The Tempest

Ausgabe 11-06 (20. Juni 2009)

Editorial
Hall of Fame
Schreib-Kick
Lesetipp
Schreibkurs
   "Wie schaffe ich Figuren, die kein Leser vergisst?"
   von Ulrike Dietmann
Ein Exposé zum Knutschen
   "Der offene Kreis"
   Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen
Autoren-Wellness
   "Erfrischung für die Augen"
   von Susanne Oswald
Veranstaltungsbericht
   "DeLiA 2009"
   von Jennifer Schreiner
Glosse
   "Der ganz alltägliche Autorenwahnsinn"
   von Janine Wilk
Küss mich, ich bin ein Autor!
Frag den Experten für Drehbuch
   (Oliver Pautsch)
Frag den Experten für Kinderbuch
   (Michael Borlik)
Frag den Experten für Historischen Roman
   (Titus Müller)
Frag die Expertin für Lyrik
   (Martina Weber)
EDITORIAL:  
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Liebe Autorinnen und Autoren, 

nicht zum ersten Mal steuert Susanne Oswald einen Beitrag bei, in dem  
es um körperliche Fitness und Entspannung speziell für Schreibtischwe- 
sen wie uns AutorInnen geht. Um die Bedeutung des Themas angemessen zu  
würdigen, haben wir jetzt eine neue Rubrik eingerichtet: "Autoren- 
Wellness". Dafür sind eure Tipps und Artikel natürlich ebenso willkom- 
men wie für jede andere Rubrik! 

Was gibt es noch in diesem Tempest? Ulrike Dietmann zeigt in ihrem  
neuen Schreibkurs, wie man unvergessliche Charaktere schafft. (Sie  
gibt übrigens auch Seminare, siehe Tempest Teil 2!) Hans Peter Roent- 
gen hat sich mit seinen bekannten analytischen Fähigkeiten ein neues  
Exposé vorgenommen, Jennifer Schreiner berichtet vom DeLiA- 
Jahrestreffen, und Janine Wilk ist mit einer ihrer köstlichen Glossen  
zu uns zurückgekehrt. Außerdem gibt's wie immer Schreib- und Veröf- 
fentlichungstipps von unseren ExpertInnen. Und einige neue Ausschrei- 
bungen findet ihr im zweiten Teil des Tempests ebenfalls. 

Der Tipp des Monats Juni, diesmal von Katja A. Freese: 

    Bei körperlichen Schmerzen oder seelischem Druck  
    gleich zum Stift oder Computer eilen und eine fiktive Person 
    damit anfüttern; es kommt oft Ungewöhnliches dabei heraus.  
    Man selbst wird den Schmerz manchmal sogar los,  
    und einer Buchfigur verleiht es Intensität.  

Es ist nichts Neues, aber: Wir brauchen eure Schreibtipps und Lese- 
Tipps (zu empfehlenswerten Websites), Artikel und Erfahrungsberichte!  
Nutzt die Gelegenheit, eure Erfahrungen an über 5.000 LeserInnen wei- 
terzugeben und euch auszutauschen! Das bringt euch nicht nur Vorteile  
beim Netzwerken, sondern auch positive Werbung (im Kurzprofil bei län- 
geren Beiträgen) - und natürlich einen Platz in unserer Lostrommel, in  
der für die nächste Verlosung im Übrigen etwas sehr Ungewöhnliches  
wartet ... 

Genießt den Sommer (so er sich denn noch blicken lässt), schickt mir  
eure Beiträge - und überweist bitte hin und wieder etwas zum Erhalt  
des Tempest. Wir sind darauf angewiesen. 

 Gabi Neumayer 
 Chefredakteurin 

~~~~~~~~~~~ 
Damit wir den Tempest auch in Zukunft weiterführen können, brauchen  
wir eure Hilfe: Wer uns unterstützen möchte, überweise bitte einen  
freiwilligen Jahresbeitrag (15 Euro haben wir als Richtwert gesetzt,  
aber ihr helft uns auch schon mit 5 oder 10 Euro weiter) auf das Konto  
von autorenforum.de: 

Sparda Bank Südwest eG 
BLZ 550 905 00 
Kto. 100 724 515 
Stichwort: "Beitrag 2009" 

Für AuslandsabonnentInnen: Am 1. Juli 2003 wurden die Auslandsüberwei- 
sungsgebühren gesenkt. Aber natürlich könnt ihr uns euren Beitrag auch  
weiterhin per Post schicken (Adresse am Ende des Tempest). 

Wer aus Österreich überweist, braucht außerdem diese Nummern (bitte  
genau so zusammenschreiben!) 
IBAN: DE16 5509 0500 0100 7245 15 
BIC: GENODEF1S01 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 
ISSN 1439-4669   Copyright 2009 autorenforum.de. Copyright- und 
                Kontaktinformationen am Ende dieser Ausgabe 
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  INHALT DIESER AUSGABE: 


TEIL 1: 

     Editorial 
     Hall of Fame 
     Schreib-Kick 
     Lesetipp 
     Schreibkurs 
        "Wie schaffe ich Figuren, die kein Leser vergisst?" 
        von Ulrike Dietmann 
     Ein Exposé zum Knutschen 
        "Der offene Kreis" 
        Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen 
     Autoren-Wellness 
        "Erfrischung für die Augen" 
        von Susanne Oswald 
     Veranstaltungsbericht 
        "DeLiA 2009" 
        von Jennifer Schreiner 
     Glosse 
        "Der ganz alltägliche Autorenwahnsinn" 
        von Janine Wilk 
     Küss mich, ich bin ein Autor! 
     Frag den Experten für Drehbuch 
        (Oliver Pautsch) 
     Frag den Experten für Kinderbuch 
        (Michael Borlik) 
     Frag den Experten für Historischen Roman 
        (Titus Müller) 
     Frag die Expertin für Lyrik 
        (Martina Weber) 
     Impressum 


TEIL 2: 

     Veranstaltungen 
     Ausschreibungen 
     Publikationsmöglichkeiten 
          mit Honorar 
          ohne Honorar 
     Seminare 
     Messekalender 
     Impressum 


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HALL OF FAME: 
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                            (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

Die "Hall of Fame" zeigt die Erfolge von AbonnentInnen des Tempest.  
Wir freuen uns, wenn ihr euch davon motivieren und ermutigen lasst -  
dann werden wir euer neues Buch hier bestimmt auch bald vorstellen  
können. 

Melden könnt ihr aktuelle Buchveröffentlichungen nach diesem Schema: 

....... 
AutorIn: "Titel", Verlag Erscheinungsjahr (das muss immer das laufende  
oder das vergangene Jahr sein!), Genre (maximal 2 Wörter). Zusätzlich  
könnt ihr in maximal 60 Zeichen inklusive Leerzeichen (nicht Wörtern!)  
weitere Infos zu eurem Buch unterbringen. 
....... 
Ein Beispiel (!): 
....... 
Johanna Ernst: "Der Fall der falschen Meldung", Hüstel Verlag 2009,  
Mystery-Thriller. 60 Zeichen - und kein einziges mehr!  
http://www.ernstfa.de 
....... 

Ausgeschlossen sind Veröffentlichungen in Anthologien, Bücher im Ei- 
genverlag und BoDs (sofern sie im Eigenverlag erschienen sind) sowie  
Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen.  

ACHTUNG, NEU! 
Schreibt in eure Mail mit der Meldung immer auch hinein, dass ihr bes- 
tätigt, dass die Veröffentlichung weder im Eigenverlag noch in einem  
Verlag erschienen ist, bei dem der Autor irgendetwas bezahlt hat! 

Schickt eure Texte unter dem Betreff "Hall of Fame" an  
redaktion at team pt autorenforum pt de.  

Wir berücksichtigen ausschließlich Meldungen, die nach dem obigen  
Schema gemacht werden und die Bestätigung zum Verlag enthalten. Ände- 
rungsaufforderungen zu Meldungen, bei denen das nicht der Fall ist,  
werden ab sofort nicht mehr verschickt! 
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Jonah Martin: "Die Frau aus Nazareth", Aufbau Verlag 2009, Histori- 
scher Roman. Die Geschichte einer Frau zu Zeiten Jesu 

Edeltraud Schönfeldt: "Mitlesebuch. 81",  Aphaia-Verlag 2009, Gedich- 
te, Kurzprosa. Mit Bleistiftzeichnungen von Hans Wunderlich 

Dietmar Füssel: "Gelsomina - eine Mückengeschichte in sieben Stichen",  
Liliom Verlag 2009, Bildgeschichte. Illustriert von Hilde Wallner 

Klaus Märkert: "Hab Sonne", Edition Paperone 2009, Popkultur-Roman.  
80iger Szene Ruhrgebiet. ISBN 978-3-941134-18-8, Euro 12,95 

Karl Plepelits: "Unterwegs in Ägypten. Der Nil, die Felsengräber und  
die Liebe", Iatros-Verlag 2009, Reiseroman. Entführung, Bekehrung mit- 
tels "religiöser Vergewaltigung" 

Brigitte Märker: "Liebster Justus", Rosenheimer Verlagshaus 2009,  
Briefroman. Aug. 1914 -  Und plötzlich ist Klara allein 

Ricarda Martin: "Tochter der Schuld", Knaur 2009, Familiensaga. Ein  
aufregendes Familiengeheimnis vor der Kulisse Cornwalls  

Boris Koch, Kathleen Weise: "Der Königsschlüssel", Heyne 2009, All-Age  
Fantasy. Ab 10, www.heyne-magische-bestseller.de/feature.html 


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SCHREIB-KICK: 
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                            (redaktion at team pt autorenforum pt de) 


Unser Schreib-Kick für den Juni, diesmal von Charlotte Brinkmann: 

Mir hilft es sehr, mir Fotos aus Zeitschriften oder aus dem Internet  
zu suchen, um ein lebendigeres Bild von meinen Protagonisten zu bekom- 
men. Sehr gut geeignet sind dafür die Magazine über Buchneuerscheinun- 
gen, die man in Buchhandlungen bekommen kann - sogar kostenlos! Die  
Portraits sind sehr schön, dabei sind nicht nur schöne Menschen darge- 
stellt. Als ich den letzten Gewinner des Nobelpreises für Literatur  
gesehen habe, kam mir sofort eine Idee für einen grausamen Krimi! 


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LESETIPP: 
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                            (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

http://www.raum-zum-schreiben.de: Beim kostenlosen Autorenhaus-Sommer- 
Workshop "Raum zum Schreiben" wird zurzeit jede Woche aus dem Buch  
"Raum zum Schreiben" von Bonnie Goldberg eine ausgewählte Lektion als  
Aufgabe vorgestellt. Die Teilnehmer können ihre Texte eintragen und  
die der Autoren-Kollegen kommentieren, und sie erhalten eine Nach- 
richt, wenn ein Kommentar zu ihrem Text eingegangen ist.  


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SCHREIBKURS: 
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                            (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

         "Wie schaffe ich Figuren, die kein Leser vergisst?" 
                         von Ulrike Dietmann 

Der Terminator, Hannibal Lecter, Hancock, E. T., Rotkäppchen, Dornrö- 
schen, Madame Bovary, Hamlet, Jeanne d'Arc, Götz von Berlichingen,  
Werther, Lolita ... Figuren, die jeder kennt. Was haben sie gemeinsam?  
Und wie kann ich als Autor eine solche einzigartige Figur schaffen? 

Herausragende Figuren verkörpern eine Essenz. Ihre Eigenschaften und  
ihr Schicksal können in wenigen Worten erzählt werden. Obwohl sie wie  
echte Menschen erscheinen, sind sie sorgfältig destillierte Kunstpro- 
dukte, gereift wie ein guter Whiskey.  

Große Figuren verkörpern kollektive Wunsch- und Angstvorstellungen.  
Sie berühren einen archetypischen Bereich unserer Psyche, wie der  
Schweizer Psychiater C. G. Jung es nennt. Sie sprechen Eigenschaften  
und Gefühle an, die in jedem menschlichen Bewusstsein schlummern.  

Bigger-than-life-Figuren stehen mit einem Bein in der Welt der Vision.  
Sie werden nicht allein am Reißbrett geschaffen, indem der Autor Fra- 
gelisten nach Beruf, Alter und Lieblingsessen seiner Hauptfigur aus- 
füllt. Sie treten in das Leben eines Autors, gebeten oder ungebeten.  
Manchmal sind sie einfach da. Manchmal werden sie von einem Autor  
freigelegt wie das geheimnisvolle Troja.  

Übung 
....... 
Frag dich, welchen allgemeinen Wunsch und welche Angst deine Figur  
repräsentiert. Rotkäppchen zum Beispiel verkörpert die Angst, von et- 
was Animalischem verschlungen zu werden. Werther verkörpert den Wunsch  
nach bedingungsloser Liebe.     


         Die Sinne schärfen 

Wenn du auf der Schatzsuche nach einer unvergesslichen Figur bist,  
setz all deine Sinne ein: Riechen, Hören, Sehen, Tasten, Schmecken -  
und deine übersinnlichen Fähigkeiten dazu. Träume, Intuition, Bauchge- 
fühl, merkwürdige Zufälle, Zeichen und Botschaften, Eingebungen, Be- 
ziehung zu Musen können dir helfen. Achte auf deine Körperreaktionen.  
Deine Eingeweide sagen dir, wann du auf Gold gestoßen bist.  

Aber du brauchst noch mehr, um eine solche Figur mit Leben zu füllen.  
Denn sie ist herausfordernd und will wissen, ob du ihr gewachsen bist.  
Sie verlangt deine Bereitwilligkeit, dich selbst aufs Spiel zu setzen.  
Sie will ein echtes Gegenüber.  

Übung 
....... 
Frag dich, ob du, der Autor, von deiner Figur fasziniert bist. Frag  
dich, ob sie eine echte Herausforderung für dich darstellt, ob sie  
dich an deine Grenzen bringt - nicht nur am Bildschirm, sondern als  
ganzen Menschen. - Sieh dir den Film "Shakespeare in Love" an als Bei- 
spiel dafür, wie Figuren mit dem Leben eines Autors zusammenhängen.  


         Die Geburt einer Figur in der Welt der Worte 

Wenn du nun so eine Figur mit archetypischen Qualitäten gefunden hast,  
musst du ihr geheimnisvolles Wesen in die Welt des Tageslichts retten,  
ohne dass sie dabei zu Staub zerfällt. Hier ein paar nützliche Spiel- 
regeln für den Umgang mit ungezähmten, freilaufenden Protagonisten. 

Spielregel Nummer Eins:  
Filtere zwei klare Eigenschaften deiner Figur heraus. Eine Stärke und  
eine Schwäche. Zwei, nicht fünfzehn! 

Ein Beispiel: Hannibal Lecter, der Kannibale aus "Das Schweigen der  
Lämmer", besitzt einen brillanten Geist. Das ist seine Stärke. Seine  
Schwäche ist, dass er süchtig ist nach Menschenfleisch. Diese beiden  
Eigenschaften sind die treibenden Faktoren seiner Geschichte.  

Spielregel Nummer Zwei:  
Finde die Prüfung, die deine Figur bestehen muss. Gib deiner Figur  
einen Gegner, eine Gruppe von Gegnern oder eine Situation, die sie an  
den Rand des Scheiterns bringt. 

In Hannibal Lecters Fall ist das die Kommissarin Clarice Starling, der  
erste Mensch, der ihm gewachsen zu sein scheint. 

Spielregel Nummer Drei:  
Große Charaktere scheitern groß und siegen groß. 

Auch wenn Werther Selbstmord begeht und Effi Briest dahinsiecht, so  
tun sie es doch im Namen eines Wertes, der ihr persönliches Leben  
transzendiert. Wenn "Pretty Woman" in Gestalt der Prostituierten Vivi- 
an das Herz ihres Geliebten gewinnt, kommt jener tatsächlich als Rit- 
ter auf einem modernen weißen Pferd angeschwebt. 


         Archetypische Figuren 

Archetypische Figuren stehen für starke, allgemeingültige Werte: Liebe  
jenseits von arm und reich (Pretty Woman), Individualität und Unabhän- 
gigkeit (Götz von Berlichingen), modernes Heldentum (Hancock), Glauben  
(Jeanne d'Arc), Freundschaft, Gerechtigkeit, Zugehörigkeit, Überleben  
..., all das, was Menschen tief bewegt.  

Die Kraft von archetypischen Figuren besteht darin, dass sie uns mit  
diesen Werten und den dazugehörigen Gefühlen in Verbindung bringen,  
uns daran erinnern, dass diese Werte unsere besten Seiten verkörpern.  
Davon und nur davon erzählen starke Figuren. Das Drumherum ist Deko.  

Übung 
....... 
Frag dich, welchen wesentlichen Wert du mit deiner Figur erzählst. Ob  
es einen solchen emotionsgeladenen Grundwert in deiner Geschichte  
gibt, und wie du ihn noch mehr entwickeln kannst.  


         Die Gefahren beim Schaffen großer Figuren  

Große Figuren bringen nicht nur große Chancen, sondern auch große Ge- 
fahren mit sich. 

Eine Gefahr liegt darin, dass der Autor sich in die Äußerlichkeiten,  
die tollen Aufritte, die tollen Sprüche, Klamotten und Aktionen seiner  
Figur verliebt und dabei ihren Kern aus dem Auge verliert. Ich nenne  
es: mit den Waden von David Beckham wackeln, anstatt ein Tor zu schie- 
ßen.   

Wen kümmert es, welche Haarfarbe Jeanne d'Arc hatte oder was sie zum  
Frühstück verspeiste, solange sie erhobenen Hauptes zum Scheiterhaufen  
schreitet? King Lear gibt es in unzähligen Varianten in Kulturen auf  
der ganzen Welt, und trotzdem ist seine Geschichte immer dieselbe. 

Es ist wichtig, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen, zu wis- 
sen, wo man spielen darf und was unbedingt in die Geschichte hinein  
muss.  

Eine andere Gefahr besteht darin, eine überlebensgroße Figur nicht mit  
dem nötigen Respekt zu behandeln, sprich: sie aus Versatzstücken zu- 
sammenzuleimen. Große Figuren brauchen Zeit, sich zu entwickeln, sie  
müssen mit Hingabe, Sorgfalt und Leidenschaft gestaltet werden, sonst  
wirken gerade Figuren mit überlebensgroßen, verdichteten Eigenschaften  
unangenehm hölzern und konstruiert. Der Leser merkt es und nimmt es  
dem Autor übel.  


         Große Figuren in unserer Zeit 

Bei den Griechen, wo es noch tragisch zuging, war es leicht, große  
Helden zu schaffen, denkt man sich. Aber in unserer anonymen Instant- 
Kultur, gibt es da noch echte Größe? Die gibt es.  

Auch unsere Zeit hat ihre Archetypen. Erin Brockovich, der Terminator  
oder Good Will Hunting erzählen uns etwas über die emotionale und  
geistige Verfassung unserer Kultur. Hollywood erfindet täglich neue  
Archetypen, ebenso wie deutsche AutorInnen. Eine unvergessliche Figur  
muss nicht tragisch sein, sie kann auch komisch sein wie Bridget Jones  
oder Erkan und Stefan.  

Setz all dein Können daran, und folge deiner Vision, dann hast du die  
Chance, eine unsterbliche Figur schaffen. Du wirst außerdem etwas über  
dich selbst erfahren, mit dem du nicht gerechnet hast. Denn ob es dir  
gefällt oder nicht: Aus diesem Grund kam diese Figur in dein Leben.  

                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**  

Ulrike Dietmann, Jg. 61, Autorin mit zahlreichen Veröffentlichungen,  
Schreibcoach und Betreiberin der Pegasus-Schreibschule. Am 18./19.  
Juli veranstalte ich ein Wochenend-Seminar "Faszinierende Figuren  
schaffen " in Kirchheim/Teck bei Stuttgart. Infos: http://www.pegasus- 
schreibschule.de. 


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EIN EXPOSÉ ZUM KNUTSCHEN: 
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                            (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

Exposés sind der Alptraum vieler Autoren. Wie kondensiert man 400 Sei- 
ten Text auf zwei, wie presst man einen Elefanten durch ein Nadelöhr? 

Hans Peter Roentgen will zeigen, wie es gemacht wird. Aber nicht abs- 
trakt, sondern wie bei "Vier Seiten für ein Halleluja" an praktischen  
Beispielen. Wer also immer schon wissen wollte, warum sein Exposé  
nicht funktioniert und wie man es verbessern kann, der kann es ihm per  
E-Mail schicken. Maximal 5.000 Anschläge, wenn möglich RTF-Format. Wer  
möchte, kann auch eine Kurzfassung ("Pitch") seines Projekts mitsen- 
den, eine Darstellung der Geschichte in drei Sätzen, maximal 200 An- 
schläge. Mailadresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. 

Aus den Einsendungen werden beispielhafte ausgesucht und besprochen,  
und daran wird gezeigt, wie man Exposés schreibt und verbessert. 

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                  "Der offene Kreis" (Arbeitstitel) 
            Text: anonym, Lektorat: Hans Peter Roentgen 

Eine junge Frau findet durch Zufall heraus, dass ihre eigentlich tot  
geglaubte Mutter Lara sie verlassen hat, als sie noch ein Baby war.  
Sie liest die Erinnerungen ihrer Mutter, welche diese für sie aufge- 
schrieben hat, um Antworten zu erhalten. 

Lara ist eine achtzehnjährige Schülerin, die sich eingeengt fühlt von  
den dörflichen Konventionen und den festgeschriebenen Vorstellungen  
ihrer Eltern hinsichtlich Berufswahl, Heirat und Mutterschaft. So  
bricht sie alle Brücken hinter sich ab und verlässt eines Abends Hals  
über Kopf ihr Heimatdorf, um in Berlin neu anzufangen und ihre Träume  
vom Leben zu verwirklichen. Die Unterkunftsmöglichkeit, auf die sie  
gehofft hatte, zerschlägt sich jedoch noch in der gleichen Nacht, so  
dass sie sich allein und ratlos auf der Straße wiederfindet. Der Zu- 
fall bringt sie in ein Burgerrestaurant, wo ihr vom Filialleiter,  
Herrn Cysielski, eine Arbeit an der Kasse und damit eine erste Per- 
spektive angeboten wird. Der erste Job bringt Lara eine Romanze mit  
einem Kollegen doch bald auch Langeweile und Routine. Sie spürt, dass  
sie unzufrieden ist, nach mehr strebt, und beschließt, neben der Ar- 
beit ihr Abitur nachzuholen. Ihre Ambitionen lassen die Liebesbezie- 
hung zerbrechen, doch sie lässt sich nicht beirren und geht weiter auf  
ihrem Weg.  

In der Schule lernt sie Anouk, eine Mitschülerin, kennen, die Lara die  
Tür in ihre eigene aufregende und farbenfrohe Welt aus Freunden und  
Vergnügungen öffnet. Lara genießt die Zeit, scheint endlich das span- 
nende und selbstbestimmte Leben gefunden zu haben, nach dem sie ge- 
sucht hat. Bald darauf trifft sie Dirk, Anouks besten Freund. Die drei  
verbindet schnell eine enge Freundschaft, doch Dirk und Lara verlieben  
sich. Da sie sich ihrer Gefühle noch nicht sicher sind, halten sie  
ihre Liebe einige Zeit vor Anouk geheim, so wie Anouk und Dirk die  
ganze Zeit verheimlichen, dass sie einmal eine Affäre hatten und Anouk  
noch immer mehr als nur freundschaftliche Gefühle für Dirk hat. Letzt- 
lich gehen sowohl Freundschaft als auch Beziehung an den nach und nach  
an die Oberfläche kommenden Heimlichkeiten auseinander und Lara findet  
sich ein weiteres Mal allein im Leben vor. 

Unterstützt durch ihren väterlichen Mentor, Herrn Cysielski, entschei- 
det sich Lara nach der Schule für ein BWL-Studium. Dort lernt sie Tom  
kennen, der ihr bester Freund wird. Schon bald besteht zwischen den  
beiden ein unzertrennliches Band, da Lara Tom das Leben rettet, als  
dieser aus enttäuschter Liebe einen Suizidversuch unternimmt.  

Die gemachten Erfahrungen mit Anouk, Dirk und Tom prägen Lara, sie  
sehnt sich immer mehr nach Geborgenheit und Nähe und tut sich zuneh- 
mend schwerer, den Sinn ihres Weges zu erkennen. Eine unglückliche  
Affäre mit einem verheirateten Professor ihrer Universität verstärkt  
die Zweifel noch mehr. 

Mit dem Ende des Studiums verlässt Lara das Burgerrestaurant und be- 
ginnt eine Tätigkeit als Trainee in einem Industrieunternehmen - sie  
hat sich zum Ziel gesetzt, erfolgreich und einflussreich zu werden.  
Lara verändert sich, sie wird forscher, mutiger und findet im Unter- 
nehmen bald Freundinnen, mit denen sie das Leben eine Zeit lang ge- 
nießt, Spaß hat und nach ihren enttäuschenden Erfahrungen mit der Män- 
nerwelt sich nunmehr ihre Liebhaber selbst aussucht. Doch das unbe- 
stimmte Sehnen nach Geborgenheit bleibt bestehen. 
Schließlich gelingt ihr durch Mut, Zufall und Können der Einstieg ins  
Management des Unternehmens. Der Geschäftsführer sieht in Lara trotz  
ihres jungen Alters ein großes Talent und überträgt ihr schnell viel  
Verantwortung und Macht. Ihre neue Position als kaufmännische Leiterin  
ist mit den Freundschaften innerhalb des Unternehmens nicht vereinbar.  
Nur Tom steht ihr weiter treu zur Seite, als sie - ohne es recht zu  
bemerken - immer weiter in die Rolle der einsamen Karrierefrau hinein- 
rutscht. 

Bald übernimmt Lara die Gesamtverantwortung für ein sehr wichtiges  
Großprojekt. Die enorme Aufgabe stellt sich schnell als schwierig her- 
aus, sie stößt im Unternehmen auf Widerstände und Feinde, so dass die  
Frage nach Ziel und Sinn ihres Strebens immer drängender wird.  

In dieser extrem arbeitsreichen und von Stress geprägten Phase begeg- 
net Lara schließlich Konstantin, ihrem Seelenverwandten, der Liebe  
ihres Lebens. Die beiden führen eine kurze Zeit lang eine glückliche  
Beziehung, die jedoch von sexuellen Problemen überschattet ist.  
Schließlich muss Konstantin aus beruflichen Gründen für sechs Monate  
in die USA gehen. Lara bleibt zunächst allein zurück mit den ungelös- 
ten Beziehungsfragen und ihrer Arbeit, die für sie mittlerweile zur  
Qual geworden ist, der sie sich jedoch auf Grund eines folgenschweren  
Fehlers, den sie begangen hat, weiterhin verpflichtet fühlt. 

Überraschend stirbt Herr Cysielski, ihr väterlicher Freund und ehema- 
liger Chef, was Lara die räumliche Entfernung zu Konstantin schmerz- 
lich bewusst macht - dieser kann ihr kaum Unterstützung bieten. Der  
Todesfall macht Lara nachdenklich, sie nimmt sich vor, zusammen mit  
Konstantin nach dessen Rückkehr ein neues Leben zu beginnen. 

Doch bevor es dazu kommt, ändert sich Laras Leben radikal: Ihre Mutter  
macht sie mehr als elf Jahre nach ihrem Weggang ausfindig, um ihr mit- 
zuteilen, dass ihr Vater gestorben ist. Die Dualität der beiden Todes- 
fälle und die Schuldgefühle, die Lara auf Grund ihres sang- und klang- 
losen Verschwindens vor so langer Zeit noch immer plagen, veranlassen  
sie, mit ihrer Mutter zusammen in ihren Heimatort zurückzukehren, um  
der Mutter bei der Abwicklung der Formalitäten und dem aus wirtschaft- 
lichen Gründen dringend erforderlichen Verkauf des Elternhauses zu  
helfen. 

Die Atmosphäre, die Lara empfängt, als sie sich ihrer Vergangenheit  
stellt, ist seltsam surreal und vertraut, zugleich unheimlich und woh- 
lig. Das Band zu Konstantin zerfasert immer mehr in der unwirklichen  
Umgebung ihrer Heimat, in der sich nichts verändert zu haben scheint.  
Einer der Interessenten für das Haus ist ihr Jugendliebe Tobias, mit  
dem sie aus Sentimentalität und Zweifeln an der Sexualität mit Kon- 
stantin heraus eine Nacht verbringt. Aus Reue und Scham über den Sei- 
tensprung willigt sie schließlich ein, das Haus an Tobias zu verkau- 
fen, ihre Aufgabe bei ihrer Mutter ist damit erfüllt. 

Nach der Rückkehr an ihre Arbeit bemerkt Lara vor Überlastung und  
Stress erst nach über drei Monaten, dass sie von Tobias schwanger ist.  
Tom unterstützt sie in der verbleibenden schweren Zeit bis zu Konstan- 
tins Rückkehr, doch alles scheint verloren. Lara beichtet Konstantin  
gleich nach dessen Ankunft die Schwangerschaft. Dieser versucht zu- 
nächst aus Liebe zu ihr die Beziehung fortzusetzen, doch muss schließ- 
lich einsehen, dass er das Kind eines anderen nicht als das seine auf- 
ziehen kann - Laras große Liebe ist gescheitert. Sie steht scheinbar  
vor dem Nichts, ihren aufreibenden und sowieso verhassten Job kann und  
will sie als Hochschwangere und später dann Mutter nicht weiterführen. 

Lara eröffnet Tobias, dass er Vater wird. Dieser schlägt ihr vor, zu  
ihm in eine Art WG in ihr ehemaliges Elternhaus zu ziehen, so dass er  
sich um sie und das gemeinsame Kind kümmern kann. Lara ist des Kämp- 
fens müde geworden und willigt mangels Alternativperspektiven ein. 
Sie fühlt sich jedoch sowohl in dem Haus als auch in ihrem Heimatort  
fremd, zu sehr hat sie sich verändert. Tobias und sie beginnen aus  
Vernunftsgründen eine Beziehung miteinander, bald darauf kommt die  
kleine Sophie zur Welt. 

Langsam beginnt Lara wieder Kraft zu schöpfen, ihr eigenes Streben  
nach Glück, nach "mehr" im Leben kommt wieder an die Oberfläche. Sie  
bemüht sich um einen adäquaten beruflichen Neuanfang und um Leiden- 
schaft in der zwar soliden, doch emotional lauwarmen Beziehung zu To- 
bias, doch ihre Anstrengungen sind vergeblich. Die Aussicht, letztlich  
doch das Leben zu führen, das ihre Mutter ursprünglich einmal für sie  
vorgesehen hatte, und die Leere, die sie empfindet, lassen schließlich  
in Lara den Entschluss reifen, dass sie so nicht weitermachen kann.  
Sie geht ein weiteres Mal fort, heimlich und allein, ihr Kind lässt  
sie zurück, in der Hoffnung durch den harten Schnitt und den Neuanfang  
sich selbst und das Glück wiederzufinden. Schließlich schreibt sie aus  
der Ferne ihre Geschichte, wie sie in dem Buch erzählt ist, für ihre  
Tochter auf, als Abschiedsgeschenk und Erklärung, warum sie ihr keine  
Mutter sein konnte, und verabschiedet sich ins Ungewisse. 

Die erwachsene Sophie weiß nun, dass ihre Mutter Lara vermutlich noch  
irgendwo am Leben ist, und öffnet in diesem Wissen für sich ein neues  
Kapitel in ihrem Leben, erfüllt von dem Wunsch, ihre Mutter eines Ta- 
ges zu finden. 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 

                 Lektorat von Hans Peter Roentgen    

Was ist bloß mit Sofie los? Sie liest die Geschichte ihrer Mutter, die  
diese für sie aufgeschrieben hat, und nun "weiß" sie, dass Lara noch  
irgendwo am Leben ist. 


         Eine Person ohne Folgen 

Und was folgt daraus im Exposé? Gar nichts. Sofie verschwindet aus dem  
Exposé so schnell, wie sie aufgetaucht ist. 

Personen, die nur kurz auftauchen und die weder etwas tun noch sonst  
auf die Handlung Einfluss nehmen, sollte man tunlichst streichen. Was  
würde sich ändern, wenn wir Sofie aus dem Exposé entfernen würden und  
nur noch ein Verweis dort stünde: "Lara schreibt aus der Ferne ihre  
Geschichte für ihre Tochter auf."? 

Das Exposé würde kürzer. Nicht viel, aber etwas. Und es wäre immer  
noch die gleiche Geschichte. 

Aber vielleicht hat Sofie im Text selbst doch eine wichtige Rolle? Die  
darüber hinaus geht, dass ihre Mutter für sie ihr Leben aufschreibt?  
Gut möglich. Aber dann gehört das ins Exposé, und vor allem gehört  
dann auch hinein, was sie tut und welche Folgen das hat. 


         Motivation der Figuren 

Der zweite Punkt ist Laras zweifache Flucht. Sie erträgt die Enge im  
Dorf nicht mehr? Verständlich, sie geht in die Großstadt. Das haben  
Tausende vor ihr getan, das werden Tausende nach ihr tun. Aber warum  
bricht sie alle Brücken hinter sich ab? Wir schreiben 1990, uneheliche  
Kinder, vorehelicher Sex und aufmüpfige Töchter sind auch in den abge- 
legensten Dörfer längst Alltag geworden. 

Was also ist in dem Leben von Lara passiert, dass sie nicht nur in die  
Großstadt geht, sondern alle Brücken abbricht? Welche Motivation  
treibt die Heldin an? Offenbar verbindet sie mit der Heimat eine selt- 
same Hassliebe, die auch nach vielen Jahren ungebrochen anhält, dazu  
führt, dass sie wieder ins Dorf zurückkehrt und es später ebenso heim- 
lich wieder verlässt. Genau das wäre es, was den Leser an diesem Pro- 
jekt fesseln könnte. Geschichten leben nicht nur von dem, was pas- 
siert, sondern genauso von dem, was dahintersteht. Was ist Laras gro- 
ßes Problem? Die bedrückende Enge des Dorfes dürfte es allein jeden- 
falls nicht sein. 

Dabei liest sich das Exposé ansonsten klar und verständlich, die Hand- 
lung klingt spannend, die Brüche sind - abgesehen von der fehlenden  
Motivation - nachvollziehbar. Man könnte es sicher noch etwas kürzen,  
mit ca. vier Normseiten ist es etwas lang geraten, Und an einigen  
Stellen ist es zu allgemein, bei Laras Karriere. Sie übernimmt "ein  
wichtiges Großprojekt", macht einen "folgenschweren Fehler". Welches  
Großprojekt? Entwurf einer vollautomatischen Hähnchenbraterei? Eine  
neue Autofabrik? Die Großdruckerei eines weltweiten Konzerns? In bei- 
den Fällen könnte man das konkreter und damit spannender benennen. 


         Der Pitch 

Mit dem Exposé kam etwas, das die meisten Autoren nicht schicken: eine  
Kurzfassung und ein Pitch. Pitch heißt die Darstellung eines Manu- 
skripts in ein, zwei Sätzen, den Pitch benötigen Sie für das Anschrei- 
ben an Verlage oder Agenten. Schauen wir uns zunächst mal den Pitch,  
in Form eines Kurzexposés an.  

.......... 
Lara hat ihr Kind verlassen - doch wie kam es dazu? 
Der Roman "Der offene Kreis" erzählt Laras bewegte Lebensgeschichte,  
wie sie als junge Frau das eng vorgezeichnete Leben in ihrem Heimat- 
dorf aufgibt und nach Berlin geht, um ihre Träume von einer selbstbe- 
stimmten Zukunft zu verwirklichen. Sie durchlebt Höhen und Tiefen,  
erkämpft sich berufliche Erfolge und muss Rückschläge einstecken, fin- 
det treue Freunde und die große Liebe. Doch die Erinnerung an ihre  
Familie, die sie zurückgelassen hat, lässt sie nie ganz los - bis ihre  
Vergangenheit sie nach Jahren doch noch einholt und sie vor eine  
schwierige Wahl stellt. 
.......... 

Das sagt gar nichts. Als ich ihn las, habe ich den Rest erst mal bei- 
seite gelegt und gehofft, das ich es nicht lesen muss. Ich fürchte, so  
manchem Lektor wäre es ähnlich gegangen. Denn dass Lara ihr Kind ver- 
ließ, ist nur ein kleiner Teil der Geschichte und nicht der wesentli- 
che, sondern der Höhepunkt. Und so formuliert, klingt das Ganze sehr  
melodramatisch. 

Dieses Kurzexposé hat den Haken, dass es viel zu allgemein ist. "Be- 
wegte Lebensgeschichte" ist eine Behauptung, die bei jedem Lektor den  
Verdacht nährt: langweilige Lebensgeschichte. Wenn sie bewegt wäre,  
würde uns der Autor diese Bewegung nicht vorenthalten. Auch der Rest  
klingt wenig spannend, weil viel zu nichtssagend. In diesem Falle ist  
das längere Exposé die sehr viel bessere Fassung.  

Wie wäre es mit: "Lara flieht aus ihrem spießigen Heimatdorf in die  
quirlige Hauptstadt, um dort Karriere zu machen und alle Brücken zu  
ihrer Vergangenheit abzubrechen. Doch die Karriere füllt sie nicht  
aus, sie geht zurück ins Dorf, um dort ein Kind zu bekommen. Auch das  
Leben als Mutter kann sie nicht erfüllen, und sie verlässt ihr Kind,  
um erneut ihr Heil in der Karriere zu suchen, immer auf der Flucht,  
immer auf dem Sprung." 

Besser? Ein wenig. Ein Pitch darf schon mal vier Zeilen haben (mehr  
bitte nicht). Vor allem merkt man diesem Pitch an, dass der Autor des  
Pitchs (nämlich meine Wenigkeit) gar nicht weiß, was Lara immer wieder  
aufs Neue antreibt, zu verlassen, was sie erreicht hat.  

Ein Pitch ist gefährlich. Er zeigt oft schonungslos auf, was noch  
fehlt. Gerne wird das von Autoren mit den Worten ummäntelt: "Ich kann  
meinen komplexen Plot eben nicht in vier Zeilen darstellen!" 

Was eine faule Ausrede ist. "Slumdog Millionaire" ist ein sehr komple- 
xer Plot, dennoch lässt er sich leicht pitchen: "Ein Kellner aus dem  
Slum will bei 'Wer wird Millionär?' den Jackpot knacken - nicht um des  
Geldes willen, sondern um seine Freundin wiederzufinden." 

Und wie ist es mit Jurassic Park? Auch dort ist Buch wie Film nicht  
gerade einfach strukturiert, es gibt Nebenplots, jede Figur hat eine  
andere Motivation, trotzdem lässt es sich pitchen.  

Na gut, ich gebe zu, auch das braucht Übung und Gehirnschmalz. Aber es  
geht. 

Kurzfassen heißt nicht, einfach etwas zu behaupten. Ganz im Gegenteil,  
gerade die Kurzfassung sollte das Besondere, das Einmalige eines Manu- 
skriptes zeigen. Was unterscheidet dieses Manuskript von anderen. Wa- 
rum sollen wir es lesen? 

                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**  

Hans Peter Roentgen ist einer der Moderatoren der Schreibwerkstatt  
www.Textkrafttraining.de, Mitglied der Phoenix-Schreibgruppe  
(http://www.roentgen-software.de/phoenix/phoenix.html) und schreibt  
Artikel, Rezensionen und Geschichten  
(http://www.textkraft.de/pageID_600054.de.html) sowie Computerprogram- 
me.  


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AUTOREN-WELLNESS: 
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                            (redaktion at team pt autorenforum pt de) 


                     "Erfrischung für die Augen" 
                         von Susanne Oswald 

Jeder, der viel am Bildschirm arbeitet, kennt diese Momente, in denen  
die Augen brennen und eine Auszeit fordern.  

Hin und wieder sollte man sich und seinen Augen eine Pause gönnen. Gut  
für zwischendurch ist mehrfaches Zwinkern oder mal die Blickrichtung  
zu ändern. Vielleicht könnt ihr aus dem Fenster ins Grüne oder auch in  
den Himmel schauen, ohne etwas zu fokussieren.  

Es geht auch mit einer Visualisierung: 

Stell deine Füße nebeneinander auf den Boden. Setz dich aufrecht hin,  
und lass die Arme locker runter hängen oder auf den Armlehnen liegen.  
Stell dir vor, an deinem Kopf, ganz oben in der Mitte, zieht ein Faden  
dich nach oben. Wackle mit deinem Körper etwas hin und her, und versu- 
che, deinen Schwerpunkt zu finden, über dem du dich nun ausrichtest  
und in dich zusammensackst. Oben ist aber immer noch der Faden, der  
dich aufrichtet! So sitzt du nun ganz entspannt. 

Schließ deine Augen, und atme ganz bewusst langsam und tief ein und  
aus. Bei jedem Ausatmen lässt du Anspannung los und atmest Ängste,  
Sorgen, Ärger und Müdigkeit, alles was dich belastet, mit aus.  

Nach einigen Atemzügen spürst du, wie du ruhiger wirst.  

Nun gehst du in deiner Vorstellung zu deinen Augen. Fühl hinein,  
spürst du, wie die Entspannung auch schon deine Augen erreicht hat?  
Mit jedem Atemzug entspannen sich deine Augen mehr und du spürst, wie  
deine Augenlider sich immer leichter anfühlen. Allein deine Aufmerk- 
samkeit bewirkt schon eine positive Reaktion bei deinen Augen.  

Nun stellst du dir vor, wie blaue Energie deine Augen umspült und sie  
anfüllt. Spürst du, wie deine Augen sich immer weiter entspannen? Die  
angenehme Kühle, die das Blau dieser Energie mitbringt, erfrischt dei- 
ne Augen und gibt ihnen Kraft. Stell dir vor, wie Zelle um Zelle dei- 
ner Augen diese Energie aufnimmt und wunderbar gestärkt wird. Auch die  
Umgebung deiner Augen bekommt etwas von dieser blauen Energie ab, und  
du merkst, wie sich deine Stirn entspannt und deine Gedanken Klarheit  
gewinnen.  

Mit jedem Atemzug verstärkt sich die Wirkung dieser heilsamen Energie,  
und du nimmst es dankbar wahr. Deine Augen sind jetzt wieder frisch  
und klar, und die Zellen deiner Augen sind aktiv. Die Tränendrüsen  
produzieren wieder Flüssigkeit, so dass deine Augen wieder angenehm  
befeuchtet ihre Arbeit aufnehmen können. Dein Verstand ist hellwach  
und bereit, sich erneut auf die Arbeit zu konzentrieren. 

Nun wirst du dir langsam wieder deines Körpers bewusst. Du spürst wie- 
der, wie dein Körper die Sitzfläche berührt. Du nimmst den Boden unter  
deinen Füßen wahr, und du kommst ganz langsam zurück ins Hier und  
Jetzt. Atemzug für Atemzug.  

Atme ruhig ein paar Mal sehr kräftig durch, reck und streck dich. Du  
kannst deine Schultern nach hinten ziehen oder die Arme über den Kör- 
per strecken. Öffne deine Augen. Steh auf und geh ein paar Schritte.  
Du bist wieder vollkommen in der Gegenwart und erfüllt von blauer E- 
nergie. 

Mit dieser aufgetankten Kraft setzt du dich nun wieder an deinen  
Schreibtisch. Dankbar und mit Leichtigkeit.   

                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**  

Susanne Oswald lebt in St. Georgen im Schwarzwald. Sie arbeitet als  
Autorin und Heilpraktikerin und ist Mitbetreiberin der Senferia. Ver- 
öffentlichungen: Autogenes Training, Urania Verlag, 2006; Entspannung  
für Körper und Seele, Gondrom Verlag, 2008; "Die Inselmalerin" bei  
www.club-der-Sinne.de; "Heilen mit der Kraft der Gedanken - So akti- 
vieren Sie Ihren inneren Arzt" Knaur, 2009. www.susanneoswald.de 


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VERANSTALTUNGSBERICHT: 
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                             (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

                            "DeLiA 2009" 
                       von Jennifer Schreiner 

Das Treffen der Deutschsprachigen Liebesromanautoren und -autorinnen -  
kurz DeLiA - fand dieses Jahr vom 14. bis zum 17. Mai in Celle statt. 

Mich erwartete nach einer dreistündigen Autofahrt im Großen Festsaal  
des Herzogschlosses Celle ein Sektempfang. (Sprich: Gemeinsam mit Uwe,  
dem Mann unserer 1. Vorsitzenden, schenkte ich Sekt in Gläser und emp- 
fing alle anderen; was den Vorteil hatte, dass ich wirklich alle be- 
grüßen konnte.) 

Nachdem überraschend viele Autoren und Autorinnen angekommen waren und  
ich einfach nicht verhindern konnte, dass ich den meisten erst einmal  
auf den Busen starren musste - nein, nicht weil ich sexuell interes- 
siert war! Da hingen die Namensschildchen -, gönnte auch ich mir einen  
Sekt und mischte mich unters Volk, bewunderte einige neue Cover, freu- 
te mich mit befreundeten Autoren über neue Verträge oder Lizenzen und  
überzog mein diesjähriges Buchgeld - bis zur Preisverleihung. 

Zu meinem Überraschen war es der Organisatorin des Jahrestreffs, Petra  
Last, gelungen, den Bürgermeister Celles zur "Eröffnungsansprache" zu  
bewegen. Auch er schien überrascht zu sein: von dem bunt zusammenge- 
würfelten Haufen befreundeter Autoren und Autorinnen, von den vielen  
Büchern und der guten Organisation. Humorvoll nahm er seine eigenen  
Vorurteile gegen Liebesromane und Liebesromanautoren/innen auf die  
Schüppe und sprach damit den meisten von uns aus der Seele. Denn mal  
ganz ehrlich: Wer glaubt schon, dass es mehr in der Liebesliteratur  
gibt als Nackenbeißer und Liebes-Chick-Lit? 

Ich! Denn neben den oben genannten gehören auch Krimis, erotische oder  
historische Romane und sogar Horrorbücher dazu. - Welches gute Buch  
kommt schon ohne Liebesgeschichte aus? Und so war es auch nicht über- 
raschend, dass die Finalrunde einen Querschnitt durch zahlreiche Gen- 
res bot. Die acht Autoren/innen waren alle anwesend und ein Klappen- 
text klang besser als der nächste. Eine harte Entscheidung für die  
Jury, die schließlich den 1. Platz gekannt gab: Britt Reissmann mit  
dem Stuttgart-Krimi "Der Traum vom Tod". 


         Die Seminare 

Seminar 1: "Druckkostenzuschussverlage" von Petra Last 
Die Autorin und Organisatorin der Celler Liebesromantage berichtete in  
einer sehr persönlichen und mitreißenden Art von den Möglichkeiten und  
Unmöglichkeiten der sogenannten Druckkostenzuschussverlage, erläuterte  
das Auftreten der "Abzocker" und wies Möglichkeiten auf, schwarze  
Schafe trotz aller Versprechungen zu erkennen. 

Merke: Wer für eine Veröffentlichung Geld haben will, ist kein Verlag,  
sondern ein Druckkostenzuschussverlag (auch wenn er das Geld für das  
Lektorat, die Werbung oder für ein schönes Einfamilienhaus benötigt). 
(Mehr unter www.petralast.de) 

Seminar 2: "Dialogführung - Wie verleihe ich meinen handelnden Perso- 
nen eine eigene unverwechselbare Sprache?" von Ednor Mier 
Die Autorin Ednor Mier plauderte aus dem Nähkästchen und verriet Tipps  
und Tricks, die bislang nur Teilnehmern ihrer Autorenseminare zugäng- 
lich sind. Dabei gab sie den Anwesenden viele hilfreiche Anregungen  
mit auf den Weg. 
(Mehr unter www.ednor-mier.de und unter http://darklady.twoday.net/) 

Seminar 3: "Tipps und Tricks, um spannend zu schreiben" von Ulrike  
Dietmann 
Autorin, Workshopleiterin für Kreatives Schreiben und Autorencoach  
Ulrike Dietmann zeigte anhand eines Probekapitels auf, wie man eine  
spannende Szene aufbaut und mit welchen Tricks und Mitteln ein Autor  
Dramatik einbringt. 
(Mehr unter www.ulrikedietmann.de und unter www.pegasus- 
schreibschule.de) 

Seminar 4: "Dramaturgie-Regeln aus dem Film für Unterhaltungsromane"  
von Eva Völler 
Die bekannte Autorin von über 40 Unterhaltungsromanen führte in das  
bekannte 3-Akt-(Film-)Modell ein, in die Plotgestaltung, Figurencha- 
rakterisierung, die Ausarbeitung von Konflikten und die emotionalen  
Perspektiven, und wandelte diese Informationen in ein Rüstzeug um, das  
jeder Autor für jedes Buch nutzen kann. 
(Mehr unter www.evavoeller.de) 


         Wer ist DeLiA? 

DeLiA ist der Verein der "Deutschsprachigen Liebesromanautoren/innen".  
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, das Genre des Liebesromans in  
all seinen Ausprägungen aufzuwerten und dafür zu sorgen, dass es von  
Lesern, Verlagen, Buchhändlern und der breiten Öffentlichkeit als ei- 
genständige und ernstzunehmende Literaturform anerkannt wird. 

Durch den Zusammenschluss von zurzeit 63 - teils sehr bekannten und  
renommierten - Schriftstellern mit insgesamt weit über 6.000 veröf- 
fentlichten Titeln aller Literaturgattungen soll nicht nur gezeigt  
werden, dass auch die Verfasser deutschsprachiger Liebesromane ernst- 
zunehmende Autoren sind, die für qualitative Unterhaltung sorgen kön- 
nen. Zu diesem Zweck werden neben zahlreichen Lesungen in verschiede- 
nen Städten und Ländern und einem hilfreichen Informationsnetzwerk  
auch Workshops und mehrtägige Veranstaltungen wie das Jahrestreffen  
und die Verleihung des DeLiA Literaturpreises initiiert. 

Mehr zu DeLiA, ihren Mitgliedern und zu Möglichkeiten der Mitglied- 
schaft unter: http://www.delia-online.de 
                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~**  

Wer mehr über die Autorin Jennifer Schreiner oder ihr aktuelles, dämo- 
nisches Fantasy-Romance-Buch "Eine Löwin für die Bestie" erfahren  
will, kann ihre Homepage http://www.JenniferSchreiner.com besuchen. 


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GLOSSE: 
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                             (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

               "Der ganz alltägliche Autorenwahnsinn" 
                           von Janine Wilk 

Immer wieder wird Autoren empfohlen, sich mit Gleichgesinnten zum ge- 
meinsamen Austausch zu treffen. So saß auch ich letztens mit meiner  
Schriftstellerkollegin Simone in einer schwummrigen Künstlerkneipe zum  
Fachsimpeln und Leidensaustausch. 

"... und da wurde Anita vom Cheflektor des Verlags angerufen, stell  
dir das mal vor. Der hat sie am Telefon angeschrieen, sie solle bitte  
aufhören, ihr Scheiß-Manuskript permanent einzuschicken, beim letzten  
Betriebsfest habe man den ganzen Abend lang die Gulaschkanone alleine  
mit ihren Manuskripten beheizt", lästert Simone gerade über eine ge- 
meinsame Bekannte ab. "Anita konnte ihr Glück kaum fassen", schließt  
sie ihre Erzählung. 

"Wie bitte?" entfährt es mir erstaunt. 

"Na, wer wird denn schon vom Cheflektor höchstpersönlich angerufen?  
Sie sieht das als positives Zeichen und hat ihm gleich noch ein paar  
weitere Exemplare ihres Manuskripts zugeschickt." 

Oha. Das nenne ich Durchsetzungsvermögen. "Nun ja, wir Autoren haben  
wohl manchmal unsere ganz speziellen Eigenheiten", stelle ich fest.  
Wir beginnen, in Erinnerungen an unsere eigenen Verfehlungen zu  
schwelgen. 

"Als ich mich beim ersten Mal bei einem Verlag beworben habe, bin ich  
doch tatsächlich den ganzen Tag lang nicht aus dem Haus gegangen, weil  
ich ihren Rückruf nicht verpassen wollte!", erzählt Simone. 

Wir lachen Tränen. Mir erging es ähnlich: Nachdem ich zum ersten Mal  
einer Agentur meine Bewerbung per E-Mail geschickt hatte, habe ich 48  
Stunden lang alle drei Minuten meine Mails abgefragt. Heutzutage werde  
ich sogar misstrauisch, wenn sich ein Agent oder Lektor innerhalb ei- 
nes Monats bei mir zurückmeldet. Das ist doch wohl als schlechtes Zei- 
chen zu werten, wenn der so viel weniger ausgelastet zu sein scheint  
wie seine Arbeitskollegen. 

"Vor meiner ersten Veröffentlichung dachte ich, ich wäre der glück- 
lichste Mensch auf Erden, wenn ich meinen ersten Verlagsvertrag in  
Händen halte", erzähle ich. 

"Von wegen", fällt mir Simone ins Wort. "Man sucht nach der so genann- 
ten Verarschungsklausel, weil man vermutet, der böse Verlag will den  
naiven Autor über den Tisch ziehen." 

Ich nicke. "Danach dachte ich, ich wäre glücklich, wenn ich mein Buch  
zum ersten Mal in Händen halte. Als es dann endlich so weit war, dach- 
te ich nur: 'Endlich! Hat die Druckerei das Ding per Hand geschrieben,  
oder was?' Die haben erst drei Wochen nach dem offiziellen Veröffent- 
lichungstermin geliefert!" 

Wie doof ich in dieser Zeit vor meinen Freunden da stand. Die dachten  
schon, ich hätte mir das mit der Veröffentlichung nur ausgedacht. 

"Auch die Interviews mit der Presse waren nicht so, wie ich mir das  
ausgemalt hatte ..." 
"... voll den Blödsinn geredet ..." 
"... meiner Muttersprache nicht mehr mächtig ..." 
"... und erst die Lesungen ..." 
"... kein Schwein gekommen. Nur meine Eltern waren da ..." 
"... in der ersten Reihe haben die doch tatsächlich begonnen, eine  
Diskussion über Bio-Eier zu führen, während ich gelesen habe ..." 
"... und vor Lampenfieber habe ich mich übergeben ..." 

Wir lächeln versonnen in unsere Weingläser hinein. Das Autorenleben  
scheint tatsächlich nicht mehr so schlimm, wenn man erst mal einen  
Leidensgenossen gefunden hat.  

Simone grinst. "Aber weißt du, was richtig übel ist? Immer wenn ich  
aus dem Haus gehe, muss ich vorher meine Dateien auf den USB-Stick  
kopieren, weil ich permanent damit rechne, das Haus könnte abbrennen  
und all meine Manuskripte wären weg." 

"Und was soll daran schlimm sein?"  

"Den Hund lass ich dann aber trotzdem allein daheim." Simone prustet  
los, ein leicht irres, rotweingeschwängertes Lachen. Die Gute sollte  
echt weniger trinken. 

Ich linse vorsichtig in meine Handtasche und bin beruhigt, als ich  
meinen USB-Stick erblicke. Nicht verloren, dem Himmel sei Dank. Ich  
bin nämlich schon einen Schritt weiter als Simone. Ich rechne schließ- 
lich damit, dass unser Haus abbrennt und ich gleichzeitig meinen USB- 
Stick verliere. Nur ein Autor weiß, wie hart das Leben sein kann. 

"Ich habe immer die Befürchtung, dass sich jemand in meinen Computer  
einhackt und meine Manuskripte klaut", gestehe ich grinsend. 

Simone ist nun nicht mehr zu halten. Sie kreischt vor Lachen laut los,  
fast hab ich Angst, sie erstickt gleich, weil sie das Atmen vergisst.  
"Super ... die Story toppt ja wohl alles ... als ob jemand so blöd  
wäre!" 

Das Lächeln erstirbt in meinem Gesicht. Wie? Was soll das denn jetzt  
heißen?  "Na, der Hacker könnte mein Manuskript ja schließlich an ei- 
nen Verlag verschachern", versuche ich zu erklären. "Und es würde dann  
zum Megabestseller, während ich daheim ho ..." 
Ich komme nicht mehr weiter. Simone ist vor Lachen vom Stuhl gekippt. 

Das war mein letztes Treffen mit Autorenkollegen. Also wirklich, auf  
so was kann man doch echt verzichten! 

                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Janine Wilk ist Autorin von Satire, Lyrik und Kinder- und Jugendlite- 
ratur und Kurzprosa. "Sex und andere Peinlichkeiten", 200 Seiten,   
Paperback ISBN 3-9388-8210-7, 9,95 Euro. 


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KÜSS MICH, ICH BIN EIN AUTOR! 
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                             (redaktion at team pt autorenforum pt de) 

Der Gatte, der sich auf  einen Fußballabend eingestellt hatte, blickt  
enttäuscht, als sich die Gattin auf dem Fernseh-Sofa niederlässt:  
"Hast du eigentlich nichts zum Dichten?" 

(Franziska Röchter) 


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UNSERE EXPERTINNEN UND EXPERTEN:      
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Bitte schickt den ExpertInnen nur Fragen zu ihrem Expertenthema - kei- 
ne Manuskripte zur Beurteilung. 

Bitte verseht jede Anfrage mit einem aussagekräftigen Betreff. Sonst  
kann es sein, dass die Mail vorsichtshalber sofort gelöscht wird. 


 Drehbuch: Oliver Pautsch 
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 Fandom: Thomas Kohlschmidt 
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 Fantasy: Stefanie Bense 
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 Kinder- und Jugendbuch: Michael Borlik 
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 Lesungen: Rüdiger Heins 
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 Lyrik: Martina Weber 
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 Sachbuch: Gabi Neumayer 
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 Schreibgruppen: Ute Hacker 
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 Schreibhandwerk: Ute Hacker 
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 Sciencefiction: Andreas Eschbach 
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 Übersetzung: Barbara Slawig  
                        uebersetzerin at experte pt autorenforum pt de 
 Verlagswesen: Bjørn Jagnow 
                         verlagswesen at experte pt autorenforum pt de 

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Experten-Special: 
................. 

Bjørn Jagnow hat seine über 80 Fragen und Antworten zu den Themen Ur- 
heberrecht, Verlagswesen und Vermarktung der letzten acht Jahre gesam- 
melt (jetzt inklusive 2007) und stellt sie euch als kostenloses PDF  
zur Verfügung. Das Tolle daran: Die Fragen sind nun thematisch geord- 
net, das elektronische Format erlaubt eine schnelle Volltextsuche -  
und Björn hat außerdem alle Antworten überarbeitet und aktualisiert.  
Ob ihr Infos sucht zu Ausfallhonorar, Book on demand, Buchpreisbin- 
dung, Druckkostenzuschussverlag, Exposé,  Honorar, ISBN, Leseprobe,  
Nebenrechte, Plagiat, Titelschutz, Verlagsgründung, Zitat oder ...  
Hier werdet ihr fündig: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0062- 
tempest2-4. 


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR DREHBUCH: 
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Oliver Pautsch            (drehbuch at experte pt autorenforum pt de) 

Frage: 
Ich habe kürzlich ein Drehbuch von [...] gelesen, professionell ge- 
macht, mit Moods-DVD. Daraufhin hat meine Tochter ein Drehbuch mit  
gleichen Entwicklungsstand 12-fach zur Förderung eingereicht - und  
verloren. Frage: Kann es sein, dass sie zu professionell war? 


Antwort: 
Die Entscheidungen der Gremien von Film- und Drehbuchförderungen sind  
ungefähr so vorhersagbar wie das Wetter am 1. Juni in zwei Jahren. 

Sicherlich kann man es bei einer Einreichung übertreiben. Bunte Deck- 
blätter, Bilder, Filme und Tondokumente können ein Jury sicher über- 
fordern. Grundsätzlich sollte eine den Anforderungen entsprechende,  
saubere Präsentation des Stoffs genügen.  

Zu viel? Lieber nicht. Zu professionell? Geht das überhaupt? 

Bei der hohen Anzahl eingereichter Projekte entscheidet häufig der  
erste Eindruck und die ersten Sätze, habe ich mir sagen lassen. 

Vielleicht erfahren Sie bei der/dem Zuständigen, woran es im Fall Ih- 
rer Tochter gelegen haben könnte. Falls die Person an der Sitzung  
teilgenommen hat. Das ist nicht immer der Fall. Freundliches Nachfra- 
gen könnte vielleicht Licht in die Sache bringen. 

                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Oliver Pautsch, Jahrgang 65, sammelte zunächst Erfahrungen als Fahrer,  
Beleuchter, Aufnahmeleiter und Regieassistent im Fernsehgeschäft. Spä- 
ter ein Zwischenspiel an der Uni Düsseldorf, doch er wollte lieber  
direkt für die Branche schreiben. Es entstanden Drehbücher für Kurz- 
filme, Serienfolgen und für den sog. "abendfüllenden" Film.  
http://www.drehbuchautoren.de/Autoren/meinautor.php?ID=164 


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR KINDERBUCH: 
---------------------------------------------------------------------             
Michael Borlik          (kinderbuch at experte pt autorenforum pt de) 


Frage: 
Ich schreibe gerade ein Kinderbuch für 6-8-Jährige. Voraussichtlich  
wird es einen Umfang von etwa 20.000 Wörter haben. Ist das zu kurz?  
Wie lange sollte ein Kinderbuch für diese Zielgruppe mindestens (bzw.  
höchstens) sein?  


Antwort: 
Bei Büchern für Sechsjährige handelt es sich meist um Vorlesegeschich- 
ten, während Achtjährige schon selber lesen. 

Sie müssen sich also überlegen, für wen Sie die Geschichte schreiben  
wollen. Ich empfehle Ihnen, sich im Internet oder in einer Buchhand- 
lung umzusehen und sich an den Büchern der entsprechenden Altersklasse  
zu orientieren. 

Jeder Verlag stellt in der Regel andere Ansprüche an den Umfang des  
Textes. Oft liegt dieser zwischen 30 und 50 Normseiten, wobei eine  
Normseite 60 Zeichen (inklusive Leerzeichen) je Zeile und 30 Zeilen je  
Seite entspricht. 

                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Michael Borlik, 1975 geboren, machte 1995 sein Abitur und ging an- 
schließend in eine kaufmännische Ausbildung, die er 1998 erfolgreich  
abschloss. Seit 2001 erfolgte eine Reihe von Veröffentlichungen. Über- 
wiegend schreibt er Kinder- und Jugendbücher, die u. a. bei Ueberreu- 
ter, Thienemann und Arena erscheinen. Seit Sommer 2005 ist er freier  
Schriftsteller. Mehr Infos unter http://www.borlik.de. 


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FRAG DEN EXPERTEN FÜR HISTORISCHEN ROMAN: 
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Titus Müller    (historischer.roman at experte pt autorenforum pt de) 


Frage: 
Wie vermittle ich dem Leser Sympathien für meinen Hauptcharakter? Ich  
bin derzeit an einem Buch, das von einem römischen Soldaten handelt  
[...] Problem dabei: Meine Hauptperson ist in einer mehr oder weniger  
adligen Familie untergebracht. Wie zu dieser Zeit üblich, haben Adlige  
Sklaven, die für sie schuften. Der moderne Leser ist Sklaverei aber  
eher abgeneigt. Muss ich deshalb meiner Hauptperson ebenfalls eine  
Abneigung gegen Sklaven verschaffen? Wenn nein, wie schaffe ich es  
dann Sympathien für meine Figur zu erschaffen?  


Antwort: 
Sympathien für den Hauptcharakter - damit rührst du an eine der Kern- 
fragen des Romanschreibens. 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein erster Impuls mich in eine  
Falle lockt. Ich will Protagonisten haben, die schön, stark, hartnä- 
ckig, konsequent und begehrt sind. Für die Leser bedeutet das, dass  
sie diese Romanfiguren bestaunen, vielleicht auch beneiden. Beides  
schafft Distanz. Wir wollen aber Nähe erreichen, die Leser sollen sich  
identifizieren. Perfekte Menschen empfinden wir als unangenehm, weil  
wir selbst nicht perfekt sind. Identifikation hingegen beruht auf  
Gleichartigkeit. (Wen suchen wir uns als Freunde? Leute, die wir ver- 
stehen können und die uns verstehen.) Gib deinem Protagonisten Schwä- 
chen, dann können sich die Leser mit ihm identifizieren. Mitleid für  
die Schwächen des Protagonisten verwandelt sich leicht in Sympathie  
und Sympathie in Identifikation. 

Ich würde den römischen Soldaten - schon aus Gründen der historischen  
Genauigkeit - wie selbstverständlich mit den Sklaven umgehen lassen,  
so wie wir heute wie selbstverständlich mit der Armut umgehen, obwohl  
es traurig ist, dass es so etwas in unserem reichen Land gibt. Daran  
denken wir kaum je einmal, und auch dein Protagonist sollte wenig dar- 
über nachdenken, wie sich die Sklaven fühlen. Vielleicht zwingt es ihm  
ein krasser Vorfall vor Augen, und er versteht für einen kurzen Augen- 
blick ihre Sicht auf die Welt. Dann aber sollte er innerlich kapitu- 
lieren, weil er als Einzelner unmöglich das System umkrempeln kann. 

Wenn du willst, dass die Leser sich mit ihm identifizieren, sollte er  
Sehnsüchte haben, die sich so widersprechen, dass sie ihn mit sich  
selbst in Widerstreit bringen. Dadurch ist sein Handeln nicht mehr  
voraussagbar, weil man sich als Leser nicht sicher ist, welche seiner  
Seiten gewinnt. Beispielsweise könnte er einerseits seinen Feldherrn  
verehren und dessen Anerkennung erwerben wollen, andererseits einer  
bezaubernden Kritikerin Scipios verfallen sein, die ihn dazu bringen  
will, Scipio zu hintergehen. 

Er sollte eine "Leiche im Keller" haben. Lass ihn Ängste haben, Hem- 
mungen, Schuldgefühle, Phantasien. Die Leser werden ihn dafür lieben. 

                   **~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~** 

Neu im Taschenbuch! Titus Müller: Das Mysterium. Ausgezeichnet als  
einer der drei besten historischen Romane der letzten zwei Jahre mit  
dem Sir Walter Scott-Preis in Bronze. "Bestechend detailgenau recher- 
chierte Erzählung. Von der Münchner Milieustudie über den Entwick- 
lungsroman bis zum Thriller." (DeutschlandRadio Kultur) Mehr Infos  
unter www.titusmueller.de.  

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FRAG DIE EXPERTIN FÜR LYRIK: 
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Martina Weber                (lyrik at experte pt autorenforum pt de) 


Frage: 
Vor kurzem habe ich mich mit einigen Gedichten bei einem kleinen Ver- 
lag (kein Zuschuss, kein BoD) auf eine Lyrikanthologie beworben. Der  
Verlag bekundete Interesse, allerdings möchte das Lektorat diverse  
Änderungen vornehmen, in allen Gedichten soll ich demnach einige Teile  
streichen, andere umformulieren. Mich hat das verwundert, und ich  
möchte Sie fragen, ob das ein übliches Vorgehen ist? 

Dass bei einem längeren Werk Fehler unterlaufen, die korrigiert werden  
müssen, kann ich mir vorstellen, aber bei Gedichten handelt es sich  
doch um "fertige" Texte. Bisher habe ich mich mit einigen Texten bei  
Zeitschriften und ähnlichen Projekten beworben und dabei auch schon  
Erfolg gehabt. Dabei war das Verfahren aber immer so, dass meine Ge- 
dichte entweder abgelehnt oder angenommen wurden, Überarbeitungen aber  
nicht verlangt wurden. So würde ich es gerne weiter halten - oder ma- 
che ich mir damit falsche Vorstellungen über die Lyrik- beziehungswei- 
se Verlagswelt? 


Antwort: 
Bei der Veröffentlichung von Gedichten in Literaturzeitschriften und  
Anthologien ist es tatsächlich üblich, dass Gedichte entweder angenom- 
men oder abgelehnt werden. Dass die Redaktion oder die Herausgeberin  
Lektoratsvorschläge macht, kommt eher selten vor. Solche Vorschläge  
sehe ich allerdings positiv, sie sind ein Zeichen dafür, dass sich  
jemand Gedanken um Ihre Texte macht. Lektoratsvorschläge können für  
Ihre Arbeit sehr hilfreich sein. Ich würde sie nicht grundsätzlich  
ablehnen, sondern die Gedichte entsprechend der Vorschläge umschrei- 
ben, sie auf mich wirken lassen und darüber nachsinnen, ob die Gedich- 
te dadurch besser werden oder nicht. Wenn Sie von den Änderungsvor- 
schlägen überzeugt sind, sollten Sie sich darauf einlassen. Wenn Sie  
die Vorschläge ablehnen, schreiben Sie das an die Herausgeberin der  
Anthologie, und stellen Sie klar, dass Sie Ihre Gedichte nur so, wie  
Sie sie eingereicht haben, veröffentlichen möchten und lieber auf eine  
Veröffentlichung verzichten als die vorgeschlagenen Änderungen einzu- 
arbeiten.  

Ihre Ansicht, dass Gedichte im Unterschied zu längeren Prosatexten  
"fertige" Texte seien, kann ich allerdings nicht teilen. Ganz im Ge- 
genteil gelingen besonders in den ersten Jahren des Gedichteschreibens  
nur wenige Texte, und die angehende Lyrikerin sollte, wenn sie es  
ernst meint mit ihrer Kunst, zunächst das Handwerkszeug der Lyrik ler- 
nen und viel herumprobieren. So wie eine Prosaautorin sollte jede Ly- 
rikerin lernen, ihre eigenen Gedichte zu überarbeiten, also selbst zu  
lektorieren. Eine Literaturgruppe und Brief- oder E-Mail-Kontakte zu  
Kolleginnen sind dabei sehr empfehlenswert. 

Hier noch zwei Anregungen zum Lektorat Ihrer Gedichte: 

1. In der Ausgabe des "The Tempest" vom 20.6.2008 habe ich bereits  
eine Anfrage zu Kriterien für ein Lyriklektorat beantwortet. Frage und  
Antwort finden Sie im Archiv des "The Tempest" unter 
http://www.autorenforum.de/content/view/692/77/ 

2. In der Juniausgabe 2009 des Schreibmagazins "Textart"  
(http://textartmagazin.eomis.de/) finden Sie einen Artikel von Dirk  
Hülstrunk und mir über ein ausführliches Lyriklektorat anhand eines  
Beispiels: "Ich nenne es Warten auf Freitag. Der Prozess eines Lyrik- 
lektorats". 

Ergänzend möchte ich anfügen, dass im Rahmen der Veröffentlichung ei- 
nes Lyrikbandes ein Lektorat durch den Verlag üblich, aber auch nicht  
zwingend ist. Ob die Gedichte ohne Änderung gedruckt werden, hängt vom  
Verlag ab und natürlich von der Qualität der Gedichte. 

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Martina Weber ist Autorin des Buches "Zwischen Handwerk und Inspirati- 
on. Lyrik schreiben und veröffentlichen", Uschtrin Verlag München  
2008, http://www.uschtrin.de/weber.html. Mehr über Martina Weber un- 
ter: http://www.poetenladen.de/martina-weber-person.html 


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