Hit-Wonder? Jetzt wurde ein Kapitel ihres 
“Wer die Nachtigall stört”-Vorgängerromans veröffentlicht.
++++++++++++++++++
Buchhandel & Markt
++++++++++++++++++
http://www.boersenblatt.net/artikel-
_vor_vollendete_tatsachen_gestellt_.974561.html
Mit der LesensArt-Buchhandlung von Rüdiger Wenk macht eine weitere 
ehemalige Weltbild-Filiale dicht.
http://www.boersenblatt.net/artikel-
otto___sohn_positioniert_sich_gegen_die_konkurrenz_.974627.html
Thalia verlässt im August das Einkaufszentrum Haven Höövt in Bremen 
und zieht mitten hinein in die Fußgängerzone. Wettbewerber Martin 
Mader von Otto & Sohn sorgt jetzt schon vor: Er eröffnet nur zwei 
Häuser weiter am 4. Juli einen Pop-up-Store.
http://www.boersenblatt.net/artikel-neues_shop-in-
shop_in_berlin.973199.html
Seit dem 27. Juni ist Zweitausendeins mit zwei Standorten in Berlin 
vertreten.
http://www.boersenblatt.net/artikel-
kein_drittgeschaeft__keine_investitionen.992125.html
Die Sanierung der ehemaligen Logistiksparte von Weltbild kommt nicht 
voran: Medienberichten zufolge soll ein Drittel der noch verbliebenen 
450 Mitarbeiter gehen.
http://www.buchreport.de/nachrichten/nachrichten_detail/datum/2015/07/
10/gern-mehr-aber-die-
zeit.htm?no_cache=1&cHash=1ffdd568b1f1d2d9091e2c1792b649f6
Laut einer Allensbacher-Studie geht zwar geht die Zahl der 
regelmäßigen Buchleser weiter zurück, nicht aber die Zahl der 
Buchkäufer.
++++++++++++++
Preise/Awards
++++++++++++++
http://www.boersenblatt.net/artikel-
auszeichnung_des___rztinnenbundes_.986338.html
Andreas Steinhöfel wird mit dem diesjährigen Kinder- und 
Jugendbuchpreis des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB) - der Silbernen 
Feder - für sein Kinderbuch "Anders" (Königskinder) geehrt.
http://www.boersenblatt.net/artikel-kelag-
preis_an_valerie_fritsch.986404.html
Autorin Nora Gomringer hat den Bachmann-Preis gewonnen, der Kelag-
Preis ging an Valerie Fritsch, die auch den BKS-Publikumspreis mit 
nach Hause nehmen konnte. Mit dem 3sat-Preis wurde Dana Grigorcea auf 
den Bachmanntagen ausgezeichnet.
http://www.buchreport.de/nachrichten/buecher_autoren/buecher_autoren_n
achricht/datum/2015/07/09/auf-dem-zenit-seines-ruhms.htm
Die Zeit” widmet sich dem Büchner- und dem Bachmann-Preis.
+++++++
Verlage
+++++++
http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2
015/07/06/werbung-im-kopf.htm
Marketing ist längst nicht mehr Geschmackssache oder das Produkt von 
Bauchgefühlen. Neuromarketing heißt die neue Disziplin.
http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2
015/07/06/prominenter-aderlass.htm
Prominenter Aderlass: Der SPIEGEL über den Wechsel von Hanser-Autoren.
http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2
015/07/17/mit-mehrwert-und-literarischen-qualitaeten.htm
Der Carl Hanser Verlag stellt die Weichen neu. Hanser-Sachbuchchef 
Christian Koth über Chancen und Perspektiven.
http://www.boersenblatt.net/artikel-
__sterreichisches_traditionshaus_in_neuen_haenden_.993637.html
Der Residenz-Verlag hat einen neuen Eigentümer: Peter Daniell Porsche.
+++++++++++++++++++++++
Flatrate / Onleihe /Abo
+++++++++++++++++++++++
http://www.buchreport.de/nachrichten/handel/handel_nachricht/datum/201
5/07/16/ein-download-pro-monat.htm
Der Online-Buchhändler bücher.de erweitert sein Angebot um ein 
Hörbuch-Abo für digitale Hörbücher. 15.000 Titel sind zum Start 
verfügbar, die im Tolino-System verwaltet werden können.
+++++++++++
Amazon & Co
+++++++++++
Tagesschau.de 
Schriftsteller-Verband zu Amazon-Vergütung: “Katastrophe für die 
Literaturlandschaft."
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-digital-
debatte/internet-vordenker-jaron-lanier-im-gespraech-13679623.html
Weshalb unterwerfen wir uns Online-Konzernen wie Facebook, Amazon oder 
Google freiwillig? Jaron Lanier über die freundlichen und unheimlichen 
Großmächte von Silicon Valley.
++++++++++++++
Selfpublishing
++++++++++++++
http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2
015/06/18/250000-selfpublishing-novitaeten-im-jahr-2017.htm
Wie groß ist der deutsche Selfpublishing-Markt? Und wie entwickelt er 
sich?
http://www.boersenblatt.net/artikel-indiebook.de_legt_los.975143.html
Pünktlich zum Sommeranfang ging Indiebook.de an den Start, ein Portal 
für unabhängige Verlage und Buchhandlungen.
+++++++++++++
International
+++++++++++++
http://www.buchreport.de/nachrichten/online/online_nachricht/datum/201
5/06/24/buecher-per-voegelchen.htm
Penguin Random House verkauft Bücher über Twitter.
http://www.buchreport.de/nachrichten/verlage/verlage_nachricht/datum/2
015/06/16/wie-gross-ist-der-markt-der-indies.htm
Wie groß ist der Markt der Indies in den USA, GB und Deutschland? 
Selfpublishing jedenfalls wächst und wächst.
*********************************************************************
AUTORENWISSEN:
---------------------------------------------------------------------
                             (mailto:
            “Frei wie ein Vogel im Käfig: Der freie Lektor”
                        von Jordan T. A. Wegberg
          Das Berufsbild des freien Lektors
Was ein Verlagslektor so macht, davon haben die meisten Schreibenden 
eine ungefähre Vorstellung. Wenn du eigene Verlagsveröffentlichungen 
vorweisen kannst, dann weißt du: Verlagslektoren sind die Leute, die 
dein geniales Manuskript (a) unbegreiflicherweise abgelehnt, (b) in 
stromlinienförmigen Mainstream-Mist verwandelt oder (c) 
verdientermaßen zu einem Bestseller gemacht haben. Aber was hat es 
eigentlich mit den sogenannten freien Lektoren auf sich? Was machen 
sie, und wozu braucht man sie?
         Wie wird man freier Lektor?
Lektor kann man weder lernen noch studieren, man wird es einfach. 
Jeder kann sich Lektor nennen, die Bezeichnung ist nicht geschützt. 
Das ist einer der Gründe, warum es “den” freien Lektor nicht gibt, 
sondern nur einen bunten Haufen von mehr oder weniger belesenen 
Menschen, die ihr Brot, ihre Butter oder beides verdienen, indem sie 
“irgendwas mit Texten” machen.
Ein Großteil der freien Lektoren hat eine akademische, meist eine 
geisteswissenschaftliche Ausbildung und ist auf verschlungenen Wegen 
in die Printmedienbranche geraten. Viele haben schon während des 
Studiums als Manuskriptgutachter, Korrekturleser oder 
Aushilfsredakteure gearbeitet. Da man als Geisteswissenschaftler von 
finanzstarken Weltkonzernen nicht unbedingt mit Jobangeboten bedrängt 
wird, liegt es nahe, dass man die karge Zeit nach dem Studium mit dem 
überbrückt, was einem auch vorher schon das Überleben gesichert hat - 
nur dass man jetzt noch ein bisschen mehr davon tun muss.
Und wenn es Freude macht und man sich im Laufe der Jahre eine gute 
Fachkenntnis angeeignet hat, dann nennt man sich irgendwann “freier 
Lektor” und hat nun zwar immer noch keine Festanstellung, keine 
soziale Absicherung und keinen Rentenanspruch, aber wenigstens einen 
Beruf.
          Wie kommt der freie Lektor an Aufträge?
Freie Lektoren werden nicht über Stelleninserate gesucht und brauchen 
auch nicht in Jobbörsen auf Arbeit zu hoffen. Ihren Kundenkreis müssen 
sie sich aus eigener Kraft schaffen - indem sie gerade zu Anfang 
unablässig Werbung, Selbstmarketing und Netzwerkpflege betreiben, 
ausnahmslos jeden Job annehmen, immer ein bisschen vor der 
vereinbarten Abgabefrist fertig werden, weit über ihre tatsächliche 
Aufgabe hinausdenken und sich auf Honorare einlassen, für die ein 
Taxifahrer nicht mal den Zündschlüssel drehen würde.
Später - so nach vier, fünf Jahren - kann es dann hilfreich sein, sich 
zu spezialisieren. Häufig ergibt sich das von ganz alleine, denn als 
freier Lektor wird man, sofern man gut und zuverlässig arbeitet, im 
Kundenkreis herumgereicht - man bleibt also in der Branche.
Das alles ist anstrengend und wenig lukrativ, aber: Der freie Lektor 
darf den ganzen Tag lesen und wird sogar noch dafür bezahlt. Er hat 
keine mobbenden Chefs und Kollegen. Er kann sich seine Zeit frei 
einteilen. Er braucht nicht zwei Stunden täglich zum Arbeitsplatz und 
wieder zurück zu fahren. Er kann selbst entscheiden, ob er einen 
Auftrag annimmt oder nicht, und er legt auch selbst den Preis dafür 
fest. Um sich selbständig zu machen, sind fast keine Investitionen 
nötig, und er kann seine Arbeit praktisch überall auf der Welt 
erledigen - am Küchentisch ebenso wie auf Tahiti.
          Was kann ein freier Lektor?
Die vielleicht wichtigste Voraussetzung eines freien Lektors ist - 
abgesehen von der Fachkompetenz - eine eiserne Disziplin. Wer es nicht 
schafft, täglich mindestens acht Stunden am Bildschirm zu sitzen und 
private Ablenkungen strikt von seinem Arbeitsplatz fernzuhalten, der 
kann als freier Lektor nicht erfolgreich werden.
Außerdem ist das lebenslange Lernen in diesem Beruf mehr als ein 
Schlagwort. Mit jedem neuen Auftrag muss der freie Lektor seinen 
geistigen Horizont erweitern. Er muss ein Gefühl dafür bekommen, wo 
ein Goethe-Zitat irrtümlich Schiller zugeschrieben wird, wo in einem 
Hyperlink ein Punkt fehlt und wo ein Accent anstelle eines Apostrophs 
verwendet wurde. Er muss wissen, wie man wissenschaftlich korrekt 
zitiert, ob hinter dem Schrägstrich ein Leerzeichen kommt, was 
Zwiebelfische sind und wie sich Rabindranat Thakur richtig schreibt. 
Und wenn er im letzten Drittel des Manuskripts das Wort “Online-
Handel” liest, muss er sich augenblicklich daran erinnern, dass das 
auf Seite 5 aber “Onlinehandel” geschrieben wurde.  
Freie Lektoren sind Allrounder, die sich nicht nur in ihrem Fachgebiet 
auskennen, sondern auch eine umfassende Allgemeinbildung haben, über 
perfekte Orthografie-, Grammatik- und Interpunktionskenntnisse 
verfügen, alle Regeln der Typografie beherrschen, in den gängigsten 
Textverarbeitungs- und Grafikprogrammen zu Hause sind, die Abläufe bei 
der Herstellung von Druckerzeugnissen kennen, eine Art fotografisches 
Gedächtnis besitzen und mehrere Fremdsprachen lesen können.
Weil es so lange dauert, bis man sich als freier Lektor einen Ruf und 
die notwendige Fachkompetenz erworben hat, kann es nützlich sein, 
nebenbei noch andere Einnahmequellen zu erschließen. Der freie Lektor 
entscheidet selbst, wie viel Zeit er seiner Lektorentätigkeit widmet. 
Er sollte allerdings damit rechnen, dass Kunden ihn erbarmungslos von 
der Liste streichen, wenn er zwei- oder dreimal in Folge einen Auftrag 
ablehnen muss.
          Wer braucht einen freien Lektor?
Ein freier Lektor wird nur selten für Buchverlage arbeiten, und selbst 
wenn er den Fuß in die Tür der Publikumsverlage kriegt, heißt das noch 
lange nicht, dass er nun seine geliebten Kriminalromane lektorieren 
darf. Der eingangs erwähnte Verlagslektor schickt ihm 
Manuskriptdateien, die er bis zur Druckreife bearbeiten muss, und zwar 
innerhalb wahnwitziger Fristen (jeden Abgabetermin, der nicht in der 
Vergangenheit liegt, darf man als großzügig bemessen betrachten). Auf 
die Themen hat er - besonders bei Belletristik - keinerlei Einfluss.
Größere PR-Agenturen beschäftigen ebenfalls freie Lektoren. Prospekte, 
Kataloge, Broschüren, Einladungen, Zeitschriften, Newsletter und 
Bedienungsanleitungen müssen sowohl orthografisch und grammatikalisch 
als auch inhaltlich und grafisch makellos sein, denn die Auftraggeber 
zahlen dafür schließlich viel Geld.
Für Selfpublisher sind freie Lektoren ein echtes Marketinginstrument. 
Da die Selbermacher keiner Qualitätskontrolle unterliegen, tummeln 
sich hier zahlreiche Dilettanten, die dem Ruf der Branche nicht gerade 
förderlich sind. Wer sein Manuskript von einem guten freien Lektor 
überarbeiten lässt, ehe er es für die Öffentlichkeit hochlädt, wird 
sich wohltuend von der unlektorierten breiten Masse abheben - und das 
schlägt sich spürbar in höheren Verkaufszahlen und besseren 
Bewertungen nieder.
Auch die klassischen Printverlage stehen einem gut aufbereiteten 
Manuskript viel aufgeschlossener gegenüber. Freie Lektoren kennen die 
branchenüblichen Anforderungen bei Formatierung und Gestaltung, 
entdecken Wiederholungen, logische Widersprüche oder Stilmängel und 
können Autoren darüber hinaus oft auch beraten, welche Verlage denn 
für dieses Romandebüt oder jenes Sachbuchthema geeignete 
Ansprechpartner wären.
Grundsätzlich sollte alles, was für eine Veröffentlichung vorgesehen 
ist, ein Mal über den Tisch eines Lektors gewandert sein. Selbst 
erfahrene Autoren sind oft überrascht, wie viel mehr ein freier Lektor 
aus ihren Texten herausholen kann. Natürlich kostet das Geld. Und 
natürlich kannst du selbst gut schreiben und kennst dich mit der neuen 
Rechtschreibung aus. Aber du bezahlst ja auch deinen Friseur, obwohl 
du selbst fließendes Wasser und eine Schere im Haus hast.
Die bescheidene Investition in ein gutes Lektorat kann ausschlaggebend 
für den Erfolg eines Manuskripts sein, an dem du Monate oder Jahre 
gearbeitet hast.
**~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**
Jordan T. A. Wegberg studierte Germanistik und Anglistik sowie 
Literaturvermittlung und Medienpraxis. Seit über 20 Jahren arbeitet er 
als freier Lektor für Verlage, Agenturen und Autoren. Für seine Romane 
und Kurzgeschichten wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Im 
September erscheint sein sechster Roman “Grenzverletzungen”. 
http://www.tawegberg.de
*********************************************************************
SCHREIB-SPIELE:
---------------------------------------------------------------------
                             (mailto:
                   “Von Leitern, Launen und Leichen”
                            von Maike Frie
 
Was haben stürzende Schlangen und gebildete Würfel mit Leichen im 
Keller zu tun? Sie alle gehören zu meinen kreativen Schreibspielen. 
Denn mit spielerischen Ansätzen die Kreativität hervorzulocken, das 
funktioniert wunderbar.
Es gibt viele Bücher zum Kreativen Schreiben - über Theorien, darüber, 
wie es mehr oder weniger berühmte Autoren selbst angehen, und über 
Anstöße, mit denen sich das weiße Blatt füllen lässt. Einige 
Schreibanregungen tauchen immer wieder auf, weil sie so naheliegend 
und gut umzusetzen sind: einen Text zu einem Bildmotiv schreiben oder 
eine Geschichte aus einem vorgegebenen Anfangssatz entwickeln oder ... 
Abseits der vielfach beschrittenen Wege gibt es eine Reihe von 
weiteren Schreibimpulsen, die man zum Beispiel in der Abwandlung von 
klassischen Kinderspielen oder in speziell entwickelten 
Geschichtenerzähl-Materialien findet. Solche Impulse setze ich gerne 
in meinen Schreibwerkstätten ein.
Außerdem unterrichte ich Norwegisch. Auch dazu gibt es eine große 
Menge Literatur. Wie man Vokabeln übt, wie man die Teilnehmern zum 
Sprechen bewegen kann ...
Mein drittes Fachgebiet als Dozentin ist die Presse- und 
Öffentlichkeitsarbeit. Da geht es meistens weniger spielerisch zu, 
aber auch hier lockern Übungen die eher trockene Theorie auf und 
helfen den Teilnehmern ,die Erkenntnisse auf ihre eigenen 
Fragestellungen anzuwenden.
Am spannendsten finde ich es, Methoden und Anregungen aus allen 
Bereichen miteinander zu kombinieren. In den kommenden Tempest-
Ausgaben stelle ich eine Reihe von Spielen vor: von der Idee über die 
benötigten Materialien bis zu Beispielen und Erfahrungen aus der 
Praxis. Viel Spaß beim Ausprobieren!
 
Geschichtenwürfel
9 Würfel, 54 Bilder, 10.000.000+ Kombinationen, unendliche 
Geschichtenvielfalt! - So preist der Hersteller Rory seine “Story 
Cubes” an. Im handlichen, stabilen Karton kommen neun 
normalspielformatige Würfel daher, auf deren Seiten jeweils ein Bild 
zu sehen ist. Damit kann man einzeln oder in der Gruppe Geschichten 
erzählen oder diese Würfel als Schreibanregung nutzen.
Ein Spieler würfelt, schaut sich seine Bilder-Ergebnisse an und 
beginnt, den Mitspielern eine Geschichte zu erzählen, indem er ein 
Würfelbild aussucht. Dann nimmt er einen anderen Würfel seiner Wahl, 
ordnet dieses Bild in seine Geschichte ein und erzählt weiter. Und so 
immer weiter. Danach folgt der nächste Spieler mit seinem Wurf und 
seiner Geschichte.
Ein Beispiel: “Viktor bückt sich. Im Schein seiner TASCHENLAMPE 
glitzert etwas. Mit seinen nackten ZEHEN streicht er ein paar 
Grashalme zur Seite. Wenn er seine HÄNDE doch nur benutzen könnte!”
Ob in jedem Satz ein Würfelbild auftaucht oder es eine sehr lange 
Geschichte wird - da sollte man keine engen Vorgaben setzen. Das 
variiert oft von Gruppe zu Gruppe und auch von Wurf zu Wurf. Was auf 
den Bildern zu sehen ist, sollte man ebenfalls nicht zu eng auslegen, 
damit der Erzählfluss nicht stockt. Ich habe den Begriff “Zehen” 
gewählt, obwohl auf dem Würfelbild eigentlich ein Fußabdruck zu sehen 
ist. Das kann man natürlich auch als Fuß, Quadratlatschen oder sogar 
Baby nehmen, weil ein Fußabdruck häufig in Geburtsanzeigen verwendet 
wird.
Spiel-Varianten
...............
Damit es nicht langweilig wird, gibt es beinahe unzählige 
Variationsmöglichkeiten. Zum Beispiel kann man gemeinsam an einer 
Geschichte basteln: Derjenige, der gewürfelt hat, wählt das erste Bild 
aus und beginnt mit dem Erzählen. Der nächste Spieler wählt das zweite 
Bild aus und setzt die Geschichte so fort, wie sie ihm gerade 
einfällt. Dann folgt der dritte Spieler und so fort. Man kann auch an 
einer Fortsetzungsgeschichte arbeiten: Der erste Spieler “verbraucht” 
alle seine neun Bilder, dann würfelt der nächste Spieler und setzt mit 
seinen neun Bildern die Geschichte fort usw. Als “Geschichtenmeister” 
bezeichnet der Hersteller die Variante, in der man seine Geschichte 
erzählt, ohne die konkreten Motive auf den Bildern zu nennen. Dabei 
sollen die Mitspieler erraten, um welches Motiv es gerade geht, und 
dieses herauspicken.
Die Sets
........
Von Rory?s gibt es verschiedene Würfelsets. Das orangefarbene Set ist 
ein Grundset, in dem sich Bilder wie Apfel, Lupe, Brief, Brunnen, 
Schloss, Buch, Schatten, Blitz, Schildkröte, Baum oder Turm befinden. 
Damit lässt es sich gut spielen. Dann gibt es ein grünes Set unter dem 
Schlagwort “Voyages”. Dieses zeigt ebenfalls 54 gegenständliche 
Bilder, zum Beispiel Kelch, Helm, Note, Leiter, Axt, Berge, Truhe, 
Wolke, Schlange. Es lässt sich ebenso wie das orangefarbene Set gut 
allein verwenden. Außerdem gibt es ein blaues Set unter dem Stichwort 
“Action”. Das soll besonders gut zum Sprachtraining für Kinder 
geeignet sein, weil es nur Bilder mit Figuren bei bestimmten 
Tätigkeiten zeigt. Man ist also gezwungen, Menschen in Aktion zu 
zeigen, also viele Verben zu benutzen -- klettern, fallen, graben, 
weinen, reden usw. --, allerdings auch Richtungspfeile oder springende 
Bälle. Das führt beinahe automatisch zu einer längeren, aktiv 
erzählten Geschichte, ist aber als einzelnes Grundspiel nicht ganz so 
leicht anzuwenden. Im Zusammenspiel mit dem orangefarbenen oder 
Grundset ist es allerdings prima geeignet, weil diese genau 
gegensätzlich sehr Gegenstand-lastig sind.
Zusätzlich gibt es noch kleine Päckchen mit jeweils drei Würfel zu 
Spezialthemen, “Verzaubert”, “Urzeit”, “Ärzte”, “Volltreffer” 
(Fußball), “Spurensuche” und “Intergalaktisch”. Diese kleinen Sets 
sind nicht so gut dafür geeignet, sie allein zu benutzen, sondern eher 
in Kombination mit einem der großen Sets.
Je mehr Würfel es werden, desto länger wird selbstverständlich auch 
die Erzählrunde. Ein wenig aufpassen muss man, dass die 
Vorüberlegungen zur Auswahl, mit welchem Würfel weitererzählt wird, 
nicht zu lang werden; deshalb sollte man beim Einsatz mehrerer Sets 
eventuell nicht alle Würfel verwenden, sondern eine (willkürliche) 
Auswahl treffen. Die Sets mit neun Würfeln kosten um die 12 Euro, die 
kleinen 3 bis 8 Euro.
Praxistest
..........
Ich habe diese Geschichtenwürfel sowohl in Erwachsenengruppen als auch 
in Schülergruppen ausprobiert, und sie funktionieren in allen 
Altersschichten gleich gut. Kinder sind schnell bei der Sache, weil 
diese Art des Geschichtenerzählens einen spielerischen Einstieg 
bildet, und Erwachsene können sich ebenfalls gut darauf einlassen, 
weil Würfelspiele nicht zu kindlich sind.
Nach dem mündlichen Erzählen lassen sich die entstandenen Geschichten 
gut weiternutzen. Entweder nimmt man das Erzählen nur als 
Einstiegsrunde, würfelt dann erneut, und jeder schreibt still eine 
Geschichte zu den neuen Bildern. Das kann sehr spannend sein, was für 
unterschiedliche Texte  aus denselben Motivanregungen entstehen (die 
Reihenfolge der Würfel kann man vorher wahlweise festlegen oder 
nicht). Möglich ist auch, dass die Geschichte, die zuvor gemeinsam 
erzählt wurde, anschließend gemeinsam oder einzeln niedergeschrieben 
wird. Auch dabei können sehr spannende unterschiedliche Ergebnisse 
herauskommen, je nachdem, woran sich jeder noch gut erinnert bzw. was 
den Einzelnen wichtig scheint.
Anregungen zum Weiterspinnen
............................
Unter http://www.storycubes.com findet man - auf Englisch - Beispiele 
für visualisierte Geschichten. Darunter sind richtige Kunstwerke mit 
gezeichneten Bildfolgen, hineinkopierten Fotos von Würfeln, 
Textstücken und ganze Comics. Außerdem gibt es dort eine App, das 
gesamte Sortiment, Videobeispiele zu den Spielen, einen Blog und 
weitere Anregungen. Es gibt auch noch einige andere Anbieter für 
Geschichtenwürfel, zum Beispiel mit Einstiegssätzen oder Stichwörtern. 
Dazu habe ich bisher allerdings nur etwas auf Englisch gefunden - 
vielleicht mag ja mal jemand basteltechnisch aktiv werden?
Im nächsten Tempest geht es weiter mit einem anderen Erzähl-
/Schreibspiel - und nicht immer braucht man gekaufte Materialien!
**~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**
Maike Frie, Münsteranerin von 1976 mit Skandinavien-Begeisterung; nach 
Stationen in Oslo und Hamburg heimgekehrt; tätig als Dozentin, 
Texterin, Lektorin und Mutter; bietet für Autoren Korrektorat, 
Lektorat und Manuskriptberatung sowie ein Seminarprogramm zum 
Kreativen Schreiben - mehr unter http://www.skriving.de.
*********************************************************************
SPANNUNG, DER UNTERLEIB DER LITERATUR:
---------------------------------------------------------------------
                             (mailto:
Was macht Romane spannend, und vor allem: Was macht sie langweilig?
Wer Szenen hat, die sie oder er für spannend hält, oder Szenen, bei 
denen er sich nicht sicher ist, oder solche, die eigentlich spannender 
gestaltet sein sollten, doch die Frage ist: Wie? - wer solche Szenen 
hat, kann sie mir schicken.
Ich wähle dann einige aus, die ich im Tempest bespreche. Schickt die 
Szenen als E-Mail-Anhang im RTF-Format an: 
Bitte nicht mehr als 7.000 Anschläge, also etwa vier Normseiten. Dazu 
zählt auch der Vorspann! Da die Szenen aus beliebigen Stellen eurer 
Manuskripte stammen dürfen, müsst ihr eventuell die Vorgeschichte der 
Szene erklären. Diese Erklärung sollte 400 Anschläge nicht 
überschreiten!
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
                            “Blut wie rot”
                  Text: Runa Winacht und Maria G. Noel
                    Lektorat: Hans Peter Roentgen
Bumm, bumm. Dumpfe Schläge an der Haustür. Wie Donner, plötzlich und 
unvermutet.
Erschrocken sprang Adela auf, so abrupt, dass ihr die Stopfarbeit aus 
den Händen glitt. Obwohl es beileibe nichts Neues war, dass ihr Vater 
spätabends oder nachts Besuch bekam, erschrak sie doch jedes Mal bis 
ins Mark. Einen Moment war ihr dann, als würde der Leibhaftige vor der 
Tür stehen. Oder Schlimmeres.
Dabei war es immer nur späte Kundschaft. Hier in Krumau schien es 
Sitte zu sein, zu nachtschlafender Zeit den Zimmerer zu rufen. Adela 
schüttelte den Kopf. Heute ging es ja gerade noch, aber letzte Woche, 
da war Vater aus dem Bett geholt worden. Und obwohl es weit nach 
Mitternacht gewesen war, hatte er sofort gehen müssen. Wie immer, wenn 
es nachts klopfte. Zur Baustelle, war stets seine Begründung, da 
stimme etwas nicht. Was mochten das nur für Baustellen sein, die nicht 
bis zum nächsten Tag warten konnten?
Adela lief zur Tür, zog sie einen Spalt auf. Vater, eine Lampe in der 
Hand, eilte bereits wort- und blicklos an ihr vorüber. Er hatte sie 
also nicht bemerkt. Nun mutiger, huschte sie in den Flur und drückte 
sich in eine kleine Nische.
“Wer ist da?”
“M-mach auf, Zim-mmerer”, drang es von draußen herein. “Wir b-brauchen 
d-dich.”
Vater schob den Riegel zurück und öffnete die Tür. “Schmied? Schon 
wieder?”
Adela reckte den Kopf. Doch der Besucher stand außerhalb des des 
kleinen Lichtkreises. Sie konnte nur erkennen, dass er groß war, 
ungeschlacht, und etwas, wahrscheinlich seinen Hut, nervös in den 
Händen drehte.
“'F-ferdl, s-s hat wieder ein' d-derwischt”, stotterte er. “D-drüben, 
an der alten B-blut-b-buche.”
Wovon sprach der Mann? Adela trat aus der Nische, um besser sehen und 
hören zu können. Die alte Blutbuche - war das nicht der Baum ganz vorn 
in der Moldaubiegung? Dessen ausladende Zweige fast das Wasser 
berührten?
“Wen diesmal?”
Vaters Stimme fuhr durch ihre Gedanken wie ein Messer durch weiches 
Schmalz.
“Den G-gerbergsell vom B-breinauer. P-paul H-haas heißt er. Jetzt b-
brauchen sie dich mit d-deim W-werkzeug, haben's g'sagt.”
Adela atmete nicht mehr. Jede Faser ihres Körpers angespannt, 
versuchte sie, über ihr plötzlich losrasendes Herz hinweg zu 
verstehen, wovon der Mann redete. Ganz sicher nicht von einer 
Baustelle. Davon abgesehen, dass sie den Platz kannte, wo die 
Blutbuche stand. Ringsum nur Wiese und die Moldau. Keine Gebäude. 
Außerdem klang der stotternde Mann so gar nicht danach, als bräuchte 
er die Hilfe eines Handwerkers.
“Du w-weißt ja, es muss sch-schnell g'macht w-wern. Also k-komm g-
gleich mit.”
“Ich hole meine Sachen.”
Kaum waren Vaters Worte verklungen, kamen schon seine eiligen Schritte 
heran. Direkt auf sie zu.
Keine Zeit, sich zu verbergen. “Vater, was ist denn?” Adela starrte 
ihm entgegen. “Warum wirst du mitten in der Nacht fortgerufen?”
“Zimmererarbeit, wie immer. Geh zu Bett, Mädchen.” Vater stob an ihr 
vorbei, hinter die Treppe, in seine Werkstatt. Doch schon einen Moment 
später kam er wieder. Beladen mit einem schwer scheinenden Sack. Der 
musste griffbereit hinter der Tür gestanden haben. Adela beschloss, 
gleich morgen die Werkstatt danach abzusuchen.
“Geh zu Bett”, wiederholte er. “Das hier ist nichts für dich.”
“Vater!” Ihr Ruf war nicht einmal zur Hälfte Verzweiflung. Der weitaus 
größere Teil davon war Enttäuschung darüber, dass er ihr nichts sagte. 
Keine Erklärung, kein noch so kleines Wort, was denn so 
Geheimnisvolles vor sich ging, dass es auf der Stelle erledigt werden 
musste.
Ohne sie weiter zu beachten, eilte Vaters schmale Gestalt neben dem 
grobschlächtigen Schmied die Gasse hinab.
“Was ist mit diesem Paul Haas?”, schrie sie in trotziger Aufwallung 
hinterher.
Mit durchschlagendem Erfolg, wie sie sogleich feststellen konnte. Der 
Vater blieb abrupt stehen, wandte sich um, kam dann sogar ein paar 
Schritte heran. “Adela, ich habe keine Wahl. Wenn du klug bist - und 
ich weiß, das bist du, also, sei es bitte auch jetzt - geh ins Zimmer 
und bete einen Rosenkranz für mich. Versprichst du mir das?” Er 
wartete ihre Antwort nicht ab, lief schon wieder los. Aber nur, um 
sich vor der Ecke ein letztes Mal umzuwenden: “Verschließe die Türen 
und - lass den Knoblauch hängen!” Er winkte ungeduldig, verharrte, bis 
sie sich in Bewegung setzte. Erst dann verschwand er endgültig.
Weisungsgemäß verriegelte Adela die Tür. Dabei fiel ihr Blick auf den 
daran hängenden Kranz aus Knoblauchkraut und -knollen. Knoblauch und 
Rosenkranz. Beides, hatte Vater ihr soeben aufgetragen, sollte sie 
nutzen. Beides schützte - gegen Vampire.
Das war es. Darüber wurde in letzter Zeit reichlich gemunkelt. Nicht, 
dass Adela schon mal einen gesehen hätte, aber sie wusste immerhin, 
dass Vampire zur Geisterstunde um Mitternacht aus ihren Gräbern 
stiegen und auf Jagd gingen. Um ihren Durst zu stillen - ihren Durst 
nach Menschenblut.
Schlagartig wurde ihr kalt. Fürchtete Vater, da draußen könnten 
Vampire sein? Hier, mitten in Krumau?
Hastig riss sie die Lade auf, holte ihren Rosenkranz heraus, schlang 
ihn um ihre Rechte und umfasste das kleine Kreuz ganz fest. Doch statt 
zu beten, überlegte sie: Was hatte Vater mit Vampiren zu tun? Was 
hatte er in dem Sack davongetragen? Und wer war dieser Paul Haas?
Erst als die Lade bereits geschlossen war, wurde ihr bewusst, was sie 
soeben gesehen hatten, und sie riss die Schublade wieder auf. 
Tatsächlich! Da lag der Rosenkranz des Vaters.
Er war da draußen - schutzlos? Oder bestand doch keine Gefahr durch 
Vampire - und er hatte nur vorsorglich gewarnt?
Den Entschluss fällte Adela sehr plötzlich. Sie würde selbst 
nachsehen, was los war. Der vergessene Rosenkranz war der allerbeste 
Vorwand dafür, den würde sie Vater bringen. Und ihr drohte schließlich 
keine Gefahr. Mit seinem und ihrem eigenen war sie sogar doppelt 
geschützt. Schnell hängte sie sich den großen, aus dunklen Holzperlen 
bestehenden Rosenkranz des Vaters um den Hals, schlang sich ihr Tuch 
um die Schultern und lief hinaus, den Männern hinterher. Zur 
Blutbuche, hatte der Schmied gesagt.
 
Am leicht bewölkten Sternenhimmel stand eine schmale Mondsichel, und 
so konnte Adela den Weg nur schlecht erkennen. Aber sie musste ja 
lediglich ein Stück die Fischergasse entlang. Dort vorn, direkt in der 
Flussbiegung, stand die Blutbuche, alt und knorrig.
Jaulend zogen unheimliche Laute durch die Nacht und machten Adela 
frieren. Mit stockendem Atem blieb sie stehen, unwillkürlich folgten 
ihre Augen den Geräuschen, blieben schließlich am Schloss hängen. 
Warum musste die Fürstin ausgerechnet Wölfe halten? So nah! Adela zog 
das Tuch enger um sich und eilte weiter. Die Bestien dort oben waren 
eingesperrt. Was sie nicht davon abhielt, Nacht für Nacht den Mond 
anzuheulen.
“Jahuuuuu!” Diesmal jaulte es von der anderen Seite, nicht vom 
Schloss. Gleichzeitig schob sich eine Wolke vor den Mond. Es wurde 
finster.
Adela begann zu rennen. Das mussten wilde Wölfe sein, die vom Geheul 
der Schlosswölfe angelockt worden waren. Die wilden kamen für 
gewöhnlich nicht in die Stadt. Im Winter vielleicht. Aber jetzt, im 
Oktober ...
“Au!” Der Schlag war urplötzlich gekommen. Von vorn.
Adela zuckte rückwärts weg, als sie den Peitschenhieb ins Gesicht 
spürte. Ein Angriff! Sie flüchtete zur Seite.
Aber da, der nächste Hieb, quer über die Stirn.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Lektorat von Hans Peter Roentgen
Ein Zimmerer wird mitten in der Nacht aus dem Haus gerufen, und seine 
Tochter wundert sich, was das für eine merkwürdige Baustelle ist, die 
in der Nacht seine Aufmerksamkeit erfordert. Sie schleicht ihrem Vater 
nach. Und dann heulen Wölfe. Wilde Wölfe ...
 
Spannende Geschichte, finde ich. Auch wenn es mittlerweile mehr als 
genug Vampirgeschichten gibt. Eigentlich wissen wir das doch alles, 
die Kreuze, der Knoblauch, und um Mitternacht steigen sie aus ihren 
Gräbern.
 
Dennoch wirkt die Geschichte. Zum einen wissen wir nicht wirklich, was 
der Zimmerer damit zu tun hat. Soll er die Vampire erledigen? Aber 
wieso muss er dann zu Blutbuche und nicht auf den Friedhof? Oder ist 
er gar einer von ihnen, der die Kollegen Blutsauger nächtens 
unterstützt?
 
Der Autor erzählt einfach seine Geschichte, erklärt nichts weiter. Wir 
gehen mit der Tochter mit, erleben, was sie erlebt. Was es mit dem 
Schloss auf sich hat, welche Rolle die Tochter sonst im Haushalt 
spielt, wer alles sonst noch im Haushalt lebt, nichts davon wird uns 
erklärt. Wir erleben die Handlung. Was das alles bedeutet, müssen wir 
uns selbst überlegen. Und da wir nicht wissen können, ob das, was wir 
vermuten, was wir uns zusammenreimen, denn stimmt, deshalb müssen wir 
weiterlesen.
 
Ist Ihnen das Stottern aufgefallen? Dass der nächtliche Besucher 
stottert, unterstreicht, wie sehr er außer sich ist. Es gibt obendrein 
der Stimme eine eigene Note, wie wissen immer sofort, dass hier der 
Besucher spricht:
..... 
Den G-gerbergsell vom B-breinauer. P-paul H-haas heißt er. Jetzt b-
brauchen sie dich mit d-deim W-werkzeug, haben's g'sagt.
.....
 
So weit, so gut. Aber da ich nun mal fürs Meckern zuständig bin, 
möchte ich einzelne Stellen anmerken, die man nachbessern sollte. 
Feinputz eben.
 
 
          Bilder müssen passen
“Vaters Stimme fuhr durch ihre Gedanken wie ein Messer durch weiches 
Schmalz.” Da passt das Bild nicht. Die Stimme fährt wie ein Messer 
durch ihre Gedanken? Eine Stimme kann die Gedanken unterbrechen, aber 
kann nicht durch sie hindurchfahren wie ein Messer. Mich stört dieses 
Bild, ich würde den Satz streichen. Oder umformulieren: 
.....
Vaters Stimme unterbrach ihre Gedanken.
.....
 
Später atmet Adela nicht mehr, dafür rast ihr Herz los:
..... 
“Adela atmete nicht mehr. Jede Faser ihres Körpers angespannt, 
versuchte sie, über ihr plötzlich losrasendes Herz hinweg zu 
verstehen, wovon der Mann redete. Ganz sicher nicht von einer 
Baustelle.”
.....
 
Wer nicht mehr atmet, ist tot. Gemeint ist, dass sie den Atem anhält - 
aber das ist etwas anderes als gar nicht mehr zu atmen. Und wohin rast 
das Herz? Auch diese beiden Bilder passen nicht, verwirren deshalb den 
Leser. Vielleicht einfacher und treffender:
..... 
Adela hielt die Luft an. Jede Faser ihres Körpers angespannt, 
versuchte sie zu verstehen, wovon der Mann redete. Ganz sicher nicht 
von einer Baustelle.
.....
 
Natürlich soll man neue Bilder wählen, natürlich sind “Sie hielt die 
Luft an” oder: “Jede Faser ihres Körpers angespannt” keine 
Musterbeispiele origineller Bilder. Aber zu viele ungewöhnliche Bilder 
können auch von der Geschichte ablenken. Manchmal muss man eben die 
gewöhnliche Formulierung wählen, die jeder kennt.
 
 
          Wortwahl
Gerade in angespannten Szenen sollte man ruhige, schwache Verben durch 
aktive ersetzen, die das Tempo deutlicher darstellen. “Kommen” ist ein 
eher schwaches Verb, das eine ruhige Fortbewegung bezeichnet:
.....
“Kaum waren Vaters Worte verklungen, kamen schon seine eiligen 
Schritte heran. Direkt auf sie zu.”
.....
Besser wäre es, “eilen” zu schreiben, dann benötigt man das Adjektiv 
(“eilige” Schritte) nicht mehr:
.....
Kaum waren Vaters Worte verklungen, eilten schon seine Schritte heran. 
Direkt auf sie zu.
.....
 
Auch der Ruf, der zum weitaus größeren Teil Enttäuschung war, 
verwirrt:
 
.....
“‘Vater!‘ Ihr Ruf war nicht einmal zur Hälfte Verzweiflung. Der 
weitaus größere Teil davon war Enttäuschung darüber, dass er ihr 
nichts sagte. Keine Erklärung, kein noch so kleines Wort, was denn so 
Geheimnisvolles vor sich ging, dass es auf der Stelle erledigt werden 
musste.”
.....
 
Besser ist es, den Leser die Enttäuschung direkt erleben zu lassen.
..... 
“Vater!” Warum sagte er ihr denn nichts? Keine Erklärung, kein noch so 
kleines Wort, was denn so Geheimnisvolles vor sich ging, dass es auf 
der Stelle erledigt werden musste.
.....
 
“Machen” ist ein Verb, das wenig aussagt, und das gilt auch in dem 
folgenden Satz:
.....
“Jaulend zogen unheimliche Laute durch die Nacht und machten Adela 
frieren.”
.....
 
Da wäre “... und ließen Adela frieren” besser. Oder alternativ: “... 
und Adela zog ihr Tuch enger um die Schultern”.
 
 
          Übergenaue Formulierungen
 
Manchmal kann ein Autor auch zu genau schreiben: “Beladen mit einem 
schwer scheinenden Sack.” 
 
Natürlich kann die Heldin nicht wissen, ob der Sack tatsächlich schwer 
ist. Er scheint nur schwer zu sein. Dennoch fände ich es besser, hier 
einfach festzustellen: “Beladen mit einem schweren Sack.”
 
Auch Ortsangaben muss man nicht zu genau formulieren:
.....
“Weisungsgemäß verriegelte Adela die Tür. Dabei fiel ihr Blick auf den 
daran hängenden Kranz aus Knoblauchkraut und -knollen.”
.....
 
Wenn Adela beim Schließen der Tür der Knoblauch auffällt, dann liegt 
nahe, dass der an der Tür hängt. Die Partizipialkonstruktion “auf den 
daran hängenden Kranz” klingt obendrein nicht sehr elegant. 
Dementsprechen würde reichen: “Dabei fiel ihr Blick auf den Kranz aus 
Knoblauchkraut und -knollen.”
 
 
          Weniger ist mehr
Gedankenstriche sind wirkungsvolle Gliederungsmittel. Aber wie mit 
allen Mittel sollte man auch dabei mit der Dosierung vorsichtig sein:
.....
“Er war da draußen - schutzlos? Oder bestand doch keine Gefahr durch 
Vampire - und er hatte nur vorsorglich gewarnt?”
.....
 
Der letzte Gedankenstrich ist gar nicht nötig, und ohne ihn würde der 
erste besser wirken:
.....
Er war da draußen - schutzlos? Oder bestand doch keine Gefahr durch 
Vampire und er hatte nur vorsorglich gewarnt?
.....
 
          Lieblingswörter
Zählen Sie einmal, wie oft “plötzlich” im Text vorkommt. An einigen 
Stellen passt es. Hier aber sicher nicht:
.....
“Den Entschluss fällte Adela sehr plötzlich. Sie würde selbst 
nachsehen, was los war. Der vergessene Rosenkranz war der allerbeste 
Vorwand dafür, den würde sie Vater bringen.”
.....
 
Den ganzen Satz über den plötzlichen Beschluss könnte man weglassen. 
Denn die Sätze danach stellen klar, dass sie jetzt einen Beschluss 
fasst. Soll dennoch betont werden, dass sie es beschließt, kann man 
das ans Ende des Satzes stellen. Denn entscheidend ist, WAS sie 
beschließt:
..... 
Sie würde nachsehen, was los war, beschloss sie. Der vergessene 
Rosenkranz war der allerbeste Vorwand dafür, den würde sie Vater 
bringen.
.....
 
 
          Widersprüche
Der Sternenhimmel und die Mondsichel lassen den Leser vermuten: Es 
dürfte sich um eine helle Nacht handeln. Aber der zweite Teil dieses 
Satzes sagt etwas anderes:
.....
“Am leicht bewölkten Sternenhimmel stand eine schmale Mondsichel, und 
so konnte Adela den Weg nur schlecht erkennen.”
.....
 
Nach meiner Erfahrung reichen eine schmale Mondsichel und ein klarer 
Sternenhimmel aus, um in der Nacht einen Weg zu erkennen. Will man 
deutlich machen, dass die Sichel wirklich kein Licht gibt, würde ich 
das durch “nur” betonen. Ich weiß, “nur” ist eines dieser Füllwörter, 
die Autoren meist besser streichen sollten. Doch manchmal haben auch 
Füllwörter eine Funktion, und hier könnte man die nutzen: das “nur” in 
den ersten Satzteil stellen und im zweiten streichen. Denn dort ist es 
überflüssig.
.....
Am leicht bewölkten Sternenhimmel stand nur eine schmale Mondsichel, 
und so konnte Adela den Weg schlecht erkennen.
 .....
 
Genaue Schilderung
.....
“‘Au!‘ Der Schlag war urplötzlich gekommen. Von vorn.
Adela zuckte rückwärts weg, als sie den Peitschenhieb ins Gesicht 
spürte. Ein Angriff! Sie flüchtete zur Seite.
Aber da, der nächste Hieb, quer über die Stirn.”
.....
 
Sie spürt den Schlag, dann “zuckt” sie zurück? Das passt nicht 
richtig. Und der Schlag “war gekommen”, das klingt etwas sehr harmlos. 
Der Sprung ins Plusquamperfekt macht es auch nicht besser. Und dass es 
sich um einen Angriff handelt, muss man dem Leser nicht extra sagen. 
Vielleicht besser so:
.....
“Au!” Der Schlag kam urplötzlich. Von vorn.
Adela warf sich zur Seite, als ihr der Peitschenhieb die Backe 
aufriss.
Der nächste Hieb traf sie quer über die Stirn.
.....
 
Doch alle meine Mäkeleien ändern nichts daran, dass es sich meiner 
Meinung nach um einen spannenden Einstieg in eine Geschichte handelt.
[Blut wie rot von Runa Winacht und Maria G. Noel wird im September 
2015 erscheinen.]
**~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**
Hans Peter Roentgen ist der Autor der Bücher "Vier Seiten für ein 
Halleluja" über Romananfänge, "Drei Seiten für ein Exposé" und 
“Schreiben ist nichts für Feiglinge”. Außerdem hält er Schreibkurse 
und lektoriert. Anfang des Jahres ist sein neuer Ratgeber “Spannung - 
der Unterleib der Literatur" erschienen.
*********************************************************************
BUCHBESPRECHUNG:
---------------------------------------------------------------------
                             (mailto:
      “Vom Abenteuer, einen Roman zu schreiben” von Titus Müller
                     besprochen von Gabi Neumayer
Seit vierzehn Jahren arbeitet Titus Müller - den Tempest-LeserInnen 
als langjähriger Experte für historische Romane bekannt - als 
hauptberuflicher Autor. Wer ihn schon einmal bei einem Vortrag oder 
Workshop erlebt hat, wird sich nicht wundern: Auch in Buchform bringt 
er unterhaltsam, prägnant und ungemein sympathisch auf den Punkt, 
worauf es beim Schreiben ankommt. Sein Buch beginnt mit Selbstbildern 
und Selbstzweifeln:
“Ich schweige und starre wütend vor mich hin. Lena fragt mich, was los 
ist, und ich erkläre ihr, dass aus dem aktuellen Romanprojekt nichts 
werden wird, niemals, und dass ich eigentlich gar nicht schrieben 
kann. Ich weiß genau: Jetzt ist es zu Ende mit dem Autorenberuf. Die 
ganze Zeit habe ich mich durchgemogelt und so getan, als könnte ich 
Geschichten erzählen. Aber damit ist nun Schluss. Ich werde mir einen 
anderen Job suchen müssen.
Lena sagt: ‚Das hast du bei jedem Roman.‘“
Wem das bekannt vorkommt, der ist kein Einzelfall: Allen AutorInnen 
geht es immer wieder mal so, auch wenn sie schon x-mal bewiesen haben, 
dass sie es sehr wohl können. Aber wie zähmt man nun einen wilden 
Roman, wie macht man ihn so gut, wie man nur kann - und das trotz 
Selbstzweifeln, Aufschieberitis, kreativen Ablenkungsstrategien ...? 
Titus Müller erzählt darüber, wie man Spannung erzeugt, wie das 
Überarbeiten funktioniert, wie man sich seinen Figuren nähert und 
auch, wie das mit dem Veröffentlichen aussieht und wie man Werbung für 
sein Buch machen kann.
Das Außergewöhnliche an diesem Buch sind jedoch nicht diese Themen; zu 
denen gibt es in vielen anderen Ratgebern auch eine Menge nachzulesen. 
Das Besondere ist, dass es Titus Müller gelingt, durch die Schilderung 
seiner ganz persönlichen Vorgehensweise (inklusive seiner eigenen 
kontraproduktiven Anwandlungen) tatsächlich einen Einblick zu geben in 
das, was einen fortgeschrittenen Autor ausmacht. Dabei geht es nicht 
um technische Tricks, die man sich anlesen könnte. Es sind vielmehr 
aus Erfahrung und durch ganz viel Schreiben entstandene Einsichten. 
Jede/r AutorIn hat natürlich eigene Erfahrungen mit dem Schreiben - 
aber sie sind alle individuell, und normalerweise scheitert man daran, 
wenn man AnfängerInnen vermitteln will, was man über die Jahre gelernt 
hat.
Eben das ist das große Verdienst von Titus Müller: Er macht genau das, 
was eigentlich unbeschreiblich ist, anschaulich. Indem er von sich 
ausgeht und sehr präzise und schonungslos seine Erfahrungen schildert. 
Die Interviews mit anderen erfolgreichen AutorInnen (Andreas Eschbach, 
Rebecca Gablé, Kai Meyer) unterstreichen diese Erfahrungen und machen 
sie noch einmal aus anderen Blickwinkeln verstehbar.
Lasst euch nicht abschrecken: Diese Rezension ist sehr viel 
umständlicher und trockener geworden als dieses leichte, vergnügliche 
und doch so enorm wertvolle Buch. Für alle AnfängerInnen ein Muss - 
und für erfahrene AutorInnen fast noch mehr!
Titus Müller: “Vom Abenteuer, einen Roman zu schreiben”, erweiterte 
und überarbeitete Ausgabe 2015, 160 Seiten, 9,99 Euro, epubli, 
kostenlose Leseprobe: 
http://www.titusmueller.de/Titus_Mueller_Abenteuer_Romanschreiben_Lese
probe.pdf. Titus Müller versendet das Buch versandkostenfrei. 
Bestellung mit Angabe der Adresse an: 
mailto:
*********************************************************************
UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:     
---------------------------------------------------------------------
Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - 
keine Manuskripte zur Beurteilung.
Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst 
kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird.
 Drehbuch: Oliver Pautsch
                             mailto:
 Fandom: Thomas Kohlschmidt
                               mailto:
 Fantasy: Stefanie Bense
                              mailto:
 Heftroman: Arndt Ellmer
                            mailto:
 Historischer Roman: Titus Müller
                   mailto:
 Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik
                           mailto:
 Kriminalistik: Kajo Lang
                        mailto:
 Lyrik: Martina Weber
                                mailto:
 Marketing: Maike Frie
                            mailto:
 Recherche: Barbara Ellermeier
                            mailto:
 Plotten: Kathrin Lange
                              mailto:
 Sachbuch: Gabi Neumayer
                             mailto:
 Schreibaus- und -fortbildung: Uli Rothfuss
                          mailto:
 Schreibgruppen: Ute Hacker
                       mailto:
 Schreibhandwerk: Ute Hacker
                      mailto:
 Science-Fiction: Andreas Eschbach
                             mailto:
 Verlagswesen: Bjørn Jagnow
                         mailto:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
.................
Experten-Special:
.................
Bjørn Jagnow hat seine Fragen und Antworten zu den Themen 
Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten Jahre gesammelt  
- thematisch sortiert und aktualisiert:
"Urheberrecht, Verlagswesen und Vermarktung für Autoren 2012", E-Book, 
2,99 Euro, http://www.amazon.de/gp/product/B007VD3OL6/
*********************************************************************
FRAG DIE EXPERTIN FÜR FANTASY:
---------------------------------------------------------------------
            Stefanie Bense (mailto:
Frage:
Ich schreibe gerade an einem Fantasy-Roman (Low-Fantasy), der zwar in 
einer eigenen Welt mit verschiedenen Kulturen (alle weitgehend 
menschlich) spielt, sich aber was Technik, Waffen, Kleidung etc. an 
das europäische und orientalische Mittelalter anlehnt.
Zuerst wollte ich keinen Zeit-Bezug zu der "realen Welt" herstellen, 
doch dann fingen meine Probleme an ... Ich habe mich an einen Experten 
für mittelalterliche Kampftechniken, Waffen und Ausrüstung gewendet, 
um meine Kampfszenen authentisch darstellen zu können und wurde dabei 
darauf hingewiesen, dass diese Dinge sich alle gegenseitig beeinflusst 
haben bzw. bedingen. (Schutzkleidung eines Soldaten z. B. stimmt in 
ihren Materialien und Stärke damit überein, welche Waffen und 
Techniken zu der Zeit gebräuchlich waren [...].
Also habe ich mich auf 1200 n. Chr. festgelegt, um hier einen 
detaillierten, authentischen Vergleich für meinen Roman zu haben. Nur 
stehe ich jetzt vor dem Problem, dass es zu der Zeit noch keine solche 
Kutschen, Kleider, oder Schiffstypen gab, wie ich mir diese für meine 
Geschichte vorgestellt habe ...
Und darum hier auch meine Frage: [...] Müssen alle Details in sich 
stimmig sein, oder kann eine Fantasy-Welt auch Überschneidungen aus 
verschiedenen Jahrhunderten in sich vereinen, ohne "unglaubwürdig" zu 
werden? (Z. B. Kriegsführung angelehnt an 1200 n. Chr., Kutsche und 
Schiffsbau annähernd wie um 1600 n. Chr. und Kleidung ähnlich wie 1800 
n. Chr) Oder bin ich da zu detailversessen? Oder ist das einfach 
Geschmachsache?
Antwort:
Ich finde es gut, wenn du recherchierst, um deine Fantasy-Welt so 
detailliert und “authentisch” wie möglich zu machen. Aber frage dich 
bitte: Was ist für deine Story wichtig? Was könntest du auf keinen 
Fall streichen? Was würde die Story zerstören, falls es fehlte?
Wenn z. B. Kampfhandlungen, Schlachten und Soldatenleben wesentliche 
Elemente deiner Story sind, dann musst du darin auch möglichst 
“farbig” bzw. detailliert sein, damit der Leser / die Leserin das 
Gefühl bekommt, in diese Szenen einzutauchen. Fast, als wäre er / sie 
wirklich dabei. Falls aber die Soldateska nur am Rande vorkommt, 
benötigst du auch kaum Details. Daher gilt - wie bei so vielem: So 
viel wie nötig, so wenig wie möglich.
 
Bei Low Fantasy, Sword & Sorcery, also den Storys um (einsame) Helden, 
die die Welt retten müssen und sich natürlichen und / oder magischen 
Gegnern stellen, wird Kampf sicherlich eine große Rolle spielen. Es 
sei denn, dein Held ist ein Trickster, einer, der die Probleme eher 
mit dem Kopf als mit dem Schwert löst. Also wird dein Held / deine 
Heldin sich viel mit Waffen etc. beschäftigen. Das schließt Kleidung, 
Bewegungen, Gerüche, Schmecken, Gefühle etc. ein. Wie fühlt sich z. B. 
eine fremde Waffe in der Hand an im Gegensatz zur eigenen? Gibt es 
magische Waffen? Kann er / sie Waffen herstellen oder ist er / sie auf 
Lieferungen angewiesen? Aber es schließt auch Grundsätze ein: Gibt es 
einen Ehrenkodex im Kampf, oder kämpft man ggf. auch unfair? Was 
passiert mit den Gefallenen? Welchen Stellenwert haben Söldner, 
Berufssoldaten, Einzelkämpfer, technische Ausstattung?
 
Die Details müssen natürlich im Rahmen der Story-Logik (!) in sich 
stimmig sein. Nur, weil um 1200 n. Chr. die für die Story benötigte 
Kutschen-Version noch nicht existierte, musst du sie nicht weglassen. 
Du schreibst doch Fantasy und keinen historischen Roman. In letzterem 
muss natürlich weitestgehend die historische Genauigkeit gepflegt 
werden; dort gefederte Barockkutschen fahren zu lassen, wäre ein 
grober Anachronismus. Aber Fantasy bietet ja gerade die Freiheit, 
nicht historisch korrekt sein zu müssen. Denk nur an Steampunk, in dem 
moderne Technik mit dem viktorianischen Zeitalter verknüpft wird.
 
Details stark an historische Gegebenheiten verschiedener Zeitalter 
anzugleichen und dann zu mischen birgt zwei große Gefahren. Zum einen 
verleitet es dazu, sich möglichst genau an die Details zu halten, also 
ist man weniger frei mit seiner Phantasie unterwegs. Zum anderen 
können Details sich “beißen”, sich gegenseitig ausschließen. Jemand, 
der ein Motorrad zur Verfügung hat, wird keinen Meldereiter mehr 
entsenden, es sei denn, das Gelände erfordert es.
Ich weiß, das ist ein grobes Beispiel, aber ich kenne mich zu wenig in 
den von dir genannten Zeitschienen aus, um ein treffenderes Beispiel 
zu finden. Heißt: Du musst dich sehr gut in allen drei Zeitebenen 
auskennen, um solche Logikfehler zu vermeiden. Mag sein, dass der 
Leser nicht gleich den Finger darauf legen kann, aber solche Fehler 
holen ihn meist aus der Geschichte. Und bedenke auch Konsequenzen: 
Wenn im Schiffsbau im 19. Jahrhundert sich das Trockendock durchsetzte 
(vorher baute man am Strand), dann hat das Auswirkungen auf 
Hafengestaltung, Strandgestaltung, Materialflüsse etc. Wenn ein 
Propeller als Antrieb dient (ab 1850), wenn vernieteter Stahl das 
Eisen ersetzt (ab 1890), wenn Tanker gebaut werden können - dann hat 
das Einfluss nicht nur auf den Umgang mit Schiffen und Schiffsbau, 
sondern auch im Alltag, z. B. bei Waffen.
 
Daher frage dich unbedingt zunächst: Welche von deinen Details 
benötigst du unbedingt für die Story? Was könnte wegfallen, ohne die 
Story zu behindern? Was ist storybedingend? Darauf solltest du dein 
Augenmerk richten. Alles andere kannst du für die Story passend 
erfinden.
**~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**
Stefanie Bense lebt und arbeitet in Hannover und Emden, gibt 
Schreibkurse und schreibt an ihrem fünften Roman.
*********************************************************************
FRAG DEN EXPERTEN FÜR VERLAGSWESEN:
---------------------------------------------------------------------
           Bjørn Jagnow (mailto:
Frage:
[...] bin ich dabei, ein Fachbuch/Sachbuch (was ist eigentlich der 
genaue Unterschied?) zu schreiben. Ich werde das Buch anschließend 
auch in meinen Trainings und Seminaren verwenden. Die Gliederung steht 
so weit, und in den nächsten Tagen werde ich das Exposé verfassen, um 
in weiterer Folge dann an diverse Verlage zwecks Veröffentlichung 
heranzutreten. Ich stehe vor folgenden Herausforderungen:
 
-- Schutz meines geistigen Eigentums: Ich hätte natürlich gerne einen 
Personenkreis, die mir sozusagen als Sparringpartner zur Verfügung 
stehen und mir regelmäßig Feedback geben, inwieweit ich mit meinem 
Werk überhaupt auf dem richtigen Weg bin. [...] Jetzt weiß ich 
natürlich nicht, wie ich z. B. mein Exposé schützen kann, nämlich 
davor, dass es sich jmd. klaut und selber ein Buch darüber 
veröffentlicht bzw. dann später überhaupt Inhalte von mir unter seinem 
Namen veröffentlicht. [...] Lasse ich ihn vorab etwas unterschreiben, 
oder wie könnte ich das am Besten angehen und mich schützen, oder 
würdet ihr mir davon abraten? Welche anderen Möglichkeiten habe ich, 
zu einem inhaltlichen Sparring zu kommen?
-- Expose:  Wie konkret werde ich denn bei meinem Exposé? Es gibt zwar 
eine Gliederung / Struktur, wie das Buch aufgebaut sein soll, 
allerdings bin ich mir sicher, dass sich beim Schreiben durch weiteres 
Lesen und Recherche noch das eine oder andere ändern wird. [...] 
Inwieweit ist das ein Problem? Oder muss ich vor dem Loslegen schon 
alles recherchiert haben, was ich danach auch niederschreiben will? 
[...]
-- Angenommen, kein Verlag will mein Buch veröffentlichen, welche 
alternativen Möglichkeiten habe ich dann?
Antwort:
Das Urheberrecht schützt Texte, aber keine Ideen. Wenn ein Testleser 
aus einem Manuskript eine Idee entnimmt und damit einen eigenen Text 
schreibt, ist das urheberrechtlich zulässig. Wenn er den Text 
abschreibt, ist es verboten und führt zu Schadensersatz bzw. 
Honorarzahlungen. Man kann natürlich mit Testlesern einen Vertrag 
aufsetzen, der es verbietet, zum gleichen Thema innerhalb einer 
gewissen Zeit ein eigenes Werk zu veröffentlichen - aber wenn es dann 
doch passiert, dann hat dieser Vertrag wenig Wirkung (es sei denn, es 
wurde eine Vertragsstrafe definiert). Ob man mit solchen Verträgen 
dann überhaupt noch Testleser finden kann, ist eine andere Frage.
Das Exposé sollte so konkret wie möglich sein. Wenn ein Verlag diesem 
Exposé zustimmt und einen Vertrag abschließt, sollten Abweichungen vom 
Exposé auch immer mit dem Verlag besprochen werden. Andernfalls könnte 
der Verlag der Ansicht sein, dass das finale Manuskript nicht das ist, 
worauf man sich geeinigt hatte.
Wenn man keinen Verlag findet, gibt es inzwischen zahlreiche 
Möglichkeiten zum Selbstverlag. Das reicht von der Möglichkeit, eine 
Auflage zu drucken und selbst über Buchhandlungen oder direkt an Leser 
zu vertreiben, über Print-on-Demand (es wird nur gedruckt, wenn 
bestellt wurde) bis zu elektronischer Selbstveröffentlichung. Die 
Bandbreite der Optionen übersteigt den Umfang dessen, was in einer E-
Mail zusammengefasst werden kann - allerdings gibt es viele Quellen, 
die man online finden kann. Für konkrete Detailfragen stehe ich gerne 
wieder zur Verfügung.
**~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**
Bjørn Jagnow ist Schriftsteller, Verlagsfachwirt, Verlagskaufmann und
Buchhändler. Unter http://bjoernjagnow.blogspot.com/ bloggt er über
die Zukunft der Medien, über Rollenspiele und andere Themen.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationsmöglichkeiten, Messen 
und Seminare findet ihr im zweiten Teil des Tempest, der mit 
getrennter Mail kommt
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Einsendeformalien:
Einsendungen sind zu allen Rubriken von autorenforum.de - nach 
Rücksprache - erwünscht. Das Urheberrecht verbleibt bei der Autorin 
bzw. beim Autor.
Einsendungen bitte im RTF-Format und per E-Mail, und zwar an: 
mailto:
Fragen zu Einsendungen sollten ebenfalls an diese Adresse gerichtet 
werden.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
                       I M P R E S S U M
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Herausgeber: 
  Ramona Roth-Berghofer mailto:
  Gabi Neumayer                mailto:
  Stefan Schulz                     mailto:
  Thomas Roth-Berghofer 
                   mailto:
  Jürgen Schloßmacher
                   mailto:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"The Tempest" ist ein kostenloser Newsletter für Autorinnen und 
Autoren. Abonnenten sind herzlich aufgefordert, den Newsletter 
weiterzugeben oder nachzudrucken, solange alle Urheberrechte beachtet 
werden (Näheres s. http://www.autorenforum.de/?UeberUns/Impressum) und 
der VOLLSTÄNDIGE Newsletter weitergegeben wird. Ansonsten bitten wir 
darum, mit der Redaktion Kontakt aufzunehmen.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung 
der Redaktion wieder. Zugesandte Artikel können von der Redaktion 
bearbeitet und gekürzt werden.
Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Das 
Recht zur Veröffentlichung wird prinzipiell vorausgesetzt. Alle bei 
autorenforum.de veröffentlichten Beiträge, Grafiken und Bilder sind 
urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit vorheriger Einwilligung 
von autorenforum.de bzw. der Einwilligung des verantwortlichen 
Autors/der verantwortlichen Autorin nachgedruckt oder anderweitig 
weiterverwendet werden.
Auf die Gestaltung der Links haben wir keinen Einfluss. Die Inhalte 
der verlinkten Seiten machen wir uns nicht zu Eigen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Anschrift:  autorenforum.de
            c/o Gabi Neumayer
            Im Goldacker 41
            50126 Bergheim
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 
				 autorenforum.de bietet seit mehr als fünfundzwanzig Jahren mit dem monatlichen Newsletter "The Tempest" und den umfangreichen Datenbanken Informationen rund ums Schreiben und Veröffentlichen. Außerdem stehen den Abonnenten zahlreiche Expert*innen mit Spezialwissen für Fragen zur Verfügung.
autorenforum.de bietet seit mehr als fünfundzwanzig Jahren mit dem monatlichen Newsletter "The Tempest" und den umfangreichen Datenbanken Informationen rund ums Schreiben und Veröffentlichen. Außerdem stehen den Abonnenten zahlreiche Expert*innen mit Spezialwissen für Fragen zur Verfügung.